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Kiew im Krieg

Kiew im Krieg
In der Hauptstadt Kiew eskaliert die Gewalt. Bisher 25 Tote, Hunderte Verletzte.


Chaos in Kiew!

Was soll der Westen tun?
Wo soll der Westen noch überall hin?
Wir schaffen doch nicht die ganze Welt zu befrieden! *gruebel*
*******ener Mann
507 Beiträge
Kiew im Krieg
Ich war heute morgen bestürzt, als ich das im Radio hörte!

Der Westen wird wohl, wie so oft, untätig bleiben, weil man Angst hat, dass Russland auf der Seite von Janukowitsch eingreift und aus dem Bürgerkrieg ein grenzüberschreitender Krieg werden könnte.

Moralisch dürfte der Westen das nicht einfach hinnehmen.
Schließlich hat die EU sich darüber aufgeregt, dass das Votum des Volkes für eine Annäherung an den Westen durch Janukowitsch nicht berücksichtigt bzw. ernst genommen wurde und sich Janukowitsch (gezwungenermaßen?)Putins Russland zuwendet.

Wäre der Westen konsequent, er müsste eingreifen.
Oppositionsführer Klitschko hatte den Westen zur Intervention aufgefordert: Demokratische Staaten dürften nicht tatenlos zusehen, "wie ein blutiger Diktator sein Volk tötet", und er hat recht.
Was nutzt eine Unterstützung französischer Truppen durch die Bundeswehr in Mali, wenn mitten in Europa die Menschen- und Bürgerechte mit Füssen getreten werden?!

Aber er wird, wie auch schon in Syrien, wegschauen und hoffen, dass sich das Problem in Luft auflöst!
Leider!
*******na57 Frau
22.279 Beiträge
JOY-Angels 
Eingreifen?
Wie denn, bitte? Militärisch ? Unsere Truppen sollen in einem souveränden Staat einmarschieren? Dem Regierungschef eines souveränen Landes Vorschriften machen ? Mit welcher Begründung - weil wir .... die besseren Menschen sind ?

*nachdenk*
**********henke Mann
9.666 Beiträge
Gruppen-Mod 
Was soll der Westen tun?
Sich raushalten, auch wenn es schwierig ist, da die gegenwärtige Situation dadurch entstanden ist, dass "der Westen" was getan hat - nämlich das Falsche.

Der russische Kulturkreis wurde in in Kiew geboren, und der Ukraine vorzugaukeln, wir wollten sie in Europa haben, war im höchsten Maße instinktlos. Die Zusagen der EU gehen keinesfalls soweit wie die russischen Garantien für die Ukraine. Was gewinnt die Ukraine also mit vagen Zusagen der EU?
*******ener Mann
507 Beiträge
Es gibt auch noch andere ...
Arten, als militärisch einzugreifen!

Leider hat sich der Westen von Anfang an nicht herausgehalten.
Der Osten bzw. Putin aber auch nicht!

Natürlich ist die Ukraine kultur- und sprachgeschichtlich eher den russischen Völkern zuzuordnen. Es hat ja auch niemand von Assimilation gesprochen.
Aber sollen beide Seiten, Westen wie Osten, nur deswegen zum zuschauen verdammt sein, weil keiner seinen Einfluss riskieren will?
Weil beide Blöcke in allererster Linie an ihre wirtschaftliche Interessen denken und ihnen die Menschen egal sind?

Meiner Meinung nach geht es hier nicht um Zugehörigkeit zum Westen oder zum Osten, sondern darum, ob man als menschliches fühlendes Wesen weiter zuschauen möchte, wie ein machtbesessener unreflektierter Tyrann die eigene Bevölkerung angreift und tötet anstatt anzuerkennen, dass die Zeit für einen Wandel der Politik hin zur Demokratie gekommen ist.


Dass die Regierung von Janukowitsch finanziell massiv von Putins Russland und die Opposition von westlichen Demokratiebewegungen (um es mal neutral zu formulieren) unterstützt wird, ist ein offenes Geheimnis....

