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Promotion

@********chen

Wenn es etwas für dich ist, als persönliches Ziel und bedeutet Zufriedenheit..... Mach es einfach!!!!!!.. *bravo*
*******970 Mann
475 Beiträge
Zitat von ******o65:
Hauptsächlich weil du für den Arbeitsmarkt fast immer überqualifiziert bist und man eine Person mit weniger "Pappe" bevorzugt.

Außerdem kann Ihr Gehalt nicht mit dem einer Person ohne Doktortitel gleichziehen (...).

Sehe ich ähnlich, allerdings mit der Ausnahme, die ich bereits erwähnt habe. In der Beraterbranche ist eine Promotion durchaus angesehen. Das kommt auch daher, dass die Beraterfirma dann mit dem Dr. mehr Stundensatz/Tagessatz verlangt als für den Nichtpromovierten. Der Kunde honoriert dies gerne, weil er damit die höhere Kompetenz erwartet.

Was mir auch oft in meiner Berufspraxis begegnet sind Sachverständige mit Dr.- oder sogar Professur. Diesen wird dann eine "unantastbare" Kompetenz unterstellt. Wenn ein Gutachten durch einen Dr. oder Professor erstellt wurde, dann wird der Sachverstand kaum angezweifelt.

PS: Sachverständiger ist keine geschützte Berufsbezeichnung. Jeder kann sich in Deutschland Sachverständiger nennen. Anders der öffentlich anerkannte und vereidigte Sachverständige. Dies geht nur durch Prüfung, Anerkennung und Vereidigung durch eine IHK, HWK oder IK. (Dies nur am Rande).
*******Hutz Paar
569 Beiträge
Kommt tatsächlich auf das Fach an und wie der geplante Berufsweg ist. Naturwissenschaftler insbesondere sollten immer promoviert sein. Bei Juristen kann es hilfreich sein, bei Lehrern (sind das echte Akademiker *zwinker* ) oder Ingenieuren ist es nice to have.
*******tini Mann
1.843 Beiträge
Ich als Naturwissenschaftler muss dem leider widersprechen! Mir persönlich hätte der Doktortitel nichts gebracht! Im Gegenteil glaube wäre er in meiner Position eher hinderlich gewesen! Und auch meine Kontakte in der Wissenschaft haben nicht wirklich beruflichen Mehrwert vom Dr.rer.nat., sogar mit summa cum laude nicht. Ich denke es kommt wirklich auf die Branchen und die Position an die man bekleiden möchte.
*******Hutz Paar
569 Beiträge
Hinter insbesondere fehlt bei meinem Beitrag „Physiker“. *g*
Aber jetzt mal ernsthaft, hinderlich ist ein Doktortitel doch nie, er ist eben maximal Aufwändig und man könnte die Zeit auch für das Operative Nutzen. Aber der Titel selbst ist doch ausschließlich positiv.
******s66 Mann
184 Beiträge
Ich lese schon fast von Anfang an – aber eher durch Zufall ¬ hier mit und wollte bereits am Anfang etwas schreiben, als es noch um „Titel“ ging, die i. a. R. eher vererbbar sind (Adels-Titel z. B.). Auch ist die Anerkennung als Namensbestandteil anders. Insofern wird richtigerweise über die akademischen Grade diskutiert … über Vor- und Nachteile … und ob der TE dort zu- oder abraten soll. Jeder Rat in der Hinsicht ist schwierig, kann er doch vielfältige Auswirkungen haben. Meines Erachtens sollten Anregungen und Erfahrungen mitgeteilt werden, Dinge, die man bedenken sollte, um den Fragenden zur eigenen Erkenntnis anzuregen, denn letztendlich muss er die Entscheidung für sich selbst treffen.

