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Wer regiert - wer verliert?

Welche Koalition wird Deutschland regieren?

Dauerhafte Umfrage
*********2003 Mann
401 Beiträge
das gegenprogramm
zur tarifautunomie ist der staatsdirigismus. und nur weil die welt globaler geworden ist, was ja eigentlich ein quatsch ist, denn wenn nicht die welt, was könnte anderes schon global sein, sollten wir uns nicht alle errungenschaften nehmen lassen.
Die Globalisierung gab's schon immer. Früher nannte man das mal Kollonialismus und hat es noch mit ein paar politischen Zwängen gewürzt.

sollten wir uns nicht alle errungenschaften nehmen lassen.

Du meinst sicher sowas wie Chancengleichheit in der Bildung,halbwegs gradlinige Erwerbsbiographien,Gewerkschaften, die auch tatsächlich de Interessen der Arbeitnehmer vertreten, Lehrberufe von denen man auch leben kann und bezahlbare Energie für alle und so?

Ja, ich finde auch, daß wir uns diese Errungenschaften nicht nehmen lassen sollen.
Chancengleichheit, gibt es beim Lotto und da gibt wie sonst auch,
Gewinner und Verlierer und dann ist es vorbei mit der Chancengleichheit.

Selbst wenn es Chancengleichheit gäbe, gibt es immer mutigere Menschen, die die sich bietenten Chancen versuchen zu nutzen und Hasenfüße, die lieber in ihrem sicheren Nest bleiben.
Manche werden da Glück haben andere Pech. Das ist in der Bildung so und in jedem anderen Betätigungsfeld auch.
Auch in Türingen auf dem Land kann von 6 Euro niemand leben
Wieso nicht? Das hängt sehr stark von der individuellen Lebenssituation ab.
Lebt man auf dem Land oder in einem Ballungsgebiet. Ist man noch recht jung und wohnt noch bei den Eltern oder ist man älter und hat einen gut verdienenden Ehepartner und braucht das Geld eigentlich garnicht. Besitzt man eine eigene Wohnung usw. .

Wir reden hier "nur" von Erwerbstätigen, wie sieht es denn aus im Alter und Pflegebedürfigkeit? Da gibt nur noch sehr wenige Menschen, die auf sich alleine gestellt leben können.

Ein Mindestlohn wirfd auch unsere Sozialversicherungssystem für die Zukunft nicht retten können und es wird wohl auf eine Steuerbasiertes System ähnlich wie es es in skandinavischen Ländern bereits gibt hinauslaufen müssen.
*******use Mann
3.197 Beiträge
Tarifautonomie/ Staatsdirigismus
Dazwischen gibt es noch etwas -nennen wir es mal Soziale Marktwirtschaft. *g*

Wenn "der Markt regelt alles" nicht funktioniert, ist der Staat gefordert. Gerade in
den letzten Jahren wird klarer, daß dieser Markt -Liberalismus an entscheidenden
Stellen nicht funktioniert, ja kläglich versagt.
Darauf eine Antwort zu geben, ist Kernaufgabe der Politik!

"Deutschland geht es gut" läßt sich auch mit "gestiegener Wettbewerbsfähigkeit"
übersetzen.
Diese entstand im wesentlichen aus 2 Gründen:
1. Die Teilhabe von Arbeitnehmern an Produktivitätszuwächsen wurde geringer
mit dem Ergebnis stagnierender, teilweise sinkender Reallöhne. Da die Inflation
rate trotzdem bei jährlich ca 2% lag, ist der Binnenmarkt zwangsläufig geschwächt.

2. Der Euro ist sowohl Teil, als auch Antwort auf die Globalisierung. Die aufgrund
der Niedriglohnpolitik in D gesunkene Wettbewerbsfähigkeit in den ehem.
"Weichwährungsländern" konnte nicht mehr mit Abwertung beantwortet werden
( Währungsrisiken sind für dt. Unternehmen entfallen = Vorteil).

Fazit:
Die gestiegene Wettbewerbsfähigkeit in D geht zu Lasten der dt. Arbeitnehmer,
in noch größerem Maße aber zu Lasten der Euro -Partner.
Das Ergebnis ist ein schwächelnder Markt in der Euro -Zone -"Binnenmarkt".
Denn wenn die Wettbewerbsfähigkeit auf der einen Seite steigt, muß sie
woanders gesunken sein -ein Ergebnis ist die Euro -Krise.

