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Hilflos in Zeiten von Krise, Konflikt, Kämpfen?

Hilflos in Zeiten von Krise, Konflikt, Kämpfen?
Ihr Mitdenkerinnen und Mitdenker,
ich weiß nicht wie es Euch geht mit all den Schreckensmeldungen der letzten Wochen über die Krisen, Konflikte und Kriege, über Vertreibung, Flucht und Krankheiten.
Ich habe seit einiger Zeit schon ein Gefühl von Hilflosigkeit, Machtlosigkeit. Es gibt nichts, was ich tun könnte, um Lösungen herbeiführen zu helfen. Und das, obwohl ich wie Ihr als Menschen mit guter, akademischer Bildung und einem gewissen Horizont doch eigentlich dazu befähigt sein müssten. Ich bin durchaus ein politischer Mensch, wenn auch nicht parteigebunden oder gar in irgendwelchen Regierungspositionen. So wird es wohl - hoffentlich - den meisten von Euch auch gehen.
Es war dieser Artikel, der mich von Neuem hat nachdenken lassen, der mir einige neue Aspekte vor Augen geführt hat: Zeit Nr. 36, 28. August 2014, S. 2-3: "Die Welt ist verrückt - und was machen wir?" von Bernd Ulrich, Untertitel "Ukraine, Gaza, Syrien, Irak - die Vielzahl der Krisen bringt den Westen ins Wanken. Es ist Zeit, Interessen und Ideale, Gewissheiten und Gefühle neu zu sortieren."

Relativ überrascht war ich als ich den Abschnitt las unter der Zwischenüberschrift "Russland und die islamischen Staaten haben ein Problem mit Gott".
Da wird zusammengefasst, dass "sowohl das orthodox geführte Russland als auch die islamisch geprägten Staaten ein Jahrhundertproblem mit der Globalisierung, die ihre Kultur relativiert udn ihre Ökonomie bloßstellt" haben. Ein weiteres Problem sei die Säkularisierung in all ihren Ausprägungen. Damit einher geht - so der Autor - das Unvermögen zu verstehen, dass westlich geprägte Staaten wirtschaftlich erfolgreich sind, obwohl (bzw. sogar wegen) ihrer Toleranz und Pluralität von Lebensentwürfen, der libertärten Haltung gegenüber Homosexualität und der Akzeptanz sowohl von Glauben als auch von Nicht-Glauben.
Der Autor folgert, dass sie deswegen irrigerweise vom alsbaldigen Niedergang des Westens ausgingen und es sich deswegen also lohne ihn anzugreifen.

Eure Meinung dazu interessiert mich.
******e59 Mann
210 Beiträge
Wirtschaftwachstum
Ein mit modernen Waffen ausgestatteter IS kämpft gegen schlecht bewaffnete Kurden. Bei den Kurden sind auch welche der PKK. Jetzt diskutiert man mit recht, ob man den Kurden Waffen liefern darf.
Keiner fragt, wer dem IS Waffen liefert.
Keiner fragt, wer das Geld dafür gibt.
Überlegt man, wie man die Lieferung der Waffen stoppen kann?

Waffenlieferungen sind lukrativ.

Die Hamas bricht die Waffenruhen mit den Israelis und wundert sich, dass die Israelis zurückschießen.
Dort wurde der Lieferung neuer Waffen erschwert, weil die Israelis das Tunnelsystem zerstört haben.
Wer hat die Waffen geliefert?

Jetzt überfallen syrische Rebellen Blauhelmsoldaten.
Die Waffen haben die auch nicht geschnitzt.


Die Welt braucht Wachstum.

Aus dem Handelsblatt:
Wer die Welt mit Waffen ausrüstet
27.02.2012, 13:19 Uhr, aktualisiert 09.07.2012, 15:09 Uhr
Die Welt rüstet wieder auf. Bis 2015 soll der Umsatz der Rüstungsindustrie um 15 Prozent zulegen. Wer die Giganten der Waffenindustrie sind - und wie die deutschen Hersteller im internationalen Vergleich abschneiden.


Durch die neuen Krisenherde wird die Prognose von 2012 nach oben korrigiert werden müssen/können.

