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Was liest Du gerade? (4)

*******sima Frau
2.533 Beiträge
Brühwürfel der Weltliteratur
Weil dieser Roman jetzt hundert Jahre und einen Tag alt ist und ich immer wieder gerne darin lese und er definitiv eines der Bücher ist, die ich auf die berühmte einsame Insel mitnehmen würde: James Joyce's "Ulysses", den "Brühwürfel der Weltliteratur", wie Kurt Tucholsky ihn einmal bezeichnete. Er stöhnte über den 1500-Seiten-Wälzer auf seinem Nachttisch, dennoch hat er 1927 etwas Schlaues über ihn geschrieben:
"Liebigs Fleischextrakt. Man kann es nicht essen. Aber es werden noch viele Suppen damit zubereitet werden."

Am 2. Februar 1922, dem 40sten Geburtstag des in Zürich begrabenen Iren Joyce, erschien eines der wichtigsten und innovativsten Bücher der Moderne. Das heißt: In Großbritannien blieb es bis 1936 verboten, der Zoll verfeuerte Schwarzimporte, in den USA brauchte es ein sensationell literaturkluges Gerichtsurteil von 1934.

"Ulysses" galt als ordinär und versaut, dabei kommt gar kein echter Sex vor.

Eine Gefahr ging von dem Buch ohnehin nie wirklich aus, es hat ja kaum jemand (ganz) gelesen.

"Ulysses" ist das größte Paradoxon der Literaturgeschichte: einerseits schwindelerregend voll von Perspektivwechseln, Wortspielen, Zitaten, Anspielungen aus Mythologie, Theologie, Literatur, Geschichte, Songs. Und andererseits Anlass für das größte literarische Volksfest Europas, den "Bloomsday" am 16. Juni in Dublin, der natürlich mit leicht urinösen Schweinsnierchen zum Frühstück beginnt. Die Party folgt dem Roman: einen Tag und eine Nacht mit dem Junglehrer Stephen Dedalus und dem etwas gedrückten Anzeigenverkäufer Leopold Bloom durch die Stadt.

Weil eigentlich nichts passiert, tun sie, was man eben so tut: schwadronnieren, essen, fluchen, die rotzgrüne See besingen, masturbieren, sie gehen aufs Klo und einen heben, versacken walpurgisnachtreif im Rotlichtviertel und - am folgenschwersten - sie lassen ihre Gedanken schweifen.

Joyce hat diesen "stream of consciousness" nicht erfunden, aber im "Ulysses" zur Meisterschaft geführt. Das kann sehr anstrengend sein, ist aber enorm musikalisch.

Wer einmal probieren möchte, kann im Kapitel vier starten und mit Bloom frühstücken, oder in Kapitel zehn den Spuren von 19 Dublinern folgen. Oder im Schlusskapitel ("Penelope") heimlich Molly Blooms Nachtgedanken lauschen. Die haben übrigens selbst Tucholsky tief beeindruckt.

Ich lese den "Ulysses" jetzt zum ungefähr sechsten Mal in einem Zeitraum von ungefähr 45 Jahren, und entdecke jedes mal immer noch zusätzliche neue Bezüge und Ebenen, die sich mir eröffnen. Ein wahrer Schatz!
*******s_sn Mann
30 Beiträge
Quentin Tarantino Unchained: Die blutige Wahrheit
Eine deutschsprachige Biographie über den durchgeknallten Dude ... und ein Geschenk meines lieben Schwesterchens
*****lla Frau
150 Beiträge
Platon Phaidros
******ive Mann
6.494 Beiträge
@****id

Könntest Du noch ein oder zwei Sätze zu dem Werk schreiben, das Du gerade liest?

Dann können sich auch andere vermutlich mehr darunter vorstellen und bekommen vielleicht ebenfalls Lust, es zu lesen.
*****lla Frau
150 Beiträge
Phaidros, ein Spätwerk Platons und sein grösstes dichterisches Werk, behandelt den Eros. Ich lese es in Ergänzung zjm Symbiosum, in dem auch der Eros behandelt wird.
Es ist in Dialog-Form geschrieben. Wer keinen Zugang zu dieser Form hat, empfehle ich es nicht zu lesen.
Eigentlich ist es sowieso keine Empfehlung, sondern nur ein Beitrag.
*****ohr Mann
1.396 Beiträge
"Gerade" nicht, aber "habe gerade" *g* Ich fand besonders interessant, weil die Autorin anscheinend im selben Spagat lebt wie ich selbst: Durchaus ausgiebige Nutzung digitaler Medien in Beruf und Berufung, aber ebenso genervt von der ganzen heißen Luft, die dort eben auch produziert wird, die einen stetig belästigt, als gnadenloses Beispiel für geistige Redundanz und vollkommene inhaltliche Leerheit.

