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Ich sagte doch, es geht gar nicht um Griechenland...III

*****_70 Mann
949 Beiträge
Es rumort:
Schüsse auf Büro von Antonis Samaras
zuletzt aktualisiert: 14.01.2013 - 11:27

Athen (RPO). Unbekannte haben die Zentrale der größten griechischen Regierungspartei Neue Demokratie beschossen. Die Polizei spricht von einem symbolischen Anschlag auf Ministerpräsident Antonis Samaras. Verletzt wurde niemand.

http://www.rp-online.de/poli … on-antonis-samaras-1.3133846

http://www.bz-berlin.de/aktu … teibuero-article1621225.html

http://www.welt.de/politik/a … le-der-Neuen-Demokratie.html

http://diepresse.com/home/po … litik/aussenpolitik/index.do
*******eBr Frau
1.522 Beiträge
Themenersteller 
auch auf die Gefahr hin....
dass mir - wie üblich - Verschwörungstheorien und Verbreitung von Weltuntergangsszenarien unterstellt werden.....

Ich sehe Europa (..und breite Teile der Welt) brennen.....
*****_70 Mann
949 Beiträge
Ich sehe Europa (..und breite Teile der Welt) brennen.....

Nicht zwangsläufig, da es darauf ankommt, wie weiter agiert wird, oder eben nicht!

Deshalb vielleicht hier noch einmal 8:45 min. 3Sat Kuturzeit - "Die Wahrheit über Geld" vom 22.11.2011:


Wenn ...
... man dies

Ich sehe Europa (..und breite Teile der Welt) brennen.....

... unter dem Gesichtspunkt der Erderwärmung sieht, vielleicht ... in vielen Jahren, die wir nicht mehr erleben werden. Ansonsten bietet Europa viele Vorteile und da sollte man nicht zu schwarz sehen.
*********t_be Mann
116 Beiträge
Rosarote Brille
******ito:
Ansonsten bietet Europa viele Vorteile und da sollte man nicht zu schwarz sehen.

Es gibt genug Gründe, nicht nur durch die rosarote Brille zu schauen!
*******eBr Frau
1.522 Beiträge
Themenersteller 
Das habe ich bis vor einigen Jahren auch so gesehen....bis ich hinter die Kulissen schauen konnte.
Was ...
... soll denn dieser ...

Es gibt genug Gründe, nicht nur durch die rosarote Brille zu schauen!

... dieser Unfug? Fehler wurden auch gemacht, als die Menschen noch dörflich dachten und sich gegenseitig die Osterfeuer abfackelten. Sie - Fehler - müssen nur erkannt werden, um sie zu korrigieren. Mit zerstörerischer Jammerkritik hat noch niemand etwas bewegt.
*******eBr Frau
1.522 Beiträge
Themenersteller 
Das geht jetzt total daneben!

Wann wurden denn je NACHHALTIG Fehler korrigiert?
Es war immer nur eine heillose Tippel-Tappel-Tour, um ja keiner Wahl-relevanten Gruppierung auf die Füsse zu treten! Nachhaltig wurde noch nie etwas gelöst!

Schon Adenauer hat aus Wahltaktik die Rententöpfe geplündert und so zieht sich das durch....
*********t_be Mann
116 Beiträge
@Caballito
Bitte verstehen Sie, dass ich einfach nicht ihrer Meinung bin, und ich nicht für ein Meinungsaustausch auf dieser Ebene bereit bin.
Ich denke, es wird niemanden Schaden, sich kritisch mit Meldungen und Informationen fern ab der privaten und öffentlichen Medien auseinander zu setzen!
Dies könnte im schlimmsten Fall zur Erweiterung des Horizonts führen!
Der ...
... Vorhalt, DerPatient_be, jemand habe eine rosarote Brille auf, hat mit einen Meinungsaustausch in der Sache überhaupt nichts zu tun. Mit einer gewissen Einsichtsfähigkeit hätte man dies von Anfang an erkennen können.
*****_70 Mann
949 Beiträge
Korruption und Steuerflucht
Alexis Tsipras fordert Kampf gegen Korruption und Steuerflucht
Der Vorsitzende der griechischen Sozialisten über Vetternwirtschaft, Steuerfreiheit und Rosa Luxemburg

15.01.2013

Video:
weltnetz.tv - http://weltnetz.tv/video/446
Länge:
00:07:47


Alexis Tsipras ist Vorsitzender der linken Partei Synaspismos und des griechischen Parteienbündnisses Syriza. Mit ihm sprach für weltnetz.tv Harald Neuber

Herr Tsipras, in Griechenland gibt es inzwischen eine neue Einkommenssteuer, eine Kopfsteuer, eine Immobiliensteuer – und nun erneut Steuererhöhungen. Wie hoch ist die Belastung für den normalen Bürger inzwischen?

In Griechenland wird seit vielen Jahren die Armut besteuert, während dem Kapital die Steuern erlassen werden. Das Ergebnis ist, dass diese Steuern nicht effizient wirken. Zudem können die Menschen nicht mehr konsumieren. Auch vor diesem Hintergrund kann die Besteuerung nicht als effizient bezeichnet werden. Und das große Problem: Das Gefühl der sozialen Ungerechtigkeit im griechischen Volk wächst, weil die Steuern einseitig die Armen belasten. Die Wohlhabenden setzten aber weiterhin auf Steuerflucht bei Schweizer Banken. Ich nenne nur das Stichwort der Lagarde-Liste.

Unternimmt Griechenland also nicht genug gegen Steuer- und Kapitalflucht?

Was die Regierungen bis heute außerordentlich gut vermocht haben, ist, diese Listen in den Schubladen geheim zu halten. Wie ein Buch mit sieben Siegeln. Sie tun also nichts, damit dieses jahrelang währende System der Staatsplünderung beendet wird. Das ist einer der hauptsächlichen Gründe, die uns in den Bankrott geführt haben. Denn seit mehr als einem Jahrzehnt beträgt der Durchschnitt der Staatseinnahmen in Griechenland viel weniger als im gesamten Wirtschaftsraum der Europäischen Union. Das lag auch an der Tatsache, dass die Reichen keine Steuern gezahlt haben. Das muss sich ändern, wenn wir einen Weg aus der Krise ebnen wollen.

Sie plädieren unter anderem für eine Tobin-Steuer auf Finanzgeschäfte. Welche Steuerpolitik schlägt Syriza darüber hinaus vor?

Wir streben in erster Linie an, dass die bestehende Steuerfreiheit für die reiche Elite beendet wird. Es ist kein Zufall, dass in diesen berühmten Listen der Steuerflüchtlinge all jene – in Anführungsstrichen – wichtigen Namen vorkommen. All jene, die aus starken Positionen heraus das Schicksal des Landes in den Händen gehalten haben. Unter diesen Namen finden wir Medienbosse, Bankiers oder Großunternehmer. Es sind Personen, die eng mit den wirtschaftlichen und politischen Strukturen des Landes verwoben sind. Deshalb fordern wir, dass sie auch für die Krise bezahlen müssen.
Gleichzeitig muss dem Mittelstand Luft zum Atmen gegeben werden. Er kann keine weitere Besteuerung mehr tragen. Schauen Sie sich zum Beispiel die Erhöhung der Heizölsteuer an. Das ist ein klassisches Beispiel für das Scheitern der aktuellen Politik. Die Menschen haben schlichtweg aufgehört, Heizöl zu kaufen. Stattdessen nutzen sie zum Heizen alles was sie finden. Die Wälder werden abgeholzt. Es besteht die Gefahr, dass Menschen den Kältetod erleiden oder durch die starke Benutzung von Holzöfen in ihrem eigenen Heim tödliche Brände verursachen. Währenddessen sind die Steuern, die der Staat einnimmt, stärker zurückgegangen, als in Zeiten, in denen die Besteuerung niedriger war.

Am Montag sind Sie in Berlin mit dem deutschen Finanzminister Wolfgang Schäuble zusammengekommen. Was haben Sie mit ihm besprochen?

Ich habe ihm die Realität geschildert. Ich habe ihm gesagt, dass Griechenland vor einer humanitären Krise steht, und dass es als Resultat dieser Politik eine sehr große Gefahr sozialer Spannungen gibt. Zudem gibt es die Gefahr des Zulaufs für Neonazis, während wir gleichzeitig keine Verbesserungen sehen. Das Programm ist gescheitert. Und ein neuer Schuldenschnitt ist für Griechenland unausweichlich. Deshalb habe ich dem „Architekten“ dieser Strategie zu erklären versucht, dass seine Ideen gescheitert sind. Es wäre zum Vorteil der Griechen, aber auch der Deutschen, diese Strategie zu korrigieren, bevor es zu spät ist.

Nach Griechenland benötigen nun auch die Banken in Zypern Finanzhilfen von der Europäischen Union. Sehen Sie einen Unterschied zwischen Ihrem Land, Griechenland, und Zypern?

