Mehr brandheiße Inhalte
zur Gruppe
Chefsache
202 Mitglieder
Das Thema ist für dich interessant? Jetzt JOYclub entdecken

Selbstanzeige !?

****000 Mann
19.043 Beiträge
****al2:
Er wird 40 Mio. € Steuern nachzahlen müssen.
Woher? Womit?

wer 27 Millionen € an Steuern zu zahlen gehabt hätte, muss wohl weit mehr als 40 Mill.€ Gewinn gemacht haben, oder?

Also, natürlich muss er das dann davon bezahlen.
*********d_fix Mann
1.936 Beiträge
Etwas klarer..
Na klar hat er, mit welchem Steuersatz auch immer, einen Gewinn gemacht.
Schätzungen zu Folge hatte er 120 Megaeuronen gehabt.
Gehabt, das ist das Entscheidende, sein "zockerkonto" soll wieder bei 20 Megaeuro sein. So die offizielle Version.
Also. Woher nehmen?
Die Gazetten werden berichten.

Überigens soll der Richter zum FC Bayern wechseln wollen, so einige Satiriker *haumichwech*
****000 Mann
19.043 Beiträge
****al2:
Woher nehmen?

Sein Problem. Hätte er seine Steuern halt bezahlen müssen, bevor er das Geld wieder ausgibt, das ihm gar nicht gehört.
Promibonus?
also ich glaube nicht, dass er einen Promibonus hatte...

• seit über einem Jahr diskutiert jeder Stammtisch von Flensburg bis Garmisch über seine Finanzen... würde ich nicht als Bonus sehen...

• und wenn Politiker und Medien harte Strafen fordern und so zusätzlich Druck aufbauen, dann ist das wohl auch kein Bonus...

aber egal... das Urteil ist gefallen und er akzeptiert es...

jetzt sollte es dann aber auch mal gut sein mit der Hoeneß-Hetze...

durch Schwarzarbeit gehen jedes Jahr geschätzte 350 Mrd. Euro am Fiskus vorbei... jeder der froh ist, dass der Handwerker mal was ohne Rechnung macht, sollte jetzt mal ein bisschen leiser werden *zwinker*
*********handy Paar
1.202 Beiträge
und wenn Politiker und Medien harte Strafen fordern


Der Witz ist gut.

Es ist wirklich nicht zu fassen:

Da zollt die politische "Elite" in Deutschland einem Straftäter Respekt dafür, dass er seine Strafe annimmt!

Der Mann muss 50 (!!) Millionen an den Fiskus zahlen und die Republik hat nichts Besseres zu tun als in tiefe Trauer zu verfallen, weil Herr Hoeneß das nun verhängte Strafmaß lieber akzeptiert als das Risiko einzugehen, bei einer Revision ein möglicherweise höheres Strafmaß zu erhalten.

Die Stilisierung des Saulus zum Paulus grenzt schon an Schmierentheater. Dass er alle Ämter beim FCB aufgibt, dürfte nicht zuletzt auch praktische Gründe haben. Nicht jeder Vollzugsbeamte wäre wohl bereit, die Zellentür von Herrn Hoeneß zu öffnen, damit er rasch mal eben an einer Vorstandssitzung teilnehmen kann...

Die Worte einiger Politiker in Deutschland zeigen zumindest für uns, dass obszöne Gier gepaart mit Skrupel-, Verantwortungs- und Gewissenlosigkeit absolut hoffähig ist...

Solange die rechtsstaatlichen Folgen von Steuerhinterziehung so kommentiert werden, ist und bleibt sie ein Kavaliersdelikt!
*********d_fix Mann
1.936 Beiträge
Ähm, mal eine Frage
@*********handy
Solange die rechtsstaatlichen Folgen von Steuerhinterziehung so kommentiert werden, ist und bleibt sie ein Kavaliersdelikt!

Welches Delikt hat denn Frau Schwarzer begangen?
Nach der ihr eigenen Logik kann das unmöglich auch ein Kavaliersdelikt sein. Oder etwa nicht?