Wer aber immer effizienter produziert, muß wissen, wer denn diese Produkte
kaufen kann.
Die Antwort ist eben genau die Globalisierung zur Erschließung neuer Märkte.
Nicht nur wegen der großen Bedeutung ist die dt. Auto -Industrie das perfekte
Beispiel: Wer in China gute Geschäfte macht, dem geht es umso besser, je
besser die Geschäfte dort laufen...
Die Geschäfte inerhalb Europas gehen seit Jahren zurück, auch in D. Hiervon
sind alle Fahrzeugklassen betroffen.

Dies mag begründen, daß ich erhebliche Zweifel daran habe, daß Provinzfürsten
-egal ob sie sich Gewerkschafter, Unternehmer oder Ministerpräsident nennen-
diesen Problemkreis lösen können.
Nicht nur die Wirtschaft, sondern auch Probleme "arbeiten" global. *g*
Chancengleichheit, gibt es beim Lotto und da gibt wie sonst auch,
Gewinner und Verlierer und dann ist es vorbei mit der Chancengleichheit.

Selbst wenn es Chancengleichheit gäbe, gibt es immer mutigere Menschen, die die sich bietenten Chancen versuchen zu nutzen und Hasenfüße, die lieber in ihrem sicheren Nest bleiben.
Manche werden da Glück haben andere Pech. Das ist in der Bildung so und in jedem anderen Betätigungsfeld auch.

Es gibt in Deutschland inzwischen einen fatalen Rückgang, was die Durchmischung der Schichten angeht, weshalb, jenseits intellektueller Begabungen die Kinder schlecht verdienender Eltern in der Regel auch die geringer qualifizierteren Abschlüsse machen.

Für jemanden, der neulich noch zeterte, daß wir zu wenige zukünftige Einzahler ins Rentensystem haben, gehst Du recht locker mit der Tatsache um, daß wir da eine wertvolle Ressource verkommen lassen.
Lassen wir die ruhig nach der Hauptschule in die Transferleistungen gleiten. Vielleicht kommen ja irgendwann doch die indischen Akademiker.
Ach ne, wir zahlen ja keine vernünftigen Löhne mehr.
@**i schöner Beitrag *danke*

Woher kommt die Durchmischung? Da ist doch der Migrationshintergrund an erster Stelle zu nennen, die mit deutlich weniger lohn zufrieden sind als diejenigen die nicht aus Ukraine, Weisrussland etc. kommen. Die leben aber auch heute noch zu zehnt in einem Haus, wo deutsche Famlilen vielleicht zu dritt oder viert wohnen.

Vielleicht kommen ja irgendwann doch die indischen Akademiker.
na dfa muss ich baber wirklich schmunzeln, die sind schon lange da nicht nur aus Indien, sondern Pakistan, China,Ukraine, Rumänien, Weisrussland, etc.
alleine in meiner Abteilung arbeiten Leute aus 15 Nationen. Wieso denknst du, die Wirtschaft ruft nach ausländischen Fachkräften? Die arbeiten für deutlich weniger Geld als wir.
Inzwischen werden bei uns gar keine neuen Leute mehr eingestellt, da es in Niedriglohnländern ja günstiger ist.



Für jemanden, der neulich noch zeterte, daß wir zu wenige zukünftige Einzahler ins Rentensystem haben, gehst Du recht locker mit der Tatsache um, daß wir da eine wertvolle Ressource verkommen lassen.

Also ich halte mich da mal an die DIW Studie und die besagt, dass ein Mindestlohn vielleicht 3% mehr Gesamteinkommen entspräche mit dem können wir unser Sozialsystem sicher auf Dauer nicht finanzieren.
Es werden ja nun rufe laut, auch Flüchtlinge neben Syrien auch aus dem Sudan aufzunehmen. Wo sollen die Arbeit finden für einen Mindestlohn von 8 oder 10 €??
*****man Mann
133 Beiträge
********st11:
Es gibt in Deutschland inzwischen einen fatalen Rückgang, was die Durchmischung der Schichten angeht, weshalb, jenseits intellektueller Begabungen die Kinder schlecht verdienender Eltern in der Regel auch die geringer qualifizierteren Abschlüsse machen.