Es gibt da sicher viele und erhebliche Unterschiede. Der erste Unterschied ist, dass es zwei nicht vergleichbare Wirtschaften sind. Griechenland ist viel größer als Zypern. Der zweite Unterschied ist, dass sie in Zypern nicht das Problem der Staatsschulden hatten, wie wir es in Griechenland aufgrund der Regierungspolitik der vergangenen Jahre haben. Aber hier und dort haben das Problem die Banken verursacht. Sie haben ein weiteres Land dazu verdammt, am Rande des Bankrotts zu stehen.
Hier stellt sich also eine übergeordnete Frage, die Griechenland betrifft, aber auch Zypern, Italien, Spanien, Portugal und ganz Europa. Werden wir dem Bankensystem in Europa gestatten, die Gesellschaften, die Politik, die Stabilität, den sozialen Zusammenhalt wie ein großes schwarzes Loch zu zerstören? Oder werden wir Grenzen setzen? Oder werden wir die Schulden von den Bankiers bezahlen lassen, so dass die Völker ihren sozialen Zusammenhalt bewahren können? Das ist die große Frage. Und ich glaube, dass die Zeit für diese Frage gekommen ist. Die Zeit ist reif, Antworten darauf zu geben.
In Griechenland haben wir knapp 200 Milliarden Euro Gelder und Garantien in Banken gesteckt. Die Banken haben wir gerettet. Aber leider haben wir nicht die Gesellschaft gerettet. Wir haben nicht das griechische Volk gerettet.

Herr Tsipras, Sie sind am Sonntag in Berlin mit dem Vorstand der Europäischen Linkspartei zusammengekommen. Am Morgen haben Sie an dem traditionellen Gedenken an Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht teilgenommen. Welchen Eindruck nehmen sie von dieser Veranstaltung mit?

Es ist nicht das erste Mal, dass ich an dieser Veranstaltung teilnehme, es ist das dritte Mal. Denn ich glaube, dass es wichtig ist, sich an die Geschichte zu erinnern, an die politische Geschichte Deutschlands, die mit der europäischen Geschichte einhergeht. Hier haben sich die großen Ideen der sozialen Befreiung mit der Wegbereiterin, dieser großen Persönlichkeit Rosa Luxemburg, entwickelt.
Ich glaube, es spielt eine große Rolle, sich zu erinnern. Denn die Diskrepanz, die wir heute erleben, resultiert aus der sozialen Ungleichheit zwischen Kapital und Arbeit. Wir müssen realisieren, dass die Ideologien nicht verloren sind. Gescheitert sind die Versuche, die Ideologien in Schubladen zu stecken und aus ihnen „-ismen“ zu machen. Die Ideen von Marx, von Rosa sind nicht verloren. Verloren ist der Versuch, aus ihnen eine Religion zu machen. Wir sollten also in die Vergangenheit schauen, um Schlussfolgerungen für die Gegenwart und die Zukunft zu ziehen.



Ach, übrigens nur mal so nebenbei bezüglich Steuerflucht:

Laut Financial Times lassen sich kaum in einem anderen Industrieland Mafiagelder so einfach rein waschen wie in Deutschland.
Dadurch, dass die Bundesrepublik mit vielen Staaten keine Abkommen über den Austausch steuerrelevanter Daten abgeschlossen hat, zieht es natürlich viel Schwarzgeld an.
So hatte der turkmenische Diktator Saparmyrat Nyýazow zwei Millarden US Dollar bei der Deutschen Bank angelegt.
*******eBr Frau
1.522 Beiträge
Themenersteller 
Christine Lagarde: Rückfall in Krise möglich
so titelt das Dt. Anlegerfernsehen heute über einem Interview mit Frau Lagarde.

Dabei war die Krise bisher nicht mal im Ansatz ausgestanden. Jedem nur halbwegs gebildeten Ökonomen, selbst einer, der "nur" mainstream-Bildungsniveau hat, düfte klar sein, dass eine so exzessive und nicht-nachhaltige Schuldenpolitik regelmäßig zum Eklat führt! Und doch wird alles getan, so zu tun als ob........

Haschisch für´s dumme Volk eben......
*****_70 Mann
949 Beiträge
Auf dem unabhängigen EU-Blog aus Brüssel: http://lostineu.eu/ erschien, vor nicht allzu langer Zeit, nachfolgender Artikel von Eric Bonse (Journalist mit dem Schwerpunkt EU-Politik) erschienen:


Die Kosten des Sparwahns

Die einseitige Sparpolitik kommt Europa teuer zu stehen. Sie hat nicht nur die Konjunktur abgewürgt, wie der IWF mittlerweile offen zugibt. Sie hat auch die Arbeitslosigkeit auf einen neuen Höchststand getrieben und die deutschen Exporte gedämpft. All dies lässt sich mittlerweile schwarz auf weiß belegen – wann denken Brüssel und Berlin endlich um?

Von Eric Bonse, Januar 2013

Nun hat es also auch die “FAZ” eingesehen: “Sparprogramm schaden der Konjunktur viel stärker als gedacht”, heißt es auf dem Wirtschaftsblog. Der kluge Kopf aus Frankfurt stützt sich dabei auf eine neue Studie des IWF.

Die IWF-Experten räumen erstmals offen ein, dass es bei ihren Wachstumsprognosen für Krisenländer “Fehler” gegeben habe, weil die so genannten “Multiplikatoren” viel höher ausfallen als gedacht. Nach den neuen Berechnungen hätte jeder Euro an Haushaltskonsolidierung nicht 50 Cent vom BIP gekostet, sondern eher 90 Cent bis 1,70 Euro.

Anders ausgedrückt: die Wirtschaftsleistung schrumpft stärker als der Sparbeitrag, was zu einer höheren Schuldenquote und mehr Arbeitslosigkeit führt. Das hätte man freilich auch früher wissen können, ja müssen, wie der “Herdentrieb” zu Recht einwendet. Eine vorsichtige Korrektur nahm der IWF ja auch schon letzten Herbst vor (siehe “Der IWF denkt um – Merkel nicht“).

Doch nun haben wir “endlich” auch die Bestätigung aus der Realwirtschaft. Wie die EU-Kommission gestern bekannt gab, hat die Arbeitslosigkeit in Euroland mit 18,8 Millionen Menschen einen neuen Rekord erreicht – im November waren zwei Millionen Menschen mehr ohne Job als vor einem Jahr.

Besonders schlimm ist der Arbeitsplatzabbau in den Krisenländern – also genau da, wo IWF und EU ihre falschen Rezepte angewandt haben. In Griechenland stieg die Quote binnen eines Jahres um 7,1 Prozentpunkte – ein brutaler Anstieg.
Der deutsche Arbeitsmarkt kam bisher zwar ungeschoren davon, doch immerhin spüren nun die Exporteure die Krise: Nach einem furiosen Jahr brachen die Ausfuhren im November ein, das Wachstum stagnierte. Schuld ist vor allem die fehlende Nachfrage aus den Euro-Krisenländern.

Die falsche Therapie verschärft also nicht nur die Krise, was zu höheren “Rettungs”zahlungen für Griechenland & Co. führt. Sie bremst auch den Kern der Eurozone aus. Deutschland muss deshalb höhere Kosten stemmen als nötig – und es verliert Geschäftschancen.

Höchste Zeit, den einseitigen Sparkurs zu beenden, sollte man meinen. Doch bei einem Treffen in Berlin machten Kanzlerin Merkel und der griechische Premier Samaras gute Miene zum bösen Spiel: das Glas sei halbvoll, sagte Samaras. Griechenland sei auf einem guten Weg, das Vertrauen der Märkte wiederherzustellen.

Ach so, es geht um die Märkte, nicht um die reale Wirtschaft…
*******eBr Frau
1.522 Beiträge
Themenersteller 
es ist doch alles nur....
Haschisch für´s Volk...diese ganzen Verklausulierungen, Pseudo-Begründungen, dieses wir-sind-auf-einem-guten-Weg-Gequatsche etc.

Es geht nicht um die Menschen, um die Völker.....zumindest ausserhalb ihrer Rolle als Produktivkraft zur Gewinnmaximierung...... es geht um den Machterhalt eines Klüngels aus Politniks, Hochfinanz und Industrie!
*********handy Paar
1.202 Beiträge
Boah
Bevor der Thread nun auf "unwatch" landet:

Immer nur copy and paste endet im langen dunklen Fünfuhrtee der Seele (Douglas Adams, nur mal so als alternativer Lektüre-Tipp, falls einem dann doch mal nach was anderem sein sollte als dem täglichen Gruß des Murmeltiers) ...
*******eBr Frau
1.522 Beiträge
Themenersteller 
...dann setze ihn doch auf "unwatch" ...dass Du nach wie vor hier rein schaust, hat wohl auch seinen Grund.

„Fast alle Menschen stolpern irgendwann einmal in ihrem Leben über die Wahrheit. Die meisten springen schnell wieder auf, klopfen sich den Staub ab und eilen ihren Geschäften nach, als ob nichts geschehen sei.“
(Winston Churchill)

...der paßt auch gut...:

„Leider bemerkt man was über seine Mitmenschen, was man gar nicht wissen will: dass sie zuhören, es sogar verstehen und es dann aber weiter ignorieren, obwohl sie seit Jahrzehnten belogen wurden.“
(Daniel Ellsberg)

*****_70 Mann
949 Beiträge
Griechische, streikende U-Bahn-Fahrer
Drastisches Vorgehen griechischer Regierung gegen streikende U-Bahn-Fahrer:

Zu Beginn des Jahres hatten die U-Bahn-Fahrer ihre Arbeit niedergelegt. Mit dieser Maßnahme protestieren sie gegen Einkommensverluste von bis zu 25 Prozent.