Letztendlich wird es aber darauf hinauslaufen, dass beide Seiten, Osten wie Westen, sich, offiziell zumindest, heraushalten, um sich die Finger nicht schmutzig zu machen!
Ist das nun
eine Rechtfertigung für den Einsatz von Polizeigewalt, dass die EU weniger Garantien als Russland geben kann?

"Polizisten schießen mitten in die Menge"... Nierderschlagung der Demokratiebewegung...

Das erinnert mich sowas von an 4.Juni in China 1989 auf dem Roten Platz.

Die Schweiz wählt Anti EU und es gibt keine Aufschreie.
Die Ukrainer sind auf sich alleine gestellt und die Politik schläft.
Brot und Spiele und das Volk nickt, sagt ja, schläft, geht seinem Trott nach

Irgendwann stehen auch wir auf der Straße - wenn der Kapitalismus keinen Zuwachs mehr erfährt, wenn die Zweiklassengesellschaft ihr Maximum erreicht hat, wenn die demokrafische Entwicklung ihre Fass zum Überlaufen gebracht hat - und dann werden auch wir erfahren, dass es keinen Völkerverbund gibt und wir auf uns alleine gestellt sein werden und wir werden uns fragen, wo sind die Verteidiger der Menschenrechte geblieben, wo?

Ich bewundere die Pussy Riot Mädels. Ihnen und allen Demonstraten gehört meine Zusage und Aufmunterung. Solche Menschen braucht das Land, Bewegungen wie damls in der DDR und ähnliche Irrtümer, und politische Puzzleteile und eben das Fünkchen Glück zur richtigen Zeit, am richtigen Ort.

Sun
**********henke Mann
9.666 Beiträge
Gruppen-Mod 
Ist das nun
eine Rechtfertigung für den Einsatz von Polizeigewalt, dass die EU weniger Garantien als Russland geben kann?

Eine Zustandsbeschreibung ist keine Rechtfertigung.

Persönlich denke ich, dass die Ukraine mit einem verlässlichen Partner besser fährt als mit einem Partner, der mich heute Muhjaddin nennt, und mir Stingerraketen liefert und morgen Taliban zu mir sagt und versucht, mir die Dinger wieder abzunehmen.
*******na57 Frau
22.279 Beiträge
JOY-Angels 
Hmm ....
ob man als menschliches fühlendes Wesen weiter zuschauen möchte, wie ein machtbesessener unreflektierter Tyrann die eigene Bevölkerung angreift und tötet

China ? Nord Korea ? Syrien ? Libyen vor der Revolution ? Südafrika zur Zeit der Apartheid ? ...


*nachdenk*
*******ener Mann
507 Beiträge
stimmt, da haben wir zugeschaut
... dann lasst uns doch jetzt auch in der ersten Reihe Platz nehmen und einfach zuschauen und abwarten, was passiert!

Letztendlich ist es überall eine ähnliche Situation!

Beide Seiten wollen nur profitieren, aber keiner will sich die Finger schmutzig machen und Verantwortung übernehmen!

Und wenn wirtschaftlich gar nichts zu holen ist, haben die Menschenrechte erst recht keine Bedeutung mehr!

Wäre einfach schön, wenn diese Kette irgendwann mal reißt!
Wie sollen WIR überall helfen ?
Habt IHR sinnvolle Vorschläge???

Seht doch nach Afghanistan, was die Russen nicht, die USA nicht schafften, konnten wir schon gar nicht schaffen! Wenn unsere Truppen dort abgezogen sind, ist der alte Zustand wieder da! Wahrscheinlich noch krasser!
Zu Putin sage ich nur: Selbst da schauen wir weg!

Deshalb frag ich nochmal:Wie sollen WIR überall helfen?
*****_70 Mann
949 Beiträge
Es ist schon erstaunlich, wie einseitig die westliche Betrachtungsweise doch ist!

Während westliche Medien gerne das ukrainische Regime als ein Unrechtsregime charakterisieren, gegen das sich ein freiheitsliebender Demokrat nur auflehnen kann, wird oftmals ganz bewusst ausgeblendet, dass die Demonstranten nicht nur auf friedlichen Wege eine Veränderung beifügen wollen - ganz im Gegenteil! Unter ihnen viele homophobe, antisemitische Faschisten, welche allzu gerne „Stimmung machen“!