Wenn man sich grundsätzlich damit beschäftigt hinterfragt man ggf. mehr den Sinn und auch Unsinn einer Promotion – unabhängig von dem, was man sich auf „seine Karte“ schreiben kann.
In dem Zusammenhang sollte man sich über die Beweggründe im Klaren sein. Interessiert einen das Thema so sehr, dass man die Zeit und auch manches Mal die finanziellen Mittel „opfert“ oder ist man nur an dem erhabenen Gefühl interessiert, wenn man seine „Karte“ übergibt.
Das Zweite ist oftmals verbreitet, denn wenn ich mir manche Themen bei Promotionsanfragen so ansehe, denke ich, dass es eigentlich eine Fragestellung für eine Diplom- oder Masterarbeit wäre. Wenn man das Prozedere des Verfahrens und auch den Willen der „Doktorväter“ kennt, viele zu betreuen (auch das wird ja dann doch irgendwann mal genannt und gewertet), sieht man das vielleicht ein wenig anders.

Ich habe in diesen Bereich nicht den „letzten“ Einblick, aber im medizinischen Bereich gehört es quasi dazu. Zum einen, weil historisch der Arzt immer mit „Herr Doktor“ unabhängig von seiner Ausbildung und Leistung angesprochen wurde, aber auch, weil – so mein Kenntnisstand – dieser Dr.-Grad nicht mit dem anderer zu vergleichen ist: vom Umfang, von den Möglichkeiten, aber auch, dass die Dissertationsthemen oftmals schon vor dem eigentlichen Abschluss endgefertigt und so nebenbei gemacht werden … und – so zumindest mein subjektives Empfinden - eher nicht dem Charakter allgemeiner Promotionsverfahren entsprechen.

Es kann durchaus sein, dass bei bestimmten Beratungsleistungen/-firmen diese Dr.-Ausweisung vorteilhaft ist, sind diese doch durch viele Kundenkontakte geprägt, wo man sich einfach Vorteile erhofft. Es gibt aber auch Professionen, wo ein Dr.-Grad wirklich nicht erforderlich ist, auch um später mal Lehraufträge wahrzunehmen. Da denke ich z. B. eher an künstlerische oder journalistische Ausrichtungen etc. Aber auch als Architekt/Bauingenieur bringt das nicht wesentliche bzw. eigentlich überhaupt keine Vorteile in der Praxis, mehr Entlohnung auch nicht – als Architekt oder anderweitiger Kunstschaffender wird man sogar eher „schief angesehen“, weil man da unterstellt, dass es zur eigentlichen Tätigkeit nicht reicht und sich dann auf eine normale Fleißarbeit „geschmissen“ hat. Oftmals ist eine solche Arbeit auch nichts anderes und kündigt nicht von wirklichen „Neuerungen“.

Es ist aber auch festzustellen, dass diese Anfragen/Nachfragen und der Willen zu akademischen Graden und dann antürlich auch zum Vorzeigen in einigen Ländern eher verbreitet sind als in anderen. Und man misst man in Deutschland (wesentlich mehr z. B. noch in Österreich) dieser Grad-Ausweisung große Bedeutung bei – anders als z. B. in GB, wo es lange Zeit sogar verpönt und unüblich war, solche akademischen Bezeichnungen nach außen zu tragen und zu zeigen. Aber das hatte wiederum andere Gründe.

