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Was will Geert Wilders & Co.

*******nus Mann
286 Beiträge
Papst?
Ich persönlich fände da eine Menge zu kritisieren.Und bei Islamisten noch viel mehr.
Soll ich jeden Christen hassen, nur weil der Papst ein reaktionärer Homophob ist?

Und das ist doch die billige Relativierung der ganzen Diskussion. Der Papst ist doch ein netter alter Mann. Die christlichen Kirchen säkularisiert. Die Bibel ein altes Buch. Abgesehen von ein paar Spinnern in den USA haben die relativ wenig fundamentalistisches Potential.

Ganz anders der Islam.

Und sorry, ich lese hier ja zumeist nur passiv mit. Aber wie ihr hier auf manche einprügelt ist selbst "unredlich". Erst neulich wurde ein Thread geschlossen, weil da mal einer, der wirklich Ahnung vom Thema hatte, sehr kritische Worte gewählt hat. Eure Wortwahl ist auch nicht immer FAZ konform, und die Überheblichkeit gegenüber Andersdenkenden fällt halt auf.

Das darf man schon mal deutlich sagen. Aber ich bin auch schnell wieder weg. Keine Sorge.
**********henke Mann
9.667 Beiträge
Gruppen-Mod 
Wo sind eigentlich die "toleranten" geistlichen Führer des Islam...

Nun, ich kenne einige im Senegal, aber die schaffen es nicht in die hiesige Presse - allerdings geben sie ihre Meinung auf Wolof, bestenfalls auf Arabisch kund.

Wenn die, die akribisch "Belege" für die Aggressivität des Islam suchen, mit der gleichen Akribie Gegenbelege suchten, dann wäre schon viel gewonnen.

Aber gern zum widerholten Mal - rechtspopulistische Parteien haben nicht deswegen Zulauf, weil ein paar Idioten, die meistenteils den Koran gar nicht gelesen haben, den Islam für ihre atavistischen Ziele instrumentalisieren, sondern weil eine gesamtgesellschaftliche Situation besteht, in der rechtspopulistische Parteien Zulauf haben. Wenn es den Islam nicht gäbe, dann würden sich diese Typen ein anderes Feindbild suchen.
In to the void - beauty goes „vertigo“
******ool Frau
31.690 Beiträge
Gruppen-Mod 
ich persönlich finde es ausgesprochen schade
dass diese Diskussion inzwischen auf eine Polarisierung rechts gegen links hinausläuft.

Im Kern müsste es nicht darum gehen.
Was ich - und viele andere - versuchen aufzuzeigen ist, dass das, was früher mit rechtem und faschistischem Denken gleichgesetzt wird, inzwischen eine Strömung ist, die durchaus in der Mitte der Gesellschaft angekommen ist.

Gerade das macht dieses Denken so gefährlich.
Für die komplexen Probleme einer Gesellschaft im 21. Jahrhundert gibt es keine einfachen populistischen Lösungen. Es gibt keine Sündenböcke, auf deren Schuld man sich ausruhen kann.

Was ich aufzeigen wollte - und deswegen hatte ich den Thread eingestellt, dessen Diskussion nicht zugelassen wurde - ist, dass es gewisse menschenverachtende Einstellungen gibt, die aus meiner Sicht in der Gesellschaft keinen Nährboden finden sollten.

Dies ist nicht alleine ein rassistisches Menschenbild, sondern auch sexistische und nationalistische Einstellungen, die sich als Gedankengebäude und Menschenbild durch sämtliche Beiträge mancher Protagonisten dieses Threads ziehen.

Natürlich ist es zu kurz gegriffen, diese als dumm abzutuen - auf irgendeine Weise haben ja auch diese Schreiber irgendwann mal einen akademischen Grad erlangt - und ich frage jetzt nicht, welchen und wie?

Ich könnte mir lediglich vorstellen, dass bei dieser akademischen Ausbildung eine Schulung im differenzierten gesellschaftspolitischen Denken und in politischer Theorie und Praxis fehlte.

Denn: in diesen kritisierten Beiträgen finden sich lediglich das fast gebetsmühlenartige Nachbeten von Schlagzeilen und Phrasen.

