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Die Edward Snowden- Sache

****ot2 Mann
10.738 Beiträge
Akademisch und sachlich
Lieber Wandervogel,

ich bin nun wirklich jemand, der die USA mag, nicht zuletzt als Urlaubsland.

Das "akademische Problem" ist doch nicht, das man erst wissenschaftlich untersuchen bzw. beweisen muss, ob so eine Petitionsunterschrift potentiell Schwierigkeiten macht.
Sondern das Problem fängt doch vorher an.
Im Kopf.
Bei der eigenen Zivilcourage.
Bei der Schere im Kopf.
Das Problem ist also, dass viele Menschen (inkl. der liebe Gernot) es nicht wagen, so eine Petition zu unterschreiben, weil sie "Nachteile" befürchten.
Weil sie Angst haben.
Dort liegt das Problem.
Und dieses Problem ist Fakt.
(bzw. könnte man ja mal wissenschaftlich untersuchen, ob Menschen aus Sorge vor Nachteilen diese Petition nicht unterschreiben)...

Lg
Gernot
*********d_fix Mann
1.936 Beiträge
@mellowness
Viele fragen, viele Vermutungen!

Aber was ist denn daran wirklich neu?
Niemand de einigermaßen "online" ist bezweifelt das Klartext im WWW gelesen werden kann.

Die obligatorischen Empörungen helfen doch nicht wirklich!

Wir sind mit entsprechenden Ansätzen, jederzeit, überall tranparent.
Politisch, medial, wirtschaftlich etc.
Inwiefern jetzt das "neue Wikileaks" bahnbrechend ist, daran habe ich meine Zweifel.
Was Mr. Snowden wirkliche Gründe waren, das kann nur er wissen. Jedem ist klar, das Systeme dieser Art vorhanden sind, Rasterfahndung etc. waren es in der Vergangenheit.
Spionage und Gegenspionage sind Real.
Die USA gegen den Rest der Welt und die Welt dann gegen die USA.
Die eine Richtung, USA dürfen alles, ist westeuropäisch korrekt, wenn es eigenen Interessen dient.
Die andere ist, das sich Russland jetzt auch das Recht nimmt was die USA seit Jahren praktizieren, sie sammeln alles! von Touristen.
Umgekehrt funktioniert es nicht... (für die Europäer)
Die Macht des Faktischen!
Da hilft auch keine Petition, schlicht Unsinn. Wenn dies erkennbar gegen alle Staaten Europas, also der verbündeten läuft, was bewirkt da wohl ein Fetzen Papier?
Es sind Machtverhältnisse, so wie auch mit GEN-Patenten gegen den Rest der Welt und Handelsembargo gegen Kuba für alle, ausser für Weizen aus den USA nach Kuba.
Willkommen in der Realität.
*******live Paar
534 Beiträge
petiton...
1. ich werde die Petition unterschreiben!
2. zudem werde ich eine online petition iniziieren, snowden und ähnliche (z.B. den GI aktuell vor dem US Militärgericht) für den Friedensnobelpreis vorzuschlagen.
3. Einreise in die USA verweigern...
die US müssen keine Einreise verweigern, wenn niemand aufrechter dahin einreist.
ich habe schon zur Busch-Zeit Einladungen in die USA und selbst auf USA
Messestände in Europa abgelehnt wie auch keine Reisen in die USA unseren
Kunden angeboten.
Wenn Petitionen nichts nützen, nützt aber der weltweite Boikott der Aufrechten, von denen es hoffentlich noch genügend gibt.
dabei fällt mir erneut das Buch ein: Keine Macht den Doofen! *g*
Meine Güte, in welches Land will man als "Aufrechter" denn reisen, wenn man Geheimdiensttätigkeit als Maßstab anlegt?

Da dürfte nach Deutschland gar keiner mehr kommen und der Typ macht sich ja moralisch auch nicht grade glaubwürdig, wenn er aus der USA flüchtet um sich dann ausgerechnet mit den Russen einzulassen, die ja auch nicht grade der Hort der Rechtstaatlichkeit,der Friedfertigkeit,der Demokratie und der Menschlichkeit sind.