Eine (nicht ganz erstgemeinte) Frage am Rande in Bezug auf den Hinweis von Lionel_Hutz: Warum sollten Naturwissenschaftler immer promoviert haben, wird man sonst von der Natur nicht erst genommen? Reicht da „expert judgment“ nicht aus?
*******Hutz Paar
569 Beiträge
Nein, reicht da nicht aus, zeigt mir meine Erfahrung. Oder einfach und sehr humoristisch pauschal ausgedrückt: wenn ein Physiker nicht promoviert hat, glauben Kollegen, er sei Lehrer *lol*
******s66 Mann
184 Beiträge
Quereinsteiger - in anderer Richtung sozusagen *traenenlach*
****Dr Mann
1.531 Beiträge
@******s66 Ich habe einige medizinische Promotionen mitbetreut und kann nur zustimmen: Die wissenschaftliche Tiefe und der praktische Nutzwert vieler dieser Dissertationen ist weit hinter dem, was in anderen Fächern als akzeptabel für Diplom/Master gelten würde. Ausnahmen gibt es natürlich.
Allgemein: Wir können hier nur bestimmte Aspekte hervorheben, die i.d.R. auf den extrinsischen Nutzen verweisen.
Ansonsten gilt: Wer darüber hinaus noch so etwas wie Beratung braucht, weil er die komplexen Einflussfaktoren nicht für sich bewerten kann, sollte das mit der Promotion wohl eher lassen.
****Dr Mann
1.531 Beiträge
Zitat von ******s66:
was man sich auf „seine Karte“ schreiben kann.
*offtopic* Ich bekam mal eine Karte, da stand als job title "General manager air, land and sea". Auf meine Frage, welche anderen "general manager" es noch gebe, erfuhr ich "General manager outer space".
Der erste Titel ist so schön, den würde ich in jedem Fall ohne "Dr." auf die Karte tun.
Andererseits lass ich auch auf einer Karte mal als Funktion "the big cheese". Der Typ war halt der Boss. Punkt.
Die Amerikaner können auch lässig.

Hoi @*******arza Jau, alles gut. Bei euch auch?
Die Informationen, die ich über den Grad von Dr. med habe, sind eher oberflächlich. Mir sind nur 4 Fälle bekannt, in denen sich die Forschungsarbeit auf eher einfache epidemiologische Studien beschränkte. Aber immerhin gibt es eine Arbeit für einen Doktorgrad. Aber in Deutschland (ich weiß nicht, wie es in der Schweiz und in Österreich ist) gibt es zumindest eine Forschungsarbeit, um einen Doktortitel zu erhalten. In den meisten Ländern reicht der Abschluss eines normalen Medizinstudiums aus.
Aber immerhin öffnet dir Dr. med viele Türen.

Das Problem mit dem Doktortitel in der Wissenschaft ist das bestehende Arbeitsmodell.
Die Grundlage, auf der die wissenschaftliche Arbeit aufgebaut ist, ist absolut ineffizient. Das beginnt mit der Diktatur der Publikationen.

Im Bereich der Grundlagenforschung ist man fast ausschließlich von staatlichen (oder europäischen) Budgets abhängig, und die angewandte Wissenschaft unterliegt den Interessen der Industrie (selbst mit staatlichen oder europäischen Geldern).

Für die Forschung reicht die Arbeitskraft von Pre-Doktoranden aus. Da die Finanzierung mit zeitlich begrenzten Projekten und sehr begrenzten Geldbeträgen verbunden ist, ist es nicht kosteneffizient, doppelt so viel für einen Post-Doc zu bezahlen. Dies hat zur Folge, dass (im Durchschnitt) alle 4 Jahre Wissenschaftler (hauptsächlich Dr.) arbeitslos werden.

Als ich meinen Doktorgrad erwarb (vor 23 Jahren), war die europäische Industrie ein großer Arbeitgeber für promovierte Wissenschaftler. Heute ist dieselbe Industrie in China oder Indien angesiedelt, die logischerweise keine europäischen Dr. sucht.

Die andere Möglichkeit ist, in die USA zu gehen. Aber in den USA ist der Markt mit chinesischen Dr. übersättigt... *traenenlach*

In meinem speziellen Fall hatte ich das Glück, dass mir nach 23 Jahren in einer unsicheren Lage (und das Leben eines Nomaden zu führen) eine Stelle in einer Stiftung in den USA angeboten wurde (Gott sei Dank gibt es das Home-Office), aber ich habe viele hochqualifizierte Kollegen mit Lebensläufen von mindestens 15 Seiten und Wänden voller Diplome, die heute bei Uber arbeiten. Man ist nie überqualifiziert, um ein Auto zu fahren.