Werden diese dann hinterfragt, werden sämtliche Argumente ignoriert und flugs das Thema gewechselt und ein neuer Schauplatz der Auseinandersetzung eröffnet.

Diese Diskussionsführung erschöpft sich in Generalisierungen und Argumenten, die keine sind - Einzelfälle werden zur gängigen Realität dieser Gesellschaft stilisiert.

Auch ein durchaus intelligenterer Teilnehmer der Diskussion versucht diesen konfrontativen Stil, in dem er nun im Gegenzug glaubt, auf eine eingebildete Linke eindreschen zu müssen.

Warum ist es so schwer zu verstehen, dass diejenigen, die sich gegen generalisierende rassistische, pauschalisierende nationalistische und entwürdigend sexistische Phrasen zur Wehr setzen, gar nicht die politische Konfrontation rechts gegen links suchen, sondern lediglich Vertreter einer humanistischen Denkweise sind, die alle Menschen als gleich und gleichberechtigt ansieht und keine anderen Menschen als inferior betrachten will?

Dazu gehört auch, dass nun bereits mehrfach gesagt wurde, dass auch die, die sich gegen diesen platten Rassismus verwehren, durchaus die Probleme sehen, die sich durch Integration von Menschen aus der ganzen Welt ergeben ... dass sie aber die Lösung nicht in Hetze und Parolen sehen sondern im Dialog!
*******na57 Frau
22.281 Beiträge
JOY-Angels 
@Bjuti
*danke* ... das musste (leider) mal wieder gesagt werden.
*hi5*

Warum ist es so schwer zu verstehen, dass diejenigen, die sich gegen generalisierende rassistische, pauschalisierende nationalistische und entwürdigend sexistische Phrasen zur Wehr setzen, gar nicht die politische Konfrontation rechts gegen links suchen, sondern lediglich Vertreter einer humanistischen Denkweise sind, die alle Menschen als gleich und gleichberechtigt ansieht und keine anderen Menschen als inferior betrachten will?

Das bedeutet auch, dass ich (z.B.) Sachbeschädigung und Gewalt nicht als angemessene Mittel der Auseinandersetzung ansehe, obwohl ich Zustände wie in Russland, wo Schwule und Lesben von Staats wegen diskriminiert und unterdrückt werden, nicht hier haben will. Weshalb mir ein "Kongress" wie der hier zitierte, auf dem Entsprechendes positiv erwähnt wurde, mehr als verdächtig ist.
*******nus Mann
286 Beiträge
Auch ein durchaus intelligenterer Teilnehmer der Diskussion versucht diesen konfrontativen Stil, in dem er nun im Gegenzug glaubt, auf eine eingebildete Linke eindreschen zu müssen.

*g*

Nach meiner subjektiven Sicht dresche ich nicht auf eine eingebildete Linke ein, sondern stelle nur etwas amüsiert fest, wie sehr manche(r) Vertreter einer Toleranz und Differenzierung einfordernden Diskussionrichtung, diese Tugenden schnell vergisst, wenn das Thema auf die "böse Rechte" zu sprechen kommt. Da wird nicht mehr differenziert und das Feindbild ist plakativ und simpel.

Zumindest dem

die alle Menschen als gleich und gleichberechtigt ansieht und keine anderen Menschen als inferior betrachten will?

Anspruch wird da nicht jeder Beitrag gerecht.

Möglicherweise fällt das der/dem einen oder anderen selbst schon gar nicht mehr auf.

Ich muss aber bekennen, dass ich hier zu selten präsent bin, um die ganze Historie der persönlichen Befindlichkeiten unter den Dauerschreibern bei diesem wohl hoch emotionalisierten Thema zu durchschauen. Und da ich mich auch nicht zum Verteidiger von politischen Strömungen aufschwingen möchte, denen ich selbst gar nicht angehöre, werde ich mich da auch wieder zurückziehen.

Zudem ja auch was meine Beiträge angeht weniger auf der inhaltlichen, sondern gleich wieder auf der Metaebene diskutiert wird.
**********henke Mann
9.667 Beiträge
Gruppen-Mod 
Zudem ja auch was meine Beiträge angeht weniger auf der inhaltlichen, sondern gleich wieder auf der Metaebene diskutiert wird.