Ich wüßte nicht, wo da die Rechtfertigung für einen Friedensnobelpreis läge.
**********henke Mann
9.667 Beiträge
Gruppen-Mod 
Jemand wie Snowden,...
... aus einem Labor hinter dem Eisernen Vorhang kommend, wäre zu Zeiten des Kalten Krieges als Held der Freiheit gefeiert worden.

Und mal ganz ehrlich - wenn ich mich in der Savanne als Hase mit dem Löwen anlege, dann suche ich sicher nicht Schutz bei den Hyänen.
@Kamelienschenke
... sondern wo würdest Du Schutz suchen (mal unterstellt Du wärst "Hase in der Savanne"...)?
**********henke Mann
9.667 Beiträge
Gruppen-Mod 
Als Hase...
... ginge ich zu den Tigern oder zu den Bären.
Ticket für den Zoo...
nun, Russland hat den Bären als Tier- Symbol... der "russische Bär".
Von den "Tigerstaaten" spricht man ja auch, Südostasien, Indonesien... Wären das die verlässlicheren "Demokratien", politischen Systeme, mit mehr Interesse an Transparenz, und weniger Interesse an einem gutem Verhältnis zu den USA?
Was stünde auf dem Flugticket, dass Du, wir ..., Edward Snowden schenken?
Wo findet einer wie er Zuflucht?
Wie wäre es mit der Schweiz? Liechtenstein? Monaco? Luxemburg? *zwinker*
**********henke Mann
9.667 Beiträge
Gruppen-Mod 
Ich würde ihn...
... in ein Land lassen, dass im Gegenzug zu seiner Auslieferung an die USA von den USA endlich als gleichberechtigter Partner behandelt wird. Da fallen mir eine Menge Länder ein.
*******use Mann
3.197 Beiträge
Um im Bild zu bleiben...
Ich würde als wachsamer Hase in der Nähe der Löwen bleiben. Für sie lohnt die Jagd nicht und sie halten die Hyänen ab... *g*

Ein ganzes Leben auf der Flucht vor einer Weltmacht ?

Kann das gelingen ?

Ist sein Wissen so wertvoll, daß eine Gegenseite wirkliches Interesse an ihm hat
-begründet durch Eigeninteresse ?

Sich stellen und vor Gericht damit argumentieren, daß ja kein Geheimnis verraten wurde scheint mir da eher realistisch.

Natürlich immer mit der Bemerkung "nach dem, was bekannt ist".

Tja, wie @**********henke schon sagte : Im kalten Krieg war`s einfacher:
Für die Einen Verräter -für die Anderen Held.
Ich glaube gar nicht unbedingt, das er so wertvoll ist.
Er gibt aber Putin eine prima Möglichkeit den starken Mann zu geben und die USA muß öffentlich Druck aufbauen, um abzuschrecken, weil sie ja nicht sämtliche Geheimnisträger eines so großen Geheimdienstes anbinden können.

Keine Ahnung ob Snowden ein hoffnungsloser Idealist ist, oder nur dumm, aber mit der Entscheidung kann er nicht glücklich werden.
*******live Paar
534 Beiträge
glücklich...
nur wer aufrecht geht kann wirklich glücklich werden...
nicht die, die sich krumm legen und anpassen..
wie sagt man es doch so schön:
Nur tote Fische schwimmen mit dem Strom..
oder wie war das noch im 1000 jährigen reich? warren da alle Glücklich?
ich bin stolz auf meinen Grovater, by the way, er stellte sich in den Wind und schwamm gegen den Strom der Gleichgültigkeit... und ich bin überzeugt, er war damit glücklicher als die vielen, die ja von ichts wussten...
Snowden hat den "Nichtswissenden" die Augen geöffnet und darüber beklagen sie sich jetzt auch noch...
keine Macht den Doofen!!!
Keine Macht den Doofen!: Eine Streitschrift: Amazon.de: Michael Schmidt- Salomon: Bücher.
*******live Paar
534 Beiträge
keine Macht den doofen


empfehlenswert auch im pro und contra zu snowden
*********sser Mann
1.915 Beiträge
Snowden verdient großen Respekt. Unter dem Vorwand der Terrorbekämpfung nehmen sich die Staaten langsam etwas viel raus. Dem muß Einhalt geboten werden und es muß drüber gesprochen werden.
*********d_fix Mann
1.936 Beiträge
Snowden verdient großen Respekt.
@*********sser

Mal sehen was er davon hat.., wie er das wirtschaftlich überlebt und überleben wird!

