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Sterbehilfe bei Minderjährigen, die Entscheidung in Belgien

*******na57 Frau
22.281 Beiträge
JOY-Angels 
Oops,
sorry, da kam mein Beitrag falsch an, leiden_schaften, ich meinte das mehr allgemein und nahm das Zitat von Dir nur als Ausgangspunkt meiner Argumentation, nicht als etwas, dem ich widersprechen wollte.

Im Gegenteil, wir sind da ja einer Meinung ... *hi5*
oops
Vorwurf war nicht gereichtfertig *schaem* sorry!!
Hatte was überlesen *rotwerd*
*********sser Mann
1.915 Beiträge
Alle reden vom "Selbstbestimmungsrecht" über die eigene Person. Das ist einerseits richtig, aber andererseits hat der Gesetzgeber die Befugnis und Verantwortung Heranwachsender aus gutem Grund eingeschränkt. Man dar erst mit 18 wählen und man ist je nach Alter nur beschränkt strafmündig.

Jetzt ist ein Zwölfjähriger schwer erkrankt, wählen darf er nicht, bei Straftaten ist er nicht schuldfähig, aber er soll jetzt darüber entscheiden, ob er noch leben oder doch lieber sterben möchte??

Wie hätte wohl Samuel Koch in den ersten Wochen nach seinem Unfall die Frage beantwortet? Jetzt hat er das Examen der Schauspielschule bestanden. Ob er das auch geschafft hätte, wenn er damals über sein Leben hätte entscheiden können?
**********aften Frau
8.068 Beiträge
@LustGeniesser
erlaubt es Kindern und Jugendlichen, die unheilbar krank sind und unerträgliche Schmerzen haben, über den Zeitpunkt ihres Todes zu entscheiden. Sie benötigen die Zustimmung der Eltern, zudem müssen der behandelnde Arzt, unabhängige Kollegen und ein Psychologe einwilligen - aber die grundsätzliche Entscheidung liegt beim Kind.
http://www.spiegel.de/panora … minderjaehrige-a-953181.html

einfach mal nachlesen?

Und ja! Auch ein Kind, das gerade stirbt und größte Schmerzen hat- und DARUM geht es- hat das Recht ernstgenommen zu werden und seinen Willen zu äußern.
Selbstverständlich!
*****_54 Frau
11.757 Beiträge
Jetzt ist ein Zwölfjähriger schwer erkrankt, wählen darf er nicht, bei Straftaten ist er nicht schuldfähig, aber er soll jetzt darüber entscheiden, ob er noch leben oder doch lieber sterben möchte??

Was bitte haben politische Wahlen und Straf-Schuldfähigkeit mit der Entscheidung zu tun, ob ein Kind die kurze Zeit, die es noch leben wird, unter großen Schmerzen, extremen körperlichen Einschränkungen und vielleicht auch seelischen Qualen verbringen soll?
Ersteres erfordert Einsicht in komplexe Zusammenhänge, die in jungen Jahren (bei einigen leider auch in späteren Jahren) nicht nachvollzogen werden können, das Zweite hat mit der eigenen Seele und dem eigenen Körper zu tun, und genau dies ist bei Kindern mindestens so gut vorhanden wie bei Erwachsenen. Wenn alle Hilfe, die Eltern, Freunde und Medizin bieten kann, in diesen Fällen versagt und das Kind selbst bittet, dem ein Ende zu setzen, wer maßt sich da an, darüber zu entscheiden und sogar Gegenteiliges zu verlangen?
*********sser Mann
1.915 Beiträge
@Silverkitten
Was das miteinander zu tun hat? Die Fähigkeit zu entscheiden und die Folge einer Entscheidung abzuwägen.
*******use Mann
3.197 Beiträge
In diesen Tagen
habe ich noch mal meine Meinung überdacht und geprüft.

Ich bin immer noch gegen Sterbehilfe bei Minderjährigen.

