Mehr brandheiße Inhalte
zur Gruppe
Offene Beziehung
1288 Mitglieder
zum Thema
Liebe, Zeit, Pflege - Polyamorie?333
Ich beschäftige mich momentan immer mal wieder mit dem polyamoren…
zum Thema
Um Zuneigung/Nähe kämpfen, betteln (= sich selbst aufgeben?)157
Dies ist mein erster Beitrag und man möge mir bitte verzeihen, falls…
Das Thema ist für dich interessant? Jetzt JOYclub entdecken

Sex als Handelsware in einer Beziehung

***e0 Mann
87 Beiträge
Themenersteller 
Sex als Handelsware in einer Beziehung
Eine Frage, wahrscheinlich eher an die Ökonomen und Frauen in der Gruppe. Und weil ich weder das Eine noch das Andere bin, wage ich diese auch in die offene Runde zu stellen und würde mich über jegliche Kommentare sehr freuen.

Den Sex in einer Beziehung, im Sinne aller möglichen Arten von GV, könnte man wohl schon als ein Gut oder Ware bezeichnen. Es gibt ja einen Anbieter und einen Konsumenten; ob der Mann oder die Frau die erste oder die zweite Rolle einnehmen sei mal dahingestellt (vermutlich können die Rollen auch oft und mehrfach zwischen den Partnern wechseln). Der Konsument äußert in der Regel den Bedarf und der Anbieter überlegt sich den Preis für ein solches Gut und schaut ob die Ware so losgeworden werden kann. Der Konsument muss dann gewisse Aufwände (Zeit, Geld, Verhalten, Fitness, Anstrengungen, etc.) investieren, um an die erhoffte Ware zu kommen.

Herrscht in einer Beziehung ein Gleichgewicht an Angebot und Nachfrage von Sex, ist alles im Lot: Der Konsument bekommt seine Ware zum angemessenen Preis und der Anbieter freut sich darüber, seinen Partner glücklich zu machen. Danach können die Rollen auch getauscht werden und dasselbe Spiel wiederholt sich. Beide sind glücklich und zufrieden.
Entsteht jedoch ein Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage, z.B. wenn der Anbieter die Warenmenge beschränkt (z.B. keine Lust auf Sex) oder fordert der Anbieter einen Preis, den der Konsument für überhöht hält (z.B. Forderungen nach gravierenden Verhaltensänderungen oder nicht leistbare Investitionen), entsteht ein Defizit. Der Konsument kann sich dann auf anderen Märkten umschauen, z.B. Fremdgehen, Bordell, Swinger-Club o.ä. Aber auch hier müssen Aufwände geleistet werden, meistens Zeit und/oder Geld. Die Ware wird dabei wahrscheinlich nicht von erhoffter Qualität sein, z.B. weil Liebe und Zuneigung nicht dabei sind. Masturbation ist aus meiner Sicht auch ein nur temporäres und unzureichend zufriedenstellendes Mittel.

Nun sollten beide Parteien den Wunsch haben das Gleichgewicht in deren Beziehung wiederherzustellen, um diese nicht gänzlich zu gefährden. Eine Möglichkeit wäre in einer offenen Verhandlung die Menge an Sex und die Höhe der Gegenleistung abzustimmen. Der Konsument ist daran interessiert möglichst viel Sex für möglichst wenig Gegenleistung zu bekommen und der Anbieter – umgekehrt. Keiner erreicht aber dabei das ursprüngliche Ziel – ein Kompromiss muss eingegangen werden und die Parteien schauen, wie sich deren „Markt“ entwickelt.