Unter dem Vorwand der Terrorbekämpfung nehmen sich die Staaten langsam etwas viel raus. Dem muß Einhalt geboten werden und es muß drüber gesprochen werden.
Da stellt sich schlicht das Problem was Terrorbekämpfung ist, was nicht und was denn in der Wirklichkeit passiert?
Wenn Strafverfolgung von Unfallopfern wegen Datenschutz nicht möglich ist! (Mautdaten), wie soll es den gehen?

Es ist doch "Gutmenschengläubigkeit" das die Diskussion in diesem Punkt irgendwas ändern würde.
Wie sieht denn die Alternative aus?
Keine Kontrolle wenn es via Netz geht?
Keine Möglichkeit kriminelle Betrüger zu fassen?
Keine Möglichkeit Pädophile etc. zu bekämpfen?
Dem muß Einhalt geboten werden und es muß drüber gesprochen werden

Schauen wir mal was dabei rauskommen wird?
Ich denke es wird sich nichts ändern, die Faktenlage ist anders!
Die Rechtslage wird sich der Realität beugen, so wie der " Striptease" der Europäer bei USA Reisen.
Genauso wie bei Tätern nach "Gründen" gesucht wird warum dies denn "etwa" okay wäre, genauso wird es hier laufen.
Entscheidend finde ich das dieses Wissen nicht zur politischen Agitation (Syrien, Iran, Irak etc.) dient, genau das ist nicht überprüfbar.
Die Naivität im Umgang mit dem Thema erstaunt mich.

Geheimdienste praktisch aller, auch der westlichen demokratisch organisierten Staaten sammeln schon immer, was sie in die Finger bekommen können.

Früher war es der kalte Krieg und die konkurrierenden Wirtschaftssysteme, die das rechtfertigten, heute haben wir den nicht mehr ganz so kalten Krieg konkurrierender Kulturen.

Daß die Datenerfassung mit den Jahren einfacher wurde, ist ein Luxusproblem:
die Leute haben die Börse voller "Kundenkarten", veröffentlichen jeden noch so banalen Mist in sozialen Netzwerken und genießen den Komfort einer vernetzten Gesellschaft, mit allen Vor- und Nachteilen.

Die Datenflut hat aber auch Vorteile: je mehr Daten im Umlauf sind, desto schwieriger wird es zu sieben.Es ist nur noch ein Bruchteil der vorhandenen Daten zu archivieren.

Falls Snowden sowas wie ein Held sein sollte, dann ein dummer, weil ihm schon vorher klar gewesen sein mußte, daß es Schutz vor der Verfolgung durch die Staaten nur um den Preis der Kollaboration mit welchen gibt, die noch schlimmer sind.

EX KGB-Mann Putin ist nun sein Schutzpatron.Hut ab.

Wer will, kann sich mal mit dem Umgang mit persönlichen Daten in Rußland beschäftigen. Da kann man im Netz CDs mit tausenden geklauter Paßwörter kaufen, ohne Verfolgung und der russische Geheimdienst ist auch nicht grade als karitative Vereinigung in die Geschichte eingegangen.

Was fangen die denn mit seinen Informationen an?
Und er sollte auch wirklich welche haben, sonst lassen sie ihn wieder fallen, er wird ausgeliefert und liefert ein prima Exempel für alle, die sich nach ihm vielleicht getraut hätten, sowas aufzudecken.
*******use Mann
3.197 Beiträge
Es ist wohlfeil,
Die Existenz von Geheimdiensten und die Ausweitung deren Tätigkeit mit der Aufklärung von Straftaten zu begründen.
Das ist nicht ihre Aufgabe und war es noch nie.

Auch ist es wohl eine Illusion, zu glauben, die große Datenmenge böte Schutz.
Das Datenzentrum in Utah ist in der Lage, alle Nachrichten aller Menschen in den nächsten 100 Jahren zu speichern.

Offiziell (nach Aussage der NSA) ist man kurz davor, sämtliche Daten miteinander verknüpfen zu können.