Also bin echt ratlos!
Kann mir jemand helfen?
Oder fragen wir mal die Alice?

Feix!
Soziale Verantwortung
Hat sich schon mal jemand Gedanken darüber gemacht was die Menschen in seiner Wurstfabrik verdienen ?

Das ist wohl eher unterdurchschnittlich dazu kommt noch das Herr Hoeneß Leiharbeiter beschäftigt, da stellt sich einem doch die Frage wo die soziale Verantwortung als Unternehmer gegenüber seinen Mitarbeitern bleibt.

Habgier, Raffgier, Habsucht oder Raffsucht ist das übersteigerte Streben nach materiellem Besitz, unabhängig von dessen Nutzen, und eng verwandt mit dem Geiz, der übertriebenen Sparsamkeit und dem Unwillen zu teilen.

Vor allem Letzteres lässt mich zu dem Schluss kommen das Menschen wie Herr Hoeneß jegliches Bezug zur Realität und den Menschen die für Ihn arbeiten verloren hat.
wer 27 Millionen € an Steuern zu zahlen gehabt hätte, muss wohl weit mehr als 40 Mill.€ Gewinn gemacht haben, oder?

Nein, dieser Irrtum zieht sich durch fast alle Diskusionen zu dem Thema.
Er hat unter dem Strich bei der ganzen Zockerei Miese gemacht. Aber das nützt nichts, nach dem deutschen Steuerrecht können Verluste bei Börsengeschäften nicht gegen Gewinne verrechnet werden, sonst wäre seine Steuerschuld unter Null gewesen.
Finde ich auch gut so, sonst könnte jeder an der Börse spekulieren, Gewinne (von mir aus versteuert) einstreichen, aber Verluste gegen das sonstige Einkommen aufrechnen ... da würden wir keine Steuern mehr einnehmen ....
Die riesige Steuerschuld ist dadurch zustande gekommen, dass U.H. hier teilweise mit völlig aberwitzigen Summen hantiert und zwischenzeitlich Gewinne gemacht hat. Wenn die aber nie realisiert, sondern sofort wieder eingesetzt werden - dann hat man sozusagen mit Zitronen gehandelt.

weil Herr Hoeneß das nun verhängte Strafmaß lieber akzeptiert als das Risiko einzugehen, bei einer Revision ein möglicherweise höheres Strafmaß zu erhalten.

Irrtum Nr.2: bei einer Revision, die durch den Angeklagten beantragt wird, darf das Strafmaß beim zweiten Urteil höchstens so hoch oder niedriger sein als beim ersten Verfahren. Er hätte also den Versuch wagen können, dass der BGH bei einer Revision seine Selbstanzeige doch anerkennt - dann hätte er einen Freispruch erzielen können.
Ein höheres Strafmaß hätte er nur zu erwarten, falls die Staatsanwaltschaft in Revision geht, aber die wollen sich erst später dazu äußern.

Insgesamt bin ich kein Fan von Uli, aber ich habe ihm abgenommen, dass er tatsächlich nun die Sache hinter sich lassen und reinen Tisch machen wollte. Seine Erklärung heute klang sehr vernünftig und dass er ohne weiteres Gezerre seine Ämter beim FCB niedergelegt hat, rechne ich ihm auch an. Er zieht jetzt ein, nach einem halben Jahr kann er offenen Vollzug bekommen und nach der halben Haftzeit entlassen werden. Und dann hat ers.

