auhaa - was habe ich hier losgetreten?
Vielen Dank für Eure – teilweise – umfangreichen Beiträge und Ratschläge. Tut mir leid, dass ich mich in den letzten Tagen nicht mehr daran beteiligt habe, aber am vergangenen WE der Unglücksfall in der Bekanntschaft und gestern eine Beerdigung: da stand mir der Kopf einfach woanders.
Jetzt versuche ich gerade, erst mal eure Kommentare zu verdauen. Und ganz unsortiert darauf zu antworten. Nicht immer mit Nennung des Verfassers und – seid mir nicht böse – vollumfänglich, denn sonst würde ich Romanschreiber, bei all diesen vielfältigen Antworten.
Was den ersten Teil meiner Frage betrifft – Sexualität oder Asexualtität von Akademikerinnen – scheint die Antwort aus der Sicht der Akademikerinnen sehr klar: hier gibt es keinen Unterschied zwischen Akademikerinnen und Nichtakademikerinnen. „Frau“ ist wie in jeder Bevölkerungsgruppe entweder aktiv oder nicht und wenn ja, dann entweder mit etwa Gleichaltrigen oder Jüngeren – siehe etrangere12 oder Katze_54. Wie sieht es aber mit den Ü55 aus?
Ganz lieben Dank dem lesenswerten Beitrag von Tantrissima: Dass die Gesamtbelastung aus Beruf, Haushalt, Kindern und deren partnerschaftliche Würdigung einen hohen Einfluss auf die Bereitschaft hat, noch Lust zu zeigen und sich gedanklich zu öffnen und sexuell fallen zu lassen, wird hier wieder einmal ganz deutlich – das gilt im Übrigen teilweise auch für Männer. Letzteres war und ist aber nicht das gestellte Thema. Und dass es nicht „jederfraus“ Sache ist, sich mit einer „diskreten Affäre“ zu begnügen, ist aus den dort genannten Gründen auch verständlich. Die ist – hier könnte man noch viel mehr schreiben – zutreffender Weise eine Frage des potentiellen persönlichen Gewinns und der Risikoabwägung.
Nun aber zum zweiten Teil meiner Fragestellung:
Kamelienschänke, BFlat und leiden_schaften haben hierzu Ratschläge gegeben; Nachtspazierer habe ich zwar mehrfach gelesen, aber immer noch nicht verstanden: macht aber nichts, denn ich bin in einem Alter, in dem ich nicht mehr alles verstehen muss.
Also: ich habe die Premium-Mitgliedschaft und tatsächlich kein Bild im Hauptalbum; aber eines im Zweitalbum, das ich denen freischalte, die ich anschreibe. Warum nicht im Hauptalbum? Gewiss nicht wegen NSA und BND: die wissen ohnehin, wie ich aussehe. Aber weil ich mich ungern mit Bildern im Internet ganz frei tummele. Persönliches Treffen, kennen lernen, Gemeinsamkeit erfahren ist mir viel wichtiger: mich wundert die Freizügigkeit vieler JC- Mitglieder hier im Netz.
Was ja noch viel „schlimmer“ ist: auch im Zweitalbum habe ich nur ein stockkonservatives Foto, s.o. Zur Frage der „Penisfotos“ gibt es ja einen eigenen Thread: die „Damenwelt“ hat hierzu klare Aussagen getroffen. Ich finde, ein Dating hängt nicht vom Anblick eines Penis oder einer Vagina ab. Ein Dating und das, was man (frau) danach erleben könnte, ist ein Ergebnis der Übereistimmung von unseren fünf Sinnen: sehen, hören, schmecken, fühlen, riechen und – den sechsten Sinn sollte man nicht vergessen – sich emotional empfinden können. Also vertrete ich eine offensichtlich sehr unkonventionelle Ansicht: wer sich für mich interessiert – von sich aus oder auf mein Mail -, sollte erst einmal ein Treffen mit mir „wagen“. Zum Sehen, Hören, miteinander Reden; wenn sich daraus auch ein miteinander Empfinden ergibt, dann braucht es nur noch ein paar Knöpfe zu öffnen, um auch das zu erfahren, was die die Bilder nicht hergeben.