Nun, Inhalte vermisse ich in den Beiträgen des zitierten Schreibers sehr. Der TE wollte, wenn ich mich recht entsinne, mit uns die Gefahren einer europäischen Allianz rechtspopulistischer Parteien diskutieren. Stattdessen wurde hier darüber diskutiert (und dieses doch trotz zaghafter, netter, dringlicher, spöttischer, wiederholter im- und expliziter Hinweise, doch endlich auf das Thema zu kommen), ob die Zielgruppe des Hasses der rechtspopulistischen Parteien die Schuldigen an deren Erstarken sind.

Bei einem Schulaufsatz hieße das simpel: Thema verfehlt, im Leben eines Erwachsenen heißt das: ich bin wichtig, gebt mir ein Handy *smile*

Zusammenfassung: Wer zum Thema nichts zu sagen hat, der sollte sich raushalten.
**********henke Mann
9.667 Beiträge
Gruppen-Mod 
[Beitrag von Ironrider in den Papierkorbthread verschoben, da kein Bezug zum Thema erkennbar war.]
Ich möchte mich Oktavianus Ausführungen ausdrücklich anschließen. *top*

Vielleicht wird das ja nun nicht gelöscht.
**********henke Mann
9.667 Beiträge
Gruppen-Mod 
Ich zitiere mich ungern selbst
Der TE wollte, wenn ich mich recht entsinne, mit uns die Gefahren einer europäischen Allianz rechtspopulistischer Parteien diskutieren.

In dem erwähnte Beitrag, dessen Verfasser mein Vorschreiber dankt, kann ich keinen Bezug zum Wunsch des Thread-Eröffners finden - insofern halte ich auch die Bedankung für eine, nunja, überflüssige Wortmeldung, die einzig der Selbstdarstellung des Dankers dient.
****aS Paar
272 Beiträge
Und das ist doch die billige Relativierung der ganzen Diskussion. Der Papst ist doch ein netter alter Mann. Die christlichen Kirchen säkularisiert. Die Bibel ein altes Buch. Abgesehen von ein paar Spinnern in den USA haben die relativ wenig fundamentalistisches Potential.

Hier irrt Oktavianus gewaltig. Man könnte auch sagen, eine Verharmlosung der tatsächlichen Situation.

Abgesehen davon, dass der Papst lediglich Oberhaupt einer Form einer christlichen Kirche ist, es daneben zahlreiche unterschiedliche Formen des Christentums existieren. Genausowenig, wie DER Islam existiert, gibt es DAS Christentum. Die Bibel mag ein altes Buch sein, und dennoch berufen sich rechtskonservative Kreise zunehmend auf die christliche Tradition des europäischen Abendlandes, eine christliche Tradition, auf die sich gerade auch von Parteien wie Front National, PVV, Lega Nord, FPÖ etc. berufen. Sprich: Auch wenn das Buch alt ist, wird es dennoch wie ein Banner vor sich hergetragen, wird damit zur Verteidigung des Abendlandes gegen islamische Überfremdung aufgerufen.

Es kann keine Rede davon sein, dass "die christlichen Kirchen" allesamt säkularisiert sind. Nehmen wir als Beispiel die Piusbruderschaft. Hier bestehen nachweislich enge Verbindungen zur rechtsextremen und rechtspopulistischen Szene. Petain zu loben, enge Beziehungen zur Familie Le Pen, die Trauerfeier für Priebke, um nur ein paar Beispiele zu nennen.

Kurzum: Rechtspopulistische Kreise genossen und genießen massive Unterstützung von christlichen Kreisen. Und vom Opus Dei reden wir mal gar nicht... Auch nicht von so manchen othodoxen Formen christlicher Kirchen.
*********el55 Mann
933 Beiträge
*gaehn*

War da nicht was mit Geert Wilders?


*zumthema*
*******na57 Frau
22.281 Beiträge
JOY-Angels 
Französischer Kommentar
Da habe ich heute einen Kommentar in der WELT gefunden. Autor ist ein französischer Politikwissenschaftler, Dominique Moisi.