Auch wenn diese Behauptung mittlerweile gebetsmühlenartig durch Presse geistert, muss man immer sehen, wer diese Studien veröffentlicht. Das ist immer die Bertelsmann Stiftung.... . Aber dieses Unternehmen ist einer großen Player im Bildungsbusiness. So, dann sag ich mal...dessen Liedlein ich sing, dessen Brot ich fress..... .
Da ich seit vielen Jahren in Hauptschulen tätig bin, auch an sogenannten Brennpunktschulen, musste ich immer wieder feststellen, dass das so eben flächendeckend nicht wirklich stimmt.
Es ist ein Trugschluss, dass die Schule für die Zukunft eines Kindes allentscheidend ist - die entscheidenden Weichen werden bereits deutlich früher gestellt, nämlich im Alter zwischen 1 und 3 Jahren. Zum Glück ist der Anteil an Kindern, die in diesem Alter regelrecht durch ihre Eltern "versaut" werden recht klein, dennoch belasten genau diese Familien die Sozialsysteme nicht unerheblich.

Auch Kinder aus bildungsfernen Schichten kommen in der Summe nicht schlechter weg, als Kinder aus bildungsnahen Schichten. Wer hier in der Gegend eine Ausbildung als Facharbeiter macht, dann noch Meister oder Techniker draufsetzt, hat oft mehr als ein Akademiker. Zumal junge Leute mit Ausbildung viel schneller in die Sozialsysteme einzahlen, als viele Akademiker. Und es ist eben so, dass wir nicht nur Häuptlinge brauchen, sondern auch Indianer - ich find den Spruch zar auch nicht so doll, aber er triffts dann doch ganz gut.
Und eins ist auch klar, Jobs für niedrig Qualifizierte werden immer weniger werden. Die Frage bleibt allerdings, was man mit diesen Leuten macht. Eine Weiterqualifizierung scheitert häufig entweder am Wollen, aber auch am IQ (sorry das klingt zwar hart, ist aber so). Die BA ist hier durchaus bereit in Weiterbildung zu investieren (auch Umschulungen), aber es muss dann auch klar sein, dass die Leute das durchhalten. Ansonsten bleibt nur die Lösung, wie wir es aus dem Gleichnis mit den Arbeitern im Weinberg aus der Bibel kennen (Mt. 20, 1-16).
Nur mal zur Info, ein Azubi in der Metallbranche bekommt hier im 1. LJ rund 900 €/M, im 3. LJ sind es 1300€/M.
Wir brauchen hier auch keine Inder, das können Einheimische auch alles ganz prima, nur ein bisschen Mobilität wäre manchmal ganz nützlich......

LG EN471man
@*****man
richtig, man müsste mal das Lebenseinkommen gegenüberstellen und nicht das gerade aktuelle. Die Zahlen würden plötzlich ganz anders aussehen, wenn es um das rein finanzielle geht.
Ein KFz-Mechatroniker würde da locker die meisten Geistes- oder Sozialwissenschaftler ausstechen aber auch bei anderen kann einer bei Daimler und Co sicher gleichziehen.

Wenn ich höre, dass man es bei großen deutschen Discountern ohne Studium zum 5-Stelligen Monatsgehältern bringen kann, dann sollte man die ganze Bildungsdiskussion ein bisschen relativieren.
Mehr oder höhere Bildung geht noch lange nicht daher mit einem besserem Verdienst.
*****_70 Mann
949 Beiträge
„Deutschland geht es gut!“

Eine Phrase, welche im ersten Augenblick sich nett anhört, ABER welchen Sinn macht solch eine Aussage?

Es gibt Wissenschaftler, welche einen Zusammenhang zwischen der sozialen Gerechtigkeit in einem Land und der Wahlbeteiligung in diesem Land festgestellt haben wollen!
Diese Wissenschaftler gehen davon aus, dass, je größer die soziale Gerechtigkeit ist und je zufriedener die Menschen sind, desto größer die Wahlbeteiligung sei, so die Aussage.
Als Beispiel werden hier die skandinavischen Länder angeführt wo die soziale Gerechtigkeit (hier laufen die Löhne und Gehälter nicht so diametral auseinander wie in anderen Ländern) größer ist, bspw. als in anderen europäischen Staaten.