******************

Die vom Westen hofierten Oppositionsparteien – Klitschkos UDAR hat Timoschenkos Vaterlandspartei inzwischen den Rang abgelaufen – suchen keinen Kompromiss. Sie verweigern sich jedem Dialog, den sie scheinheilig fordern. Sie wollen die ganze Macht für sich allein. Auf demokratischem Wege können sie das angesichts fehlender Mehrheiten im Lande nicht erreichen, daher setzen sie alles auf einen gewaltsam herbeigeführten Regierungssturz.

Beide Parteien sind mit der rechtsextremen Allukrainischen Vereinigung „Swoboda“ verbündet. Das ist im Fall der von der CDU-nahen Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS) gegründeten und finanzierten Partei Vitali Klitschkos umso bemerkenswerter. Denn in einem Papier stellt die Stiftung den neofaschistischen Charakter der Swoboda eindeutig fest. Die Partei, die Kundgebungen zu Ehren der Waffen-SS organisiert, habe aus ihrer „Anlehnung an die nationalsozialistische Ideologie der NSDAP“ nie einen Hehl gemacht. Das hält die deutsche Regierung nicht davon ab, mit der Swoboda zu kooperieren. Bereits im Frühjahr des vergangenen Jahres traf sich der deutsche Botschafter in der Ukraine mit Swoboda-Chef Oleh Tjahnybok, der sein Land in den Klauen einer „jüdisch-russischen Mafia“ wähnt. Bei dem Treffen sei auch ein möglicher Sturz der Janukowitsch-Regierung zur Sprache gekommen.

Mitglieder des paramilitärischen Arms der UNA, Ukrainische Nationale Selbstverteidigung (UNSO), kämpften bereits im Tschetschenienkrieg in den 1990er Jahren und im Georgienkonflikt 2008 gegen die Russen – und auch gegenwärtig richtet sich ihr Hass vor allem gegen Russland und die russischsprachige ost- und südukrainischen Bevölkerung.

Die rot-schwarzen Fahnen der UNA wehen einmütig neben den Fahnen der EU auf dem Maidan in Kiew. Die Faschisten wachen darüber, wer auf dem zentralen Platz der Proteste seine Meinung sagen darf, und wer nicht. Nazi-Symbole und Portraits des Kriegsverbrechers und NS-Kollaborateurs Stepan Bandera sind überall gegenwärtig.

Für die emsig am Regimechange in der Ukraine arbeitenden Strategen aus dem Berliner Regierungsviertel gibt es allerdings ein Dilemma, das die KAS auf den Punkt brachte: „Beim Großteil der Bevölkerung in der Ost- und Südukraine“ stoße die Ideologie der Pro-EU-Faschisten auf „strikte Ablehnung“. „Nur in der Westukraine verfügt Swoboda daher über eine stabile Wählerschaft.“

Während westliche Politiker weiterhin von friedlichen Protesten halluzinieren und die weitgehend gleichgeschalteten Massenmedien Gewalttaten der Opposition, wenn überhaupt über diese berichtet wird, stets als mutige Notwehrreaktionen gegenüber einer repressiven Staatsgewalt rechtfertigen – und häufig regelrecht glorifizieren – , wird in russischen Medien ein deutlich objektiveres Bild der Lage gezeichnet. Dem dortigen Medienkonsumenten bleibt der nationalistische und neofaschistische Charakter der Proteste, der sich auch zunehmend in antisemitischen Gewalttaten äußert, nicht verborgen.

Quelle: hg - 30. Januar 2014


******************

Eine Lösung bezüglich dieser Problematik kann nur herbeigeführt werden, wenn sowohl die Ukraine als auch Russland, die USA (denn auch die haben gewisse Interessen daran, dass die Situation nicht weiter eskaliert) und auch die EU mit dieser Lösung dann auch einverstanden sind!

