Die Liberalisierung, ... hat da negative Folgen.
Wohl wahr!
Aber genau diese Liberalisierung war und ist von Politikern und Vertretern der Medien doch so gewollt!
Es war die Antwort darauf, wie man in der Zukunft wirtschaftlich bei einem globalisierten Markt agieren will und wird!
Hierfür wurden extra „Denkfabriken“ erschaffen wie z.B. die Initiative „Neue Soziale Marktwirtschaft“ (= INSM), die den Bürgern diese Denkstrukturen (welche einer Liberalisierung, die auf Wirtschaftstheorien von Leuten basiert, welche in vergangenen Jahrhundert gelebt haben) oktroyierte.
Und, obwohl an vergangenen aber auch gegenwärtige Entwicklungen aufgezeigt werden kann, dass die Ideologie des Neoliberalismus (einer FREIEN Marktwirtschaft, bei der der Staat eben NICHT reguliert und eingreift) in der heutigen Zeit, bei einer „globalisierten Welt“ NICHT funktionieren kann, wird doch immer wieder versucht diese Ideologie umzusetzen (Stichwort: Bestreben der EU die Wasserversorgung zu privatisieren – Stichwort: EU-Kommission will Einheitssaatgut weiter den Weg ebenen).
Natürlich ist es bequem und einfach immer („haltlos“) zu behaupten, dass große Unternehmen angeblich nachhaltiger, effizienter und besser im Interesse des Allgemeinwohls wirtschaften können.
Die Realität sieht dann aber meistens anders aus, da große Konzerne meist nur darauf bedacht sind ihren Profit zu steigern und eben dann NICHT „unbedingt“ nachhaltig und ökologisch angemessen zu handeln!
Dies wird an praxisnahen Beispielen deutlich. Hier brauchen wir uns bspw. nur einmal anzuschauen, wie lange z.B. ein technisches Gerät nach dem Kauf funktioniert (oftmals so lange einwandfrei bis die Garantiezeit abgelaufen ist!). Der Grund hierfür liegt oftmals darin begründet, dass die Hersteller gar nicht daran interessiert sind, dass Produkte „sehr“ lange halten, da die Produzenten eher daran interessiert sind, dass die Konsumenten weiter konsumieren (je schneller, umso besser) damit ihr Profit steigt!
Und genau das ist ja auch beabsichtigt, damit ein kapitalistisches System weiterhin bestehen kann, da ein solches System auf stetiges Wachstum aufgebaut ist!
Ein Privatunternehmen muss also IMMER Gewinn machen!
Ein Staatsunternehmen hingegen NICHT, sofern dieses kostendeckend wirtschaftet!
Natürlich ist es auch Aufgaben Privatunternehmen zu übertragen, da bei Versagen der Staat sich „herausnehmen“ kann). Zudem kommt ja auch noch hinzu, dass die Befürworter eines neoliberalen Systems dieses Nichteinmischen und Abgaben von Aufgaben propagieren, da sie nicht müde werden stets zu verkünden, dass die Aufgaben von einem Privatunternehmen angeblich immer besser gehandhabt werden als von einem Staatsunternehmen!
Aber den Umkehrschluss zu ziehen, dass ein Staatsunternehmen besser wirtschaften kann als ein Privatunternehmen ist natürlich genauso absurd!
Allerdings, wie schon erwähnt, der entscheidende Unterschied liegt darin begründet, dass ein Staatsunternehmen zwar kostendeckend wirtschaften „soll“, aber NIE profitorientiert wirtschaften muss – ein Privatunternehmen schon, da sonst das Unternehmen nicht erfolgreich sein kann (in einem kapitalistischen Wirtschaftssystem). Zudem kann das kapitalistische System auf Dauer nur dann bestehen, wenn ein stetiges Wirtschaftswachstum gegeben ist!
Wird nichts Erwirtschaftet, bricht das System über kurz oder lang zusammen!
Und da sind wir schon an einem entscheidenden Punkt. Schauen wir uns die aktuelle wirtschafte Lage (nicht nur von Mitgliedsstaaten in der EU an), so ist unschwer festzustellen, dass bei einigermaßen objektiver Betrachtung die Vorzeichen für eine positive Entwicklung nicht gerade günstig sind! Wir sehen beispielsweise, dass in Europa Griechenland sich wirtschaftlich in einer Abwärtsspirale befindet, wir sehen dass Zypern aufgrund seines Bankensystems (seiner „Manchester-Mentalität“) in „Schwulitäten“ geraten ist, wir sehen, dass die Unruhen in Spanien, zunehmen, wir sehen, dass Portugal - trotz auferlegter Austeritätspolitik keine „Freudensprünge“ macht.