Wer eine solche Aussage nicht anzweifelt müsste dann eigentlich logischerweise zu den Schluss gelangen, dass eine Wahlbeteiligung in Deutschland von 71,5 Prozent (d.h. von 60 Mio. Wahlberechtigten haben 42,9 Mio. von ihrem Wahlrecht Gebrauch gemacht und 17,1 Mio. Wähler haben hierauf verzichtet) eher verdeutlicht, dass 28,5 % der Wahlberechtigten nicht der Ansicht sind, dass es ihnen persönlich gut geht und, dass sie zudem der Überzeugung kamen, dass an diesem Zustand auch KEINE Partei irgend etwas ändern könnte (dies ergab eine Umfrage bei den Nichtwählern, welche genau diesen Grund für ihr passives Wahlverhalten angaben!).

Erwähnenswert in diesem Zusammenhang ist dann eventuell auch, dass die Wahlbeteiligung ab 1983 (damals lag diese bei: 89,1 Prozent), mehr oder minder (vereinzelte Ausnahmen bestätigen die Regel), fällt!

Oder, beruht demnach die Aussage: „Deutschland geht es gut“ auf der Wahrnehmung der Bürger hierzulande, wie außerhalb Deutschlands, dass der Rückgang der deutschen Arbeitslosigkeit, im Vergleich zu den meisten anderen europäischen Arbeitsmärkte, so zentral aus der Entwicklung hervorsticht?

Es ist wohl nicht falsch, dass die Arbeitslosenquote in Deutschland niedriger ist, als in anderen europäischen Ländern! Allerdings sollte hierbei nicht vergessen werden, dass im Jahr 2002 in Deutschland ca. 4 Mio. Menschen arbeitslos gemeldet waren und zur Zeit ca. 3 Mio. Menschen Arbeit suchen.
Bedenken wir nun, dass die Agentur für Arbeit immer bemüht ist die Statistik „schönzurechnen“ (Arbeitslose, welche sich in Umschulungs- und / oder Weiterbildungsmaßnahmen befinden oder, denen gerade eine Sperre erteilt wurde, werden in der Arbeitslosenstatistik für diesen Zeitraum NICHT erfasst!) und, dass aufgrund der Geburtenrückgänge und unter Berücksichtigung des Demographiewandels weniger deutsche Arbeitssuchende auf den deutschen Arbeitsmarkt „drängen“, ist der Rückgang der Arbeitslosen von vier Millionen im Jahr 2002 auf knapp drei Millionen im Jahr 2013 bestimmt keine Meisterleistung (trotz, ach so tollen Reformen und Einschnitten, welche eine Agenda 2010 mit sich brachte).
Stattdessen ist ein Niedriglohnsektor, in den letzten zehn Jahren,in Deutschland exorbitant angestiegen.
Wer nun jetzt sogar die Arbeitslosen, Arbeiter und Arbeitnehmer im Niedriglohnsektor, Tagelöhner, und „Minijobber“ in eine Kategorie einordnet (unter dem Aspekt, dass diese Menschen finanziell betrachtet, gleich gestellt sind), wird auf die überwältigende Zahl von ca. 9 Millionen Menschen gelangen!
Demnach wird wohl auch diese Gruppe nicht wirklich behaupten, dass es ihnen (finanziell betrachtet) gut geht!