Der Anbieter befürchtet dabei, dass die zu leistende Menge an Sex mit der Lockerung nur wachsen wird. Der Konsument denkt hingegen, dass mit dem Wegfall des Defizits auch die Nachfrage sinken wird. Beide haben ein gewisses Risiko mit dem Eingehen des Kompromiss. Nun die eigentliche(n) Frage(n):
  • Wie könnte sich die Situation entwickeln?
    Ist es absehbar, dass die Menge an Sex sich bei einem niedrigeren Wert, als verhandelt einpendelt, da kein Defizit mehr besteht (Konsument hatte Recht)?
    Oder würde der Konsument mit der Zeit immer mehr Sex fordern bis sein/ihr ursprüngliches Ziel erreicht ist (Anbieter hatte Recht)?
  • Lässt sich mit einer solchen Verhandlung und dem Kompromiss überhaupt ein Gleichgewicht wieder erreichen, bei dem beide Partner wieder zufrieden sind?
    Oder würde solch‘ ein Kompromiss die Beziehung noch mehr aus dem Gleichgewicht bringen?

Und grundsätzlich:
  • Sind die Regeln des freien Markts auf Sex in einer Beziehung überhaupt übertragbar?
    Klar, dass die reale Beziehungswelt mit Liebe, Zuneigung, Freundschaft etc. viel komplexer ist, als das Modell...
  • Vielleicht sind mir noch wesentliche Details in diesem Modell oder wichtige Parameter entfallen? Falls so, welche?

Vielen Dank aber schon mal im Voraus für Ihre/Eure Gedanken.
*******ncer Mann
109 Beiträge
Ich denke die Regeln des freien Marktes sind nur auf die kommerzielle Ware Sex (wohl eine der ältesten Dienstleistungen) anwendbar und funktionieren dort (abgesehen von kriminellen Bereichen) gut. Es gibt viele Anbieter und viele Konsumenten, somit auch einen funktionierenden Markt (mit der Einschränkung der jeweiligen gesellschaftlichen Akzeptanz dieses Marktes).

In einer Beziehung gibt es jeweils nur einen Konsumenten und einen Anbieter - damit keinen freien Markt. Der Anbieter als Monopolist kann praktisch jeden Preis fordern.

Auch ist das Modell für eine Beziehung viel zu einfach. Sexualität in der Beziehung ist ja nicht die Befriedigung der körperlichen Bedürfnisse sondern Nähe, Lust, Liebe, Vertrautheit und Emotionen. Diese Faktoren kann der Anbieter nicht zur Verfügung stellen. Diese sind vorhanden oder eben nicht, da hilft auch keine Verhandlung und kein noch so hoher Preis.
*****ase Mann
42 Beiträge
Ich glaube, dass es zu einer ungesunden Dynamik führt wenn man mit der Verfügbarkeit von sex verhandelt. Es sei denn es ist eine Art erotisches Spiel .

Meine These ist wenn eine Person nur für Gefälligkeit(en) oder nur um keinen Streß zu haben, sex gibt, wird die Lust dieser Person immer weiter sinken und die Kluft immer größer.
Selbst wenn es dann auf dem Status quo hängen bleibt würde meiner Meinung nach die Lust und "Qualität" sinken.

Das Komplexere Thema ist wie man mit unterschiedlichen Bedürfnissen insbesondere bei geschlossenen Beziehungen umgeht, vorallem wenn diese weiter auseinander liegen
*****_54 Frau
11.751 Beiträge
Zitat von ***e0:
Sind die Regeln des freien Markts auf Sex in einer Beziehung überhaupt übertragbar?
Klar, dass die reale Beziehungswelt mit Liebe, Zuneigung, Freundschaft etc. viel komplexer ist, als das Modell...

Es lässt sich nicht übertragen, außer beim käuflichen Sex.

In einer erotischen (Liebes-) Beziehung gibt es nämlich zwei "Konsumenten", die gleichzeitig auch "Anbieter" sind.
Dann kann es natürlich sein, dass sich eine Art Tauschgeschäft etabliert, z. B. Sex gegen körperliche Zuwendung, Nähe oder existentielle Versorgung.
Lust aber lässt sich nicht durch Tausch erzeugen und auf Dauer wird Sex ohne gemeinsame Lust und beidseitiger Befriedigung langweilig, schal und mechanisch.