Kinder sind leicht beinflußbar von Erwachsenen, insbesondere von ihren Eltern.
Ein Zwölfjähriger (um bei dem Beispiel zu bleiben) mag noch so verständig sein,
aber wie soll er eine wirklich autonome Entscheidung treffen?

Ist der Einfluß der Eltern nicht so groß, daß sie tatsächlich am Ende nicht doch entscheiden ?

Hinzu kommen noch unreligiöse Gründe zu Schmerzen, Psychologen und eigene Erfahrungen, die wohl über das Thema zu weit hinausgehen.
*****_54 Frau
11.757 Beiträge
@*********sser

Der Vergleich hinkt.
Die Tatsache, dass ein Kind noch nicht politisch wählen darf, heißt noch lange nicht, dass seine Eltern seinen Stimmzettel mit ihren Präferenzen ausfüllen dürfen.

Und für Straftaten ihrer Kindern werden sie wohl auch nicht belangt bzw. nur in Fällen von versäumter Aufsichtspflicht.


@*****mer
Glaubst du tatsächlich, dass Eltern ihr todkrankes Kind so sehr beeinflussen und ihm einreden, es solle seiner eigenen Sterbehilfe zustimmen?
*******use Mann
3.197 Beiträge
Ich glaube nicht,
ich weiß, daß Eltern ihren Kindern noch weit Schlimmeres antun.

Außerdem ist das Verständnis nicht nur der Kinder, sondern auch der Eltern
ein weiterer Aspekt.

Aber entscheidend ist eben, daß praktisch ein Kind eine solche Entscheidung
nicht allein treffen kann.
**********aften Frau
8.068 Beiträge
Wer jemals
ein sterbenskrankes Kind begleitet hat weiß, dass das ganz genau weiß, was da mit ihm passiert.
Und jedes Recht darauf hat für sich selbst mit zu entscheiden.

Es geht hier absolut nicht darum, ein Kind allein mit dieser Entscheidung zu lassen!
Nirgendwo in keiner der vorher genannten Formulierungen.
Immer werden hier alle möglichen Unterstützungen genannt und vorausgesetzt.

Es geht darum, einen sterbenden Menschen ernst zu nehmen.
Da ist das Alter wohl eher zweitrangig.
*********sser Mann
1.915 Beiträge
Kinder sind leicht beinflußbar von Erwachsenen, insbesondere von ihren Eltern.
Ein Zwölfjähriger (um bei dem Beispiel zu bleiben) mag noch so verständig sein,
aber wie soll er eine wirklich autonome Entscheidung treffen?

Das ist eines der sehr großen Risiken!!
**********aften Frau
8.068 Beiträge
Ist Euch eigentlich klar, dass wenn einem Kind/Jugendlichen keine eigene Entscheidungsfähigkeit zugesprochen wird, eh die Eltern entscheiden?

Außer wenn ein Sorgerechtsbeschluß vorliegt?

Das Ganze ist eine ethische Angelegenheit und Frage.
Das wird sich niemand leicht machen.

Sterben per se ist aber eh keine leichte Angelegenheit. Nicht für den/die Betroffene und nicht für nahe Menschen.

Das ist eines der sehr großen Risiken!!

ach........
*******na57 Frau
22.281 Beiträge
JOY-Angels 
Achtung
Es muss hier mal unterschieden werden, zwischen aktiver Sterbehilfe und Beendigung von lebenserhaltenen Maßnahmen.

Damit ein Kind überhaupt in die Lage kommt, die dieses Gesetz vorsieht, muss es wirklich todkrank sein. Es darf nach bestem Wissen und Gewissen keine Möglichkeit der Heilung mehr geben. Es muss ein Punkt erreicht sein, an dem man nur noch das Sterben begleiten kann.

Niemand will sein Kind leiden sehen. In den meisten Fällen gibt es an dieser Stelle die Möglichkeiten der Palliativmedizin. Man kann Schmerzen lindern, mit dem Kind zusammen zu Hause oder in einem Hospiz diesen letzten Weg gehen. Und das ist das, was ich tun könnte - egal, ob es um mein Kind oder einen geliebten Mann geht.