Das ganze Gerede vom „uns geht’s doch gut“ ist Mumpitz, weil man dabei (bewusst oder unbewusst) nur an der Oberfläche der Wirklichkeit kratzt statt zu versuchen, ihre Zusammenhänge und Strukturen zu verstehen. Besonders klar sieht man das an der Lohnentwicklung, vergleicht man die deutsche etwa mit der französischen. Der Reallohn pro Stunde (hier mit mehreren Deflatoren berechnet) lag zu Beginn der Währungsunion, also vor der deutschen Lohnsenkungsstrategie, fast genau gleichauf mit Frankreich bei etwa 24 Euro. Im Jahre 2013 liegt der Lohn in Frankreich bei 28 Euro, in Deutschland leicht über 25 Euro. Und das bei einer fast genau übereinstimmenden Produktivitätsentwicklung in beiden Ländern.
Dieses Bild müsste in den Koalitionsverhandlungen hin- und hergewendet werden, bis die Politiker verstanden haben, dass es einem Land nicht gut geht, das erst seine Löhne im Vergleich zu seinen Handelspartnern senkt, um diese nieder zu konkurrieren, und dann den gleichen Handelspartnern alle seine Ersparnisse anvertraut, weil die sonst seine Güter gar nicht kaufen können. Wenn das gleiche Land dann auch noch darüber klagt, dass es seine Nachbarn unterstützen muss, weil die nicht mehr automatisch Kredite am Kapitalmarkt zu günstigen Zinsen bekommen, steht die Welt Kopf. Mit einer Kopf stehenden Welt kann man aber kein einziges Problem lösen.

Wenn Deutschland die Rolle endlich ausfüllen würde, die „Lokomotive Europas“ zu sein , welche die Vereinigten Staaten von Amerika gerne von Deutschland sehen würden, wenn Deutschland endlich wieder ein normaler Handelspartner in dieser Welt werden kann, ohne Überschüsse in der Leistungsbilanz, ja sogar mit Defiziten, weil die Schuldner ja ihre Schulden zurückzahlen sollen und wollen, dann sollte sich jeder die Frage stellen, wie die deutschen Unternehmen wieder zu Schuldnern und Investoren gemacht werden können. Und schließlich, welche Rolle der Staat bei der notwendigen Verschuldung spielen soll, eine aktive durch eigene Verschuldung oder eine passive, indem er die Unternehmen in die Verschuldung drängt.

Kaum wurde in Deutschland gewählt, wird auch schon wieder neoliberales Gedankengut verbreitet!

So postuliert das Institut für Weltwirtschaft“, dass nur durch Flexibilität und hohe Beschäftigungsraten Deutschland im weltweiten Wettbewerb bestehen kann.
Da ist sie wieder, die berühmte Flexibilität auf den Arbeitsmärkten, die wie nichts anderes das Mantra der Neoliberalen in den vergangenen Jahrzehnten war. Bevor nicht der letzte Schutz für die Arbeitnehmer im Arbeitsprozess gefallen ist, gibt es einfach keine ausreichende „Flexibilität“, und genau so lange kann die deutsche Industrie keine Ruhe geben.

Das muss man sich vorstellen: Ein Land, das durch Lohnmoderation in einer Währungsunion seine Nachbarn schon fast bis zum politischen Zusammenbruch in die Enge getrieben hat, wird jetzt aufgefordert, eine zweite Stufe der Reformen zu zünden, um noch wettbewerbsfähiger zu werden, statt seinen Handelspartnern eine Chance zu geben. Dies ist an Zynismus und Chauvinismus kaum noch zu überbieten.
(Das Gebräu, das der frühere Bundesminister für Wirtschaft und Arbeit Wolfgang Clement mit der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) unter dem Namen „Chance 2020“ zusammengemixt hat, geht genau in die gleiche Richtung).

Damit kann man heute schon sagen, dass das Ergebnis der Koalitionsverhandlungen zu dem wichtigsten aller Themen schweigen wird, nämlich zu der Frage, wie die neuen Ersparnisse der Deutschen, die auch in diesem Jahr wieder in ihrer vollen Höhe von 180 Milliarden, also zu einhundert Prozent, dem Ausland als Kredit zum Kauf deutscher Güter gegeben werden, in Zukunft verwendet werden sollen.
Dieses Thema entscheidet über viele andere: Über das Schicksal des Euro und Europas, über Deutschlands Rolle in der Welt, über die Ungleichheit und die Gerechtigkeit in der Gesellschaft, über die Steuern für Unternehmen und Begüterte, über die Rente, über die Investitionen für die Zukunft, über die Arbeitslosigkeit und über die Frage, ob man eine ökologische Wende bei erträglichen wirtschaftlichen Bedingungen hinbekommt.

