Der Islam
Es ist schon erstaunlich wie unsachlich, undifferenziert, populistisch und polemisch diskutiert wird, nur um den, denn so hat es den Anschein, Hass gegen Muslime bzw. den Islam zu schüren.
In diesem thread und in anderen „Hassthread“ gegen Muslime wurde, nur aufgrund von individueller Interpretation von islamischen Schriften (so zum Beispiel des Korans), auf irrationaler und paranoider Weise hergeleitet, dass der Islam eine Gefahr für den Rest der Menschheit darstellt. Zudem wurden dann noch nicht verifizierbare Behauptungen aufgestellt um diese Ressentiments
gegen Muslime zu verstärken. Unabhängige Sachverhalte werden so miteinander verknüpft, so dass angeblich unmissverständlich klar werden soll, dass ein bestimmter Tatbestand nur dann vorlag, bzw. eine ganz bestimmte Handlung nur dann vollzogen wurde, da eine ganz bestimmte religiöse (= muslimische) Grundhaltung / Weltanschauung bei diesen Handlungen hier zu Grunde lag.
Aber genau diese ANGEBLICHE Beweisführung, dass der Islam eine Bedrohung für alle Nicht-Muslime darstellt, basiert doch einzig und alleine auf Vorurteilen, undifferenzierten Verknüpfungen von etwaigen Tatbeständen mit der Absicht zu beweisen, dass diese Handlungen nur aufgrund von einer bestimmten religiösen Grundhaltung zustande kamen und individuellen Interpretationen islamischer Schriften, mit der Absicht beim Leser / Zuhörer eine kognitive Dissonanz hervorzurufen.
Bei objektiver, analytischer Betrachtung würde aber jeder kritische Mensch bald feststellen, dass eine solche Argumentation auf alle ethnischen Gruppen, Glaubensgemeinschaften, Gläubige angewendet werden kann, nur um Vorurteile und Ängste zu schüren!
Wie schon erwähnt, interpretieren viele NICHT-MUSLIME muslimische Schriften einfach so, dass durch ihre Argumentation (nach ihrer Auffassung) hierdurch einfach klar werden muss, dass der Islam eine Gefahr darstellt!
Aber genau das funktioniert auch dann, wenn das Alte Testament so interpretiert wird wie man es gerne interpretieren möchte (auch im Alten Testament gibt es Textstellen, welche vermuten lassen, dass es sich hierbei um einen martialischen Glauben handelt).
Hier nun ein Beispiel für UNDIFFERENZIERTE, POLEMISCHE, POPULISTISCHE Argumention in Bezugnahme auf das Pamphlet: „Die Protokolle der Weisen von Zion".
Und so heißt es in den Protokollen:
Die politische Freiheit ist keine Tatsache, sondern eine blosse Idee. Mann muss es verstehen, diese Idee zu verwerten, sobald man die Volksmassen durch den Köder einer Idee auf seine Seite bringen muss, falls dieselben die Absicht haben, die herrschende Partei zu stürzen. Diese Aufgabe ist leicht zu lösen, wenn der Gegner seine Macht aus der Idee der Freiheit, dem so genannten Liberalismus, schöpft und dieser Idee zuliebe etwas von seiner Macht opfert.
In diesem Augenblicke wird unsere Lehre triumphieren: Sobald die Zügel der Regierung gelockert sind, werden sie kraft Naturgesetzes sofort von anderen Händen ergriffen, weil die blinde Gewalt der Masse nicht einen Tag ohne Führer sein kann; die neue Macht tritt einfach an die Stelle der früheren Macht, die durch den Liberalismus entkräftet wurde. In unserer Zeit hat die Macht des Goldes die Herrschaft der liberalen Regierung ersetzt. Es gab eine Zeit, wo der Glaube an Gott herrschte.
Er ist in unserer Gewalt. Die Herrschaft des Kapitales, das ganz in unseren Händen ist, erscheint ihm dann wie ein Rettungsanker, an den er sich wohl oder übel anklammern muss, will er nicht versinken.
Aus dem vorübergehenden Bösen, das wir jetzt anrichten müssen, wird das Gute einer unerschütterlichen Regierung hervorgehen, die den geregelten Lauf des nationalen Lebens, dessen Räderwerk durch den Liberalismus gestört wurde, wieder herstellen wird.
Unser Staat, der den Weg friedlicher Eroberung geht, wird sich veranlasst sehen, die Schrecken des Krieges durch die weniger auffallenden, aber viel wirksameren Hinrichtungen zu ersetzen, die zur Aufrechterhaltung des Terrors, als Mittel zur Erzielung blinden Gehorsams notwendig sind.