Jenny Odell: Nichts tun - Die Kunst, sich der Aufmerksamkeitsökonomie zu entziehen
*****ohr Mann
1.396 Beiträge
Gerade auf dem Nachttisch: "Jaron Lanier - Zehn Gründe, warum du deine Social Media Accounts sofort löschen musst".

Eigentlich sollte es ja mittlerweile jedem denkenden Menschen (In, Etc.) klar sein, dass es bei Facebook, Whatsapp etc. hauptsächlich darum geht, die Daten der Nutzer systematisch auszuwerten und kommerziell zu verwerten. Das "Web" hat eben seine spannenden und nutzbringenden Seiten, aber eben auch seine Fragezeichen. Das ist ein wenig wie in der Billy Wilder Komödie EINS ZWEI DREI: "Der Kapitalismus ist wie ein Fisch in der prallen Sonne: Er glänzt, aber er stinkt".

Interessant aber ist es, dies aus dem Mund eines der großen "VR Päpste der 1980er" zu lesen, selbst, wenn die Übersetzung sprachlich ziemlich gruselig ist. Da haben wir jemand, der die Zone der anfänglichen damaligen Euphorie verlassen hat, den heutigen "Zustand" des "Web" anaylsiert und daraus eben den Schluss zieht: "Zumindest teilweise abschalten". Ich gebe zu: Ich bin bei "(anti)social media" schon länger wieder draussen und vermisse GAR NICHTS. Eher im Gegenteil.
*********chen Frau
397 Beiträge
Damon Galgut - Der Betrüger
Ich bin schon lange nicht mehr so überrascht worden wie bei dem Buch "Der Betrüger" von Damon Galgut. Galgut erzählt die Lebensphase eines weißen Südafrikaners, in der er arbeits- und hauslos ins vereinsamte Haus seines Bruders am Land zieht, um dort seine lyrische Seele wiederzufinden und dabei einem alten Schulfreund begegnet und sich in dessen Frau verliebt. Mehr will ich nicht vom Plot verraten.
Schön wie hier ganz unangestrengt und ohne zu moralisieren über Arm und Reich, Schuld, Verantwortung, Freundschaft und Verpflichtungen geschrieben wird. Ohne Lösungen anzubieten für all die Ambivalenzen im "neuen Südafrika".
**********ssa_D Frau
18 Beiträge
Untenrum frei von Margarete Stokowski
The Silent Patient von Alex Michaelides
Feministische Schrift plus hochwertiger psychologischer Thriller.
*********chen Frau
397 Beiträge
Melanie Raabe - Die Wahrheit
Ich verschlinge zurzeit Bücher *zwinker*

Gerade habe ich "Die Wahrheit" von Melanie Raabe fertiggelesen und war etwas enttäuscht.
Erzählt wird die Geschichte aus der Sicht von Sarah, die einen Sohn im Volksschulalter großzieht. Gerade hat sie sich mit der Vergangenheit versöhnt und beginnt ein neues Leben mit einem neuen Mann, da taucht ihr seit sieben Jahren verschollener Mann wieder auf. Sie holt ihn unter viel Medienrummel am Flughafen ab, und ihr erster Gedanke ist: Das ist nicht Phillip. Den Fremden "muss" sie mit nach Hause nehmen. Es folgen mehrere Tage verbalen Schlagabtauschs, körperlichen Auseinandersetzungen, Verfolgungsjagd - und die fragt sich die ganze Zeit, was der Fremde von ihr.

Ich habe die Buchpräsentation von Melanie Raabe seinerzeit in Berlin miterlebt; und fand sie und die Idee des Buchs spannend. Doch beim Lesen fand ich es dann stellenweise langatmig, und irgendwann war die Geschichte sehr durchsichtig und das Ende vorhersehbar. Das Ende war mir dann auch zu kitschig.
*********chen Frau
397 Beiträge
Jens Balzer - High Energy
Spannendes Buch mit interessanten Blickwinkeln auf die Geschichte der 1980er, nicht nur die der Musik, auch humorvoll beschrieben, mit einigen feinen Bildern. Auch wenn der Fokus hier auf Deutschland liegt - einige wichtige europäische Ereignisse dieser Zeit, oder zumindest aus den Nachbarländern, hätten das Bild abgerundet -, ist es nicht nur für Deutsche lesenswert.
****a21 Mann
1.495 Beiträge
Dave Goulson -Stumme Erde

Ehrfürchtiges Staunen darüber, was es alles gibt auf unserer schönen Erde.