Ich denke manchmal, manche Leute die mit Schaum im Mund wegen des milden Urteils wüten, können sich nicht vorstellen, was es bedeutet, über mehrere Monate derart durch die Presse geschleift zu werden und diesen Prozess, der hierzulande mehr mediale Aufmerksamkeit bekam als die Ereignisse in der Ukraine, durchzustehen.
Er ist genug gestraft. Und seit Peter Graf wieder der erste "Promi", an dem richtigerweise ein deutliches Exempel statuiert wurde, dass Steuerbetrug eben kein Kavaliersdelikt ist.
Aber nun ist auch mal gut.
Der Witz ist gut.

naja, ich finde es nicht witzig, wenn die Bildzeitung noch während der Prozess läuft "verknackt Hoeneß" schreibt und sich Politiker hinstellen und diese oder jene Strafe fordern... das ist allein Sache des Gerichts und sollte für juristische Laien höchstens ein Stammtischthema bleiben...
Politiker sollten sich meiner Ansicht nach gar nicht oder höchstens neutral zu irgendwelchen Gerichtsprozessen äußern... wir haben ja schließlich Gewaltenteilung...

übrigens darf man auch Respekt vor jemandem haben, ohne gleich die Person oder seine Taten gut finden zu müssen...

Hoeneß hat in seinem Leben auch viel gutes getan.
Das ist für den Steuerprozess irrelevant aber für die Bewertung eines Menschen, dürfen auch nicht nur seine schlechten Taten zählen.

Er hat eine Straftat begangen, dafür wurde er verurteilt und wird dafür grade stehen... und gut is.
*******na57 Frau
22.279 Beiträge
JOY-Angels 
Für "die Alice"
gibt es einen eigenen Thread , in dem solche Sätze

Ich denke manchmal, manche Leute die mit Schaum im Mund wegen des milden Urteils wüten, können sich nicht vorstellen, was es bedeutet, über mehrere Monate derart durch die Presse geschleift zu werden ...


nicht vorkommen.

Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.
*********handy Paar
1.202 Beiträge
Was des Volkes Seele in Wallung bringt - bei Frau Schwarzer wie bei Herrn Hoeneß und übrigens auch bei Herrn Wulff seinerzeit -, ist die Tatsache, dass diese Leute sich als moralische Schwerter des Westens gerierten und wirklich jede sich bietende Gelegenheit ergriffen, vermeintliches Fehlverhalten anderer dazu zu nutzen, selbstgefällig und selbstgerecht eigene Unfehlbarkeit zu unterstreichen (der geneigte Leser möge die Kommentare von Uli Hoeneß in den letzten Jahren insbesondere zum Thema deutsche Prominente, die ihren Wohnsitz ins Ausland verlegt haben und in Deutschland keine Steuern zahlen, nachlesen).

Eine anrechenbare Leistung in der Handlung, alle seine Ämter beim FCB niederzulegen, ist für uns nicht erkennbar. Er hat lediglich einen letzten Rest von Würde ans Licht der Sonne gezerrt, denn es wäre unausweichlich gewesen, ihn von diesen Ämtern zu entheben. Interessant in diesem Zusammenhang war ein unsäglicher Kommentar eines Reporters gestern in N24, "Uli Hoeneß habe wieder einmal gezeigt, dass er und nur er bestimme, wann etwas beginnt und wann es endet". Das kann man so sehen, muss man aber nicht...

Ganz zweifelsohne hat der Mann auch Gutes getan, aber cäsarengleich nur gemäß seiner eigenen Vorstellung von "gut". Wäre das anders, hätte er seine Steuern genauso gezahlt wie alle anderen Millionen Steuerpflichtige auch. Und ganz nebenbei bemerkt ist es sicher nicht so schwer, mit "Spielgeld" von temporär mehr als 150 Mio. Euro Gutes zu tun. Auch an dieser Stelle dürfte seine Entscheidung, keine Revision einzulegen, beeinflusst worden sein von der Überlegung, dass es besser ist, wenn niemand mehr tiefere Recherchen darüber anstellt, wie er an so viel Geld gekommen ist...

Alles in allem kann er zumindest seiner Haftstrafe gelassen entgegensehen, dazu sind deutsche Vollzugsregeln komfortabel genug.

Schlimmer dürfte für einen solchen Machtmenschen der Umstand wiegen, dass "Mia san mia" kein Gesetz mehr ist und man sich zukünftig im Umgang mit den leisen Tönen üben muss.