Durch ein Sparprogramm wurden die Gehälter aller Beschäftigten in staatlichen und öffentlich-rechtlichen Unternehmen zum 1. Januar dieses Jahres mit den Einkommen der Staatsbediensteten gleichgestellt. Auch Renten und Pensionen wurden erneut gekürzt. Die Sparmaßnahmen sind Voraussetzung für weitere Hilfen für das pleitebedrohte Land.

http://www.spiegel.de/wirtsc … land-verhaften-a-879564.html

Am Donnerstag hatte die griechische Regierung Notstandsregelungen in Kraft gesetzt. Sollten die Streikenden nicht an ihre Arbeitsplätze zurückkehren, drohen ihnen Haftstrafen. Als Zeichen der Solidarität schlossen sich am Freitag dennoch die Angestellten von Busbetrieben und der Eisenbahnen dem Streik an.

http://www.manager-magazin.d … rtikel/0,2828,879587,00.html

Alkyone Karamanolis (Journalistin) zum drastischen Vorgehen gegen die Demonstranten:

http://www.tagesschau.de/multimedia/video/video1252514.html


Um die Wut der griechischen Bevölkerung und warum einige von ihnen, trotz Androhung von Gewalt dennoch streikten, richtig zu verstehen sollten wir vielleicht einmal einen Blick zurückschauen auf den Jahresbeginn 2013 in Griechenland:

Zynisch betrachtet begann das Jahr 2013 für die Griechen doch gar nicht so schlecht, denn der Bus, welcher früher vom Flughafen zum Hafen in Piräus noch twa 80 Minuten unterwegs war, ist nun, mittlerweile 20 Minuten schneller!
Der Grund springt sofort ins Auge. Es sind weit weniger Autos unterwegs und das wiederum bedeutet weniger Auspuffgase!
Oberflächlich betrachtet könnte man dann der Krise sogar etwas Positives abgewinnen. Aber bei genauerer Betrachtung und Hinterfragung stellte sich die Sache dann doch wieder anders dar, als anfgangs vielleicht gedacht.
Denn, das weniger Autos auf griechischen Straßen fuhren beruhte auf der Tatsache, dass einerseits die Unternehmen (der Handel) Umsatzeinbußen verzeichneten und sich dadurch der Lieferverkehr reduzierte. Andererseits, dass viele Griechen, aufgrund von Geldmangel (welcher wiederum daraus resultierte, dass viele griechische Firmen Mitarbeiter, wegen ihren Umsatzeinbußen) ihre Autos einfach abmeldeten, weil sie kein Geld für Benzin mehr hatten.
Aber nicht nur das Benzin wurde für viele Griechen unerschwinglich, sondern auch das Heizöl.
Wegen der ins Unerschwingliche gestiegenen Heizölpreise griffen und greifen immer mehr Athener nun auf alternative Heizmethoden zurück. Zum Beispiel verbrennen sie Holz im Kamin oder in jenen klassischen Bulleröfen, die eigentlich aus dem Leben der städtischen Griechen längst verschwunden waren. Und die als Heizkörper in urbanen Zonen mit extrem hoher Bevölkerungskonzentration natürlich der reine Wahnsinn sind. Bei dem Feuerholz handelt es sich häufig nicht um abgelagerte Kaminscheite, sondern um irgendwo aufgesammelte Äste, abgeschleppte Paletten oder gar alte und womöglich gelackte Möbelteile.
Dass dies allerdings nicht gerade gut für die Umwelt ist, sollte in unserer heutigen Zeit, mittlerweile jedem einleuchten.

Nachdem die viele Griechen nun weder über Geld noch Arbeit verfügen wird ihnen weiterhin von der Troika (EU ; IWF ; Weltbank) Sparmaßnahmen oktroyiert, welches sie weiter in die Knie zwingen wird!

Kein Wunder, dass gricheische U-Bahn-Fahrer trotz Androhung von drakonischen Maßnahmen dennoch demonstrierten!

Und wenn man einmal bedenkt, dass Madame Largade, angesprochen auf die negativen Folgen, welche die rigorosen Kürzungen der EU und des IWFS für Griechenlands Gesundheitssystem zeitigten, antwortete: „Ich sorge mich mehr um die Kinder in einem kleinen Dorf in Niger, die nur zwei Stunden Unterricht am Tag haben und sich zu dritt einen Stuhl in der Schule teilen. Denn ich glaube sie brauchen viel mehr unsere Hilfe als die Menschen in Athen.“
Und von den Griechen forderte: „Helft euch selbst und zahlt endlich eure Steuern!“, ist es kein Wunder, dass bei den Griechen eine Welle der Entrüstung ausbrach.
Angesichts der schulmeisterichen Arroganz mußte Largarde zurückrudern. Sie schätzte das griechische Volk, erklärte sie umgehend. Das klang wie ein Pardon, eine Entschuldigung die der Form galt, nicht dem Inhalt.

Die Frage, so Lagarde in einer Journalistenrunde, was der IWF so treibe, erinnerte sie an „Das Leben des Brian“.
In dem Monty-Python-Streifen möchte ein judäischer Widerstandskämpfer von seinen Anhängern wissen, was denn „die Römer für uns“ so getan hätten.
Lagarde zitiert LACHEND, wie die FAZ bemerkte, deren Antwort: „Den Aquädukt, die sanitären Einrichtungen, die schönen Straßen ...“
Ob die Griechen für ihren beinharten Humor Verständnis aufbringen, sei dahingestellt.
Die Einordung des IWF als imperiale Besatzungsmacht allerdings dürfte allgemein, bei den Griechen, auf Zustimmung stoßen.

Madame Lagarde ist eine einzigartige Vertreterin des kapitalistischen Imperiums, eine exzellente Managerin auf globaler Ebene, Mitglied einer kleinen, handverlesenen wie gefährlichen Elite, die in allem was sie tut, die uneingeschränkte Weltherrschaft anstrebt.
Diese Elite bestimmt über den IWF wie auch über dessen Zwillingsschwester, die Weltbank.
Beide angesiedelt in Washington, beide führend untriebig in der Finanzpolitik, beide UN-Sonderorganisationen. Kurzum: Beide sind zuständig für die neoliberale Durchsetzung der Privatwirtschaft. Durch Vergabe von Geldern und spätestens mit deren Eintreibung nehmen sie ihre Klienten, die Hungerleider des Südens, krakenartig in den Würgegriff, pressen sie aus und drücken sie so lange, bis diese die verlangten Auflagen umsetzen.
*****_70 Mann
949 Beiträge
Griechenlands kompletter Ausverkauf
Wer sich nun allerdings fragt, welcher Ideologie der IWF ; die Weltbank oder die Technokraten der EU folgen, wird schnell begreifen, dass hier eine „Wirtschaftstheorie“ des jüdischen, US-amerikanischen Ökonomen: „Milton Fiedman“ und des österreichischen Ökonomen; „Friedrich August von Hayek“ zugrunde liegt. Beide waren Apologeten des NEOLIBERALISMUS.

Margaret Thatcher und Ronald Reagan sind bzw. waren glühende Anhänger dieser Ideologie und so wurde schon, vor dem Zusammenbruch der sozialistischen Systeme, mit der Umsetzung und Verwirklichung dieser Thesen begonnen. Anfang der 1990er Jahre erfuhr der Neoliberlismaus dann einen neuen Vorwärtsschub:

In Russland hatte die Schocktherapie, (als Schocktherapie wird eine Wirtschaftspolitik in denjenigen Staaten bezeichnet, die nach dem Zusammenbruch des Realsozialismus von Zentralverwaltungswirtschaften in kürzester Zeit zu Marktwirtschaften umgebaut wurden) Anfang der neunziger Jahre, ganze Landstriche in Armut gestürzt!

Was schuf die Treuhandanstalt in Ostdeutschland? Millionen Arbeitslose und Milliardenschulden!

Was geschah in England, nachdem 1994 die Bahnen privatisiert wurden? Es gab tödliche Unfälle!

Was passierte in Kalifornien, nachdem 1998 der Strommarkt dereguliert wurde? Binnen zwei Jahren stieg der Strompreis um das 30-Fache!

Anfang des neuen Jahrtausends erreichte der Neoliberalismus einen weiteren Höhepunkt in Deutschland: Die SPD (an der Spitze Gerhard Schröder) setzte die Agenda 2010 in die Tat um.

Ca. zehn Jahre später ist das Ergebnis mehr als ernüchternd:

• Prekäre Arbeitsverhältnisse stiegen an was zu Billiglohn, Lohnsklaverei (immer mehr Bürger aus Rumänien, Bulgarien versuchen nun, aufgrund „ihres“ EU-Beitritts, in Deutschland ihr Glück zu machen. Was sie aber vorfinden ist Ausbeutung!)

• Die Folge hieraus ist, dass die Schere zwischen Arm und Reich immer weiter auseinander klafft

• Privatisierung von immer mehr staatlichen Einrichtungen (Privatisierung der Bahn ; Privatisierung des Strommarkes und eventuell, bald in Zukunft: Privatisierung der Wasserversorgung!)