Allerdings bezweifle ich auch ernsthaft, ob der EU überhaupt daran gelegen wäre, wenn irgendwann dann vielleicht auch (ein Teil?) der Ukraine zur EU gehört (so nach dem Motto: „Noch so ein bankrottes Land! - Lieber nicht!).
*******na57 Frau
22.279 Beiträge
JOY-Angels 
Jou
Die UDAR ist nicht die Swoboda, aber die beiden Parteien sind in diesem Kampf verbündet, ebenso Timoschenkos Vaterlandspartei. Und ich sehe im Moment nicht, dass Klitschko sich von dieser Seite des politischen Spektrums überzeugend distanziert hat, wohl aber von den Kommunisten.

Interessant, dass ich mich nur erinnern kann, zu Beginn der Proteste in einem TV Beitrag gehört zu haben, dass die "Oppositionsbewegung" sehr inhomogen sei und nicht nur aus tapferen Märtyrern für die Demokratie bestehe... seitdem hört frau davon aber nichts mehr.

Es sind gewaltbereite Demonstranten, die die Eskalation der Proteste in Kauf nehmen oder sogar in Gang setzen, so richtig kann man wohl nicht sagen, wer den ersten Stein geworfen hat. Dass sie aber nicht alle harmlos demonstrierende Mütterchen sind, die nun von der Staatsmacht zusammengeschossen werden, das wird in allen Zeitungsberichten, die ich so lese, deutlich.

Also, was soll der Westen tun ? Wen sollen sie unterstützen ? Klitschko will eine friedliche Veränderung - sagt er - aber es ist ihm nicht gelungen, die Eskalation zu verhindern. Nun macht er die Regierung verantwortlich - aber ist das die Wahrheit, nur weil Klitschko Deutsch spricht und für die EU ist ? Er hatte bei den letzten Wahlen etwa 14 % der Wählerstimmen - sieht nicht so aus, als ob dies die Mehrheit der Ukrainer ist.

Aus den von den Russen angegriffenen Mujaheddin wurden dann die die Unterstützer angreifenden Taliban, wie Kamelienschenke schon anmerkte. Mit anderen Worten: die Dinge sind immer komplizierter, als wir es gerne hätten.

Rein menschlich tun mir jeder Tote und seine Familie Leid. Auch die auf der Seite der Staatsmacht ...
*******na57 Frau
22.279 Beiträge
JOY-Angels 
PS: @ shiva
und die weitgehend gleichgeschalteten Massenmedien Gewalttaten der Opposition, wenn überhaupt über diese berichtet wird, stets als mutige Notwehrreaktionen gegenüber einer repressiven Staatsgewalt rechtfertigen

Wenn damit die westlichen Medien gemeint sind ... ich habe bei meinen Recherchen eben jede Menge "Mainstream-Zeitungen" gefunden, in denen diese Darstellung ausdrücklich nicht unterstützt wird.
*****_70 Mann
949 Beiträge
@*******na57

"Mainstream-Zeitungen" gefunden, in denen diese Darstellung ausdrücklich nicht unterstützt wird.

Sollte das so sein ist das ja wunderbar!

Allerdings so kritisch wie nachfolgender Beitrag (ausgerechnet von den „Angelsachsen“) wurde, meines Wissens bei ARD oder ZDF noch nie so über dieses Thema berichtet:

Ukrainische Opposition von Neo-Faschisten unterwandert

Washington hat angekündigt Visas zu verweigern und jeden Tag hören wir Solidaritätsbotschaften aus Brüssel! Feuert das nicht auch die Revolution an?

Es ist nicht nur ein unheilvolles Zeichen für die Politik der Ukraine, sondern auch für demokratische EU-Länder und die USA, dass deren Regierungen und bürokratische Institutionen sich auf die Seite des randalierenden Mobs stellen!
Es ist aber auch eine indirekte Bedrohung für alle innerhalb der EU, die von der vorgegebenen Brüsseler Linie abschweifen! Denn was hat den Protest ausgelöst?
Die Regierung Janukowitsch verweigerte die Unterzeichnung des Assoziierungsabkommens mit der EU! Mit anderen Worten, Janukowitsch erhielt schlechte Noten von der EU und den USA – er hat nicht getan was sie wollten!
Was passiert, wenn eine Regierung innerhalb der EU sagt, wir können diesem oder jenem nicht zustimmen?
Würde sie dann auch mit gesponserten Demonstrationen konfrontiert? Würde in den EU-Ländern die verfassungsmäßige Ordnung dann auch bedroht werden, wenn sie den Anordnungen aus Brüssel nicht folgen?
Hier wird die Demokratie nicht gefördert, sondern dies ist ein unheilvolles, zynisches machtpolitisches Spiel um die Ukraine! Das wird Auswirkungen haben auf die Funktionsfähigkeit von Verfassungen in Westeuropa, auf die Funktionsfähig auf unserer eigenen Demokratie!
Dies zeigt eine verächtliche Haltung gegenüber Wahlen und demokratischen Verfahren seitens der Eliten in Brüssel und Washington!