In den gegenwärtigen Staaten ist die Presse eine grosse Macht, durch die man die öffentliche Meinung beherrscht.
Durch die Presse errangen wir unseren Einfluss, blieben aber dabei doch im Dunklen.
Dank der Presse haben wir in unseren Händen das Gold angehäuft, obwohl uns dies Ströme von Blut und Tränen in unseren Reihen kostete. Jedes Opfer auf unserer Seite wiegt vor Gott soviel als Tausende von Nichtjuden.
u.s.w.
Rational denkende Menschen werden jetzt zwar einwenden, dass die Echtheit dieser Schriftrollen nicht bewiesen ist (es sich hierbei wohl um eine Fälschung der Schriftrollen von rassistischen, verblendeten Menschen handelt). Der rechte Verschwörungstheoretiker würde allerdings hierauf erwidern, dass in freimaurerischen und zionistischen Kreisen diese Echtheit natürlich bestritten werden muss, damit der diabolische Plan für eine NEUE WELTORDNUNG nicht gefährdet wird.
Aufgrund solcher UNSACHLICHEN, UNREFLEKTIERTEN Behauptungen schlussfolgert ein rechter, rassistischer Verschwörungstheoretiker nun, dass es einen uralten, diabolischen Plan der Juden gibt, die Weltherrschaft zu erlangen!
Würde demnach durch solche polemischen, populistischen, unsachlichen, diskriminierenden Äußerungen, wie sie gegenüber dem Islam von manchen Rechtspopulisten erhoben werden, der Beweis erbracht werden, dass eine Religion eine allgemeine Gefahr für alle anders Gläubigen darstellt, so könnte man diese falschen Rückschlüsse auch auf andere Religionen beziehen (ob Judentum oder auch Christentum). Zumal es heutzutage auch noch Extremisten bei Christen und Juden gibt ...!
Was heutzutage zu hören ist, erinnert fatal an den Antisemitismus früherer Zeiten.
(Nur sind jetzt nicht die Juden betroffen sondern die Muslime!)
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Der Antiislamismus ist nur ein Vorwand, eine Ausrede, um rassistische Hetze und migrantenfeindliche Bösartigkeit auszutoben. Die Muslimhasser diffamieren "die Muslime" und meinen damit jeden Menschen, der in erster, zweiter oder dritter Generation aus dem islamischen Kulturraum stammt. Es ist dabei ganz gleichgültig, ob die Menschen, die diskriminiert werden, tatsächlich Muslime sind. Die Muslimfeinde unterstellen kurzerhand jedem Menschen mit türkischen oder arabischen Eltern, er sei ein Muslim. Das ist bereits blanker Rassismus. Niemand wird durch seine Geburt ein Muslim, sondern allein durch das Glaubensbekenntnis. Aber genau das bestreiten die Islamfeinde. Für sie steht jeder Migrant aus einem islamischen Land, der nicht öffentlich auf den Koran schimpft, stehen alle Kinder dieser Migranten im Verdacht, fanatische Muslime zu sein und deshalb Ehrenmörder, Zwangsverheirater, Parallelgesellschafter, Selbstmordattentäter, Massenmörder.
Wer Jude sei, bestimme er, sagte Hermann Göring einmal. Die Muslimhasser definieren auf die gleiche Art, wer Muslim ist. Sie bauen sich ein Feindbild, um alle zu Feinden des Menschengeschlechts erklären zu können, denen sie feindselige Gefühle entgegenbringen. Auch das ist rassistische Praxis in Reinkultur. Mit Religionskritik und Aufklärung im seriösen Sinn hat das nichts, überhaupt nichts zu tun. Aber indem die Muslimhasser erregt mit dubiosen Koranstellen wedeln und auf die Brandprediger zeigen, die es ja leider gibt, erscheint ihr rassistisches Gerede gedeckt durch den Anspruch der Aufklärung, mantelt es sich auf als "Verteidigung unserer westlichen Grundwerte". Von den Imamen, die ihre Gläubigen zu Toleranz und Friedfertigkeit ermahnen, will der Muslimhasser entweder nichts wissen oder er unterstellt diesen Predigern, sie würden lügen. Aus der hermetischen Wahnwelt der Rassisten gibt es kein Entrinnen. Weder für die Objekte dieses Wahns noch für die, die von ihm besessen sind.
Im Kern ist den Islamfeinden nicht der Islam verhasst, sondern der Türke, der Araber, der Fremde an sich. Es ist ja auch völlig unmöglich, etwas so Abstraktes wie eine Religion zu hassen. Hass kann sich nur gegen Menschen richten, nicht gegen Abstraktionen. "Die Muslime" sind verhasst aus dem schlichten Grund, dass sie Muslime sind - oder weil sie im Verdacht stehen, Muslime zu sein. Der bloße Verdacht genügt dem Rassisten schon, um menschenfeindlich zu hetzen. Rassismus ist eine Ideologie des Verdachts und der Unterstellung.