Zunächst einmal bezeichnet er die Nationale Front in Frankreich und die niederländische Freiheitspartei als "rechtsradikal". Und er erklärt:
Es ist kein Zufall, dass ausgerechnet Frankreich und die Niederlande die Führung bei diesem schmutzigen Unterfangen übernommen haben. Beide Länder stecken mitten in einer tiefen Identitätskrise, die dabei ist, in Verachtung umzuschlagen, Verachtung für Europa, Ausländer, Migranten und alle, die das "andere" repräsentieren. Und in beiden Ländern wächst das öffentliche Misstrauen gegenüber den traditionellen politischen Eliten.

Er weist darauf hin, dass Marine LePen sich gemäßigt gibt, dennoch stellt er fest:
Trotzdem, was Europas rechtsextreme Parteien letztlich eint, ähnelt dem, was für den Aufstieg der Tea Party innerhalb der Republikanischen Partei der USA sorgte: unterschwelliger Rassismus und Fremdenfeindlichkeit.

Und das zeigt sich auch darin, dass z.B. offene rassistische Angriffe auf die französische Justizministerin heutzutage möglich sind, überhaupt
der Verlust von Tabus und die Überzeugung, alles sagen – und jeden beleidigen – zu können, haben überall in Europa zu einer Zunahme rassistischer Vorfälle geführt, die nur bei oberflächlicher Betrachtung Einzelfälle darstellen.

Moisi sieht Europa auf einem gefährlichen Weg und er macht nicht nur die schwierige wirtschaftliche Lage dafür verantwortlich:
Hier sind grundlegendere Kräfte am Werk, und ihre Ursachen sind in Politik und Ethik zu suchen.

Es mag uns beruhigen, dass er Deutschland als "geimpft" gegen diese Tendenzen sieht, was er nicht nur unserer wirtschaftlichen Stabilität und dem Bewusstsein für unsere Geschichte zuschreibt, sondern
Die Deutschen verdanken diese Widerstandskraft auch der Standhaftigkeit und der Kompetenz ihrer politischen Führer wie Angela Merkel und ihrem Vorgänger Gerhard Schröder.

Darüber, so denke ich, kann man diskutieren. Seinem Fazit möchte ich mich allerdings anschließen:
Die beste Antwort auf die heutige unheilige Allianz populistisch-rassistischer Parteien sind Mut, Entschlossenheit und eine klare Positionierung. Jedes Bündnis der etablierten konservativen Parteien mit rechtsextremen Kräften trägt die Garantie einer Niederlage in sich – moralisch wie politisch. ... Manchmal ist eben kein Löffelstiel lang genug, um mit dem Teufel Suppe zu essen.

Link zum Artikel: http://www.welt.de/debatte/k … irn-bieten.html?config=print
****aS Paar
272 Beiträge
@********egel: Alsooooo, mein Kommentar bzgl. Kirche und Rechtspopulismus reflektierte natürlich nicht nur auf das vorangegangene Posting, sondern eben auch auf die beiden Hauptpersonen gem. Eingangsthread *smile*

@*******na57: Interessanter Artikel! Danke!

Dieser Argumentation vermag ich mich nicht so wirklich anzuschließen:

Es mag uns beruhigen, dass er Deutschland als "geimpft" gegen diese Tendenzen sieht, was er nicht nur unserer wirtschaftlichen Stabilität und dem Bewusstsein für unsere Geschichte zuschreibt, sondern
Die Deutschen verdanken diese Widerstandskraft auch der Standhaftigkeit und der Kompetenz ihrer politischen Führer wie Angela Merkel und ihrem Vorgänger Gerhard Schröder.

Ist Deutschland, wie diesbezüglich aufgrund der aus meiner Sicht gegebenen Vergleichbarkeit auch Österreich, tatsächlich so stark geimpft? Liegt hier wirklich eine so starke Widerstandskraft vor? Oder verlieren wir zunehmend diesen Impfschutz, werden die Antikörper schwächer und schwächer... Stichwort rassistische Vorfälle im Fußball. Und bevor ein Aufschrei losbricht, "natürlich" git es die nicht nur in Deutschland, sondern leider auch in vielen anderen europäischen Ländern. Ich habe einfach den Eindruck, dass die Vorfälle zunehmen.