• Entdemokratisierung, da immer mehr von Brüssel aus entschieden werden soll bzw. wird, somit Postdemokratie (Postdemokratie bezeichnet ein politisches System, in dem es nicht auf die Beteiligung der Bürger (als Input gesehen), sondern nur auf Ergebnisse ankommt) und letztendlich der Wandel von einer Demoktratie hin zu einer Diktatur (nicht, vom Volk, gewählte EU-Kommissare entscheiden über den Wirschaftskurs, wobei diese sich an die Vorgaben von mächtigen, multinational agierenden Konzernen halten)

2005 schrieb Jean Ziegler in seinem Buch: „Das Imperium der Schande – Der Kampf gegen Armut und Unterdrückung“:

„Schuld und Hunger, Hunger und Schuld bilden einen mörderischen Zyklus, den man anscheinend nicht durchbrechen kann. Wer hat ihn begonnen? Wer hält ihn in Gang? Wer schlägt daraus astronomische Gewinne?

Die kapitalistischen Feudalsysteme.
Heute sind die Aushungerer, die Spekulanten und Gauner, die Jacques Roux, Marat und Saint-Just angeprangert hatten, wieder zurück. Die tötende Hand des Monopolisten, gegen die sich Gracchaus Babeuf verschworen hatte, schlägt von Neuen zu.
Wir erleben eine Refeudalisierung der Welt. Und diese neue Feudalmacht trägt das Antlitz der transkontinentalen Privatgesellschaften.

Zur Erinnerung: Die 500 größten transkontinentalen kapitalistischen Gesellschaften der Welt kontrollieren heute 52,8% des Bruttosozialproduktes des Planeten. Mehr als die Hälfte von Ihnen kommen aus den Vereinigten Staaten. Zusammen beschäftigen sie nur 1,8% der Arbeitskräfte der Welt. Diese 500 Konzerne kontrollieren Reichtümer, die größer sind als die kumulierten Guthaben der 133 ärmsten Länder der Welt!“


Neoliberalismus bedeutet somit:

Verarmung der Massen und Reichtum für eine kleine Elite
(oder: DAS VIEH DER REICHEN FRISST DAS BROT DER ARMEN)

Die Vorgänge in Griechenland, Spanien, Portugal, Italien sind nur ein Vorgeschmack!
Ein prioritäres Ziel des Neoliberalismus ist Privatisierung bzw. genauer gesagt: „Verschleuderung“ des Volksvermögens weit unter seinen Wert!“ Aber auch Sozialabbau und Zerstörung von Arbeitnehmerrechten sind weitere Ziele.

Wo IWF ; Weltbank / EZB ( s. auch: Fressen sich EZB, FED, IWF, Weltbank an Griechenland fett? - http://www.freitag.de/autore … eltbank-an-griechenland-fett ) und die Technokraten der EU auftauchen, werden genau diese „neoliberalen Rezepte“ verlangt! Die Verschuldung wird als Druckmittel ausgenützt! Die angeblich freie Marktwirtschaft des Neoliberalismus bedingt jedoch einen rigiden. antidemokratischen Staatsapparat!

Tatsächlich haben Griechenlands öffentliche Kreditgeber, die Troika aus EU, Europäischer Zentralbank und Internationalem Währungsfonds, schon den Grundstein für ein gigantisches Privatisierungsprogramm im Krisenland gelegt. Das griechische Parlament verabschiedete es im Juni 2011.

Die Problematik Griechenlands und des Neoliberalismus als solches wird in dem Film: „Catastroika – Privatization goes public“ von Aris Chatzistefanou (= Griechenlands Michael Moor) veranschaulicht.

Ein Dokumentarfilm von Aris Chatzistefanou und Katerina Kitidi über die Folgen der Privatisierung.

Der Dokumentarfilm Catastroika – privatization goes public analysiert die Verschiebung von Staatseigentum in private Hände und zeigt ihre sozialen Folgen. Die Filmemacher Aris Chatzistefanou und Katerina Kitidi reisten um die Welt, um Informationen über die Privatisierung in Industrieländern zu sammeln. Sie entwerfen ein erschreckendes Bild, wie die Zukunft Griechenlands nach massiven Privatisierungsprogrammen aussehen könnte. Zu Wort kommen u. a. Slavoj Zizek, Naomi Klein, Luis Sepulveda, Ken Loach, Greg Palast, Dani Rodrik, Alex Callinicos, Ben Fine, Costas Douzinas, Dean Baker.
Schon in den ersten Tagen sei sein Film im Netz mehr als 500.000 Mal geklickt worden. Public Viewings werden veranstaltet, Lokalstationen strahlen die Doku aus, Universitäten laden Chatzistefanou zu Vorträgen ein. Für nicht wenige Griechen ist der Filmemacher ein Held. Er ist ihr Michael Moore.

CATASTOIKA
mit Untertiteln - Multilanguage: (Deutsch, English, Espanol, French, Italiano):



Milton Friedman und der IWF
@ shiva_70: Dein Hinweis auf den amerikanischen Ökonomen Milton Friedman in Zusammenhang mit dem IWF ist ein wichtiger Hinweis in dieser Diskussion.

Zum einen war Milton Friedmann ein Verfechter der sogenannten Chaostheorie, die besagt, dass erst einmal alles zerstört werden muß. Erst dann kann aus dem damit einhergehenden Chaos wieder etwas Neues und Gutes entstehen kann, was allen nützt. Sinnigerweise wurde hierfür immer die junge Bundesrepublik Deutschland nach dem Zusammenbruch des Dritten Reiches als Paradebeispiel angeführt.

Zum anderen ist der IWF mit den Anhängern Friedmans – den sogenannten Chicago-Boys – durchseucht, welche seine Theorie dermaßen vertreten, dass sie noch nicht einmal davor zurückschrecken, Diktatoren direkt zu beraten, um sie mit aller Macht in die Realität umzusetzen. Also prominentes Beispiel sei hier der ehemalige Chilenische Schreckenherrscher Pinochet genannt.

Entsprechend sind die Spuren, welche die Chicago-Boys seit Jahrzehnten rund um den Globus hinterließen - Chile, Brasilien, Argentinien, Bolivien, Indonesien, Polen, Südafrika ... usw … Das angewandte Prinzip ist immer dasselbe: In erster Linie werden für gewährte Kredite die Staatsausgaben rigoros gekürzt. Das läßt sich am einfachsten und effektivsten mit dem Abbau bestehender Sozialsysteme erreichen. Die sozialen Netze der Menschen entfallen somit häufig, die Wirtschaften stürzen ab, wenn sie es nicht eh schon sind, die Selbstmordquoten steigen um ein vielfaches, die betroffenen Staaten geraten in absolute Abhängigkeit.

Eines muß man sich immer wieder vor Augen halten: Der IWF vertritt immer rein US-amerikanische Wirtschaftsinteressen! Sogar die Asienkrise Mitte der neunziger Jahre, die gar keine war, diente allein dazu, US-amerikanischen Großkonzernen die Märkte der sogenannten Tigerstaaten zu öffnen, damit diese ihre feindliche Übernahmen en gros durchziehen konnten. Taiwan, Singapur und Südkorea waren eben zu erfolgreich.

Deswegen stößt es bei mir auf absolutes Unverständnis, dass die europäischen Regierungen – vorneweg unsere Kanzlerin – nicht müde werden, im Rahmen der noch andauernden Eurokrise immer wieder den IWF mit an den Verhandlungstisch zu zerren und auf Griechenland loszulassen.

Interessante Lektüre hierzu: „Die Schock-Strategie“ von der amerikanischen Journalistin Naomi Klein (ISBN 978-3-10-039611-2).
*****_70 Mann
949 Beiträge
Schock-Strategie
Schock-Strategie – Tatsachen – Fakten oder doch nur Verschwörungstheorie?

Erst einmal für alle diejenigen, welche noch nichts von Naomi Klein und „ihrer“ Schock-Therapie gehört haben sollten, hier nun kurz ein Überblick:

Die Schock-Strategie - Der Aufstieg des Katastrophen-Kapitalismus
Original: The Shock Doctrine.
(erschienen im Fischer Verlag)
von Naomi Klein

Aus dem Englischen von Hartmut Schickert, Michael Bischoff und Karl Heinz Siber. Erst Schock durch Krieg oder Katastrophe, dann der so genannte Wiederaufbau. So lautet die immer gleiche Strategie. Ob in Bagdad oder Afghanistan nach der Invasion, ob in New Orleans nach "Katrina" oder in Sri Lanka nach dem Tsunami: Während die Menschen noch gelähmt von der Katastrophe sind, werden sie einer weiteren, diesmal ökonomischen Schock-Behandlung nach den neo-liberalen Vorstellungen unterzogen. Existenzen werden durch den Ausverkauf an westliche Konzerne vernichtet, es herrscht Wild-West-Kapitalismus der reinsten Sorte. Naomi Klein erzählt die Geschichte einer der wirkmächtigsten Ideologien unserer Zeit, Milton Friedmans ökonomischer Doktrin des freien Marktes. Sie zeigt, wie deren Siegeszug in den letzten dreißig Jahren auf extremer Gewalt und auf Katastrophen beruht, um die Mechanismen der ungezügelten Marktwirtschaft rund um die Welt von Lateinamerika über Osteuropa und Russland bis nach Südafrika und in den Irak durchzusetzen.