Sollte das gelingen, wäre das ein guter Grund, ihm Respekt zu zollen.
*****666 Mann
6.423 Beiträge
*********smile:
wer 27 Millionen € an Steuern zu zahlen gehabt hätte, muss wohl weit mehr als 40 Mill.€ Gewinn gemacht haben, oder?

Nein, dieser Irrtum zieht sich durch fast alle Diskusionen zu dem Thema.
Er hat unter dem Strich bei der ganzen Zockerei Miese gemacht. Aber das nützt nichts, nach dem deutschen Steuerrecht können Verluste bei Börsengeschäften nicht gegen Gewinne verrechnet werden, sonst wäre seine Steuerschuld unter Null gewesen.
Finde ich auch gut so, sonst könnte jeder an der Börse spekulieren, Gewinne (von mir aus versteuert) einstreichen, aber Verluste gegen das sonstige Einkommen aufrechnen ... da würden wir keine Steuern mehr einnehmen ....
Die riesige Steuerschuld ist dadurch zustande gekommen, dass U.H. hier teilweise mit völlig aberwitzigen Summen hantiert und zwischenzeitlich Gewinne gemacht hat. Wenn die aber nie realisiert, sondern sofort wieder eingesetzt werden - dann hat man sozusagen mit Zitronen gehandelt.

Ahh denn Umstand wollte ich schon immer mal wissen. Jetzt "verstehe" ich auch Ulli Hoeneß Verhalten ein wenig. Natürlich hat er nach deutschem Recht eine Straftat begangen....aber ich kann die Denke dahinter nachvollziehen.

Er spekuliert mit seinem Geld (welches mal angenommen ehrlich und versteuert verdient wurde) auf Gewinn und Verlust. Beim Gewinn soll er Kohle an den Staat abgeben....wenn er verliert zuckt der Staat mit den Schultern und sagt Shit happens.

Wenn ich mit meinem hart erarbeiteten Geld Poker spielen gehe sehe ich es im übrigen auch nicht ein meine Gewinne noch dem Staat vorzulegen und evtl etwas abgeben. Wäre dem so, hätte ich moralisch tatsächlich nicht mal ansatzweise ein schlechtes Gewissen wenn ich dem Staat seine rechtmäßige Steuer vorenthalten würde.

Es gab im übrigen Bestrebungen Profipokerspieler in Deutschland zu besteuern....weiß nicht wie weit dies gediegen ist....aber mittlerweile leben viele Profis in Österreich und England....

Poker und Börse kann man jetzt nicht gleich setzen....aber wie gesagt ich verstehe die "Denke" dahinter durchaus

Du kannst theoretisch all dein Geld verzocken....und hast anschließend noch Steuerschulden beim Staat und gehst in die Insolvenz.....wobei Steuerschulden glaube ich noch nicht mal in der Privatinsolvenz zählen.

Ich bin was die Selbstanzeige angeht etwas zwiegespalten....bei dem fall Hoeneß würde ich dann aber auch mal gerne die Steuern auf Kapitaleinkommen genauer anschauen....vielleicht müßte da ja auch etwas geändert werden.

Kirk ende
*******na57 Frau
22.279 Beiträge
JOY-Angels 
"Der Staat" sind wir ...
... und mit den Steuern wird nicht nur ein Flughafen in den Sand gesetzt, sondern sie werden auch gebraucht für Kindergärten, Schulen, Reparatur von Straßen, Krankenhäuser usw.

*gruebel*
*********handy Paar
1.202 Beiträge
Genau das, Katharina57.

Deshalb widert uns die durch höchste politische Stimmen vorgenommene subkutane Stilisierung des Herrn Hoeneß zum armen gebeutelten Reuesünder an.