Dem Fazit kann ich mich nur voll und ganz anschließen!
*******nus Mann
286 Beiträge
Inhaltlich
Die Diskussion hat sich hier auch an der Toleranz gegenüber Andersdenkenden entzündet, die vehement eingefordert wird. Ich vermisse nach wie vor diese Toleranz gegenüber Meinungen, die nicht der Mehrheit der Dauerschreiber hier entsprechen. Da wird stellenweise schulmeisterlich von oben herab der Schreiber angegangen, statt sich mit den Inhalten auseinanderzusetzen. Und Exkursionen darüber, es gäbe keine Inhalte, sind rhetorisches Sperrfeuer.

Und wenn über Rechtspopulismus diskutiert wird, ist eine Links-Rechts-Debatte nicht unbedingt off topic oder gar Schade, sondern nun mal Teil der impliziten Polarisierung des Themas.

Ich bleibe dabei. Die zu Recht bei allen möglichen Gruppierungen eingeforderte Differenzierung wird "den Rechtspopulisten" nicht entgegengebracht. Die werden in der Regel über einen Kamm geschert und pauschal diskreditiert. Da wird nicht unterschieden, ob alle wirklich Rassisten, Schwulenhasser oder Frauendiskriminierer sind. Wir reden hier ja in diesen Ländern von immerhin zweistelligen Millionen Menschen!

Wenn jedoch umgekehrt "der Islam" ebenso pauschal angegangen wird, kommen sofort die üblichen Empörungsreflexe. Dabei finden sich exakt dieselben Tendenzen (Rassismus, Schwulenhass, Diskriminierung etc.) auch dort.

Und bisher konnte mir hier noch keiner den Grund für den unterschiedlichen Umgang hier und in den Medien erklären.

Daher diese These: In Deutschland ist "Rechtspopulist" ein politischer Kampfbegriff. Es werden Vorurteile einer sich selbst eher als intellektuell ansehenden gesellschaftliche Elite bedient, die in Kombination mit der deutschen Geschichte eine differenzierte Diskussion nicht möglich machen.

Vielleicht gelingt es jetzt den Akademikern hier nach bester akademischer Tradition eine Gegenthese zu formulieren, bzw die These inhaltlich zu entkräften.
Da wird stellenweise schulmeisterlich von oben herab der Schreiber angegangen, statt sich mit den Inhalten auseinanderzusetzen.

Du meinst etwa sowas, wie die "Erkenntnis" daß Journalisten alles linke Spinner sind, die zudem an mangelnder Intelligenz leiden, was daher rührt, daß man für deren Studium eh ein geringeres Maß an Intelligenz braucht?

So zu lesen hier.

Ich bleibe dabei. Die zu Recht bei allen möglichen Gruppierungen eingeforderte Differenzierung wird "den Rechtspopulisten" nicht entgegengebracht.

Weil sie bereits den indiskutablen Rand des politischen Spektrums darstellen.Das wär auf der gegenüberliegenden Seite nicht anders.(die fehlt inzwischen allerdings) Man muß auch bei Islamisten oder sonstigen religiösen Fanatikern nicht mehr zwingend differenzieren. Bei religiösen Menschen schon.
In to the void - beauty goes „vertigo“
******ool Frau
31.690 Beiträge
Gruppen-Mod 
vielleicht
*******nus:
Vielleicht gelingt es jetzt den Akademikern hier nach bester akademischer Tradition eine Gegenthese zu formulieren, bzw die These inhaltlich zu entkräften.

liest Du aber auch simpel und ergreifend diese Studie

http://library.fes.de/pdf-files/do/07504-20120321.pdf

diese beschreibt, wie sehr rechts-mehr-als-konservatives Denken in der deutschen Öffentlichkeit verbreitet ist - und ersparst uns dann die erneute Aufzählung, worin und wodurch wir diese Tendenzen bei den so bezeichneten Mitschreibern erkennen?

denn dadurch, dass Du Deine Aufrufe zur Toleranz gegenüber den Verbreitern des einseitigen Denkens hier regelmäßig wiederholst, hast Du weder eine These aufgestellt, noch die platten und einseitigen Behauptungen von x + y, dass die Muslime an der gesamten Misere der deutschen Gesellschaft schuld seien, verifiziert ...