Leider hatte das Buch der kanadischen Globalisierungsgegnerin hierzulande keinen Erfolg. In den USA und in Großbritannien wurde das Buch dagegen (witzigerweise) heftig diskutiert.
Ihre Ausführungen, dass Regierungen, Lobbyisten etc. Krieg und Katastrophen zu ihren Vorteil nutz(t)en und alles daran setzen würden, dass diese noch katastrophaler ausfallen, nur wegen des finanziellen Vorteils. wurden hierzulande, als Verschwörungstheorie bezeichnet.
Weiterhin wurde kommentiert, dass auch totalitäre Regime wie das Dritte Reich oder die Sowjetunion sich doch auch solcher, „praktischen“ Umstände bedient hätten.

Anmerkung meinerseits an dieser Stelle:
Eine solche Aussage dieser Kritiker verdeutlicht aber dann ja nur, dass diese, Naomis Aussagen, vom Inhalt nicht widersprechen! Denn sie kommentieren es ja so, dass sie sagen, dass es zu anderen Zeiten in anderen Systemen dieses „Phänomen“ auch schon gab! Sie widersprechen also nicht! Da diese Kritiker nun nicht explizit widersprechen, ist Naomis Aussage dann wohl gar nicht so verkehrt. Was allerdings dann bedeuten würde, dass ihre eigentliche Aussage nicht als falsch angesehen wird und somit eine Bestätigung von Seiten ihrer eigentlichen Kritiker erfolgte!
Dass dieses Vorgehen der heutigen Regierungen (vor allem westlicher Industriestaaten) stillschweigend akzeptiert wird, wird damit gerechtfertigt, dass darauf hingewiesen wird, dass auch in totalitären Staaten ein solches Vorgehen Praxis war!
Aber, wie auch die Sprecherin von 3Sat bemerkte, wurde Nazi-Deutschland oder auch Russland für ihre Taten zur Rechenschaft gezogen. Wo hingegen der freie kapitalistische Westen nie einstehen musste:



Unabhängig davon, ob man Naomis Buch nun, wie der britische Philosoph John N. Gray, von dessen Buch: Die Falsche Verheißung – Der globale Kapitalismus und seine Folgen (Originaltitel: False Dawn: The Delusions of Global Capitalism) George Soros einst schrieb:
„Jeder, der sich um die Zukunft der Weltwirtschaft sorgt, sollte dieses Buch lesen“,
lobt oder Kritik übt, eines steht fest, dass die Globale Wirtschaftspolitik sich zwanglos als eine Ausbeutung der Peripherie durch das Zentrum beschreiben lässt, die entgegen der Ideologie die Reichen reicher und die Armen ärmer macht.

Und wie hieß es so schön im Deutschlandradio:

„Vielleicht sind solche Bücher in all ihrer Redundanz (da dem kritischen Lesern, dem belesenen Publikum diese Problematik schon aus anderen Zusammenhängen - von Chomsky bis de Soto - bekannt sein sollten) im Angesicht der um sich greifenden sozialen Amnesie auch wertvoll. Sie erinnern an triviale Zusammenhänge, die gegenwärtig hierzulande in Vergessenheit zu geraten drohen, etwa den, dass ökonomische Umwälzungen historisch immer mit erheblichen sozialen Umbrüchen einhergehen oder in der nach wie vor unübertroffenen Formulierung von Karl Marx, dass die Geschichte eine Geschichte der Klassenkämpfe ist. Vielleicht braucht man heute 700 Seiten, um diese einfache Einsicht zu vermitteln.“

Und genau an dieser Stelle stellt sich dann natürlich die Frage:

Wie sollen diese sozialen Umwälzungen denn letztendlich aussehen?
Wer ist letztendlich Nutznießer und wer Verlierer?
Wäre es für die Allgemeinheit nicht sinnvoller sich von solchen unsozialen Ideologien (wie dem Neolibealismus bspw.) zu verabschieden?

Wer diese oder ähnliche Fragen hierzulande stellt wird gerne „in eine Schublade gesteckt“,
mit den Aufschriften:

1.) Kommunist / Bolschewist = linksradikal
2.) Nationalist = rechtsradikal
oder wenn alles nicht passt (wie im Falle von Naomi Klein)
3.) „durchgeknallte(r) Verschwörungstheoretiker/-in

Und Beispiele hierfür gibt es genügend:

I. Henryk M. Broder besucht Compact-Magazin und Jürgen Elsässer (12.09.2011)

(wobei sich Herr Broder, ein Mensch, welcher in jedem Moslem ein Islamisten sieht und Herrn Jakob Augstein Antisemitismus vorwirft und meint, dass Herr Günter Grass sich für seine Kritik an der israelischen Politik zu schämen habe, sich wohl sagte, als er Herrn Elsässer besuchte: „Jetzt haue ich Elsässer 'mal so richtig in die Pfanne“):




II. Joachim Gauck bezeichnet die Aktivisten der Occupy-Bewegung als unsäglich naiv.

III. Aufhetzung der sozialen Gruppen (Geringverdiener gegen Arbeitslose und/oder Rentner und umgekehrt)

Und so weiter und so fort (würde man weiter suchen, so würde man wahrscheinlich noch einige Beispiele dafür finden, dass die Kritiker des Neoliberalismus / Kritiker eines neoliberalen Wirtschaftssystems / Kritiker des „Turbokapitalismus“ sofort diskreditiert werden.

Da sich aber niemand mit Parolen aufhalten sollte, welche normalerweise „auf öffentliche stillen Örtchen“ zu finden sind, beschränken wir uns erst einmal auf die Betrachtung der Maßnahmen, welche in den letzten Jahren, aufgrund von der Zugrundelegung einer bestimmten Ideologie, ergriffen wurde und dessen Folgen.

In Deutschland:

Maßnahme:
Immer mehr Unternehmen wurden privatisiert oder teil-privatisiert (bspw. die Post ; die Bahn sollte an die Börse ; Krankenhäuser werden mittlerweile wie Unternehmen geführt ; immer mehr Seniorenheime wurden privatisiert

Folgen:
Der Service wurde für den Kunden / Patienten nicht besser sondern eher schlechter!
Mitarbeiter hatten finanzielle Einbußen, da sie teilweise in Subunternehmen „ausgelagert“ wurden oder vorzeitig in den Ruhestand versetzt wurden.

Maßnahme:
Umsetzung der Agenda 2010.

Folgen:
Immer mehr prekäre Beschäftigungsverhältnisse, Geringverdiener, Umverteilung des Vermögens von unten nach oben – die Schere zwischen arm und reich wurde und wird immer größer

Und was hat das wiederum mit dem Neoliberalismus zu tun?

Nun ja, dazu sollten wir vielleicht noch einmal einen Blick auf Friedmans Wirtschaftstheorie werfen:

Die wichtigsten Punkte dieses Wirtschaftsmodells sind:

• Deregulierung
• Privatisierung
• Abschaffung des sogenannten Wohlfahrtstaates, Streichung sämtlicher Sozialausgaben
• Drastische Steuersenkungen (insbesondere) auf Unternehmensgewinne
• Aufhebung aller Preiskontrollen
• Minimierung der Produktionskosten
• Abbau aller Subventionen
• Vollständiger Freihandel

Und, wenn ich mir die Punkte so anschaue, muss ich sagen, dass unsere Regierung es sehr gut geschafft hat vieles (fast alles?! - was noch nicht ist kann ja noch werden) umzusetzen.

Übrigens ein der berühmteste Ausspruch von Milton Friedman ist wohl ein Zitat aus seinem Brief an Augusto Pinochet aus dem Jahre 1975, in welchem er behauptet, der „Hauptfehler“ der Regierungen (die dem Keynesianismus folgten – also auch die damalige BRD) habe darin bestanden, „zu glauben, man könne mit dem Geld anderer Leute Gutes tun.“
Gemeint hat er damit zweifellos, dass es „unmoralisch“ sei, den Wohlhabenden von Staats wegen Geld wegzunehmen, um es – wie es in dem von ihm gehassten „Wohlfahrtsstaat“ geschehe – denen zu geben, die – verschuldet oder unverschuldet – in Not und Elend geraten sind.

Wenn er noch lebte, müsste man ihn heute fragen, was er denn davon halte, dass die Staaten der Welt derzeit Billionen vom Geld anderer Leute, nämlich der Steuerzahler, Arbeiter, Angestellten und Rentner aufbringen müssen, um Banken, Unternehmen, Industrien und die siechenden Relikte seines phantastischen „Marktes“ vor dem totalen Ruin zu bewahren.


Vergl. hierzu:

http://www.mp3-kolleg.de/sch … riedman-Chicagoer_Schule.pdf

Und was hat dies alles mit der Griechenland und Deutschland zu tun?

Es erklärt zumindest, warum „der IWF mit an den Verhandlungstisch geladen wird, wenn es um die Eurokrise bzw. die Probleme Griechenlands geht“.