Kann ich also empfehlen, in der Wissenschaft zu promovieren? ...... Ehrlich gesagt, ich weiß es immer noch nicht. Viele Wissenschaftler werden mit dieser Berufung geboren, und ein Doktortitel ist eine Voraussetzung, um Wissenschaft zu machen. Andererseits hat man als Doktor heutzutage einen sehr schweren Rucksack zu tragen.
*****lon Mann
42 Beiträge
In meinem wissenschaftlichen Fachbereich im Gemisch aus Bauwesen und Kultur im öffentlichen Dienst ist eine Promotion formell überflüssig, bringt keine wirtschaftlichen Vorteile, bestenfalls Ansehen (Assoziation des Grads mit Kompetenz?). Berufserfahrung ist mindestens gleichwertig. Das mache ich daran fest, dass Kollegen ohne Promotion die gleichen Aufgaben erledigen und mit der gleichen Entgeltgruppe bezahlt werden, soweit mir das bekannt ist. Es mag vielleicht auch daran liegen, dass es vor zehn Jahren viel mehr Bewerber auf eine Stelle gegeben hat, als das heute offenbar der Fall ist, sodass die formellen Anforderungen gesenkt wurden. Die Führungskräfte sind wohl mehrheitlich promoviert. Wirtschaftlich lohnte sich die Promotion für mich nicht offensichtlich.

Inhaltlich gehörte die Forschung für die Promotion zu den interessanten Aufgaben, die ich hatte, und ich lernte dabei methodisch einiges. Das hilft mir bei manchen meiner heutigen Aufgaben weiter, bei anderen nicht. Auf die Ergebnisse meiner Dissertation habe ich wenig Resonanz wahrgenommen (war eher ein Nischenthema). Ein Physiker meinte neulich mal zu mir, er müsste mal schauen, ob überhaupt irgendwer seine Forschung aufgegriffen hätte.

Die Beziehung zum Doktorvater war und ist positiv. Die Verflechtungen mit der Uni und dem Drumherum ist eher rudimentär. Es gibt noch ein paar lockere Kontakte und gelegentlichen Austausch mit Leuten von der Uni, aber keine gegenseitige Karriereunterstützung, die mir so konkret bewusst wäre. Das mag daran liegen, dass ich nie mittendrin im Hochschulbetrieb, sondern als externer Doktorand mehr am Rande dabei war. Daher bin ich im Wissenschaftsbetrieb meines Fachgebiets wohl eine unbekannte Größe…
*****y69 Mann
25 Beiträge
Wenn es sich richtig anfühlt, soll er es tun! In der Promotion reizt man manchmal seine Frustrationstoleranz viel weiter aus, als man es vom Studium gewohnt ist - und es fühlt sich ob des geringeren Gehaltes auch nicht immer so gut an, wie es im Job später in vergleichbaren Situationen ist.

Die Sache mit der Überqualifikation wird doch meist eher als Ausrede für eine Absage hergenommen. Mir haben die zwei Buchstaben noch nie geschadet, sondern eher genutzt. Wichtig ist doch sowieso der erste Einstieg ins Jobleben, ab dann zählen Dinge wie die Performance im Job, das aufgebaute Netzwerk etc.

Also, wegen angeblich verschlossener Türen nicht zu promovieren, wäre dämlich. Es ist das letzte Mal, wo man noch durch richtig grobe Fehler lernen kann! 😊
*****y69 Mann
25 Beiträge
Zitat von *******Hutz:
Nein, reicht da nicht aus, zeigt mir meine Erfahrung. Oder einfach und sehr humoristisch pauschal ausgedrückt: wenn ein Physiker nicht promoviert hat, glauben Kollegen, er sei Lehrer *lol*

Sehr geil! *rotfl*
*******len Frau
35 Beiträge
Wer wirklich promovieren will, soll und wird das tun - auch aus persönlicher Wissbegier und Freude am wissenschaftlichen Arbeiten. In meinem Fachgebiet innerhalb der Geisteswissenschaften gelten promovierte als völlig überqualifiziert, ich hätte mir damit nur geschadet (alle hätten noch mehr Angst vor mir gehabt, als sowieso schon *zwinker*
Aber im Notfall kann man den Doktortitel ja verschweigen - tun viele, meiner Erfahrung nach. Niemand fragt danach, also muss man es ja nicht an die große Glocke hängen. Also im Zweifelsfall: machen!
@*******len

Zitat von *******len:
Aber im Notfall kann man den Doktortitel ja verschweigen - tun viele, meiner Erfahrung nach. Niemand fragt danach, also muss man es ja nicht an die große Glocke hängen. Also im Zweifelsfall: machen!