Snowden hat sich zur Schachfigur gemacht, ohne den Spieler zu kennen, der ihn führt.
Er wird froh sein müssen, wenn er nicht als Bauernopfer endet.
*********d_fix Mann
1.936 Beiträge
@Traeumer8864
Offiziell (nach Aussage der NSA) ist man kurz davor, sämtliche Daten miteinander verknüpfen zu können.

Sinnvoll?
So wie nach 911, also nachträglich?

Solche Systeme zu konstruieren ist eine Sache, sinnvoll Daten einzufüttern eine andere, Trends herauszufinden die nächste.

Fakt ist das die Rasterfahndung, nachdem sie lief, fast nichts mehr brachte.
Warum wohl?
Weil der "Suchalgorithmus" unterlaufen wurde.

Das gleiche passierte doch vor 911!
Klar war, das etwas passieren könnte.
Wann und wo ev. auch.
Sämtliche Warnungen wurden schlicht ignoriert, analog zu Pearl Harbour.

Die Informationswege des Terrorismus sind sicherlich "etwas" gestört.
Viel empfindlicher war die Unterbindung der Geldflüsse.
Mal schauen wer die Waffen für die Opposition in Syrien bezahlt, wer diese liefert ist wohl klar..
**********henke Mann
9.667 Beiträge
Gruppen-Mod 
Die Terroristen müssten...
... nur in einer der 2000 afrikanischen Sprachen kommunizieren. Für deren Lehre ist ja angeblich kein Geld da *zwinker*
*********d_fix Mann
1.936 Beiträge
Tja..
WK und die seltene Navajo Sprache als Vorbild..

Denke das läuft eh schon!
Ev. auch in deutsch? *haumichwech*
*******use Mann
3.197 Beiträge
@kamelienschenke
...die NSA hat laut @****gel Zugriff auf 1600 Linguisten... *g*

Ob da alle Sprachen abgedeckt sind ?
Meine Angst vor der Allmacht einer Behörde hält sich in Grenzen.
Nichts ist perfekt was von Menschen gemacht ist.
Im Guten wie im Bösen.
**********henke Mann
9.667 Beiträge
Gruppen-Mod 
Ob da alle Sprachen abgedeckt sind ?

Bei weltweit ca. 7000 Sprachen nur ein Bruchteil.
*******use Mann
3.197 Beiträge
Dann...
haben die ein afrikanisches Problem.

-und ich ein`s offensichtlich mit Mathe... *aua*

Aber Dank für die schnelle Antwort, denn ich habe mich tatsächlich gerade gefragt,
wieviel Sprachen es wohl gibt.
*****_70 Mann
949 Beiträge
Der Fall Edward Snowden
Stück für Stück bahnte sich der Skandal über die totale Überwachung seinen Weg an die Öffentlichkeit. Ein bisschen PRISM, ein wenig Tempora und ein Hauch von Orwell finden den Weg in die Medien. Der Skandal ist so groß, er lässt sich nicht mehr verheimlichen. Die Täter – auch Geheimdienste genannt – dementieren nicht einmal mehr, das alles sei notwendig, um der omnipräsenten Terrorgefahr Rechnung zu tragen. Acht Milliarden Erdenbürger unter Generalverdacht. Die Grenzen zu einem Polizei- und Überwachungsstaat sind weit überschritten. Und Edward Snowden – der all das an die Öffentlichkeit brachte – ist auf der Flucht, gegen die mächtigsten Geheimdienste der Welt.

Aber welche Geheimnisse verriet er denn der Öffentlichkeit bzw. über welche Programme hat Snowden bislang berichtet und wie unterscheiden sie sich? – hier ein Überblick:


Sammlung von US-Telefondaten: Der US-Geheimdienst NSA hat nach Darstellung Snowdens Zugriff auf die Verbindungsdaten des Telekomanbieters Verizon, berichtet der Guardian am 6. Juni. Die Zeitung veröffentlicht die bisher geheime Gerichtsanordnung, die die Weitergabe der Verbindungsdaten anordnet. Hier geht es nicht um die Inhalte der Gespräche, sondern um die Telefonnummern des Anrufers und Angerufenen, den Ort und Zeitpunkt des Gesprächs. Betroffen sind US-Bürger mit einem Telefonvertrag von Verizon. Später berichten weitere Medien, dass auch andere US-Telefonanbieter seit Jahren ihre Daten an den Geheimdienst weitergeben müssen.