Und ich kann auch Dir gegenüber nur wiederholen, was ich bereits weiter oben schrieb: niemand erklärt das Denken islamistischer! (sic!!!) Kreise hier in irgendeiner Weise für akzeptabler als das der extremen Rechten ...
In allen Gegenargumentationen wurde immer wieder und wieder und wieder *gaehn* betont, dass es nicht nur diese eine Facette des Islam als Religion in Theorie und Praxis gäbe, so wie es hier von denen, die meiner Meinung nach keinerlei Ahnung von diesem Thema haben, suggeriert wird.

Und da, wie nun mehrfach wiederholt, das Thema Islam in Theorie und Praxis überhaupt nichts mit der Eingangsfrage zu tun hat, bin ich - als Fachfrau für dieses Thema - gerne bereit, mich schriftlich privat mit ach so toleranten Menschen darüber auszutauschen ...
aber Vorsicht, Mann könnte etwas dabei lernen, was das eigene Gedankengebäude zum Einsturz bringt
*******nus Mann
286 Beiträge
Abgesehen davon, dass der Papst lediglich Oberhaupt einer Form einer christlichen Kirche ist, es daneben zahlreiche unterschiedliche Formen des Christentums existieren. Genausowenig, wie DER Islam existiert, gibt es DAS Christentum. Die Bibel mag ein altes Buch sein, und dennoch berufen sich rechtskonservative Kreise zunehmend auf die christliche Tradition des europäischen Abendlandes, eine christliche Tradition, auf die sich gerade auch von Parteien wie Front National, PVV, Lega Nord, FPÖ etc. berufen. Sprich: Auch wenn das Buch alt ist, wird es dennoch wie ein Banner vor sich hergetragen, wird damit zur Verteidigung des Abendlandes gegen islamische Überfremdung aufgerufen.

Der Unterschied liegt meiner Meinung darin, dass es hier eine klare Exegese gibt. Daher findet man in den meisten christlichen Kirchen für die gläubigen verbindliche Interpretationen des "alten Buches". Selbst Opus Dei oder der konservativste Piusbruder wird die in der Bibel stehende Aufforderung, Homosexuelle doch bitte umzubringen, heute wohl nicht mehr fordern.

Und wo es diese Exegese nicht gibt (Bibeltreue Evangelikale etc) haben die zumindest keine in der Verfassung ihres Landes abgebildete Macht (USA).

Das gilt für den Islam leider überhaupt nicht. Auch wenn wir hier im Westen natürlich einem medialen Selektionsbias unterliegen, und die sicherlich auch existierenden vernünftigen Islamvertreter eher in den Medien nicht entsprechend gewürdigt werden, dafür jedoch jeder Spinner.

Daher ist die "Angst" vor dem Islam nicht so einfach als Idiotentum irgendwelcher Rechtsradikaler vom Tisch zu wischen.

Zeigt mir doch mal einen islamischen Staat auf der Welt, in dem man sich als Europäer freiwillig einbürgern lassen würde. Unabhängig vom Christentum, auch als Atheist. Vielleicht noch Malaysia. Dort existiert eine relativ hohe Toleranz gegenüber anderen Religionen, wobei die politisch dennoch diskriminiert und machtlos sind.
*******geur Mann
21.791 Beiträge
Zeigt mir doch mal einen islamischen Staat auf der Welt, in dem man sich als Europäer freiwillig einbürgern lassen würde. Unabhängig vom Christentum, auch als Atheist. Vielleicht noch Malaysia. Dort existiert eine relativ hohe Toleranz gegenüber anderen Religionen, wobei die politisch dennoch diskriminiert und machtlos sind.

Und genau das ist nicht Thema dieses Threads!

Frank, Mod-Team

*zumthema*
*******geur Mann
21.791 Beiträge
Die letzten ...
... Beiträge habe ich in die Tonne gekloppt.

Ich bitte, meinen Mod-Hinweis ernstzunehmen.

Frank, Mod-Team
*********d_fix Mann
1.936 Beiträge
Tja, finde ich gut.
wenn dann mal beiträge zum Thema kommen, dann mache ich auch gern weiter.