Zum zehnten Jahrestag der Agenda 2010 wurde die alte Agenda befürwortet und die Notwendigkeit „weiterer Reformen“ betont. Besonders pikant dabei ist, dass die deutschen Agenden jetzt als Exportmodell für die übrigen europäischen Staaten verkauft werden.
Jetzt kurz nach dem Jahrestag „zehn Jahre Agenda 2010“ geht die Mobilisierung der konservativen, neoliberalen, Kapitalvertreter und Sozialdemokraten für neue „Reformen“ weiter.
Ein zentraler Aufschlag dafür ist die INSM- Initiative. Die Unterstützung für weitere Umstrukturierung von unten nach oben wird natürlich zentraler Bestandteil aller Koalitionsverhandlungen sein.

Insbesondere die Sozialdemokraten sind glühende Verfechter weiterer Reformen, SPD- Chef Sigmar Gabriel pflichtete Schröder bei: „Die Agenda 2010 war sehr erfolgreich.“ Kanzlerkandidat Peer Steinbrück kritisierte die „zeitweilig distanzierte Haltung“ von Teilen der SPD zu dieser „epochalen Reform“. Er betonte, die SPD hätte viel selbstbewusster und stolzer damit umgehen müssen.




Keine Antwort auf ein Lebensproblem ist je die einzige. Und dies gilt für die Wissenschaft wie für alle praktischen Probleme. Die Geschichte der Wisssenschaft ist das schönste Beispiel hierfür. Die Wissenschaftler haben ihr Weltbild in den letzten zweihundert Jahren so oft und so radikal verändert, so dass eine Antwort in einem gewissen Moment viabel ist. Dann erweitert sich die Erfahrungswelt, die Viabilität zerbröckelt und mit der Zeit findet man eine neue Antwort, die dann wiederum viabel ist. Viabel aber nur zu einer Zeit, welche gegeben ist. Aber dies ist eine relative Wahrheit in dem Sinn und bezieht sich in keiner Weise auf eine unabängige Realität. - Ernst von Glaserfeld

„Deutschland geht es gut!“
Eine Phrase, welche im ersten Augenblick sich nett anhört, ABER welchen Sinn macht solch eine Aussage?
Wir leben nunmal in einer globalisierten Welt in der es gibt so ca. 230 Länder gibt. In welchen Ländern geht es den Menschen nun soviel besser? Mit welchen wollten wir tauschen oder deren System übernehmen?

In jedem Gesellschaftssystem wird es ein Mittel egene wo es nach oben und unten Abweichungen gegen wirdoder kennt jemand ein Land wo das anders ist?
Ebenso wird es dann Menschen geben die benachteiligt sind aus verschiedenen Gründen und vom Durchschnitt abweichen. Da können wir nun den Mindestlohn auf einen beliebigen Betrag anheben, gerne auf 20 €/Std. oder wer bietet mehr?

Es wird ann welche geben, die sinnvol mit dem Geld umgehen andere geben es für unsiniges Zeugt aus und haben dann im Alter wieder nichts. Da gibt es ja bei den Lottomillionären genügend Beispiele.

An die Gutmenschen hier, für wenn sollten wir denn nun Geld ausgeben, an die Sudanflüchtlinge oder andere, die im wahrsten Sinn des Wortes, um das nackte Überleben kämpfen müssen oder für die, die im DE nicht zu den Gutverdienern gehören aber dennoch nicht von Hunger bedroht sind?
Soso, wenn man richtig Geld machen will muß man sich bei Lidl an die Kasse setzen oder Autos reparieren.

Da werde ich meinen Töchtern mal Entwarnung geben und ihnen vermitteln, daß sie sich in der Schule entspannen können.
Soso, wenn man richtig Geld machen will muß man sich bei Lidl an die Kasse setzen oder Autos reparieren.
Keiner sagt, dass man da unbedingt richtig Geld macht, sondern eben am Ende nicht weniger als ein Akademikerhat, der ca. 10 Jahre später anfängt den ersten Euro zu verdienen.
Eine kleine Überschlagsrechnung verdeutlicht das:
In den 10 Jahren kann ein Hauptschüler etwa 200.000€ verdient haben. Kaufte er sich mit dem Geld eine Eigentumswohnung, spart er in der Zukunft weiter etwa 400-500 Miete.
Ein Akademiker hat Netto vielleicht 1000€ mehr auf dem Gehaltszettel, dann schafft er nach 40 Arbeitsjahren, bis zur Rente, gerade mal gleich zuziehen.
*******use Mann
3.197 Beiträge
Ein Hauptschüler
kauft mit 20000,- Jahresgehalt eine Eigentumswohnung.
Das ist der Stoff, aus dem Imobilienblasen und Banken - bzw. Schuldenkrisen
gemacht sind.
Dazu passen dann die Forderungen nach mehr Flexibilität bei Arbeitnehmern... *ggg*
****man Mann
1.056 Beiträge
Das nenn ich ne Milchmädchen-Rechnung
In den 10 Jahren kann ein Hauptschüler etwa 200.000€ verdient haben. Kaufte er sich mit dem Geld eine Eigentumswohnung, spart er in der Zukunft weiter etwa 400-500 Miete.