Springers Bild, wie immer auf der Jagd nach der großen Sensation, versorgt seine Leser mit einem Live-Stream von der „Todesnacht“, bemüht um Authentizität, die durch die Anwesenheit des „Reporters“ Paul Ronzheimer gewährleistet werden soll. Es sei „der blutigste Tag in der Geschichte des Landes gewesen“, so die notorisch geschichtsvergessenen Springer-Propagandisten. Die Zeit als die Ukraine noch Reichskommissariat war und die Vorbilder des heute demonstrierenden „Rechten Sektors“ von SS und Wehrmacht, Jagd auf Kommunisten und Juden machten, spielt hier keine Rolle mehr. Konsequenterweise fühlt sich Bild dann auch nicht verpflichtet, mitzuteilen, wer denn hier eigentlich auf den Barrikaden kämpft. Es sind „Regierungsgegner“, „Demonstranten“, „die radikale Opposition“.

http://www.bild.de/politik/a … parlament-34730014.bild.html


Rührend ist die Homestory des ZDF über Oleg Tjagniboks Swoboda. Andrij Cholowka, Mitglied der Partei, darf erzählen, dass vor dem Zweiten Weltkrieg „Nationalismus etwas Positives“ war und sich „leider“ nach dem Zweiten Weltkrieg die Meinung durchgesetzt habe, dass er doch nicht so toll sei. Nach ein bisschen Verharmlosung des Nazi-Kollaborateurs Stepan Bandera resümiert der Sprecher: „In früheren Jahren extrem radikal, scheint Swoboda in den letzten Jahren zahmer geworden zu sein.“ Und zum Schluss: „Swoboda und der rechte Sektor: Die Nationalisten in der Westukraine haben gute Karten, in einer Nation, die jahrhundertelang nicht sein konnte, und jetzt auch auf der Suche nach sich selbst ist.“

http://www.zdf.de/ZDFmediath … ne-Rolle-der-Swoboda--Partei
*********el55 Mann
933 Beiträge
Opfer
Rein menschlich tun mir jeder Tote und seine Familie Leid. Auch die auf der Seite der Staatsmacht ...

Ein Satz wahrer Größe - die Diener der Staatsmacht haben auch alle Familie, und denken sicher zu 50% wie die Demonstranten. Aber sie haben keine Chance ...
*********d_fix Mann
1.936 Beiträge
Tja..
Wem sollen wir wie helfen? und warum?
Das erinnert mich sowas von an 4.Juni in China 1989 auf dem Roten Platz.

Da warst du vermutlich noch in der ersten Klasse ... der Rote Platz ist in Moskau.

Auch die Pussy Riot sind in Russland anzusiedeln. Sie haben übrigens auch vorwiegend Anhänger und Bewunderer "im Westen". Ganz einfach, weil Russland ein ausgesprochen religiöses Land ist und es dort niemand verstanden hätte, wenn es ungestraft geblieben wäre, daß sich Frauen unter Absingen obszöner Texte in der Kirche entblößen - egal, was die "politische Botschaft" dabei war.

(Im Vergleich dazu ging es in D den meisten am A... vorbei, als eine Feme nacktbusig zur Weihnachtsmesse durch den Kölner Dom gehüpft ist ...)
Ohh,
ich glaube jeder fängt in der ersten Klasse an... Entschuldige.. es war der Platz des himmlichen Friedens und ich habe einen Namen vertauscht. Mein Fehler.