Ein interessanter Artikel zum Thema moralische Schuld und sozialem Schaden:

http://www.zeit.de/gesellsch … s-interview-moralphilosophie

Es bleibt zu hoffen, dass aus diesem Fall endlich die längst überfällige Konsequenz gezogen wird, deutsches Steuerrecht zu reformieren.

Und sei es nur deshalb, um der dieser Tage öfter zu hörenden unfassbaren Begründung für Steuervergehen, man habe in gewissen Dimensionen von Finanzgeschäften keine Möglichkeit mehr, korrekte Steuererklärungen abzugeben, die Grundlage zu entziehen...
@kaeptn
Er spekuliert mit seinem Geld (welches mal angenommen ehrlich und versteuert verdient wurde) auf Gewinn und Verlust. Beim Gewinn soll er Kohle an den Staat abgeben....wenn er verliert zuckt der Staat mit den Schultern und sagt Shit happens.

Ja, das klingt erst mal "ungerecht" : an den Gewinnen partizipieren, aber dich mit den Verlusten alleine lassen - aber: wie soll man das anders machen?
Es ist ja keiner gezwungen, zu spekulieren. Und für negatives Einkommen gibt es keinen Steuererlass.

Um mal beim Beispiel mit dem Pokern zu bleiben: du gehst mit deinen Gewinnen nach Hause. Falls du aber verlierst, dann kannst du ja auch nicht verlangen, dass beim nächsten Besuch dir das sozusagen "gutgeschrieben " wird. Die Spielbank behält deine Verluste berechtigterweise für sich selber und verrechnet sie beim nächsten Mal nicht..... sie ginge ja sonst schließlich pleite.

Wenn man Verluste an der Börse steuerlich geltend machen könnte, dass würde ein riesiges Loch in unsere Steuereinnahmen reißen.
*****666 Mann
6.423 Beiträge
Hihi....neee bei der Spielbank kann ich sowieso nix anmelden. Meine Verluste sind die Gewinne der anderen Spielern. Das Casino macht immer Gewinn. Sie nehemen von jedem Pott der gespielt wird bis zu 5% der Summe (sogenanntes rank). Da pro Stunde so an die 15 bis 20 Pötte gespielt werden verdienen die ordentlich.

Dies ist ja auch das Argument gegen eine Gewinnsteuer für Spieler. Denn 1. handelt es sich (hoffentlich) um vorher korrekt versteuertes Geld. Die Spielbank holt sich über das rank auch noch Geld (und überweist dabei einen nicht geringen Teil an den Staat).....dann wäre die Gewinnbesteuernung als die dritte Steuerart

Ich kann mir ehrlich gesagt gar nicht vorstellen daß man seine Verluste mit den gewinnen nicht gegenrechnen darf.
Dies wäre ja so als müßte ich als Unternehmen einzelne Aufträge gesondert Steuer bezahlen. Sprich ich hatte einen Bombenauftrag und machte ordentlich Gewinn....trotzdem wird erst am Ende des Jahres abgerechnet. Also die zwei Aufträge die eben sehr besch.... liefen tragen auch zum Ergebnis bei...genauso wie neue Investitionen.

Wenn bei Spekulationen immer gesondert abgerechnet wird , sprich bei jedem gewinn bezahle 25% Kapitalertragssteuer und die schlechten Geschäfte spielen dabei keine rolle im Gesamtergebnis....da frag ich mich kann sich dies überhaupt rechnen?

Ich fände eine Abschaffung dieser Steuer besser....und dafür eine anständige Tobinsteuer.....dürfte einfacher und ertragreicher für den Staat sein. (Ähnlich dem rank im Casino)


Mir ging es in meinem post jetzt gar nicht so sehr um diese Steuern, sondern ich versuche das Verhalten von ulli hoeneß für mich nachzuvollziehen. Den auch wenn er nun ein offiziel verurteilter Straftäter und Steuerbetrüger ist. Ich denke immer noch daß sein moralisches Auftreten keine hohle Fassade war......iergendetwas muß bei ihm passiert sein danit er diesen Mist gemacht hat. Und ich denke tatsächlich ein Teil war vermutlich seine Zockersucht und der andere Teil dies wahrscheinlich ungerecht empfundene Steuerart. Aber ich kann natürlich nicht in ihn reinschauen. Vielleicht schreibt er im Knast ja ein Buch....und tingelt dann anschließend durch die Talkschows der Nation...und wir erfahren mehr......