Das wäre also ein Jahresverdienst von 20.000 € ---> wobei man sich dann natürlich die Frage stellt, wovon er in dieser "ersten 10 Jahren" lebt ... nun vermutlich wird er in dieser Zeit unter der Brücke schlafen und sich bei den Tafeln mit Lebensmitteln eindecken ... Na ... wenn das keine Perspektiven sind ... um 10 Jahre später 400 - 500 Euro Miete zu sparen ... das hätte man mir mal schon viel früher sagen können ...
Ein Hauptschüler
kauft mit 20000,- Jahresgehalt eine Eigentumswohnung.
Das ist der Stoff, aus dem Imobilienblasen und Banken - bzw. Schuldenkrisen
gemacht sind.

Ganz und garnicht, ich kenne sehr viele ehemalige Hauptschüler die ihr eigens Häuschen haben und das schon lange abbezahlt ist.

Wie oben beschrieben, Hauptschüler verdienen nicht weniger als Akademiker übers gesamte Arbeitsleben gerechnet.

Das ist auch keine Milchmädchenrechnung, ich habe schließlich die Lebenshaltungskosten von Gymnasiasten und Studenten auch nicht eingerechnet.

Oder leben die alle unter der Brücke?
Ganz im Gegenteil, während Hauptschüler weitaus ortsansässiger sind als Studenten, können die oft noch bei den Eltern wohnen wo Studenten sich schon ein Zimmer mieten müssen. Rechnete man die Mehrkosten oder Studiengebühren, Bücher, etc. auch noch mit ein sähe es noch ungünstiger für die Akademiker aus.
*******use Mann
3.197 Beiträge
Natürlich
kenne ich auch eine Menge Häuslebauer, die ihre 4Wände schon abbezahlt haben
und die man zu den "kleinen Leuten" zählen darf -schließlich lebe ich schon lange
im Land der Häuslebauer. *g*

Nur gab es vor 20 -30J. auch noch keine Reform, die ausschließlich zu Lasten
der "Kleinen" geht.
Nicht zuletzt haben diese Leute noch andere Erwerbsbiografien, als es junge
Leute erwarten können. Wer zB. eine Festanstellung "Beim Daimler" hatte,
hatte es geschafft -auch ohne Studium.
Die Wenigen, die ich kenne und noch länger abbezahlen müssen, haben ausnahmslos
mehr oder weniger große Schwierigkeiten...

Zu einer soliden Finanzierung gehören mindestens 30% Eigenkapital und
finanzieller Spielraum -das soll mir mal einer vorrechnen bei 20000,-/ Jahr.

Die Ungerechtigkeit abzuschaffen, wäre kein realistisches Ziel für einen Mindestlohn
-ihr Ausmaß zu begrenzen sehr wohl.
Zu einer soliden Finanzierung gehören mindestens 30% Eigenkapital und
finanzieller Spielraum -das soll mir mal einer vorrechnen bei 20000,-/ Jahr.

Das habe ich doch oben gerade vorgerechnet, nach 10 Jahren kann ein Hauptschüler etwa 200.000€ verdient haben, klar legt er das nicht alles auf die Seite. Sind es nur 25% was er z.B. über Riester in einen Bausparvertag einzahlt, bekommt er noch 50.000€ zinsloses Darlehen.
Schießen die Eltern, statt der Finanzierung eines Studiums noch was zum Bauplatz dazu, ist das gar kein Problem.

Aber nun nochmal zur Gerechtigkeitsdebatte zum Mindestlohn, von uns hier ist wohl kaum einer betroffen bzw. nur 3% wie Traeumer8864 schrieb.