PRISM (deutsch Prisma): Ein weiteres Programm des US-Geheimdienstes NSA. Die NSA habe praktisch uneingeschränkten Zugriff auf Daten von großen Internetfirmen, berichten die Washington Post und der Guardian. Der Geheimdienst könne Inhalte von E-Mails, Fotos und angehängte Dokumente von Microsoft, Yahoo, Google, Facebook, AOL, Apple und dem in Europa wenig bekannten Anbieter PalTalk durchgehen. Die Firmen bestreiten vehement, dem Geheimdienst einen direkten Draht zu ihren Servern gelegt zu haben. Sie übergäben Nutzerdaten nur aufgrund konkreter Gerichtsbeschlüsse. Überprüfen lässt sich alles nur schwer, denn die Anordnungen stammen ebenfalls von einem Geheimgericht.

Tempora: Es ist das bisher umfangreichste Programm, umgesetzt vom britischen Geheimdienst Government Communications Headquarters (GCHQ). Anders als die NSA hätten die Briten nicht die Datenschränke der Internetfirmen angezapft, sondern die Übertragungskabel. 200 von insgesamt 1600 Glasfaserkabeln habe der Dienst direkt überwacht. Diese Kabel verbinden vor allem Internetknotenpunkte in Europa und Übersee. Der GCHQ zapfe hier stündlich Unmengen von Daten ab, berichtet der Guardian am 21. Juni. Die Verbindungsdaten, auch Metadaten genannt, dürften 30 Tage gespeichert werden, Inhalte der E-Mails, Nachrichten und Gespräche drei Tage. Die Daten teilt der GCHQ den Berichten zufolge mit dem amerikanischen Geheimdienst.

Schnüffeleien in China: Die NSA habe chinesische Mobilfunknachrichten und wichtige Datenübertragungsleitungen an der Tsinghua-Universität in Peking ausspioniert, sagte Snowden der Zeitung South China Morning Post. Außerdem hätten US-Geheimdienste Datenleitungen von Pacnet gehackt. Pacnet betreibt eines der größten Glasfasernetze in der Asien-Pazifik-Region. Hunderte Computer in Hongkong und China seien ausspioniert worden.



Aber was geschah nach diesen Enthüllungen, wie reagierten die Massenmedien auf Snowden?

Wurde Snowden in den Mainstreammedien nun als ein Held gefeiert?

Nein ganz im Gegenteil!

Nachfolgende einige Beispiele:

WDR 2 Klartext zu Edward Snowden: Held oder Schuft?“. Natürlich „Schuft“ so der Autor des Beitrags Paul Elmar Jöris. Zusammenfassend heißt es:

„Durch die Spionage der Geheimdienste konnten Anschläge verhindert werden. Edward Snowden brachte nun aber alle Programme ohne Differenzierung in Misskredit und richtete großen Schaden an, …“



Auch auf der Linie der Public Relations Strategie der USA liegt Deutschlandradio. Dort lässt uns Marcus Pindur vom Studio Washington wissen:

„Bedenken- und gewissenlos
Edward Snowdens bizarre Flucht
Es ist eine bizarre Flucht, und die Geschichte erscheint auf den ersten Blick so spannend wie einfach. Hier der einsame Whistleblower, der seinem Gewissen folgt und Freundin und Familie verlässt, um sein Martyrium öffentlich zu machen. Dort die herausgeforderte, rachsüchtige Großmacht USA, die all ihre Macht zum Einsatz bringt, der Goliath, der alles daran setzt, den kleinen David in seine Fänge zu bekommen.
Aber so einfach ist es eben nicht. Denn Edward Snowden ist kein Whistleblower. Er hat keine einzige illegale Praxis der amerikanischen Regierung enthüllt, keinen illegalen Übergriff der Sicherheitsbehörden belegt. All das, was wir von ihm erfahren haben, passiert innerhalb des amerikanischen Rechtsstaates und amerikanischen Rechts.
(…)
Edward Snowden wird nicht von den amerikanischen Sicherheitsbehörden verfolgt, weil er sich gegen die USA gestellt hat. Sondern weil er sich bedenken- und gewissenlos über den Rechtsstaat hinweggesetzt hat. Mal sehen, wie glücklich er im ecuadorianischen Exil wird.“