Die Russen wollen natürlich auch an diesem "Neuen Wachstumsmarkt" verdienen.

Die Nachrichtensendungen haben höhere Einschaltquoten. Die Werbung davor und danach wird teurer.

Die Verarztung der Verletzen erfordert Verbandsmaterial, Medikamente, Prothesen etc.

Aber die Weltwirtschaft kann dadurch wachsen.

Besteht die Gefahr, dass die Kriege uns bedrohen?
Ich glaube, dass die Rüstungsindustrie die Auseinandersetzungen so regeln kann wie die Spieler bei der Carrerabahn. Wenn es zu gefährlich wird, geht man was mit den Lieferungen runter.

Die Soldaten und Zivilisten in den Kampfgebieten sind nur Bauernopfer.

Damit es dem Rest der Welt besser gehen kann.

*huch*
Yes
Ich stimme Bernd Ulrich zu 100 % zu. Der Cultural Clash, der sich seit Ende des Kalten Krieges (und davor, aber da noch wenig sichtbar und v.a. wenig medial verbreitet) überall bemerkbar macht, ist genau der.

Wir (die Aufgeklärten im Sinne Hegels) leben nach Nietzsche (Gott ist tot), die islamisch geprägten Länder, die Orthodoxie, aber auch die evangelikalen Gemeinden in den USA, manche katholisch dominierten Länder an der Peripherie (Philippinen, Teile Afrikas, Lateinamerikas) in der Epoche davor.

Erst die Abschaffung Gottes hat eine gesellschaftliche Entwicklung ermöglicht, in der das Individuum ganz im Zentrum steht und in der die Gemeinschaft zu einer pragmatischen Verwaltungsorganisation von Individuen wird, deren Streben nach möglichst weitgehender Unabhängigkeit und Selbstverwirklichung oberstes Ziel ist.

Ob das die Beste aller Entwicklungen war, ist wieder ein anderes, hochspannendes Thema und sei hier mal dahingestellt. Moderne-Kritik ist hier nicht das Topic.

Tatsache ist aber, dass Begriffe wie Authentizität und Wahlfreiheit (etwa der privaten Lebensform, des Sexualpartners, des Berufs,...) einer Gesellschaft große Rätsel aufgeben und als Bedrohung wahrgenommen werden, die noch völlig mit Ritualen, Gruppenzugehörigkeiten und Tabukultur organisiert und abgesichert ist.

Das soll nichts entschuldigen, führt aber m.E. schon zu Erklärungen, warum z.B. junge Frauen in islamischen Ländern oft freiwillig Schleier tragen, warum Karikaturen/Humor ihre Urheber in Gefahr bringen kann, warum einfache Menschen in Entwicklungsländern manchmal keine oder kaum Eigenverantwortung tragen zu wollen scheinen etc. pp. Da stehen sich 2 Weltbilder gegenüber.

Die derzeitige Eskalation dieser Spannungen entsteht, denke ich, dadurch, dass durch das globale Zurverfügungstehen von Information und Massen von weniger traditionell aufwachsenden jungen Leuten dieser Clash plötzlich mitten in den vormodernen Gesellschaften angekommen ist. Und die alten Eliten natürlich panisch reagieren und (auch) einen äußeren Feind brauchen.

Putin kämpft auch gegen den Erfolg des Maidan. Erdogan auch gegen den Gezipark, die Wahabiten/IS-Syrer auch gegen den arabischen Frühling, im Gazastreifen schwimmen der Hamas genauso die Felle davon wie den israelischen Hardlinern: die "normalen" Leute wollen einfach Wohlstand, Rechtssicherheit/keine Korruption, und vor allem persönliche Entwicklungsmöglichkeiten für sich und ihre Familien.

Das ist das Stichwort: persönliche... (= individuelle...)