Und auch als "junges Huhn" - Wertung von mir als Empfänger der Nachricht - weiß ich sehr wohl, dass Deutschland sehr aufgeschlossen und die Bürger mit vielen Freiheitsrechten ausgestattet sind im Vergleich zu anderen Ländern und dass auch ich in anderen Ländern schon lang auf der Fandungsliste oder im Straflager wäre oder oder... umso mutiger... so provokant die Aktionen auch sind.. sitzen die Riot Mädels nicht nur da und schwelgen im "Würde-Könnte-Sollte-Club" oder rühren nur im eigenen Teller.

Persönliches Statement Ende.
***at Mann
2.908 Beiträge
Was soll der Westen tun?
Objektiv und möglist umfassend berichten.

Denn Öffentlichkeit fördert die Kultur des Miteinander-Umgehens.

Zur Zeit des Prager Frühlings hatte ich das Glück, ein intellektuelles Ehepaar kennen zu lernen. In unseren Gesprächen äußerte ich mich vorsichtig distanziert zur Praxis des "SPIEGEL" detailgenau zu berichten. Ist das nicht bereits schon Einmischung in innere Angelegenheiten?

Die Tschechen antworteten mir spontan und sehr deutlich: Berichte im SPIEGEL oder im TIME Magazine, der ZÜRCHER Zeitung etc. seien lebenswichtig für die demo-kratische Entwicklung im Land. Weil die Welt "zusieht" kann es keine willkürlichen Verhaftungen geben, alles müsse wohl begründet werden.

Nun ist die augenbilckliche Situation in Kiew nicht mit dem Prager Frühling vergleichbar. Doch, ich glaube, dass auch hier weltweites Interesse, bewiesen durch gut recherchierte Artikel in namhaften Zeitschriften, den internen Dialog mit Ideen und Worten in Gang hält.

Ob die Ukraine mit einer Annäherung an die EG gut beraten wäre mögen die Ukrainer selbst entscheiden und dabei die Realität in Griechenland im Auge behalten.

Ausserdem habe ich während meiner geschäftlichen Besuche in Kiew den Eindruck erhalten, dass die Ukraine ein russisches Kernland ist. Dem kurzen Beitrag von Kamelienschenke auf der vorhergehenden Seite Akademiker: Kiew im Krieg kann ich nur zustimmen





BFlat
*********sser Mann
1.915 Beiträge
Man soll die Auseinandersetzungen mal nicht nur durch die westliche Brille sehen. Kiew ist die älteste Stadt Rußlands und das Höhlenkloster ist eines der bedeutenden Kloster der orthodoxen Kirche.

Rußland wird die Ukraine nicht einfach dem Westen überlassen. Zur Zeit des Warschauer Paktes gab es Polen, Tschechei, Ungarn etc als "Sicherheitsgürtel" vor der UdSSR. Diese Ländern sind nach Westen gezogen, was aus verschiedenen Gründen auch paßt. Aber wenn die Ukraine westlich wird, dann gäbe es eine Grenze Rußland-EU und das wäre schwer erträglich für Rußland. Das ist nicht nur Folge des WK II; das sehr viel Älter und es hat viele Epochen in der Geschichte gegeben, wo man diese Ostwestgrenze direkt an der russischen Grenze hatte und das war nicht gut für Rus.

Außerdem ist die Ukrainie zu 3/4 slawisch-orthodox und zu 1/4 katholisch-europäisch. Und man soll den Panslavismus in Rußland nicht unterschätzenb. Vor 100 Jahren hat er viel Öl in das Feuer gekippt, das zum WK I führte. Serben sind auch Slaven. Eine Bindung an die EU würde 3/4 der Ukrainer vom russischen Mutterland abkoppeln und 1/4 würde "nach Hause" kommen. Kann es das sein?

Ich bin mir nicht ganz im Klaren, ob auf dem Maidan wirklich die Stimme des ukrainischen Volkes steht oder ob es die West-Ukraine ist, die in den Westen und nicht zu Rusland will. Ich war eine zeitlang recht häufig in Kiew und meine Gesprächspartner fanden den Westen zwar gut und mochten das Geld, aber sie waren in Ihrer Seele Slaven, Russen und das sagten sie auch. Das ist nicht böse oder wertend, das ist einfach das Gefühl vieler Menschen.

