Sachlichkeit in der Corona-Diskussion
Die Auseinandersetzung um Corona ist immer mehr durch eine Polarisierung geprägt. Auf der einen Seite steht ein Alarmismus mit Schreckensszenarien, einem gegenseitigen Überbieten mit Verboten und der Forderung nach Bestrafung bei deren Nichteinhaltung und auf der anderen Seite totale Verharmlosung und Verschwörungstheorien bis hin zu Reichskriegsflaggen.Auch die Medien machen das mit. Die etablierten Medien sind meiner Meinung nach etwas zu konform mit der offiziellen Linie und die "alternativen" Medien neigen - nicht zuletzt wegen der Konformität ersterer - zu oft verschrobenen Gegenentwürfen.
Eine löbliche Ausnahme fand ich heute auf ZON:
https://www.zeit.de/politik/ … rung-pandemie-wolfang-merkel
Stimmen, die einerseits Corona ernst nehmen, aber viele Maßnahmen und die Berichterstattung kritisieren, findet man immer weniger, obwohl es sie gibt. Von Menschen, die bei Demonstrationen waren, höre ich, dass diese dort die überwiegende Mehrheit bilden. Für die Medien sind aber die radikalen Schreihälse und die Reichskriegsflaggen viel interessanter.
Ich als Mathematiker finde z.B. zwei Dinge sowohl in der Politik als auch in der Berichterstattung total daneben.
Das erste ist, das trotz einer gewissen Besserung immer noch Absolutzahlen genannt werden, was statistisch völlig irrelavant ist und zweitens, dass der Hauptparameter immer noch die registgrierten Infektionszahlen sind und die Zahl der Tests, die Testbereitschaft und -kapazität sowie die (relative!) Zahl der Krankenhauseinweisungen und Todesfälle zu wenig Eingang in die Bewertungen finden.
Ein weiterer Stein des Anstoßes ist für mich, dass laut meinen Informationen nach den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen die Übertragung fast ausschließlich über die Luft erfolgt und trotzdem die Desinfektions-Orgie weiterhin in vollem Gange und Händeschütteln nach wie vor out ist.
Bei Interesse wünsche ich mir hier eine moderate und sachliche Diskussion, bei der Wissenschaft, gesunder Menschenverstand und Respekt gegenüber anderen Meinungen den Verlauf bestimmen.