Kirk ende
*********handy Paar
1.202 Beiträge
@Kaeptnkirk
Wenn bei Spekulationen immer gesondert abgerechnet wird , sprich bei jedem gewinn bezahle 25% Kapitalertragssteuer und die schlechten Geschäfte spielen dabei keine rolle im Gesamtergebnis....da frag ich mich kann sich dies überhaupt rechnen?

Steuerrecht ist leider nicht auf einem Bierdeckel zu beschreiben *zwinker*

Es gibt sehr wohl Verlustvorträge, allerdings muss man streng zwischen verschiedenen Einkunftsarten (Erträge aus privaten Veräußerungsgeschäften, Aktienverkäufe, Fondsbeteiligungen, Zinserträge und Dividendenausschüttungen uvm.) einerseits und Wirtschaftsjahren der jeweiligen Entstehung bzw. Veranlagungszeiträumen andererseits unterscheiden.

So darf man z. B. Gewinne aus Aktienverkäufen nur mit Verlusten aus diesen, nicht aber mit solchen aus Zins- oder Dividendeneinkünften verrechnen.

Weiter gelten für Spekulationsgeschäfte (Spekulation auf Ertrag aus kurzfristiger Wertsteigerung) besondere Besteuerungstatbestände

http://www.steuerlinks.de/st … kon/spekulationsgeschft.html

Dass einem die Lust darauf vergeht, sich selbst mit dieser hochkomplizierten Materie zu beschäftigen, ist nachvollziehbar. Das muss ein gleich mit mehreren Unternehmen äußerst erfolgreicher Geschäftsmann auch nicht.

Nicht nachvollziehbar ist, gerade in Kenntnis des komplizierten Steuerrechts die Rechtswidrigkeit des eigenen Handelns auszublenden und stattdessen "seinem Gefühl" nachzugeben, man habe kein steuerliches Problem (Zitat aus der Süddeutschen: "Herr Hoeneß hatte das Gefühl, kein steuerliches Problem zu haben").

Tja, so sind sie, die Bayern...
*******s_HH Mann
96 Beiträge
wie immer ein sehr emotionales Thema :-)
Als Neuling in der Gruppe musste ich mir natürlich als erstes diese Diskussion einmal antun *g*

Ist schon interessant, wie nah persönliche Empfindungen und (gefühlte) Rationalität doch immer wieder beisammen liegen *g*

Ein paar kleine Fakten mal von meiner Seite:

Die Selbstanzeige war ja nicht immer nur gnadenlos strafbefreiend. Interessant - und ein deutliches Zeichen des Eigenverständnisses unserer Politik - finde ich, dass die strafbefreiende Selbstanzeige in dieser Form vor rund 14 Jahren unter Bundeskanzler Schröder eingeführt wurde. Welche Parteien sind doch noch einmal die, die heute am lautesten gegen die bestehende Regelung wettern?

Jede Steuer ist ja bekanntlich in einem eigens vorgesehenen Gesetz geregelt:

• Die Einkommensteuer (keine 2 "s" in der Mitte übrigens) im Einkommensteuergesetz (EStG)
• Die Gewerbesteuer im Gewerbesteuergesetz (GewStG)
• Die Umsatzsteuer im Umsatzsteuergesetz (UStG) (deswegen heißt das Ding auch nicht "Mehrwertsteuer!!!!)
• Die Körperschaftsteuer im Körperschaftsteuergesetz (KStG)

Die am häufigsten in dieser Diskussion genannten Steuern (Lohnsteuer, Kapitalertragsteuer, Abgeltungssteuer), wie war denn das mit diesen noch einmal? Sind diese Steuern eigentlich vergleichbar? Wer ist eigentlich kapitalertragsteuerpflichtig? Schon mal in §1 Abgeltungsteuergesetz reingeschaut?