Ob wohl in seinem Namen gerade wieder so dermaßen die Post abgeht: Gott schwächelt schon wieder... diesmal in den Gottesstaaten.
*********erin Frau
343 Beiträge
@ Isa_bel
...also, ich weiß nicht, ob man das so sagen kann - "die Abschaffung Gottes" - und "Gott schwächelt schon wieder" - ich glaube, dass Glauben den Menschen tatsächlich stärkt, das Vertrauen auf Gott und dass er es gut meint mit den Menschen. Ist es nicht eine Instrumentalisierung Gottes, wenn er immer wieder herangezogen wird, um in seinem Namen Krieg zu führen? Es ist wohl wirklich so, dass die Toleranz und Wertevielfalt des Westens anderen Kulturen Angst macht. Was "bei uns" über Jahre gewachsen ist und sich entwickelt hat, erkämpft und erdacht wurde, mit entsprechenden Rahmenbedingungen wie der Säkularisation von Klöstern, der Aufklärung, der Allgemeinen Schulpflicht, Frauenwahlrecht usw. - das kommt mit den neuen Medien wie ein Meteoritengewitter in andere Kulturen - und verursacht dort Erosionen. Kein Wunder, dass es dort Ängste gibt. Kein Wunder, dass sie zu Hilfe nehmen, was sie finden können, um "ihre Kultur" am Leben zu halten. - Wie kommt es nur, dass die "normalen Leute" in Israel z.B., es nicht schaffen, eine Regierung zu wählen, die Frieden hält? - Und wir - wir schauen zu den anderen und unsere Kultur erodiert uns unterm Hintern weg. Familien zerbröseln, gemeinsame Zeiten zerbröseln, Kirchen, Parteien, Vereine, verändern sich - wer macht sich eigentlich bei uns Gedanken über die Zukunft der Gesellschaft? Zu viele Moderatoren im Fernsehen haben keine Kinder, keine Söhne und Töchter - und so erliegen sie auf ungute Weise der Versuchung, aufzustacheln, anstatt neutral zu berichten. ..... Zu Deiner Frage, Mellowness - ich versuche, in meinem direkten Umfeld Frieden zu halten. Mitmensch zu sein. Und dort, wo Vorurteile und Kriegstreiberei in Worten und Gedanken zum Vorschein kommen, dagegen zu halten, mit Fakten und Fragen.
@Franca_cosi
Na, jetzt sind wir ja doch mitten drin in der Moderne-Kritik *g*

Ich bin ganz bei dir, dass der Zeitraffer der Modernisierung die Leute in den vormodernen Gesellschaften verängstigt.

Ich glaube außerdem auch, dass Religiosität und das Transzendenzversprechen die Endlichkeit der eigenen Existenz zu überwinden, wie es die meisten Religionen tun, für sehr viele Menschen ein wichtiger Trost ist.

Und natürlich haben die Religionen vielfach auch bei Modernisierungsprozessen mitgeholfen und sie nicht nur (aber auch) behindert.

Gleichwohl stehe ich hier vor dir als Atheistin aus Überzeugung (und qua Studium), für die es außer Frage steht, dass sich der Mensch Gott geschaffen hat und nicht umgekehrt (und das heißt eben nicht, dass er - sie? es? - zu gar nichts nütze wäre, sonst hätte man ihn ja nicht erfunden *zwinker* ). Und zwar in dem Moment, als unsere Vorfahren zum ersten Mal Todesangst verspürten.

Womit wir bei der Gegenwart und ihren Konflikten wären, einer Gegenwart, die laut Steven Pinker die gewaltloseste Epoche aller Zeiten ist.
http://de.wikipedia.org/wiki … ue_Geschichte_der_Menschheit

Stimmt. Zusammenhalt ist nicht wirklich auf der Agenda von Gesellschaften, die auf Individualismus basieren. Der Wunsch nach Frieden ist uns allerdings allen inhärent, würde ich mal sagen. There is some hope... *g*

Dass die Medien einen erheblichen Anteil an der Reproduktion von Angst haben, sehe ich ebenfalls so.
(Der pauschale Vorwurf an Kinderlose, sie hätten eine Neigung zur Kriegstreiberei passt allerdings nicht so ganz zu deinem Aktionsplan Vorurteile zu kontern... *liebguck* )

Aber mehr Gott ist nicht die Lösung. Autoritäten, die uns die Richtung vorgeben, haben wir eh genug. Wir sind nun mal auf der zivilisatorischen Straße Richtung völliger Eigenverantwortung. Das klappt bisher nur so mittel. Aber Umkehr scheint mir weder möglich noch erstrebenswert.
*****_70 Mann
949 Beiträge
"Die Welt ist verrückt - und was machen wir?" von Bernd Ulrich, Untertitel "Ukraine, Gaza, Syrien, Irak - die Vielzahl der Krisen bringt den Westen ins Wanken. Es ist Zeit, Interessen und Ideale, Gewissheiten und Gefühle neu zu sortieren."