Die FAZ schreibt zu Dave Goulsons Buch Stumme Erde:

"Die Staublaus nicht vergessen! Dave Goulson erinnert an den Beitrag der Insekten für unsere Ökosysteme. Wenn die kleinen Tiere verschwinden, hat der Mensch ein großes Problem.

Es empfiehlt sich, ein suchmaschinenkompatibles Gerät neben sich zu haben, wenn man Dave Goulsons „Stumme Erde“ liest. Man will doch wissen, wie sie aussehen: der Nachtfalter, der mit seinem Rüssel salzige Tränen unter den Augenlidern schlafender Vögel hervorholt. Die weibliche Staublaus mit dem Spermien einsaugenden Penis. Die Blattschneiderameise, die auf ihren Artgenossen reitet und von da oben Feinde abwehrt."
*********chen Frau
397 Beiträge
Klappentext:
Eine Vogelschutzinsel in der Ostsee. Dort begegnet der junge Erik der älteren, verschlossenen Forscherin Inez und nähert sich ihr mit zärtlicher Unbeschwertheit. Mit ihm ist Rainer Feldberg auf die Insel gekommen, eine undurchsichtige Figur, der die beiden beobachtet, befragt, aushorcht. Es stellt sich heraus, dass Inez und er sich von früher kennen. Welches Spiel wird hier gespielt? Aus den Andeutungen Feldbergs, dem Wenigen, das Inez erzählt, und aus Aufzeichnungen, die Erik findet, setzt sich nach und nach eine unglaubliche Geschichte zusammen: Die Biografie eines ostdeutschen Jungen, die als Stasi-Legende und Polit-Story erfunden wird. Seine Geschichte.

Spannend zu lesen, stilvoll geschrieben (ich bin ganz angetan von Strubels Schreibstil), und eine unglaubliche Geschichte über eine erstaunliche Affäre - auch wenn man in der Mitte des Buches ahnt, wer die Personen miteinander verwickelt sind und welche Komplikationen das mit sich bringt, nimmt es dem Buch nicht die Spannung. Außerdem eine feinsinnige Auseinandersetzung mit dem kommunistischen System in den DDR-1980ern.
*********chen Frau
397 Beiträge
David Vogel: Eine Ehe in Wien
Verstörend, und dennoch gut

Diese komplizierte Beziehung zwischen einem Möchte-Gern-Schriftsteller und einer Femme fatale spielt in den 1920ern in Wien. Rudolf Gordweil wird immer mehr zum Sklaven seiner Ehefrau, die immer mehr Gefallen daran findet, ihn zu demütigen. Ohne die Kraft aufzubringen, sich von ihr zu lösen, nimmt diese Beziehung ein tragisches Ende.

Sehr verstörend die Geschichte - geht es hier doch nicht um eine genußvolle sadomasochistische Beziehung, nichtsdestotrotz gut geschrieben mit einfühlsam ausgearbeiteten Charakteren. Außerdem ein sehr guter Einblick in das Alltagsleben im Wien der Zwischenkriegszeit. Als Wienerin staune ich doch sehr über die Kaffeehäuser, die es teilweise noch gibt, und über die Entfernungen, die hier die Protagonisten tagtäglich zu Fuß zurücklegen.

David Vogel hat zu der Zeit tatsächlich als Twen in Wien gelebt, bis er über Umwege in Paris gelandet ist und schließlich in einem KZ ermordet wurde. Den Roman hat er auch um 1929/1930 verfasst.
*********chen Frau
397 Beiträge
ähm, hat irgendiwe nicht so geklappt wie ich wollte - es gibt mittlerweile zwei Editionen von Vogels Ehe in Wien, deswegen zwei Buchcover.
Terry Pratchett's Moving Pictures

Cover-Text:
Holy Wood is a different sort of place. People act differently here. Everywhere else the most important things are gods or money or cattle.
Here, the most important thing is to e important.