Ev. auch wenn sich jemand zu den Gründen des Zuwachses bei GW oder in FR, aktuell in der Bretagne äußert.
*******na57 Frau
22.281 Beiträge
JOY-Angels 
Na denn
kann ich dann ja mal noch Stellung zu dem nehmen, was QuiLaS weiter oben sagten:

Ist Deutschland, wie diesbezüglich aufgrund der aus meiner Sicht gegebenen Vergleichbarkeit auch Österreich, tatsächlich so stark geimpft? Liegt hier wirklich eine so starke Widerstandskraft vor? Oder verlieren wir zunehmend diesen Impfschutz, werden die Antikörper schwächer und schwächer... Stichwort rassistische Vorfälle im Fußball. Und bevor ein Aufschrei losbricht, "natürlich" git es die nicht nur in Deutschland, sondern leider auch in vielen anderen europäischen Ländern. Ich habe einfach den Eindruck, dass die Vorfälle zunehmen.

Ich bin mir auch nicht sicher, ob Deutschland irgendwie mit dem Rechtspopulismus besser umgeht, als der Rest Europas. Irgendwie treffe ich mehr und mehr auf so Äußerungen, die auf subtile Art dann doch fremdenfeindlich oder rassistisch sind - auch und vielleicht gerade bei Akademikern.

Verbunden wird das mit dem Hinweis auf unsere Geschichte, die wir "endlich mal" vergessen sollten. Abgesehen davon, dass ich da anderer Meinung bin, so habe ich doch die Erfahrung gemacht, dass mit dem Satz "In Deutschland darf man nicht die Wahrheit sagen, weil man dann gleich in die rechte Ecke gestellt wird.", meistens Aussagen eingeleitet werden, die dann genau in diese Ecke gehören.

Shiva hat irgendwo weiter vorne Aussagen einer Talkshow zu dem Thema zitiert. Einer der Teilnehmer meinte, dass Deutschland deshalb keine rechtspopulistischen Parteien brauche, weil diese Position vom rechten Flügel der etablierten Parteien mit abgedeckt wird. Und auch diese Entwicklung finde ich bedenklich ... mit dem Teufel Suppe zu essen, geht nie gut.

Und ... tut mir Leid, aber Toleranz hört da auf, wo ich Intoleranz, Rassismus, Gewalt gegen Fremde, Unmenschlichkeit und solche Sachen tolerieren soll. Ja, niemand hat diese Position hier direkt vertreten und nicht jeder, der Geert Wilders wählt, denkt so. Aber ... abgesehen davon, dass ich gerne den Anfängen wehren würde ... wenn ich ehrlich sein soll, habe ich auch noch nicht viele konstruktive Dinge von einem Teil der Mitdiskutierenden gelesen. Von daher kann ich gar nicht richtig einschätzen, wofür sie eintreten.
**********henke Mann
9.667 Beiträge
Gruppen-Mod 
Daher diese These: In Deutschland ist "Rechtspopulist" ein politischer Kampfbegriff. Es werden Vorurteile einer sich selbst eher als intellektuell ansehenden gesellschaftliche Elite bedient, die in Kombination mit der deutschen Geschichte eine differenzierte Diskussion nicht möglich machen.

Vielleicht gelingt es jetzt den Akademikern hier nach bester akademischer Tradition eine Gegenthese zu formulieren, bzw die These inhaltlich zu entkräften.

Elitenfeindlichkeit ist ein Merkmal von Populismus (Geden 2007: 6), wie überhaupt die Konstruktion eines "wir" und "sie (ebd.) und insofern ist die genannte These selbstreferentiell.
Ich erspare mir hier den wiederholten Verweis auf die Änderung der Analyseebene, ich will mir ja nicht immer wieder vorwerfen lassen, ich würde schulmeisterhaft vorgehen.

Gleichzeitig nehme ich diese "These" jedoch mal ernst, im exemplarisch zu zeigen, was an diesem "Argument" dran ist *zwinker* .