Die US-Regierung und andere Verantwortliche in den USA haben sich eine PR Strategie zur Abwehr der Kritik an der skandalösen Überwachung von Millionen Bürgerinnen und Bürger der Welt zurecht gelegt:

• Sie machen aus dem Helden, der das Unheil der Überwachung aufgedeckt hat, einen Schuft und Verräter.
• Und sie diskreditieren ihn, indem sie jene, die ihm bei der Flucht helfen oder zumindest sie nicht behindern als falsche Freunde, als Feinde von Freiheit und Demokratie abwatschen.

So zum Beispiel in der FAZ Matthias Rüb aus Washington:

„Whistleblower auf der Flucht
Edward Snowdens falsche Freunde
24.06.2013· China, Russland und Ecuador: Edward Snowdens Fluchtweg macht es den Politikern in Amerika leicht, den früheren Mitarbeiter von Geheimdiensten als bösen Verräter darzustellen.“

Das ist nahezu identisch mit dem, was wir schon von der Tagesschau hörten. Offenbar hat in Washington ein Briefing stattgefunden. Ihm folgen wichtige Teile der deutschen Medien.

Die kritiklose Übernahme US-amerikanischer Propaganda zeichnet einen gewichtigen Teil deutscher Journalisten schon lange und immer wieder aus.

Sie haben über Jahrzehnte schon die gängige Unterscheidung in Gut und Böse, in USA und Westen auf der einen Seite und die Bösen, die Russen, die Iraner, die Palästinenser, der Islam usw. auf der anderen Seite gemacht und propagiert.
Dass sie jetzt bei diesem unglaublichen Skandal der Schnüffelei durch die USA und Großbritannien nach dem gleichen Schema verfahren und nicht im Ansatz fähig und willens sind, wenigstens zu fragen, ob man Snowdens Tat nicht als etwas Notwendiges und Wünschenswertes bezeichnen müsste.

Sie sind deshalb auch unfähig auf der Basis der Informationen durch Snowden zu fragen und zu recherchieren, was Briten und Amerikaner mittels ihrer Schnüffelei noch erfahren hätten können.

Offensichtlich haben die Briten Diplomaten und Politiker im Vorfeld von Internationalen Konferenzen ausspioniert. Und beide können mit der Abschöpfung von Informationen Wirtschafts- und Industriespionage betreiben. Es gäbe also ausreichend Gründe, sich über die Praxis der USA und Großbritanniens zu beschweren. Stattdessen wird beschönigt.

US-amerikanische und britische Geheimdienste agieren im Internet als die Schnüffelherren der Welt. Das erfordert Widerstand. Von der deutschen politischen Klasse allerdings ist er nicht zu erwarten.

Die Bundeskanzlerin zeigte sich überrascht, jedoch nicht sonderlich beunruhigt. Ebenso ihre Partei. Die Bundesjustizministerin (FDP) sprach von einem „Albtraum“, sie will nicht glauben, dass es die Megakontrolle gibt, nicht wirklich. Die Experten von SPD und Grünen gaben ebenfalls Überraschung öffentlich zu Protokoll und meldeten Kritik an, sie stellen ja Opposition dar. Soviel bisherige Unwissenheit? Und der Bundesnachrichtendienst wusste auch von nichts? Obwohl bei den Partnerdiensten, der US-amerikanischen NSA und dem britischen GCHQ, doch zigtausende von Kollegen tagtäglich mit dem Zugriff auch auf deutsche elektronische Kommunikation beschäftigt sind? Ist bei den vielen Insidertreffen auf der „Atlantik-Brücke“ nie über dieses imposante Kontrollsystem geplaudert worden? Gab es keine milden Informationsgaben des Großen Bruders an die deutschen geheimen Dienste?