Bevor Ideale, Gewissheiten und Gefühle neu sortiert werden können, sollte sich jeder zuvor einmal fragen wie es zu manchen o.g. Krisen überhaupt kommen konnte und wie diese entstanden sind!

Hierzu ist es wichtig sich mit unterschiedlichen Sichtweisen zu befassen!

Die westliche (transatlantische) Sichtweise wird in Deutschland, durch die Medien, deren Verleger, Herausgeber oder Chefredakteure oftmals Mitglieder in transatlantischen Bündnissen sind, transportiert!

Allerdings gibt es oftmals mehrere Möglichkeiten Situation, Sachverhalte etc. unterschiedlich zu analysieren und somit fallen die Beurteilung bzw. die daraus resultierenden Ergebnisse bezüglich einer Betrachtung auch unterschiedlich aus!

Diesbezüglich nun eine gänzlich andere Sichtweise:

Die heutigen Krisenherde befinden sich u.a. in: Afghanistan, Irak, Libyen, Syrien, in der Ukraine und in Gaza.

Die Frage ist nun wann und wodurch diese Regionen eine „Veränderung erfahren“ haben!

Afghanistan sollte von islamistischen Terroristen befreit werden (welche u.a. von den U.S.A. ausgebildet wurden z.B. Osama Bin Laden). Ergebnis: Die westlichen Truppen zogen ab OHNE, dass dieses Land eine wesentliche Verbesserung erfahren hätte! Erfolg: (Vorsichtig formuliert) eher negativ zu bewerten!

Im Irak sollte ein Despot (= Saddam Hussein) gestürzt werden! Zu diesem Zweck wurde von den U.S.A. Lügen verbreitet (bspw.: Hussein hätte Massenvernichtungswaffen) um militärisch in diesem Land zu intervenieren! Ergebnis: Hussein wurde gestürzt! ; das Land wurde destabilisiert und die politische Situation wurde chaotisch und unübersichtlich! Erfolg: Keiner!

Libyen, auch hier sollte ein Diktator (Muammar al-Gaddafi) gestürzt werden, mit diesem der Westen allerdings kurz zuvor noch sehr gut zusammenarbeitete! Als dieser sodann in Ungnade fiel wurde Libyen, durch militärische Intervention, von diesem Machthaber befreit! Ergebnis: Die Situation in Libyen ist unübersichtlicher, gefährlicher und chaotischer als zuvor!

In Syrien, sollte Baschar al-Assad gestürzt werden, da es sich, nach Auffassung westlicher Mächte, hier genauso um einen gefährlichen Diktator handele wie auch in den o.g. Ländern wie im Irak oder Libyen. Eine militärische Intervention konnte durch das Vetorecht Russlands und China im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen verhindert werden! Dies hielten westliche Mächte aber nicht davon ab die „gemäßigte“ Opposition militärisch aufzurüsten (sie machten also eigentlich genau das, was man Russland bezüglich den Separatisten unterstellt wird!), obwohl Experten schon von Anfang an davor warnten, da es sich bei der syrischen Opposition um eine gefährliche Melange aus den unterschiedlichsten Kräften handele! Zudem wurden auch die Extremisten in Syrien durch Katar und Saudi Arabien unterstützt. Und, obwohl in Saudi Arabien aber auch in Katar menschenfeindliche Regime herrschen, scheut sich der Westen nicht mit diesen Staaten zusammenzuarbeiten! Ergebnis: Chaos und sehr viele Tote und Verletzte in Syrien!

Bei genauere Betrachtung kann jeder feststellen, dass eben keine Verbesserung für die jeweilige Bevölkerung erzielt werden konnte!