Deswegen stößt es bei mir auf absolutes Unverständnis, dass die europäischen Regierungen – vorneweg unsere Kanzlerin – nicht müde werden, im Rahmen der noch andauernden Eurokrise immer wieder den IWF mit an den Verhandlungstisch zu zerren und auf Griechenland loszulassen.

Die Erklärung ist simpel, denn prinzipiell handelt der IWF und unsere Regierung nach der gleichen Ideologie … !

Und daran wird sich so schnell auch nichts ändern!
Denn wenn wir uns einmal anschauen, wer z.B. zu den „Young Leaders“ der Atlantik-Brücke zählt:

Christian Wulff (CDU) ; Thomas de Maizière (CDU) ; Eckart von Klaeden (CDU)
Cem Özdemir (Die Grünen)
Silvana Koch-Mehrin (FDP) ; Johannes Vogel (FDP)
Hubertus Heil (SPD)


(Da sind wohl die „etablierten“ Parteien alle vertreten!)


Zur Erinnerung:

Die Atlantik-Brücke e.V. wurde 1952 als private, überparteiliche und gemeinnützige Organisation mit dem Ziel gegründet, eine wirtschafts-, finanz-, bildungs- und militärpolitische Brücke zwischen der Siegermacht USA und der westdeutschen Bundesrepublik zu schlagen.

Und, dass die USA nun zum Sozialstaat wird ist kaum anzunehmen, auch wenn Herr Obama die USA, durch seine Politik, etwas sozialer gestalten möchte, so ist er noch lange kein Sozialdemokrat oder Anhänger des Keynesianismus (wie bspw. Helmut Schmidt), sondern eher könnte man ihn (unter Vorbehalt) mit einem Mitglied der FDP vergleichen!
Der Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika wird somit immer die Interessen seines Landes vertreten und dementsprechend werden dann diese auch bei einer „Atlantik-Brücke“ berücksichtigt.

Die Kursrichtung wird also so lange fortbestehen, bis das System kollabiert.
(So nach dem Motto: „Heute noch stehen wir vor dem Abgrund, aber morgen schon sind wir einen Schritt weiter!“)
*****emi Mann
23 Beiträge
Nicht böse sein ... aber die Ausführungen erscheinen mir arg naiv.

Um eine einfache Annäherung an die Realität zu ermöglichen:

• Wieviel von der Kleidung, die wir tragen, haben wir selbst hergestellt?
• Der Stuhl, auf dem wir beim Tippen sitzen ... wieviel davon haben wir mit unserer Hände Arbeit erschaffen ... ?
• Der Rechner vor unserer Nase .. haben wir den SMD-Bestückungsautomaten für die Produktion der Hauptplatine bedient oder sonst etwas dafür beigetragen ... ?

Das können wir beliebig fortsetzen. Wir werden feststellen: Das, was wir als Arbeit zum Gemeinwohl beitragen (oder auch nicht ...), hat mit den Dingen, die wir konsumieren kaum etwas zu tun. Karl Marx (den ich sehr schätze!) hat das Entfremdung genannt.

Entfremdung (vulgo: Arbeitsteilung) ist im ersten Ansatz negativ einzustufen. Bei näherem Nachdenken ist sie aber vielleicht doch keine schlechte Idee, weil es uns eine gewisse Chance gibt, den Leistungsbeitrag zum Ganzen nach unseren Talenten und Vorlieben zu wählen (obwohl wir in dieser Hinsicht noch einen weiten Weg vor uns haben!). Und weil sie uns ein Maß an Konsum ermöglicht, das niemals möglich wäre, wenn jeder selbst seine Baumwolle anbaut, das Holz zum Eigenbau der Spinnräder schlägt, webt und schneidert ...

Die Determinante unserer Wirtschaftens ist also nicht Sozialismus oder Kapitalismus oder sonst irgendein abstrakter Müll ... die Determinante ist Arbeitsteilung!

Und da ergeben sich ein paar Fragestellungen. Eine der Fragestellungen ist, wie ich es denn organisiere, teure Produktionsmittel wie eine Pressenstraße oder ein Mehrspindeldrehbearbeitungszentrum bereitzustellen. Grundsätzlich kommen hier Privateigentum oder Gesellschaftseigentum als Lösungsmöglichkeiten in Frage. Privateigentum an Produktionsmitteln ist das, was man technisch korrekt als Kapitalismus bezeichnen könnte ... Gemeinschaftseigentum wäre dann Sozialismus. Wenn wir uns nun die großen Kapitalgesellschaften anschauen, stellen wir fest: Boah ... die gehören ja vielen, vielen Millionen Aktionären. Der Erfolg der großen Kapitalgesellschaften ist der Beweis dafür, dass der Sozialismus (undogmatisch betrachtet) hervorragend funktioniert !!!

Ich könnte jetzt fortfahren, aber die Lust am Tippen lässt gerade nach. Mein Punkt ist nur: Die allermeisten "Kapitalismuskritiker" haben überhaupt nicht verstanden, wie gesellschaftliche Wertschöpfung funktioniert und kommen deshalb zu völlig realitätsfremden Einschätzungen.

Für mich gilt auch das marxistische Ideal, wonach der Mensch nach seinen Befürfnissen und nicht nach seinen Möglichkeiten leben soll. Leider trennen uns von diesem Ideal noch einige Jahrzehnte ... und wenn die Menschen sich weiterhin so blöd anstellen, wie bisher, erreichen wir die kommunistische Gesellschaft vielleicht erst in einigen Jahrhunderten. Das wäre schade.

Im Hier und Jetzt steht für mich jedenfalls fest, dass ein demokratisch verfasster, pluralistischer Rechtsstaat erst einmal eine sehr gute Zwischenstation auf dem Weg nach Utopia ist. Mir ist jedenfalls bislang keine bessere Idee untergekommen ... wir müssen halt schrittweise noch demokratischer und damit anarchischer werden.

Und was die Wirtschaftsordnung betrifft ... es gibt wohl keine bessere Idee als eine soziale Marktwirtschaft mit hoher Wettwerberbsintensität (nur dann bekomme ich für meine Arbeit auch einen vernünftigen Gegenwert ...) und einer möglichst breiten Streuung des Produktivitätsvermögens. Insofern bringen uns die Neo-Liberalen (ich bin da aber auch nicht zu 100% in deren Fanclub) eher nach Utopia als die selbsternannten Globalisierungsgegner und Kapitalismuskritiker, die nicht verstanden haben, wo die Quellen eines fairen Arbeitseinkommens eigentlich liegen.
*******eBr Frau
1.522 Beiträge
Themenersteller 
.....Die Kursrichtung wird also so lange fortbestehen, bis das System kollabiert.
(So nach dem Motto: „Heute noch stehen wir vor dem Abgrund, aber morgen schon sind wir einen Schritt weiter!“)...

Und genau DAS können wir auch überall beobachten!
Es geht nicht ansatzweise darum, die Probleme nachhaltig und für die Völker zu lösen! Es geht nur um den ganzen Klüngel.

...weil sie uns ein Maß an Konsum ermöglicht, das niemals möglich wäre, wenn jeder selbst seine Baumwolle anbaut,.....

Geht es nicht darum...die Systemfrage zu stellen? Wer sind WIR, dass wir andere Menschen versklaven! Wer sind WIR, dass wir uns und unser westliches System über andere Menschen stellen und ihnen - natürlich alles im Rahmen des Kampfes gegen den Terror, notfalls organisieren wir das so, dass das paßt - unser System aufpressen wollen. Wer sind wir dass wir uns als Nabel der Welt sehen? Wer verdammt nochmal sind WIR?

Und wir als Volk sind wieder mal zu dumm (!), um endlich zu verstehen, was wirklich läuft.....die Versklavung der Völker; die Umverteilung und Akkumulation geschaffener Werte in den Händen Weniger - Kapital-Feudalismus reinster Form!

....Im Hier und Jetzt steht für mich jedenfalls fest, dass ein demokratisch verfasster, pluralistischer Rechtsstaat erst einmal eine sehr gute Zwischenstation auf dem Weg nach Utopia ist...

Ja - wenn es das denn wäre. Demokratisch? Wo?
“Jeder Deutsche hat die Freiheit, Gesetzen zu gehorchen, denen er niemals zugestimmt hat; er darf die Erhabenheit des Grundgesetzes bewundern, dessen Geltung er nie legitimiert hat; er ist frei, Politikern zu huldigen, die kein Bürger je gewählt hat, und sie üppig zu versorgen – mit seinen Steuergeldern, über deren Verwendung er niemals befragt wurde. Insgesamt sind Staat und Politik in einem Zustand, von dem nur noch Berufsoptimisten oder Heuchler behaupten können, er sei aus dem Willen der Bürger hervorgegangen.”

Hans Herbert von Arnim, Professor für öffentliches Recht und Verwaltungslehre in Speyer

Rechtsstaat..?
Wie oft in diesem Land...in diesem System Recht gebrochen, hingebogen, manipuliert wird.......so lange man mit Geld und Macht sich "sein Recht" quasi schaffen kann, und Justitia nicht wahrhaft blind und frei von Kommerz ist, kann man DAS wohl auch vergessen!