Ob man bei einem solchen Tausch-Konstrukt von Gleichgewicht sprechen kann? Nur, wenn beide einigermaßen zufrieden sind mit dem, was sie bekommen.
Aber meist bekommt jeder viel weniger als ursprünglich erwartet.
Früher oder später wird ein solches "Tauschmodell" scheitern.
******laK Frau
64 Beiträge
Ich bin beides, Frau und Ökonomin, und mir wäre niemals in den Sinn gekommen Sex als Ware in einer Beziehung zu sehen die dem Markt unterliegt.

Wir reden ja hier nicht vom Puff! Und wir reden auch nicht von einer Beziehung die aus purer Berechnung eingegangen wurde.
Mir rollen sich die Fußnägel hoch wenn ich hier von Verknappung, möglichst viel Sex für möglichst wenig Gegenleistung lese. Entmenschlichter kann es wohl kaum mehr sein.

Ich würde jedem raten, lauf lauf so schnell zu kannst wenn der Partner so ticken würde.
Einfach nur toxisch. Und statt an den Problemen zu arbeiten, geht man Fremd oder ins Bordell?
Oder man bestraft/erpresst den den Partner mit Entzug oder Verknappung.

In einer Beziehung herrschen ganz andere Dynamiken. Manchmal ist ein Partner bereit vom Kronleutchter zu springen, der andere nimmt es trotzdem nicht an.
Die Probleme liegen woanders und lassen sich nicht mit damit regeln wenn man an der vermeintlichen Stellschraube Sex dreht.
*********nig77 Mann
15 Beiträge
Du vergleichst Äpfel mit Birnen. Soweit beide Spaß haben, hat das rein gar nichts mit Ökonomie zu tun. Erst wenn die Lust bei Paaren verschwindet, kann sich das in eine Situation Sex gegen Wohlstandserhalt verwandeln. Der Mann will Sex, sie nicht mehr, aber das finanzielle Niveau halten. Dann erst wird das bei Mann oder Frau zueiner Gegenleistung. Das ist bei vielen Ehen heutzutage der Fall. Dann gehen Männer fremd oder alles eskaliert.
*******ncer Mann
109 Beiträge
Zitat von *********nig77:
Du vergleichst Äpfel mit Birnen. Soweit beide Spaß haben, hat das rein gar nichts mit Ökonomie zu tun. Erst wenn die Lust bei Paaren verschwindet, kann sich das in eine Situation Sex gegen Wohlstandserhalt verwandeln. Der Mann will Sex, sie nicht mehr, aber das finanzielle Niveau halten. Dann erst wird das bei Mann oder Frau zueiner Gegenleistung. Das ist bei vielen Ehen heutzutage der Fall. Dann gehen Männer fremd oder alles eskaliert.

Das mag in der Realität oft so vorkommen, geht aber an der Frage des TE vorbei. Er geht ja davon aus, dass das Paar miteinander redet und verhandelt und wollte wissen, ob man das nach den Gesetzen des Marktes beurteilen kann. So habe ich ihn jedenfalls verstanden.
**********henke Mann
9.666 Beiträge
Gruppen-Mod 
Nach meiner Erfahrung wird nicht verhandelt. Deswegen halte ich die Marktanalogie auch für verfehlt. Beziehungen sind hochkomplexe, mehrdimensionale Hormoncocktails, die chaotisch interagieren. Mal ist das Candle-Light-Dinner der absolute Schlüpferstürmer, ein anderes Mal ein "achduwillstdochbloßwiederran". Beziehungen beziehen sich am besten, wenn jeder das macht, was ihm gut tut. Der/die andere wird das auch tun, und wenn sich bei der Überschneidung dieser Anarchien Gemeinsamkeiten ergeben, entwickelt sich die Beziehung.
**********nerin Frau
4.863 Beiträge
Ich kann zu diesem Themenkomplex sehr die Lektüre von "Why women have better sex under socialism" empfehlen.
Es geht deutlich mehr um die von dir aufgeworfenen Fragen als um Sex, wenn auch für mich als Frau des Ostens wenig Neues dabei war. Dennoch viel zur Geschichte gelernt. Und dabei war es auch noch kurzweilig aufbereitet.
*****_54 Frau
11.751 Beiträge
Und hier den deutschen Titel mit entsprechendem Untertitel, den ich bei dieser Thematik wichtig finde, weil der Begriff "Sozialismus" allein nicht ausreichend ist.