Für die Islamfeindlichkeit, die wir heute erleben, haben die Attentate vom 11. September 2001 wie eine Initialzündung gewirkt. In den Staaten des Westens haben sich vorher die wenigsten darum geschert, was militante Islamisten anrichten. Die Verbrechen der Taliban, die Brutalität der Pasdaran, die Massaker in Somalia oder Algerien waren vor "9/11" kein großes Thema in der westlichen Öffentlichkeit. Schließlich handelte es sich bei den Opfern "nur" um irgendwelche Einwohner der Dritten Welt. Erst als der militante Islamismus seine Gewalt auch gegen die Metropolen des Westens entfesselte, entdeckten wir Ignoranten den Islam als Schreckgespenst des 21. Jahrhunderts. Die Angst, die Al-Qaida verbreitet, ist der Nährboden für die Ideologie der Muslimhasser. Plötzlich sind Moscheenbauten und Kopftücher zu Politika geworden, und gewisse Publizisten haben sich fulminante Karrieren aufbauen können, indem sie der diffusen Furcht vor dem Islam Futter gaben.
Echte Wortführer - wie etwa den Rechtspopulisten Geert Wilders in den Niederlanden - hat die Islamfeindschaft in Deutschland nicht. Aber viele prominente Stichwortgeber. Dazu zählen etwa der Orientalist Hans-Peter Raddatz, der Journalist Udo Ulfkotte, die Soziologin Necla Kelek, die Bundesverdienstkreuzträgerin Alice Schwarzer und ganz besonders die Publizisten Henryk M. Broder und Ralph Giordano. Aus deren bösen Stichworten eine rassistische Ideologie zu erarbeiten, haben sich Tausende anonyme Hetzer in Internet-Blogs und -Foren auf die Fahne geschrieben.
Verfasser: Kay Sokolowsky
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Nachtrag:
Und wer sich gegen den „barbarischen“ Islam ausspricht, müsste sich dann eigentlich doch auch gegen jede Art von Waffengeschäften mit moslemischen Staaten aussprechen.
(Denn diese gelieferten Waffen könnten ja irgendwann einmal auch gegen die „guten Christen“ eingesetzt werden! - Allerdings ist es natürlich sehr praktisch, wenn sich verfeindete Gruppen, wie z.B. Sunniten und Aleviten gegenseitig bekriegen und sich vielleicht gegenseitig ausrotten – Da freut sich dann sicherlich der „Dritte“ - eventuell der unmittelbare Nachbar …?).
Apropos „Christenverfolgung“ - natürlich ist es schlimm, dass Christen in manchen Gebieten verfolgt werden! Aber zu der ganzen Wahrheit gehört allerdings, dass diese nicht nur in moslemischen Ländern diskriminiert werden, sondern bspw. auch in ISRAEL VON ULTRAORTHODOXEN JUDEN!
Bespuckt und gedemütigt in der Heiligen Stadt
Im vergangenen Herbst haben Kirchenvertreter die israelische Regierung um Hilfe gebeten. Der Grund: Strenggläubige Juden demütigten wiederholt Christen. Bei der Vermittlung half schließlich deutsches Geld. Nun scheint sich die Lage zu beruhigen. - FAZ, 27.10.2010
http://www.faz.net/aktuell/p … -heiligen-stadt-1942956.html
Und wer die Rechte der Frauen im Islam beschnitten sieht (wie z.B. eine Frau Alice Schwarzer) sollte sich vielleicht einmal fragen, welche Stellung die Frau bei ultraorthodoxen Juden einnimmt.
Wo Frauen ihr Gesicht verlieren
Schöne Frauen in der Werbung sind andernorts ein Blickfang, in Jerusalem eine Seltenheit. Mitglieder der ultraorthodoxen Minderheit in Israel reißen Plakate ab, schüchtern Werbeagenturen ein und gehen gegen tanzende Mädchen vor. Die Zahl ihrer Anhänger steigt. Immer mehr Frauen fühlen sich unterdrückt. Jetzt wehren sich mutige Mütter und Töchter. - Süddeutsche Zeitung, 6. Dezember 2011
http://www.sueddeutsche.de/p … -gesicht-verlieren-1.1190370
Interessanterweise wird eine solche Problematik in deutschen talkshows nicht thematisiert – da eignet sich dann der Islam als Feindbild wohl doch besser?!
(Fortsetzung folgt!)