.. Das Problem ist, dass der Dr. auf allen offiziellen Dokumenten ( Rentenversicherung, Krankenversicherung, Banken, usw.) erscheint... als Zeichen des Tieres!... *traenenlach*
********chen Frau
970 Beiträge
also WENN ich mir die Mühe und Arbeit und Zeit schon machen würde, DANN wäre ich auch stolz darauf und würde den Titel keinesfalls verschweigen.
****Dr Mann
1.531 Beiträge
Zitat von ******o65:
.. Das Problem ist, dass der Dr. auf allen offiziellen Dokumenten ( Rentenversicherung, Krankenversicherung, Banken, usw.) erscheint... als Zeichen des Tieres!... *traenenlach*

Tut er nicht. Nur wenn man es eintragen lässt. Muss man ja nicht, wenn man damit selektiv umgehen möchte.
******s66 Mann
184 Beiträge
Zitat von ******o65:
@*******len
.. Das Problem ist, dass der Dr. auf allen offiziellen Dokumenten ( Rentenversicherung, Krankenversicherung, Banken, usw.) erscheint... als Zeichen des Tieres!... *traenenlach*

Da muss ich meinem Vorredner the_Dr Recht geben, denn erstens ist der akademische Grad kein Namensbestandteil, auch wenn es viele beim Namen eintragen (aber dann "hießen" die Kinder ja auch gleich Dr. ...) und es wurde auch erst kurz vor den 90er Jahren ermöglicht, ihn über Haupt eintragen zu lassen - aber nur, wer möchte. Die Bestrebungen, diesen Sachverhalt wieder abzuschaffen, wurde durch Bayern und Thüringen "gekippt" - steht aber immer mal wieder zur Diskussion. Es ist im Ausland aber sowieso unüblich, diesen Grad eintragen zu lassen.

Grundsätzlich, wenn nicht die Eitelkeiten überwiegen, sollte man versuchen zu eruieren, ob das Thema bzw. dann das Ergebnis der Arbeit wirklich Aussicht darauf hat, in irgendeiner Art und Weise zur Anwendung zu kommen und nicht - wie in vielen (um nicht zu sagen im den meisten Fällen) - als geschrieben und nicht weiter beachtet, in den Archiven "zu verstauben".

Es ist die Frage, ob der volkswirtschaftliche Nutzen die dafür beanspruchte Zeit aufwiegt - allgemein gesehen und nicht auf das Individuum bezogen.
@******s66

Ich kann nur aus meiner eigenen Erfahrung sprechen. Als ich als Ausländer nach Deutschland kam, um an einer Universität zu arbeiten, habe ich nicht entschieden, meinen Dr. in meine Sozialversicherungspapiere einzutragen, sondern die Universität hat das für mich getan. Als ich bei der Bank mein Konto eröffnete und meinen Vertrag vorlegte (in dem mein Dr. neben meinem Namen erscheint), wurde der Doktortitel automatisch auf meinen Karten eingetragen.

Die Sünde der Eitelkeit ist immer präsent (vor allem, wenn man jung ist), und zu der Zeit, als ich meinen Grad erlangte, war es für mich eine Quelle des Stolzes, ein Dr. zu sein.... *traenenlach*
******ent Mann
62 Beiträge
1. nochmals man promoviert nicht ... sondern man wird durch die Hochschule die das Promotionsrecht besitzt im Zuge eines Verwaltungsaktes promoviert

2. ein Grad findet sich im Perso und den Dokumenten wieder, wenn diese beantragt wird.