Die Gründe für die wirtschaftliche Schieflage der einzelnen Ländern sind zwar unterschiedlich (und brauchen hier an dieser Stelle wohl auch nicht ausgiebig erörtert werden), aber die eigentliche Ursache der Probleme (die Wurzel allen Übels) ist eine Ideologie, welche stets auf ewiges wirtschaftliches Wachstum, bedingungslose Sparpolitik und einer Liberalisierung der Märkte basiert.
Und obwohl mittlerweile viele „Strömungen“ erkannt haben, dass ein Ignorieren der Probleme bzw. ein Festhalten an bestehenden Verhältnissen zu keiner Lösung führen kann, stellen viele zwar bestimmte Teilbereiche infrage, aber vermeiden es prinzipiell die Systemfrage zu stellen.
Eine Alternative für Deutschland spricht sich zwar gegen imperialistische Anmaßungen aus Brüssel aus und stellt den Sinn des Euros infrage, ist aber bezüglich einer Wirtschaftspolitik noch neoliberaler eingestellt als eine FDP. Für die AfD stellt der „Moloch aus Brüssel“ eine Gefahr dar, welche an ein sozialistische Diktatur erinnert.
Die Linke wird durch „Brüssel“ eher an eine faschistische Diktatur erinnert und hat das Bestreben das bestehende System „sozialer und gerechter“ zu gestalten Aber nur eine kleiner Teil dieser Partei stellt konsequenterweise „die Systemfrage“.
Die SPD verbreitet weiter heiße Luft bezüglich soziale Gerechtigkeit und niemand glaubt eigentlich ernsthaft daran, dass diese Partei überhaupt einmal die Frage stellen könnte, ob dieses gegenwärtige Wirtschaftssystem auf die Dauer noch aufrecht erhalten werden kann!
Bei den Grünen, eine ehemalige „linke Spontipartei“ kommt schnell der Verdacht auf, dass diese eigentlich nur an ihren eigenen Machterhalt interessiert ist und mittlerweile so konservativ wie die CDU und fast so neoliberal wie die FDP ist (für meine Geschmack – einfach nur unnötig!).
Von einer solchen Partei darf man sich mit Sicherheit nicht erhoffen, dass eine solche Partei das bestehende Wirtschaftssystem ernsthaft hinterfragen wird!
Die CDU/CSU hat bis dato mit der FDP das bestehende System gefördert und ausgebaut! Von einer solchen Partei braucht niemand erwarten, dass diese das bestehende Wirtschaftssystem infrage stellt!
Na ja, und die FDP, die Fans eines Adam Smith, eines John Locke, eines Milton Friedman, Claqueure des Neoliberalismus ...
Und auch wenn ein Frank Schirrmacher in seinem Buch: „Ego: Das Spiel des Lebens“ bestimmte kapitalistische Entwicklungen anprangert, so wird dieser das bestehende Wirtschaftssystem NIE ernsthaft infrage stellen! (Denn auch ein Frank Schirrmacher will doch „nur spielen!“).
Und auch ein „Mr. Dax“ wird wohl nie ernsthaft über eine Alternative zum Kapitalismus nachdenken!
Warum dies so ist kann wohl keiner logisch erklären.
Aber vielleicht liegt es ja auch daran, dass schon Joseph Goebbels in seiner „Sportpalastrede“, welcher er am 18. Februar 1943 hielt, vor dem Kommunismus warnte und alle „Bolschewiki“ als die Ausgeburt des absolut Bösen anprangerte.
Und, vielleicht liegt es auch darin begründet, dass dem deutschen Volk nach dem zweiten Weltkrieg unerbittlich von seinen amerikanischen „Rettern“ (oder Besatzungsmacht – bis heute) eingeimpft wurde, dass der Kommunist böse und der Kommunismus schlecht sei?
Und / oder ist der Grund für die Abneigung den Kapitalismus infrage zu stellen, darin begründet, dass „traumatisierte Ex-DDR-Bürger“ berechtigterweise oder unberechtigterweise eine Abneigung gegen ein andersgeartetes System als das des Kapitalismus haben?
„Witzig“ und traurig zu gleich ist allerdings die Tatsache, dass wir sehen, dass der Kapitalismus im 21. Jahrhundert, in einer globalisierten Welt genauso wenig bestehen wird wie die ehemaligen sozialistischen Systeme!
Nur leider wollen anscheinend alle den „komatösen Patienten künstlich am Leben erhalten“ als, dass sie den Mut aufbringen neue Wege zu beschreiten (denn eine außergewöhnliche Zeit erfordert außergewöhnliche Visionen und Maßnahmen und keine neoliberalen Wirtschaftstheorien und/oder kapitalistische Wirtschaftssysteme aus einem längst vergangenen Jahrhundert! - denn diese sind sicherlich NICHT die Lösung für gegenwärtige wirtschaftliche und gesellschaftliche Probleme!).