Nein, ich will die Bundesversammlung nicht abschaffen, aber das Wahlergebnisse so vorhersehbar sind, wie im Fall des Bundespräsidenten, ist ja nicht zwingend die Voraussetzung dafür, dass der beste Kandidat gewählt wird.
Ich glaube übrigens nicht, dass das Amt durch Kritik beschädigt wird. Es ist der Amtsinhaber, dem die Kritik gilt. Der weinerliche Abgang von Horst Köhler hat dem Amt ebenso wenig geschadet wie der unehrenhafte Abgang von Christian Wulff.
Der jetzige Amtsinhaber wäre schon bei der vorausgegangenen Wahl meine Präferenz gewesen, da hat man aus politischem Kalkül anders entschieden und musste sich das Ergebnis gefallen lassen.
Wir dürfen alle Anforderungen an Amtsinhaber stellen, wir sind der Souverän - in dem Wissen, dass viele nicht erreicht werden, weil sie alle Menschen sind. Die Frage ist doch immer, wie viel von welchem Fehlverhalten akzeptabel ist. Helmut Schmidt kann machen, was er will, dem nimmt niemand etwas übel. und auch dafür gibt es Gründe. Herrn Seehofer wurde das außereheliche Kind von seinen Parteifreunden auch vergeben, Menschen sind so, dass sie Menschliches verstehen und akzeptieren.
Nicht akzeptiert werden lediglich die Dinge, die unangemessen sind, also z.B. Urlaubsreisen, die gesponsort werden oder abgeschriebene Doktorarbeiten. Ich glaube, dass das "Volk" in Wirklichkeit ganz gut entscheiden kann, was geht und was nicht. Schwul sein? Kein Problem, gierig sein schon.