Fakt ist allerdings, dass die Bevölkerung dieser Länder mehrheitlich Moslems sind!

Und jetzt kommen westliche Mächte mit ihrem christlichen, kapitalistischen Weltbild, intervenieren militärisch in diesen Ländern unter den Vorwand Demokratie einzuführen, und bessere Lebenssituationen für die Bevölkerung zu schaffen. Was sie aber tatsächlich schafften ist Chaos und Zerstörung!

Jeder sollte sich nun einmal überlegen, wie viele islamistische Terroristen es gab bevor die U.S.A. Afghanistan bombardierten und wie viele es jetzt gibt!

In diesem Zusammenhang sollte nicht vergessen werden, dass die ehemalige US-Außenministerin Condoleeza Rice, welche 2006, auf dem Höhepunkt der us-iranischen Konflikteskalation, in der saudiarabischen Hauptstadt Riad, mit Verweis auf den durch den Iran gegen die arabische Sunniten angeblich aufgebauten schiitischen Gürtel, alle sunnitische Staaten aufgefordert hat, möglichst rasch ihren eigenen sunnitischen Gürtel ins Leben zu rufen.
Fortan erhielt die libanesische Regierung Militärhilfe mit dem ausdrücklichen Zweck der Eindämmung der schiitischen Hisbollah im Libanon. Fortan machte sich auch der saudische Geheimdienstchef, der berüchtigte Prinz Bandar, an die Arbeit. Das Ergebnis sind die wie Pilze aus dem Boden gestampften brutalen Gruppen wie Al-Nusra und „ISIS“ gegen die Assad-Regierung in Syrien. Und das Ergebnis des Condoleeza-Rice-Plans von 2006 ist letztlich auch die barbarische „IS“-Gruppe, die in der gesamten Geschichte des Islams ihresgleichen sucht.

Der Westen wird das Übel von „IS“, das dieser selbst geschaffen hat, nicht beseitigen. Er wird vielmehr das Chaos in der Region weiter verstärken. Die US-Neokonservativen sprechen seit langem von einer Politik des „kreativen Chaos“ für den Mittleren Osten. Das „Kreative“ an diesem Chaos ist die Festigung der US-Hegemonie in der Region, indem hier weitere „failed states entstehen und indem sie dadurch zu einer Region dauerhafter und flächendeckender Instabilität gemacht wird. Ethnische und religiöse Kriege, Bürger- und zwischenstaatliche Kriege würden den Mittleren Osten tatsächlich in diese Richtung treiben.

Schon seit geraumer Zeit stellt sich sodann den objektiven Beobachtern die Frage warum solche „militärischen“ Interventionen immer noch durchgeführt werden, wobei diese doch nur noch mehr Terror bzw. Terroristen hervorbringen.

Hierbei beschleicht einem dann das Gefühl, dass es weniger um Humanität und Philanthropie geht, sondern eher um geopolitische und wirtschaftliche Interessen westlicher Mächte!

Die Glaubwürdigkeit der humanitären Motive westlicher Mächte kann daran gemessen werden, dass dieselbe Regierungen Israels Gräueltaten in Gaza, die zur gleichen Zeit vonstatten gehen, relativieren. Zum Leid der Palästinenser wollen einige eher schweigen und das Leid der Yeziden wird für die eigene Politik missbraucht. Das ist eine erschreckende Heuchelei.

Was wiederum zur Folge hat, dass desillusionierte Moslems, welche die Heuchelei des Westens erkannt haben, andere Lebensmodelle suchen und somit empfänglich für Islamisten sind, welche zum „Heiligen Krieg“ aufrufen!

Und wenn diese dann noch Sprüche hören, wie von Wolf von Lojewski in der talkshow „Beckmann“ (sinngemäß) geäußert : „Auch wenn die Amerikaner den Vietnamkrieg verloren haben, so kann man doch, sofern man Vietnam und Kambodscha bereist, einen Teil „des American Spirit“ wiedererkennen (es wird in Dollar bezahlt, es gibt Coca Cola und Hamburger …).
Tja, der Krieg wurde also verloren aber die Umerziehung hat zum Teil funktioniert – oder was soll diese Äußerung sonst bedeuten? Dann ist das genauso kontraproduktiv wie wenn Stefan Kornelius in der gleichen Sendung äußert: „Natürlich verfolgt der Westen eigene Interessen, wenn dieser sich einmischt!“

Und dass in der heutigen, kapitalistischen Weltordnung jeder Staat seine eigenen geopolitischen und wirtschaftlichen Interessen verfolgt, zu dieser Einsicht ist dann wohl auch der Machthaber Russlands gekommen, welcher die ukrainische Revolution eher als illegalen Putsch, welcher von westlichen Mächten initiiert wurde ansieht!