Alchemists have always thought that they can change reality, shape it to their own purpose. Imagine then the damage that could be wrought on the Discworld if they get their hands on the ultimate alchemy: the invention of motion pictures, the greatest making of illusions. It may be a triumph of universe-shaking proportions. It's either that or they're about to unlock the dark secret of the Holy Wood hills - by mistake . . .
When Culture Collides

Von Richard D. Lewis

Richard D. Lewis hat ein neues Werk über Kukturdimensionen für den wirtschaftlichen Kontext geschrieben. Das Buch enthält eine Reihe von Verhaltensweisen, die an den Tag gelegt werden, oder die vermieden werden sollten, wenn man Geschäfte mit einem Land betreibt.
Er hat diese Verhaltensregeln für mehrere Länder aufgelistet. Dazu hat er zu jedem Land eine kurze Zusammenfassung geschrieben, wie das jeweilige Land entstanden ist und in einigen Fällen hat er noch spezielle Themen wie Meetingstrukturen, Verhandlungsstrukturen oder Kommunikationsstrukturen aufgeführt.
*******len Frau
35 Beiträge
Milán Füsts "Die Geschichte meiner Frau" aus den 1940ern - unfassbar tief (und lustig), wenn man sich darauf einlässt. Es gibt auch eine Verfilmung, aber die kenne ich nicht (vermutlich Themaverfehlung - dieses Buch ist reine Intellektuellen-Comedy...). Ich lese ausgesprochen viel, aber das war das Highlight der letzten Jahre.
Ich denke, dass ich den Inhalt nicht weiter erklären muss *haumichwech*
*********chen Frau
397 Beiträge
Siri Hustvedt - Die gleißende Welt
""Die gleißende Welt" ist der Titel eines utopischen Romans von Margaret Cavendish, die im 17. Jahrhundert als eine der ersten Frauen überhaupt unter ihrem eigenen Namen publizierte. Als frühe Universalgelehrte ist sie Vorbild und Idol von Harriett Burden, der Witwe eines einflussreichen New Yorker Galeristen. Nach dessen vorzeitigem Tod in den siebziger Jahren beginnt Harriett - in der öffentlichen Wahrnehmung nichts als die Frau an der Seite des berühmten Mannes, aber in Wahrheit hochtalentiert - ein heimliches Experiment: eine Karriere als Installationskünstlerin, die sich hinter dem angeblichen Werk dreier männlicher "Masken" verbirgt, das in Wahrheit sie selbst erschaffen hat. Doch der Faustische Handel schlägt fehl - einer dieser Maskenmänner, selbst ein bekannter Künstler, durchkreuzt ihr Rollenspiel und setzt sein eigenes dagegen, und es kommt zum Kampf zweier großer Geister."

Wie immer ein hoch intelligentes und intellektuelles Buch von Siri Hustvedt, über das Dasein als verheiratete Künstlerin, als kreative verwitwete Frau in ihren 60ern, ihr Schaffen und das Ausverhandeln von Geschlechterrollen im Kunstbetrieb. Besonders stimmig wirken die Kunstinstallationen, die Hustvedt hier erfindet. Ein Meisterwerk.
*******mina Frau
346 Beiträge
... die Inhaltsangabe der Pralinenschachtel ...
********Fish Frau
272 Beiträge
Bronnie Ware:
5 DINGE, die Sterbende am meisten bereuen
Einsichten, die Ihr Leben verändern werden

Fang ich gerade an....

nach

JulI Zeh:
Unter Leuten und
Über Menschen
*******len Frau
35 Beiträge
Bronnie Ware, Top 5 Regrets of the Dying, sollte man immer mal wieder lesen... kann ich auch nur empfehlen!

Lese gerade wieder mal von Irmgard Keun: "Das Kunstseidene Mädchen" bzw. hab mir "Gilgi-eine von uns" bestellt. Wunderbare Parallelen zur Jetztzeit trotz 30er-Jahre-Ursprungs. Ganz eigener Stil, sehr leicht und schnell zu lesen.
*******s91 Mann
143 Beiträge
Ageless: The New Science of Getting Older Without Getting Old von Andrew Steele
Auf jeden Fall ein wichtiges Thema. Viele sind immernoch der Meinung es wäre moralisch vertretbar, dass man zwar die Krankheiten, die mit dem Alter einhergehen bekämpft, aber nicht das Altern an sich. In dem Buch wird darüber diskutiert. Außerdem werden Ursachen fürs Altern erläutert, der Stand der Forschung dargelegt und auch angeschnitten, was man heute tun kann, um möglichst gesund zu altern.
****mix Mann
76 Beiträge
beim Entsorgungsversuch wieder in die Hände bekommen...

Douglas Adams ... The Hitchhiker ...

&&&&

hat leider trotz des entspannenden Un-/Irrsinns oder gerade deshalb verdammt viel allegorisches mit der rezenten Situation unseres Blue Ball zu tun .....

kann aber nur nach dem Nachtjournal und mind. 3 Glas trockenem Roten verdaut werden ...
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