Wenn die Maßnahmen der Palliativmedizin nicht mehr greifen - ob es das gibt, kann ich nicht beurteilen, ich bin keine Medizinerin - dann gibt es in Belgien die Möglichkeit, dass dem Sterben nachgeholfen wird. Aber eben nur nach sorgfältiger Prüfung und nicht nur auf Entscheidung einer einzelnen Person ... nicht mal nur der des Betroffenen.

So weit, so gut.

Wenn es ein Gesetz zur Regelung der aktiven Sterbehilfe für Erwachsene gibt - und die gab es in Belgien schon - ist es nur logisch, dies auch auf Minderjährige auszuweiten. Obwohl es , nach dem, was ich gelesen habe, keine objektive Möglichkeit gibt, die "Reife" eines Kindes zu beurteilen.

Was ist eigentlich, wenn die Eltern die Erlaubnis nicht geben (können) ?

Und wie ist das in unserem Land eigentlich mit den Möglichkeiten der Palliativmedizin für Kinder ? Gibt es genug Einrichtungen, genug Geld, genug Personal ?
****ef Mann
1.943 Beiträge
@Katharina
Du kannst Dich ja über so manche Formulierungen und über das Thema "Wirtschaftlichkeit" aufregen wie Du willst, aber ...
dieses Thema ist in der Medizin schon lange angekommen - auch wenn dies nicht Grundlage für solch eine Entscheidung sein darf und hoffentlich auch nicht ist. Dieser Punkt wird nur verheimlicht und ist doch jedem klar!
Aber das sollte auch nicht mein Beitrag ausdrücken ... vielmehr stelle ich mir schon die Frage, was ist "lebenswert"??? Diese Frage muss man nicht mit dem Hintergrund und der Zielsetzung des 3. Reiches vergleichen, sondern mit dem persönlichen Empfinden des Betroffenen ... und hier ist auch eine sehr breite Spanne an Meinungen zulässig. Also nicht immer gleich aufregen, sondern akzeptieren, dass dauerhaft kranke Menschen manchmal anders denken und empfinden als wir Gesunde" uns das vorstellen und wünschen! Hier gibt es kein schwarz oder weiß!!! ... und es gibt auch kein "richtig" oder "falsch" *ja*
... und bevor sich wieder jemand aufregt ... ich versuchte immer erst einmal, einem Menschen Mut zu Leben zu geben, aber ich höre auch zu und akzeptiere eine andere Meinung .... nach einem gewissen "Reifeprozess"
*******na57 Frau
22.281 Beiträge
JOY-Angels 
Ja, Du hast ja Recht
... und wie man sein Leben empfindet, das kann eben nur jeder selbst für sich entscheiden.

*sorry*

Ich habe mich beruflich mit "Euthanasie" im Dritten Reich beschäftigt und da reagierte ich wohl empfindlicher, als es nötig war.

Andererseits finde ich gerade bei solchen sensiblen Themen einen sorgfältigen Umgang mit Sprache wichtig, aber das ist vielleicht auch nur eine persönliche Macke... ?? *nixweiss*
****ef Mann
1.943 Beiträge
Entschuldigung angenommen! Es denkt nicht jeder glaich an das 3. Reich, auch wenn man es nicht vergessen sollte, damit es niemals mehr passieren kann. Aber wie der Film "die Welle" zeigt, kann es jederzeit wieder passieren .... aber das ist ein anderes Thema!
Lasst uns die Menschen stärken, die ihren Lebensmut verloren haben - egal ob Erwachsen oder Kind - aber bitte respektiert Grenzentscheidungen, auch wenn diese uns nicht immer gefallen mögen.
"Versorgung am Lebensende"
Das Zentrum für Qualtität in der Pflege hat im Oktober 2013 in Deutschland über FORSA eine Bevölkerungsbefragung machen lassen.
Hier das "Faktenblatt" dazu (14 Seiten, uns "Akademikern" also durchaus würdig):
http://www.zqp.de/upload/content.000/id00379/attachment01.pdf
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