3. lediglich die ausstellende Hochschule schreibt jemand nach der Zeit als Dr. des. zukünftig mit Grad an.

4. gerade bei vielen geisteswissenschaftlichen Fächern ist ein "DR." sehr förderlich, bis heute, Historiker, Kunsthistoriker oder in vielen sogenannten Hilfswissenschaften.


also wenn wir uns hier so ausführlich über diese Thematik "auslassen", sollten wir die Fachbegriffe beherrschen *g*

eine gute Zeit aus Berlin
*******mcat Mann
3.654 Beiträge
Bei den Medizinern habe ich persönlich im Alter über 60 inzwischen mehr Vertrauen bei einem "Dipl.med." oder bei einem "M.sc" als bei einem "Dr.med."

Das gleiche erlebte und erlebe ich bei einem MBA als Rechtsanwalt, welcher mich weitaus mehr durch Kompetenz beeindruckte, als der "übliche RA".

Schon vor 40 Jahren haben Klassenkameraden von mir aufgrund schlechten Notenschnitts ihren "Dr.Med" im fernen Ausland gemacht - es waren 2 aus einer Abiturklasse von rund 30. Und aus denen ist durchaus was geworden.

Mir kommt es aufgrund meiner persönlichen Lebenserfahrung mehr auf das an, was jemand tatsächlich leistet, als auf das, was sein Titel verspricht. Und wo er den Titel erworben hat.

Und würde ich selbst um Rat gefragt, ob überhaupt und falls ja dann wo, würde ich antworten, dass ich keinen Rat geben mag. Denn dieser kann falsch sein oder auch richtig. Und was kann ich dann dafür, wenn sich nach Jahren heraus stellt, dass der Beratene schlecht beraten war ?

Somit würde ich ausschließlich von meinen persönlichen Erfahrungen sprechen und meinen eigenen Erkenntnissen, dem Ratsuchenden eher dabei helfen, das für sich richtige selbst heraus zu finden, als irgendetwas vorzugeben. Womöglich ist es für ihn richtig, zu promovieren, womöglich aber auch, einen völlig anderen Weg einzuschlagen.

Ich selbst habe im eigenen Beruf - eine akademische Etage darunter - sehr oft erlebt, dass ein Dipl.Ing. (FH) im jeweiligen konkreten Fall einem Dipl.Ing. (Uni oder TH) in der Praxis überlegen war. Und da war auch mit einem "Dr.Ing." nix auszurichten.

Es kommt wirklich auf die jeweilige Aufgabenstellung an - und worauf es in zwanzig Jahren ankommen wird, kann man heute gar nicht sagen.

Der Ratsuchende möge das für ihn passende finden. Aber nicht durch Rat, sondern durch Unterstützung bei seiner eigenen Entscheidungsfindung.
Lohnt sich heutzutage noch eine Promotion?
Ich sehe hier 4 Konstellationen:

1) Unbedingtes „Ja“: Man findet die Fragestellung so interessant, dass man sie auch ohne weiteren persönlichen Nutzen intensiv bearbeiten würde. Dieses Kriterium dürfte bei 99% der Doktoranden nicht erfüllt sein.

2) Bedingtes „Ja“:
Beispielhafte Motivationen: Beginn einer Karrierewissenschaft, soziales Ansehen, spätere Gehaltsverbesserung.
Voraussetzungen:

Man hält das Junktim „Die Doktorarbeit an sich interessiert mich nicht. Aber das, was ich damit erreichen kann.“ jahrelang aus, und kann sich immer weiter motivieren.
Im Fall der „Karrierewissenschaft“ muss man sich außerdem darüber im Klaren sein, dass man innerhalb des wissenschaftlichen Systems aus der genannten Verknüpfung auch nach der Promo, insgesamt für deutlich 10 Jahre+, nicht mehr herauskommt. Bsp.: 3 Jahre Promo, 6 Jahre Habil, 3 Jahre weitere Wissenschaft bis zur Erlangung der Ziel-Position, in der man dann ggf. mehr oder weniger die Wissenschaft in dem Ausmaß machen kann, auf die man Bock hat. Das verändert einen auch als Menschen: Irgendwann stellt man fest, dass man an einem Thema weiterarbeitet, das man ursprünglich / eigentlich gar nicht interessant fand; einfach deshalb, weil man jetzt schon Jahre daran sitzt und diese Arbeit ein Teil von einem Selbst geworden ist. Man fühlt sich deshalb aber nicht wesentlich besser als am Anfang. Und ohne weitere Wissenschaft wird es dann doch nichts mit der großen Karriere.