Solltet ihr mal machen, denn möglicherweise findet man auf diesem Weg viele Antworten auf offene Fragen.

Oder eben umgekehrt... *zwinker*

Es würde vor allem aber aufwerfen, warum Herr Hoeness tatsächlich ein Bagatellschaden war zu dem, was jedes Jahr durch Arbeitnehmer verursacht wird.


Bevor man doch aber die Hinterzieher von Steuern anprangert ("wer im Glashaus sitzt" übrigens... Wenn jeder Erwerbstätige seine Entfernung zur Arbeit im Durchschnitt nur um 1 km länger macht als es real ist, entsteht allein daraus ein jährlicher (!) Steuerschaden von 650 Mio Euro) sollte man sich auch mal Gedanken machen, ob die Erhebung dieser Steuer eigentlich "rechtens" ist.

Ich meine jetzt weniger die rechtstaatliche Legalität der Erhebung als vielmehr die emotionale Legalität *zwinker*

Zwei kleine Beispiele:

1.) Erbschaftsteuer
Jemand hat durch Arbeit ein (mehr oder weniger kleines oder großes) Vermögen erwirtschaftet. War immer steuererhlich und hat alle Erträge ordentlich versteuert. Dieses Vermögen wird nun im Erbfall nochmals besteuert. Warum eigentlich? Rechtstaatlich völlig legitim, keine Frage. Aber emotional?

2.) Darlehen
Jemand gewährt einem anderen (zB der Tochter) ein zinsloses Darlehen. Hat irgendwer hieraus Einnahmen? Ist irgendjemand hieraus reicher als vorher, wenn man unterstellt, dass das Darlehen wieder zurück gezahlt wird?
Ich denke wir sind uns einig, dass nein.

Was passiert steuerlich?
a) Schenkungsteuer - in Höhe der nicht berechneten Zinsen wird die Tochter ohne Gegenleistung fiktiv reicher (bzw weniger arm) als wenn Sie das Darlehen bei einer Bank aufgenommen hätte - Diese Bereicherung unterliegt der Schenkungsteuer
b) Einkommensteuer - beim Geber wird das Darlehen auf die Dauer der Laufzeit aufgeteilt in einen Zins- und einen Restwert, weil das Geld in der Zwischenzeit ja keine Zinsen erwirtschaften kann. Es wird quasi ein Gegenwert durch die Tochter "in Naturalien" gegeben, der angenommenen Bankzinsen (in Höhe von 5,5% p.a, höhöhö) entspricht. Der Vater muss daher für diese Zinsen "Einnahmen" der Einkommensteuer unterwerfen.

Ist das gerecht?

Ich denke, die Frage der Straffreiheit kann abseits des Rechtstaatlichen ausschließlich nach emotionalen Gesichtspunkten beurteilt werden. Emotional ist dabei das, was jeder von uns auf Grund der persönlichen Situation gern empfinden möchte.

• Die, die ihre Steuererklärung immer grundehrlich ausfüllen, erwarten dies von allen anderen auch und sind eher für ein härteres Durchgreifen.
• Die, denen eine gewisse "Gegengerechtigkeit" vom Staat fehlt ("Steuerverschwendung", "willkürliche/unmoralische Steuererhebung"), die werden eher solidarisch mit den Steuersündern umgehen.

(um nur zwei mögliche Gruppen zu nennen, dergleichen gibts ja Viele...)


Zum Schluss bleibt nur zu sagen, dass es eine friedensbringende Lösung nicht geben kann, weil jeder von uns andere Empfindungen zu dem Thema hat.
Anmelden und mitreden
Du willst mitdiskutieren?
Werde kostenlos Mitglied, um mit anderen über heiße Themen zu diskutieren oder deine eigene Frage zu stellen.