"Warum Frauen im Sozialismus besseren Sex haben
Und andere Argumente für ökonomische Unabhängigkeit"
***e0 Mann
87 Beiträge
Themenersteller 
Liebe Diskussionsteilnehmer, vielen Dank für das Teilen Eurer Ansichten. Obwohl ich meine ursprüngliche Frage nicht beantwortet bekommen habe, muss ich zugeben, dass ich wohl mit meinem Gedankenmodell zu oberflächlich war und wohl die falsche Frage gestellt habe.

Vielleicht noch etwas mehr zum Kontext: Dieses, wohl zu sehr vereinfachte Modell ist in meinem Informatiker-Gehirn entstanden, nachdem ich in einer Kuschelecke eines Clubs von einer Frau, mit der ich zuvor einen langen, erfüllenden und leidenschaftlichen Sex hatte, erzählt bekommen habe. Ihr Ehemann - ein gut aussehender und gut verdienender Familienmensch - soll ihr seit einigen Jahren den Sex verweigern. Die Beziehung nur deswegen aufzulösen ist nicht sinnvoll, daher holt sie sich das fehlende "bit" in Swinger-Clubs, jedoch stets mit seiner Kenntnis und Einverständnis - m.E. klassische, aber erzwungene "offene Beziehung". Sie wird aber als ein Hilfsmittel, zum Überbrücken (bis hoffentlich alles ins Lot kommen soll) gesehen. Durch welche Steuerung das Erreichen dieses "Lots" aber forciert werden könne oder solle, ist nicht klar geblieben - mir leider auch immer noch nicht.
Diese Situation ähnelt meiner bis auf die Spiegelung der Geschlechter. Nur habe ich mir selbst bis zu diesem Gespräch die Frage nach dem "Rückweg zum Lot" noch nicht offen gestellt.

Ich denke nun aber, dass man dafür statt "nach den Gesetzen des Marktes zu verhandeln" eher an der Schraube "Lust" drehen müsse. Die konkreten Aktionen zum Wiedererlangen der Lust bei einer Frau und/oder bei bei einem Mann sind für mich noch im Nebel verhüllt. In eigener Sache - liebe Damen:
  • Hattet ihr bereits in der Vergangenheit die Lust am Sex verloren und diese erfolgreich wiedererlangt?
  • Welche Aktivitäten (eigene oder des Partners) haben Euch auf dem Rückweg am meisten geholfen?

******laK Frau
64 Beiträge
Ich kann mir jetzt diesen nicht ernst gemeinten Kommentar nicht verkneifen.

Du hast das Thema Marktgesetze aufgeworfen und so kam ich zu dem Gedanken lässt sich das neue Modell durch Abschreibung finanzieren?

Jetzt aber ernsthaft, ich verstehe absolut das Dilemma welches hinter deiner Fragestellung steckt. Muss jetzt zum Termin, weitere Gedanken dazu dann später.
*****_54 Frau
11.751 Beiträge
Zitat von ****e0:
Hattet ihr bereits in der Vergangenheit die Lust am Sex verloren und diese erfolgreich wiedererlangt?

Ja, ich kenne das, ausgelöst durch Stress im Beruf, Überforderung in der privaten Organisation, Hormonumstellung oder Krankheit. Nach Beendigung/Beseitigung der auslösenden Faktoren und einer gewissen Ruhephase hat sich Lust auf Sex genauso wie vorher wieder eingestellt - beim selben Partner (!)