Klitschko ist im Westen populär und ein Sympathieträger, aber man sollte nicht vergessen, daß er bei den Wahlen auf 15% gekommen ist. Manipulation hin oder her, vielleicht sind ein paar Prozent weg manipuliert worden, aber er hat mit Sicherheit keine Mehrheit. Und es sind mir zuviele Schwarz-Rote Fahnen auf dem Platz und das sind Ultra-Rechte, wenn man von rechts und links sprechen kann. Da spielen viel Rassismus eine Rolle, das darf gar nicht an die Macht kommen. Es sind mit Sicherheit viele echte Demokraten auf dem Platz aber auch viele andere. Man stelle sich vor, dort gäbe es als Folge der Demonstrationen ein Ergebnis wie beim arabischen Frühling. Nicht die Demokraten werden gestärkt, sondern radikale Kräfte. Das wäre eine Katastrophe.

Der Westen kann gar nichts machen, die westlichen Medien müssen offen und intensiv berichten, aber sie müssen auch schreiben, wer außer Klitschko noch auf dem Platz ist und differenziert berichten. Die Formel, der Präsident ist böse und die Demonstranten sind gut, ist ABSOLUT FALSCH!

Der Westen ist auch schon mal auf Timoschenko herein gefallen und ihr damaliger Weggefährte (Name ist mir entfallen) meinte später, diese Frau zu unterstützen war sein größter Fehler gewesen.

Und schließlich, aus der Rede, die Putin 2000 vor dem Bundestag gehalten hat, ist mir ein Satz in Erinnerung geblieben: Die Welt ist nicht friedlicher geworden, sie ist komplizierter geworden! Und dem ist nichts hinzuzufügen!
*********d_fix Mann
1.936 Beiträge
Dazu mehr oder weniger sachlich, sicherlich aber authentisch

Für mich sehr viel Neues dabei!
*******na57 Frau
22.279 Beiträge
JOY-Angels 
Danke
Ein vielseitiges Bild ist immer ehrlicher, als ein einseitiges - und die Vielseitigkeit ergibt sich aus den unterschiedlichen Quellen.
*********sser Mann
1.915 Beiträge
Habe heute noch mit einem Bekannten gemailt, der als Deutscher die Niederlassung einer deutschen Firma im Bereich Kiev leitet. Außerhalb der Innenstadt merkte man bis heute Nachmittag nichts, außer das man wegen der Straßensperren länger für den Heimweg und den Weg zur Arbeit braucht.

Was ihm aber große Sorgen bereitet, sind die Swoboda-Leute, die inzwischen sehr kopfstark auf dem Majdan vertreten sind. Das ist eine sehr radikale und rassistische Gruppe, für die Gewaltexzesse verantwortlich ist und die friedlichen Demonstranten mehr und mehr das Heft des Handelns aus der Hand nimmt. Angeblich sollen die Swoboda-Leute eine große Zahl moderner Waffen mit sehr viel Munition gebunkert haben. Wenn man diese Kerle nicht in den Griff bekommt, dann kann das Töten noch ganz andere Ausmaße annehmen und auch wenn er es nicht gut heiße, könne er die Regierung verstehen, wenn da scharf geschossen wird.

Mal von den aktuellen Ereignissen auf dem Maidan abgesehen. Es gärt da ja schon länger und der Auslöser war der Vertrag mit Russland und die Entscheidung gegen die EU.

Warum werden nicht einmal beide Verträge gegenüber gestellt und von einem Fachmann aus der Sicht der Ukraine bewertet? Nur immer die neuesten Meldungen vom Maidan zu senden und zu kommentieren, ist kein Lösungsansatz für die aktuellen Probleme.
*********el55 Mann
933 Beiträge
Russlands Grenzen ...
Aber wenn die Ukraine westlich wird, dann gäbe es eine Grenze Rußland-EU und das wäre schwer erträglich für Rußland

Etwas off topic, aber zur Relativierung, dass dies kein Argument sein kann:

1. Grenze Russland - Estland (EU)
2. Grenze Russland - Lettland (EU)
3. Grenze Russland (Exklave Kaliningrad) - Polen (EU)

Sorry - musste sein. Auch wenn dieses Scheinargument sicher von vielen genutzt wird ...

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