Wer möchte sterben, ohne Kinder zu hinterlassen?
Hier kam mehrfach hoch, dass es für Akademiker schwieriger sei, Laufbahnentwicklung und Kinder miteinander zu vereinbaren. Ich nehme das anders wahr: Akademiker haben in der Regel ein berufliches Umfeld - und ein Einkommen - das es wesentlich einfacher macht, Kinder recht stressfrei in den Lebensentwurf einzubauen. Jedenfalls deutlich einfacher als bei schlecht bezahlten Knochenjobs mit so fiesen Dingen wie Schicht- oder Wochendendarbeit.Ob ein Leben mit oder ohne Kinder erstrebenswert ist, kann man wohl nicht für andere Menschen entscheiden. Diejenigen, die "ohne" bleiben, sollten sich aber vor Augen führen, dass weitaus überwiegende Mehrheit der Eltern über ihre Kinder als wunderbare Bereicherung des Lebens spricht. Auch ich .. hier haben sich 4 Kinder angesammelt und sie sind schlicht das Beste, was im Leben passieren kann.
Neulich las ich, dass unter 30-jährige Eltern die Kinder eher als Belastung empfinden, die Altersklasse darüber eher als Bereicherung. Das finde ich nachvollziehbar. Manchmal bedauere ich, dass ich die Familiengründung erst nach der Promotion als nächstes größeres "Projekt" angegangen bin und es deshalb wohl bei nur 4 Kindern bleibt ... anderseits war der Umstand, dass ich mich bereits "ausgetobt" hatte und wohl auch die etablierte finanzielle Position, sicherlich mit bestimmend dafür, dass ich mich voll auf die schönen Seiten des Elternseins konzentrieren konnte.
Wenn man mit Kinderlosen zu tun hat, die so in ihren 60ger Lebensjahren und darüber sind, stellt man fest, dass da doch eine große Leere und Reue ist. Ich persönlich empfinde es auch als traurig und tragisch, zu sterben, ohne dass man Kinder hinterlässt. Aber auch hier: Das ist subjektiv .. to each its own.