Ist die Unlust durch eine emotionale Schieflage (Streit, Ignoranz, respektlosem Verhalten) innerhalb der Partnerschaft entstanden, die nicht wirklich aufgelöst werden konnte, ist es bei der Unlust geblieben.
Das hat absolut nichts mit Erpressung zu tun. Sondern damit, dass erotische Lust und Begehren bei mir aus einem Wohlgefühl dem Partner gegenüber, aus einer positiver Grundstimmung innerhalb der Beziehung entsteht.

Zitat von ***e0:

Welche Aktivitäten (eigene oder des Partners) haben Euch auf dem Rückweg am meisten geholfen?
Zur Ruhe kommen und sich selbst keinen Druck machen. Pause in der sexuellen Interaktion. Verständnis des Partners, Verzicht auf Drängeln, Bereitschaft für offenes (und freundliches) Sprechen über die externen und inneren Auslöser.
*******mcat Mann
3.653 Beiträge
Wenns denn sein muss:

@TE - Du möchtest also "freiwillig bilanzieren" ?

Geldwerter Vorteil ist auch in einer Steuererklärung anzugeben.
Die Frage nach der Umsatzsteuerpflicht ist offen, ebenso ob Gewinnerzielungsabsicht vorliegt (Gewerbe).
Bei reiner Nachbarschaftshilfe kommt es darauf an, ob der Sex gelegentlich vorkommt, oder regelmäßig.
Verrechnungssätze sind bei der IHK zu erfragen oder - in üblichen Grenzen - frei zu verhandeln.

/Ironie off
**********nerin Frau
4.863 Beiträge
Zitat von *****_54:
Zitat von ****e0:
Hattet ihr bereits in der Vergangenheit die Lust am Sex verloren und diese erfolgreich wiedererlangt?

Ja, ich kenne das, ausgelöst durch Stress im Beruf, Überforderung in der privaten Organisation, Hormonumstellung oder Krankheit. Nach Beendigung/Beseitigung der auslösenden Faktoren und einer gewissen Ruhephase hat sich Lust auf Sex genauso wie vorher wieder eingestellt - beim selben Partner (!)

Ist die Unlust durch eine emotionale Schieflage (Streit, Ignoranz, respektlosem Verhalten) innerhalb der Partnerschaft entstanden, die nicht wirklich aufgelöst werden konnte, ist es bei der Unlust geblieben.
Das hat absolut nichts mit Erpressung zu tun. Sondern damit, dass erotische Lust und Begehren bei mir aus einem Wohlgefühl dem Partner gegenüber, aus einer positiver Grundstimmung innerhalb der Beziehung entsteht.

Zitat von ***e0:

Welche Aktivitäten (eigene oder des Partners) haben Euch auf dem Rückweg am meisten geholfen?
Zur Ruhe kommen und sich selbst keinen Druck machen. Pause in der sexuellen Interaktion. Verständnis des Partners, Verzicht auf Drängeln, Bereitschaft für offenes (und freundliches) Sprechen über die externen und inneren Auslöser.