Politische Kampfbegriffe sind an sich nichts schlechtes, sie dienen dazu, sich in einer politischen Debatte zu positionieren. In diesem Zusammenhang ist allerdings festzustellen, dass eine Reihe von Vertretern politischer Strömungen rechts der Mitte erhebliche Schwierigkeiten hat, das zugeschriebene Etikett und ihr eigenes in Einklang zu bringen. (Herr Pastörs denkt, er sei ein nationaler Demokrat - er wäre nix, hätten seine hugenottischen Vorfahren nicht Zuflucht in einem fremden Land gefunden, sorry, kleiner Schlenker - was er wirklich ist, überlasse ich der Einschätzung seiner Wortmeldung und dem Abgleich mit einschlägigen politischen Programmatiken.)

Vorurteile einer "sich eher als intellektuell" ansehenden Elite gegenüber Rechtspopulisten kann ich nicht feststellen. Ein Vorurteil entspräche einer unterschiedslosen Eigenschaftenzuschreibung, aber diese wurde ja in diesem Thread nicht vorgenommen, ich erinnere an die Frage, wie ein Antisemit Le Pen und der Philosemit Wilders zusammenarbeiten können.

"In Kombination mit der deutschen Geschichte" soll eine Diskussion über Rechtspopulismus von der oben erwähnten Elite differenziert unmöglich sein - nun, auch das ist eine sehr zweifelhafte Subthese, denn im politikwissenschaftlichen Diskurs, auch in Deutschland, wird wohl zwischen diversen Rechtspopulismen und der Gefahr der Ansteckungsmöglichkeiten für Deutschland differenziert, Positionen des Vlams Blok sind für Deutschland von geringerer Relevanz als die Positionen eines Herrn Haider (Friede seiner Asche).


Quellen der Zitate:
Oliver Geden: Die Renaissance des Rechtspopulismus in Westeuropa. In: Internationale Politik und Gesellschaft 2/2009, S. 92–107.
Oliver Geden: Rechtspopulismus. Funktionslogiken – Gelegenheitsstrukturen – Gegenstrategien, SWP-Studie, 2007.
**********henke Mann
9.667 Beiträge
Gruppen-Mod 
Ev. auch wenn sich jemand zu den Gründen des Zuwachses bei GW oder in FR, aktuell in der Bretagne äußert.

Dazu würde ich als erstes die Wirtschaftszahlen der vergangenen zehn Jahre hinzuziehen, insbesondere im Bereich des Fischfanges. Dann würde ich diese Seite hier lesen: http://www.rue89.com/2012/04 … tance-lextreme-droite-230769 und mich erst mal zurücklehnen.
****man Mann
1.056 Beiträge
Themenersteller 
Die Angst vor dem Islam
Wenn Du, Oktavianus schreibst

Daher ist die "Angst" vor dem Islam nicht so einfach als Idiotentum irgendwelcher Rechtsradikaler vom Tisch zu wischen.

dann hast Du ganz sicher recht. Umso wichtiger ist es ja, zu Gruppen, die uns aufgrund unserer Kultur erst mal eher fremd sind, differenziert zu informieren, um genau jene übersteigerten Ängste zu relativieren ...

Gleiches gilt übrigens auch für das Thema Homophobie ...
"In Kombination mit der deutschen Geschichte" soll eine Diskussion über Rechtspopulismus von der oben erwähnten Elite differenziert unmöglich sein - nun, auch das ist eine sehr zweifelhafte Subthese

Allerdings.Es ist ja nicht so, als gäbe es keine ambivalente Sicht auf die deutsche "Erbsünde".
Was bei sämtlichen aktuellen rechtspolpulistischen Phrasen vergessen wird, ist die Entwicklung des Islamismus über die letzten Jahrzehnte.Die ist nicht vom Himmel gefallen, sondern wurde durch verfehlte Außenpolitik d3es Westens iniziiert.
Man hat "die paar Ziegenhirten da unten" schon bei der Gründung Israels nicht ernst genommen und der Umgang mit den Kulturgütern des Irak nach dem Sturz von Hussein spricht Bände.
Was für Reaktionen erwarten wir von denen?

Ich sehe auch innenpolitisch keine tragenden Konzepte bei den Rechtspopulisten.Das sind entweder "Einthemenparteien" wie die Piraten, die FDP oder ehemals die Grünen(ach ne, die waren(!) nebenbei auch mal pazifistisch), oder sie kopieren noch ein paar linke Sozialkonzepte in ihre Programme.
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