Man passt von der Persönlichkeitsstruktur zu den WissenschaftlerInnen, mit denen man zusammenarbeitet, oder kann sich zumindest immer wieder auf diese einstellen.
Bei „soziales Ansehen“ und „spätere Gehaltsverbesserung“ ist noch zu bedenken, dass der jeweilige Nutzen in den letzten Jahrzehnten drastisch zurückgegangen ist. In den 1980er-Jahren war man als „der Herr Dr.“ noch „wer“. Der Effekt ist heutzutage fast weg: (Vermeintliche) Promotionsskandale haben zur Reduktion des sozialen Ansehens geführt. Außerdem gibt es eine Inflation von Professuren ohne vorherige Habilitation und häufig fragwürdigen postgradualen MSc./LLM. Und „Prof.“ oder noch 2 MSc. hinter dem Namen sehen sozial halt nach mehr aus, als ein „Dr.“ 🤷‍♂️

3) „Nein“: Man hat andere Projekte, in die man die für eine Doktorarbeit benötigte Zeit und Energie besser investieren kann. So könnte man versuchen, statt eines wissenschaftlichen (Promovend) ein praktischer (viel Übung / Erfahrung) Experte zu werden. Oder man investiert die Zeit in eine Selbständigkeit nach eigenen Vorstellungen.

Schaut man sich als Zwischenfazit die 3 Gruppen an, so dürfte in den meisten Fällen von einer Doktorarbeit abzuraten sein: In die erste Gruppe wird man nicht fallen, die zweite stellt eine fragile Motivation dar, statt dessen dürfte die dritte Gruppe häufig intensives Nachdenken rechtfertigen.

Es gibt andererseits 4) Einschränkungen:
Man arbeitet in einem beruflichen Setting, in dem die meisten KollegInnen promoviert sind. Je nach Selbstbild hat man hier schnell Hunderte von Situationen, in denen man denkt „Fast jeder ist hier promoviert. Nur ich nicht!“. Das macht einen ggf. innerlich auf die Dauer fertig.

In Kollegenkreisen hat der Dr. noch einen echten Stellenwert. Bsp.: Jurist. Hier gibt der Dr. einen starken Hinweis darauf, dass man ein gutes Examen hatte (Promotionsvoraussetzung), und somit womöglich auch ein exzellenter berufspraktischer Kollege ist.

Eine Promotion ist üblich oder gängig, und daher ein relativ sicher gangbarer Weg. Bsp.: Chemie, Geschichte, Theologie.

Zum Abschluss: Unbefangen könnte man zurecht fragen „Man promoviert doch in erster Linie, weil man etwas Cooles entdecken will, oder?“. Große wissenschaftliche Beiträge durch Einzelne sind im gegenwärtigen wissenschaftlichen System jedoch quasi unmöglich: Wissenschaft findet fast nur noch in großen Arbeitsgruppen, in der man als Doktorand ein kleines Licht ist, statt; die meisten großen wissenschaftlichen Fragen sind so umfangreich vor-bearbeitet, dass für einen selbst nur noch „ein Atom“ der ursprünglichen Frage als nächster Schritt bleibt; für eine wissenschaftliche Publikation werden immer umfangreichere und auch interdisziplinäre Arbeiten erwartet, die man als Einzelner nicht mehr stemmen kann; in kleineren Settings ist es schwierig, Arbeiten finanziert zu bekommen etc.
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