Die Neoloberalen bringen uns definitiv nicht nach "Utopia - daran haben sie überhaupt kein Interesse, sonst würden sie ganz anders agieren...seit Jahrzehnten!
*****emi Mann
23 Beiträge
Unterschiedliche Wahrnehmungen
Ist es möglich, hier vorhergehende Beiträge zu zitieren?

Nun, ich versuche es dann manuell:

Geht es nicht darum...die Systemfrage zu stellen? Wer sind WIR, dass wir andere Menschen versklaven! Wer sind WIR, dass wir uns und unser westliches System über andere Menschen stellen und ihnen - natürlich alles im Rahmen des Kampfes gegen den Terror, notfalls organisieren wir das so, dass das paßt - unser System aufpressen wollen. Wer sind wir dass wir uns als Nabel der Welt sehen? Wer verdammt nochmal sind WIR?

Und wir als Volk sind wieder mal zu dumm (!), um endlich zu verstehen, was wirklich läuft.....die Versklavung der Völker; die Umverteilung und Akkumulation geschaffener Werte in den Händen Weniger - Kapital-Feudalismus reinster Form!


Wir haben hier offenbar sehr unterschiedliche Wahrnehmungen, bei denen ein Meinungsaustausch nur bis zu einem gewissen Punkt sinnvoll ist.


Ich vermute, dass mit "WIR" die entwickelten Industrieländer gemeint sind?

Nun ... auf diesem Planeten sehe ich derzeit nirgendwo eine lebenswürdigere Gesellschaftsordnung als bei "UNS". Natürlich ist noch viel zu tun ... aber die Welt tut gut daran, sich erst einmal an unserem Vorbild auszurichten:

• Meinungsfreiheit
• Schutz von Minderheiten
• Sehr hohes Maß an Umverteilung gesellschaftlichen Reichtums
• Militärische Konflikte mit Nachbarn sind undenkbar geworden
• Chancengleichheit
• etc. etc. etc.

Wo auf der Welt läuft das besser, menschenwürdiger als bei uns? Nur ein plakatives Beispiel: Man muss Westerwelle nicht mögen (ich tue es nicht), aber ich finde es sehr lehrreich und witzig, dass ein Schwuler uns im Ausland repräsentiert in Ländern, in denen Homosexualität unter Strafe steht ... das ist doch eine schöne Demonstration der Überlegenheit unserer Gesellschaftsordnung *g*

Und was haben "WIR" (oder unsere Vorfahren) der Welt nicht alles an Ideen und Errungenschaften geschenkt: Elektrizität, Frauenwahlrecht, die Idee unveräußerlicher Menschenrechte, die Umweltbewegung ... natürlich gibt es viele, viele schlimme Gegenbeispiele von Dingen die schief gelaufen sind und auch heute noch schief laufen.

Aber wenn man einmal ehrlich ist, muss man feststellen: Das meiste, was gut ist auf diesem Planeten, kommt von "UNS". Auch ein paar schlechte Sachen, aber da arbeiten wir dran.
*****_70 Mann
949 Beiträge
@Iguatemi
… ist also nicht Sozialismus oder Kapitalismus

Danke für deine Ausführung, aber wie es den Anschein hat, habe ich (zumindest für dich) mich nicht verständlich genug ausgedrückt!

Also an dieser Stelle noch einmal: Es ging bei meinen Aussagen nicht um die Frage „Sozialismus oder Kapitalismus“ - ich beleuchtete nur eine Wirtschaftstheorie, welche u.a. von Herrn Milton Friedman einst vertreten wurde und welche als Neoliberalismus bezeichnet wird!

Neoliberalimus ist eine Wirtschaftstheorie und kein Wirtschaftssystem wie z.B. die Marktwirtschaft!

Der Marktwirtschaft kann natürlich auch verschiedene Theorien zugrunde liegen, wodurch die Marktwirtschaft entweder einen freien oder sozialen „Anstrich verpasst“ bekommt.

Meine Kernaussage war also, dass ich den Eindruck habe, dass bei der heutigen Marktwirtschaft nicht mehr der Keynesianismus (dieser wird als ein Theoriegebäude verstanden, in dem die gesamtwirtschaftliche Nachfrage die entscheidende Größe für Produktion und Beschäftigung ist) zugrunde gelegt wird, sondern die Ideologie, das Dogma, den „Ismus“, die Doktrin der „Chicagoer Boys“ - der Neoliberalismus / Monetarismus.

(Neoliberalismus: Wie der klassische Liberalismus wendet sich auch die Mehrheit der Vertreter des Neoliberalismus gegen ein aktives Eingreifen des Staates in die Wirtschaftsprozesse, fordert jedoch eine staatliche Ordnungspolitik zur Förderung des Wettbewerbs durch Unterbindung einer Vermachtung der Märkte durch Oligopole und Monopole, mit der Betonung einer Interdependenz von wirtschaftlicher Freiheit und politischer Gestaltung.
Monetarismus: Dieser steht für eine wirtschaftstheoretische und wirtschaftspolitische Konzeption, die in den 1960er- und 1970er-Jahren vor allem von Milton Friedman als Gegenentwurf zum nachfrageorientierten Keynesianismus entwickelt wurde. Monetaristen sehen in der Regulierung der Geldmenge die wichtigste Stellgröße zur Steuerung des Wirtschaftsablaufes: „Money matters“ – „Es kommt auf die Geldmenge an“. Sie knüpfen an die langfristige Betrachtung der neoklassischen Vorstellung eines grundsätzlich stabilen Wirtschaftsablaufs an. Eine zu starke Ausdehnung der Geldmenge führe demnach zu Inflation, eine zu starke Bremsung des Geldmengenwachstums zu Deflation. Kurzfristige Eingriffe des Staates zur punktuellen Steuerung der Wirtschaft werden abgelehnt. Der Monetarismus geht von einer relativ stabilen Geldnachfrage aus)

Helmut Schmidt war bzw. ist z.B. ein Verfechter des Keynesianismus. Und bis zum Zusammenbruch der sozialistischen Systeme „funktionierte“ die Marktwirtschaft hierzulande auch noch nach den Regeln des Keynesianismus (diesbezüglich wurde sie auch als SOZIALE Marktwirtschaft bezeichnet)!

Dies hat sich schlagartig Anfang der 1990er Jahre geändert. Der „Siegeszug“ des Neoliberalismus
hatte begonnen!

Beispiele hierfür hatte ich bereits in meinen vorangegangenen Ausführungen angeführt!

Und genau das ist die eigentliche Kritik der Kapitalismusgegner und Globalisierungsgegner wie z.B. von Naomi Klein, Herbert Schui, Colin Crouch , Rudolf Hickel, Pierre Bourdieu, Attac, die Occupy-Bewegung, linke Gruppierungen, Noam Chomsky, Jean Ziegler, Georg Soros (vergleiche hierzu: Die Krise des Globalen Kapitalismus – Offene Gesellschaft in Gefahr), der Kirche und sogar (in verkürzter und vereinfachter Form) rechte Gruppierungen, wenn sie den „Turbokapitalismus“, den „Raubtierkapitalismus“ etc. anprangern!

Alle diese Personen und Gruppierungen wollen pe rse erst einmal nicht den Sozialismus oder Kommunismus einführen, wenn sie den Neoliberalismus / Monetarismus kritisieren!
Allerdings zu behaupten, dass selbsternannten Globalisierungsgegner und Kapitalismuskritiker nicht verstanden hätten, wo die Quellen eines fairen Arbeitseinkommens eigentlich liegen, ist in Anbetracht der negativen Entwicklungen (seitdem der Turbokapitalismus seinen Höhenflug begann):

• Kriegsführung (aus Gründen der Rohstoffsicherung)
• Klimaveränderungen (aufgrund von Raubbau an der Natur)
• Umweltverschmutzung (aufgrund von Kosteneinsparung und Gewinnoptimierung)
• Hungersnöte (u.a. auch ausgelöst aufgrund von Nahrungsmittel-Spekulationen)
• Mietreiseexplosionen in den (jetzt noch) Großstädten für mietbaren Wohnraum
• Ausbeutung der arbeitenden Bevölkerung (niedrige Löhne und somit Gewinnmaximierung und damit verbundene Verarmung der Massen – denn wie sagt der Kapitalist: „Sozial ist was Arbeit schafft“ - kommt mir irgendwie bekannt vor, aber hieß das damals nicht: „Arbeit macht frei?! Und wenn alles sozial ist was Arbeit schafft, dann ist bspw. der Zuhälter, der Drogendealer, der Waffenhändler usw. also auch sozial, denn die schaffen ja auch irgendwie Arbeitsplätze bzw. Arbeit!)
• Zunahme der Prostitution

etc. pp., meines Erachtens SEHR UNANGEMESSEN und wenn nicht sogar ZYNISCH!

NEOLIBERALISMUS bedeutet:

Verarmung der Massen und Reichtum für eine kleine Elite
(oder: DAS VIEH DER REICHEN FRISST DAS BROT DER ARMEN)

Gerade die Anhänger des Neoliberalismus „kriegen doch den Hals nicht voll genug“!