Führt man einen Mindestlohn von sagen wir mal den 8,50€ flächenddeckend ein, unabhängig von Ausbildung oder ungelernt, Art der Tätigkeit, Wohnort etc.
ich glaube da würden sich recht viele im unteren Lohnsegment verarscht vorkommen.

Wenn die Friseuse, mit lakierten Fingernägeln genauso viel verdient, wie die Krankenschwester oder Altenpflegerin, die im Dreischichtdienst an Sonn- u. Feiertagen im wahrsten Sinn des Wortes, einen Scheißjob machen müssen mit einer riesen Verantwortung.

Ich lebe hier an der Spargelstraße, da kommen die Frauen morgens um 5 auf den Acker, ebenso Sonn-und Feiertags und haben den gleichen Mindestlohn, wo bleibt denn UNTER den Geringverdienern denn die Gerechtigkeit?
**********henke Mann
9.667 Beiträge
Gruppen-Mod 
Mindest...
... heißt nicht Einheitslohn. Den gab es nicht mal in der DDR *zwinker*
Mindest...
... heißt nicht Einheitslohn. Den gab es nicht mal in der DDR
Richtig aber Mindestlohn heißt ja auch nicht Maximallohn.

Nur wenn man von unten das Lohnniveau immer höher setzt, ohne auch die anderen Löhne entsprechend anzupassen, läuft es eben schon Richtung Einheitslohn. Zumindest mal für die Gruppe der Geringverdiener.
Nur wenn man von unten das Lohnniveau immer höher setzt, ohne auch die anderen Löhne entsprechend anzupassen, läuft es eben schon Richtung Einheitslohn. Zumindest mal für die Gruppe der Geringverdiener.

*genau*

... und das führt dann dazu:
(...) da würden sich recht viele im unteren Lohnsegment verarscht vorkommen.


Bin da ganz der Meinung von ironrider
*******use Mann
3.197 Beiträge
Also
zB. ein Akademiker von den genannten 3% ( die von einem Mindestlohn 8,50/ h
profitieren würden) bekommt 7,-/h.
Er kommt irgendwie über die Runden, aber da es ja Hauptschüler gibt, die nur
5,-/h bekommen, geht es ihm gleich besser.
Gegen den Mindestlohn ist er, weil ja dann der Hauptschüler genauso viel
-also 8,50;- /h, um beim Beispiel zu bleiben -bekommt, wie er.
Schließlich hat er ja studiert... *zwinker*

Tolle Logik ! Dann sind selbst 7,-/h noch zuviel.
Also da würde mich doch im Einzelfall deren Lebenslauf interessieren. Ein Akademiker mit 7€/Std. arbeitet wohl berufsfremd, mache ich im übrigen auch aber nicht für 7€.


Ich kenne auch jemanden, der hat 13 Semester Physik studiert und arbeitet als Nachtwächter. Hat es zwischenzeitlich mal halbherzig mit einer Ausbildung als Heilpraktiker probiert, wurde aber auch nix. Poona und Free Sex lagen ihm damals, vor 30 Jahren einfach näher.
Es ist ein guter Freund von mir aber wenn man es einfach uncool findet einem Beruf nachzugehen mit dem man Geld verdient, ist man am Ende des Tages selber schuld.
*******use Mann
3.197 Beiträge
Das er
trotzdem ein guter Freund von Dir ist, spricht für Euch beide!

Das Verrückte:
Die Gesellschaft braucht eine Menge Leute, die es "uncool" finden, mit dem
Job viel Geld zu verdienen -ganz besonders der Arbeitgeber Staat
(praktisch alle "niederen" öffentlichen Dienste) -zB. Polizisten.

Sittenwidrige Verträge sind nichtig -gilt auch für Arbeitsverträge.
Ein gesetzl. Mindestlohn würde "sittenwidrig" in diesem Kontext
klar definieren.
*******use Mann
3.197 Beiträge
PS.:
Die 3% beziehen sich ausdrücklich auf Akademiker, die in ihrem erlernten Beruf arbeiten
-so steht es in Deinem Mindestlohn -Link.

Die absolute Zahl ist also höher -dort jedoch leider nicht weiter ausgeführt.
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