Kamelienschenke: danke für das Angebot eines Profilcoachings. Ich bin noch hin- und hergerissen, ob ich dieses freundliche – das meine ich jetzt wirklich ernsthaft – Angebot annehmen soll; lass mir noch ein bisschen Zeit zum Nachdenken. Warum? Hier gibt es einen Thread „Dates und Realität“ – oder so ähnlich -, das sich auch mit den Profilen der Mitglieder auseinander setzt. Und die sind nicht immer sehr positiv.
Ich bin noch immer der Auffassung, dass man sich real darstellen sollte. Mister „Tech- Nik“ bei Mediamarkt mag 19% verschenken können, wenn vorher der Preis um 25% erhöht wurde; ein Date sagt aber mehr als Werbung. Möglicherweise schreckt meine Selbstdarstellung viele ab. Aber bei einem Date kommt heraus, dass ich keinen BMI wie ein 40- Jähriger mehr habe, im Freien rauche und – aus welchen Gründen auch immer, die ich hier nicht ausbreiten will – verheiratet bin. Ich glaube, Wahrheit am Anfang ist immer besser, als Wahrheit am Ende.
leiden_schaften: Du hast einige nette Beiträge geschrieben. Ich schäme mich nicht meiner lebenszeitbedingten körperlichen Schwachstellen. Ob ich einen Hängearsch besitze, kann ich Dir leider nicht klar beantworten, da ich altersbedingt meinen Kopf nicht mehr um 180 Grad zum Spiegel verdrehen kann; ich vermute aber eher nein. Aber dass Witz, Humor, Lebenslust und so vieles mehr erst das gemeinsame Leben und Erleben ausmachen: da stimme ich Dir voll zu. Vielleicht sollten wir dazu demnächst mehr kommunizieren.
Ach ja: es gab hier noch die Frage nach den Minnesängern: ob dieses Portal für Minnesänger geeignet ist, weiß ich nicht. Wer aber Minnesänger werden will, sollte Minne singen können: und zum Singen bin ich ungeeignet (jetzt habe ich schon wieder ein völlig verschwiegenes Detail von mir an die Öffentlichkeit gegeben). Ich bin eher für die fünf Sinne: wobei hören sich nicht auf mein Singen bezieht! Und noch etwas: ob dicke Kerle die weiblichen Haare zu kurz und den Hintern zu platt finden, ist auch eine Frage der fünf Sinne, die vorher – bevor man (frau) sich im Bett findet – geklärt werden sollte. Dass Männer vielleicht Spinnen aus den Gardinen fangen, könnte sein; aber auch das ist kein alleiniger Grund, gemeinsam ins Bett zu steigen.
Darlana: Deine Vermutungen machen mich stutzig. Denn Realität ist nicht das, was man erreichen will, sondern das, was man im Gegenüber – also Dir – an Gedankengut erreicht. Ich habe dies häufig in meinem Mandantenstamm: ein Mandant gibt mir umfassende Informationen, auf denen ich eine klare Strategie zu seiner Vertretung erarbeiten könnte. Aber es gilt das alte Sprichwort: „der Mandant ist des Anwalts schlimmster Feind“. Erst die Informationen der Gegenseite runden das Bild ab und erlauben erst danach, in der Gesamtschau die richtige Vorgehensweise zu entwickeln.
Wenn ich um maximal drei Tage Ruhe bitte, dann nicht deshalb, weil ich meine Gattin „pflegen“ will. Ich glaube, dass Frauen wohl ungern Frauenprofile im JC ansehen – oder täusche ich mich? Dort wirst du auch sehr häufig diese Formulierung vorfinden. Der Grund dazu ist sehr einfach: wenn ich einem potentiellen Datingpartner schreibe, möchte ich dies nicht mit zwei Zeilen, sondern ernsthaft tun – wie auch hier. Und das geht nicht irgendwie zwischen 23 – 24 Uhr mit wenigen Buchstaben und vielleicht mit einem Schwanzbild. Meine Frau macht das, was sie will; und ich versuche das, was ich will. Vielleicht können wir dies auch persönlich diskutieren.
Genug des Chattens: obwohl ich nicht alles, geschweige denn hinreichend, beantwortet habe, soll hier zunächst Schluss sein. Nur noch wenige werden sich an unseren ersten Bundespräsidenten Heuss erinnern können. Anlässlich der Einführung der Bundeswehr sagte er: dann siegt mal schön.
Also sage ich: dann schreibt mal schön.
Liebe Grüße
Mike 1949