In diesem Zusammenhang möchte ich an dieser Stelle noch einmal daran erinnern. was Jean Ziegler 2005 in seinem Buch: „Das Imperium der Schande – Der Kampf gegen Armut und Unterdrückung“ schrieb:

„Schuld und Hunger, Hunger und Schuld bilden einen mörderischen Zyklus, den man anscheinend nicht durchbrechen kann. Wer hat ihn begonnen? Wer hält ihn in Gang? Wer schlägt daraus astronomische Gewinne?

Die kapitalistischen Feudalsysteme.

Heute sind die Aushungerer, die Spekulanten und Gauner, die Jacques Roux, Marat und Saint-Just angeprangert hatten, wieder zurück. Die tötende Hand des Monopolisten, gegen die sich Gracchaus Babeuf verschworen hatte, schlägt von Neuen zu.
Wir erleben eine Refeudalisierung der Welt. Und diese neue Feudalmacht trägt das Antlitz der transkontinentalen Privatgesellschaften.
Die 500 größten transkontinentalen kapitalistischen Gesellschaften der Welt kontrollieren heute 52,8% des Bruttosozialproduktes des Planeten. Mehr als die Hälfte von Ihnen kommen aus den Vereinigten Staaten. Zusammen beschäftigen sie nur 1,8% der Arbeitskräfte der Welt. Diese 500 Konzerne kontrollieren Reichtümer, die größer sind als die kumulierten Guthaben der 133 ärmsten Länder der Welt!“

Und, es ist zwar auch richtig, dass die Anzahl der Dollar-Milliardäre wächst (1996 = 426 ; 2006 = 946 und 2012 = 1226). Allerdings müssen auch drei Milliarden Menschen von weniger als einem Dollar am Tag versuchen zu überleben. Für diese stellen sich so manche (Manager-)Gehälter als UNVERSCHÄMT und PARASITÄR dar!

Schon um die Jahrtausendwende überstieg das Vermögen der 15 weltweit wohlhabendsten Personen das gesamte Bruttoinlandsprodukt aller subsaharischen Staaten Afrikas.
Seitdem öffnet sich die Nord-Süd-Schere ebenso weiter wie die zwischen Arm und Reich im Norden.

„Deutschland hat in den letzten zehn Jahren hervorragende Arbeit geleistet.“ resümierte Ministerin Largade 2010. (Anmerkung: Madame Largade ist eine einzigartige Vertreterin des kapitalistischen Imperiums)

„Deutschland hat seine Wettbewerbsfähigkeit verbessert und die Lohnkosten deutlich gedrückt.“

Sie meinte die Einführung von Hartz IV mit der Zwangsverpflichtung zur Hungerlohnarbeit, zu Ein-Euro-Jobs, die Erhöhung des Rentenalters, die Etablierung der Leiharbeit, eine gesetzlich verordnete Armut für Arbeitslose, und versuchte, dem deutschen Beispiel zu folgen, was sich indes westlich des Rheins angesichts des gewerkschaftlich erkämpften Standards als nicht ganz so einfach erwies.

Dagegen entsorgte das sozialdemokratisch-grün regierte Deutschland relativ problemlos soziale Grundleistungen und setzte zugleich De-facto-Lohnkürzungen über einen langen Zeitraum durch.

Für Superministerin Largarde war Deutschland im Rahmen der EU damals das, was heute Nigeria für den IWF im Rahmen Westafrikas sein soll: Ein NEOLIBERALES Vorbild
!
Dass die zunehmende Armut vieler zugleich mehr Reichtum (weniger) anderer bedingt, ist dabei Prinzip! In Deutschland arbeiten mittlerweile 6,5 Millionen Menschen (etwa 28,5%) zu Niedriglöhnen, etwa ein Drittel in prekären Verhältnissen!

Dies ist der deutschen Regierung genauso bekannt wie der IWF-Chefin!

Aber anstatt über Korrekturen nachzudenken wird dieser neoliberale Kurs weiter fortgesetzt!

Stichwort:
Geplante Wasserprivatisierung in der EU! (wobei es doch eigentlich schon in Portugal, denn dort wurde teilweise schon eine Privatisierung durchgeführt, sichtbar wurde, dass es keine Verbesserung für den Verbraucher gab – die Preise sind angestiegen und die Wasserqualität hat sich verschlechtert)!

Stichwort:
Steuervermeidung (nicht zu verwechseln mit Steuerhinterziehung – Steuervermeidung ist legal ; Steuerhinterziehung ist illegal!) - „Double Irish With a Dutch Sandwich“

Zur Erinnerung:

• 75 Prozent aller Hedgefonds sind auf den Cayman Islands registriert
• Cayman Islands waren vor der Finanzkrise der größte Halter von Mortage Backed Securities (durch Hypotheken gesicherte Papiere)
• die gängigsten Jurisdiktionen für US-Verbriefungen (die bei der US-Immobilienkrise eine zentrale Rolle spielten) sind die Cayman Islands und der Bundesstaat Delaware; die gängigsten Jurisdiktionen für europäische Verbriefung sind: Irland, Luxemburg, Jersey und Großbritannien; alles geheime Jurisdiktionen; alle befinden sich auf der Liste des Schattenindex. der jährlich vom „internationalen Netzwerk Steuergerechtigkeit“ erstellt wird.

Allein US-Firmen besitzen mindestens eine Billion US-Dollar, die in Steueroasen schlummern.
Damit stieg diese Summe innerhalb von drei Jahren um ansehnliche 70 Prozent. Da lohnt sich ein genauerer Blick auf die schier unbegrenzten Möglichkeiten, Steuern mit Hilfe von Steueroasen zu vermeiden.
Wohlgemerkt: STEUERVERMEIDUNG ist, anders als STEUERHINTERZIEHUNG, juristisch gegeben völlig LEGAL. Ob es aber auch moralisch ist, ist eine andere Frage!

Wird man die Möglichkeit der Steuervermeidung zukünftig unterbinden – wohl kaum!

Wenn du also sagst: „Es gibt wohl keine bessere Idee als eine soziale Marktwirtschaft“, dann habe ich diesbezüglich vielleicht eine differenziertere Meinung, STIMME dir aber prinzipiell erst einmal zu!

Allerdings glaube ich, dass du den Unterschied zwischen einer FREIEN Marktwirtschaft (wobei hier die Ideologie des Neoliberalismus / Monetarismus zugrunde liegt) und einer SOZIALEN Marktwirtschaft (wobei hier die Wirtschaftstheorie des Keynesianismus zugrunde liegt), nicht wirklich verstanden hast!

Bei beiden ist die Marktwirtschaft das Wirtschaftssystem, es liegen jedoch zwei verschiedene Wirtschaftstheorien zugrunde!

Hier noch einmal die Unterschiede:

1.)
http://wirtschaftslexikon.ga … finition/keynesianismus.html

und

2.)
http://wirtschaftslexikon.ga … inition/neoliberalismus.html
und
http://wirtschaftslexikon.gabler.de/Definition/monetarismus.html

Die letztendlich entscheidende Frage wäre dann ja wohl eher, warum wir (wenigstens / zumindest) nicht wieder zu dieser sozialen Marktwirtschaft zurückkehren?!

(Außer jemand ist der Ansicht, dass die Zwangsverpflichtung zur Hungerlohnarbeit, zu Ein-Euro-Jobs, die Erhöhung des Rentenalters, die Etablierung der Leiharbeit, eine gesetzlich verordnete Armut für Arbeitslose SOZIAL sei, dann, ja dann brauchen wir uns die Frage nicht zu stellen)

Und, warum es (laut Aussage der Befürworter eines Neolibealismus) angeblich, aufgrund eines globalisierten Marktes nicht mehr möglich sei, zu einer SOZIALEN Marktwirtschaft zurück zu kehren!
*******eBr Frau
1.522 Beiträge
Themenersteller 
...und trotzdem immer wieder diese soziale Marktwirtschaft betont wird...von allen Seiten...obwohl sie real nicht mehr existiert.

zu den angeblichen Errungenschaften....:
• Meinungsfreiheit
...toll, die Presse-Manipulationen sind bekannt und werden immer mehr. Dazu wurde schon etwas gesagt. Auch wie es einem Bekannten von mir - einem Makro-Ökonomen ging, dem eine Konventionalstrafe von EUR 20.000 angedroht wurde, wenn er, einer Einladung von Sabine Christianssen folgend, über sein Fachgebiet - das Geldsystem gesprochen hätte...und zwar ungeschönt!

• Schutz von Minderheiten
...sehr schön...frag mal die Minderheiten" in diesem Land direkt
Ich kann Dir einige Kontakte und Ansprechpartner geben, wie Minderheiten diskreditiert werden....

• Sehr hohes Maß an Umverteilung gesellschaftlichen Reichtums
...oh..wo denn? Schau Dir mal als nur ein Bsp. an, was die Treuhand veranstaltet hat!

• Militärische Konflikte mit Nachbarn sind undenkbar geworden
...stimmt..dafür helfen wir bei der Handzahm-Machung in Syrien, Libyen, Afghanistan etc. und jetzt sogar in Mali....

• Chancengleichheit
...stimmt...Frauen habe immer noch nicht die gleichen Rechte wie Männer und verdienen für gleiche Arbeit 30-40% weniger....

• etc. etc. etc.
...etc...... *lächelt

nur mal ganz wenige Bsp........
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