Kann ich alles ao für mich ebenfalla unterschreiben
****Dr Mann
1.531 Beiträge
Ich hadere mit der Fragestellung, weil ich sie wirklich als etwas abseitig empfinde, aber ich versuche mich mal zunächst an einer Teilanwort zu "Sind die Regeln des freien Markts auf Sex in einer Beziehung überhaupt übertragbar?" auch wenn mir schon die Terminologie "Anbieter" und "Konsument" sehr widerstrebt.
Ich würde behaupten, dass in einer Beziehung eben kein "freier Markt" herrscht. Es gibt einen klaren "Vorzugsanbieter" und "Vorzugskonsument", eben den jeweiligen Partner.
Selbst in einer gänzlich geöffneten Beziehung ist noch eine Vorzugsstellung erhalten, durch die Sympathie, Liebe, Vertrautheit, Verantwortung etc. für das jeweilige Gegenüber.
Damit erledigt sich die Frage nach den "Regeln des freien Marktes" eigentlich von selbst. Für nicht "vollständig offene" Beziehungen sowieso, da hier die "Kosten" von etwa "Fremdgehen" oder auch nur die verminderte Erlebnisqualität anderer Optionen (Bordell, Masturbation...) die Angelegenheit extrem asymmetrisch machen.
Ähnlich hat ja z.B. @*******ncer schon geantwortet.
Die Frage, wie sich verlorengegangene Lust wieder erreichen lässt, ist (auch wenn sie hier nur an die Damen gestellt wurde) schon seit ewigen Zeiten eine zwischen Paaren, nicht selten auch unter Einschluss von Paartherapeuten.
Dass es darauf keine endgültige Antwort gibt (neben Trivialitäten wie "candle-light dinner in erotischem Outfit zelebrieren o.Ä), ist IMHO ein Anzeichen dafür, dass es unterschiedliche Gründe für das Lustverschwinden geben wird. Und entsprechend unterschiedliche Strategien für das Wiedererwecken.
Es mag somatische Gründe geben (Alter, Hormone, schmerzhafte oder belastende Begleiterkrankungen), Umstände der jeweiligen Lebenswelten (Stress, wurde ja schon genannt), aber auch unaufgearbeitete oder verborgene Probleme (nur zugekleisterte Streitpunkte, frustrierende sexuelle Erlebnisse, die keine Lust auf eine Wiederholung machen, unterschiedliche - möglicherweise nicht vollständig bewusste - Erwartungen und Neigungen, you name it).
Kurz: Es gibt kein Patentrezept. Dr. Sommer ist in Rente.
*******ncer Mann
109 Beiträge
Zur zweiten Frage des Themenerstellers - Wie kann Lust wieder „angefacht“ werden.

Meine persönliche Meinung und Erfahrung aus mehreren Beziehungen allerdings ohne jeden Anspruch auf irgendeine Allgemeingültig:

1) Die Lust ist grundsätzlich auf beiden Seiten noch da, nur die Frequenz ist nicht so wie es einer der Partner wünscht.

Hier helfen sicherlich die allgemeinen Ratschläge, eine entsprechende erotische Stimmung aufzubauen (romanisches Wochenende, Paarzeit etc.) und offen über Wünsche und Bedürfnisse reden.

2) Die Unlust ist auf einer Seite groß und hat sich über einige Zeit (Jahre) verfestigt.

Da sind reden und romantische Situation eher kontraproduktiv. Es baut alles weiteren Druck auf, der Partner versteht ja sehr genau wo das hinführen soll.
Hier hilft (aus meiner Erfahrung) eine professionelle Hilfe für den Partner ohne Lust (der natürlich bereit sein muss, sich seiner Psyche zu stellen, am besten ohne Fokus auf Sexualität). Der Grund liegt dann nämlich oft so tief, dass ein Paargespräch oder Paartherapeut da gar nicht hinkommt (in meinem Fall war es die sehr schwierige Geburt mit Notkaiserschnitt … Ich war in Ihrem Kopf dafür „verantwortlich“. Gelöst wurde es erst nach der Trennung.)

Noch ein kleiner Tipp an die Männerwelt … es kann hilfreich sein, einfach mal den Zyklus der Partnerin zu beobachten, es gibt nunmal (ob das korrekt ist müssten Frauen hier beantworten) Tage mit wesentlich höherer Lust, die damit auch besser für romantische Abende, Gespräche und Sex geeignet sind 😉.
*****man Mann
171 Beiträge
Das ist selbst für mich als Dipl.-Ökonom eine sehr abgefahrene Betrachtungsweise 😂
Anmelden und mitreden
Du willst mitdiskutieren?
Werde kostenlos Mitglied, um mit anderen über heiße Themen zu diskutieren oder deine eigene Frage zu stellen.