Die geheimen Dienste der USA und Großbritanniens sind Betriebseinheiten eines globalen Unternehmens zur Machtausübung, das sich mit der Chiffre NATO kennzeichnen lässt. Ebenso die geheimen Dienste der Bundesrepublik. Die politische Klasse der BRD ist den Zielen dieses Unternehmens verpflichtet. Niemand in ihr spielt auch nur mit dem Gedanken, da aus der Geschäftsdisziplin auszubrechen. Wer dem Recht auf informationelle Selbstbestimmung Geltung verschaffen will, muss auf vielgestaltige Eigeninitiative setzen. „Mastering the Internet – Global Telecoms Exploitation“ sind die dreisten Leitbegriffe, mit denen die Geheimdienstler ihren Job betreiben. Wer dagegen Grundrechte durchsetzen will, hat einen andauernden Konflikt vor sich, epochal kann man ihn nennen.

Und wie reagierte die Masse der Bürger?

“Was habe ich schon zu verbergen” ist die allgemeine Meinung. Immerhin haben die Geheimdienste ja gesagt, man schaut nur bei akutem Verdacht genauer hin? Wollen sie das den Diensten glauben, die bereits seit Jahren im Verborgenen alles abhören und die Bürger darüber im Dunkeln lassen – also eigentlich belügen? Ich denke nicht, es hat sich ein Netzwerk entwickelt, welches alles für den eigenen Erhalt tun wird. Es ging nie um den Schutz der Bürger. Es ging darum, die korrupten Machtstrukturen zu schützen und zu erhalten.

Aber diejenige/derjenige, welcher denkt, dass diese Thematik sie/ihn/es nicht beunruhigen muss, da sie/er/es nichts zu verbergen hat, irrt sich in zweierlei Hinsicht.

Zum einen enscheidet nicht sie/er/es ob er/sie/es was zu verbergen hat oder nicht, sondern diejenigen, welche über die technischen Möglichkeiten und über das Wissen verfügen um an die benötigten Daten zu gelangen, können darüber entscheiden, wessen Daten genau analysiert werden sollen und wessen Daten nicht!
Ob man also etwas verbirgt oder nicht entscheidet sich immer danach, was aktuell als gefährlich, kritisch oder irgendwie verboten definiert wird. Das kann JEDEN von uns treffen.

Und der zweite Irrtum ist der, es gäbe sozusagen eine Grenze, eine ganz feste unüberwindbare Grenze zwischen dem Terroristen, welcher irgendwie definiert ist als eine besondere Spezies und der wird ausspioniert, ausgespäht, überwacht etc. und auf der anderen Seite der gute Bürger der eigentlich gar nicht gemeint ist (dessen Daten aber trotzdem „abgefangen“ und gespeichert werden).

Es wäre zudem nicht das erste Mal, dass ein unbescholtener Bürger unter Generalverdacht gestellt wird, nur weil dieser „merkwürdige Suchbegriffe“ bei einer Suchmaschine eingegeben hat!

Wir sollten also froh sein, dass Snowden mit seinen Enthüllungen diese Problematik wieder in unser Bewusstsein gerufen hat!

Es ist an der Zeit zu verstehen, PRISM oder Tempora sind nur Synonyme für eine totalitäre Überwachung. Bereits jetzt werden Datenbanken zu allen Bürgern angelegt, Big Data bekommt eine völlig neue Bedeutung. Nutzen die Menschen diese Steilvorlage nicht, um sich die Privatsphäre und Freiheit zurück zu erobern, wird es endgültig zu spät sein, um der totalen Überwachung zu entgehen. Die Aktivisten werden sich durch Ausstieg aus der digitalen Welt zum Teil noch für eine Weile entziehen können, aber das Endergebnis wird erdrückend sein.

Politiker aus den Reihen der CSU kritisieren nicht nur Snowdens Enthüllungen, sie rechtfertigen sogar noch die Handlungsweise der NSA und des britischen Geheimdienstes und fordern diese Art der Überwachung auch hierzulande ein!

Allerdings sollten die Bürger ihren Regierungen eine Absage erteilen und das Recht auf Freiheit und Privatsphäre einfordern, sonst werden wir dieses Recht in naher Zukunft verwirkt haben!

Eine Pizzabestellung in naher Zukunft wird dann wahrscheinlich so aussehen:


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