Diesbezüglich stellt sich sodann die Frage, ob diese heutigen Konflikte entstehen, weil unterschiedliche „religiöse oder säkulare“ Weltanschauungen aufeinander prallen oder doch eher, weil die Menschheit im Laufe der Geschichte nichts oder nicht viel dazu gelernt hat?

Denn eines ist gleich geblieben: „Das Bestreben nach der Ausweitung von Einflussbereichen – die Hegemonialbestrebungen einzelner Staaten, Staatenbündnisse oder Imperien!


Anmerkung:
Und wenn es dann doch einmal Sinn machen könnte, wenn der Westen sich einmischte oder mehr einmischen würde, dann nimmt man hiervon lieber Abstand (siehe Gaza)!
*********erin Frau
343 Beiträge
nochmal @Isa_bel
.....abgesehen von der Haltung zu Gott gebe ich Dir Recht. - Das mit dem Vorurteil gegen Kinderlose war nicht pauschal gemeint, trotzdem - ich hab nach dem Losklicken selbst gemerkt, dass das nicht mit meiner sonstigen Richtung zusammenpasst. *rotwerd* . Ich mag mich nicht aufmischen lassen, wenn ich eh nichts tun kann. Soweit ganz profan zum Thread-Thema. Es gibt nichts Gutes, es sei denn, man tut es... Und so gibt es im direkten Umfeld genügend Situationen und Fragen, in denen "man etwas tun kann."
Franca
alles klar.
Und mit dem "lokal handeln" hast du auch recht. Nur so geht im Alltag was weiter.
*top*
Hilflos in Zeiten der Krise
Auch ich empfand und empfinde Entsetzen über die Entwicklung der letzten Zeit und es treibt mich um.

Aber ich habe keine Lust ,nur ohnmächtige Gefühle zu empfinden, also erinnerte ich mich und meine Mitstreiter aus früheren Tagen ( Ostpolitik, Abrüstungspolitik, Friedensbewegung) wie wir einfach angefangen haben. Und so versuchen wir zur Zeit ein länderübergreifendes Netzwerk von Menschen in den verschiedensten Positionen, Ämtern und Erfahrungen wieder zusammenzubringen ( dank moderner Medien geht das ja entschieden leichter), um z.B. die unglaublich einseitige westliche Sichtweise zu durchbrechen mit Blick auf Rußland, wollen die besorgniserregende Entwicklung z.B. in Ungarn nicht tatenlos hinnehmen und, und...wir oldies ( ob frühere Botschafter, Abgeordnete, Stadträte, engagierte Wissenschaftler, Journalisten aus Deutschland, Norwegen, Österreich, Italien...) mit unserem netzwerk, wie man heute ja wohl sagt, tauschen uns aus, machen uns auf Vorgänge aufmerksam, stellen Kontakte her...es sind alles nur kleine Schritte, aber dieser lähmende Mehltau kann nur so überwunden werden.

Jeder hat die Möglichkeit, sich in seinem Rahmen zu engagieren, nicht in allen Bereichen und Ländern, aber da, wo er oder sie eine Möglichkeit hat.

Was ich satt habe ist das Jammern auf hohem intellektuellem Niveau oder die Selbstgerechtigkeit, was tun ist immer besser, auch wenn die Schritte noch so klein
sind.

In diesem Sinne, auf geht`s
Bei der Rußlandverteidigung kann ich zwar nicht mit, dessen Verständnis von Menschenrechten, Demokratie, Minderheitenschutz, Meinungsfreiheit, Korruptionsbekämpfung etc. pp. das Ziel ist, wo Orbán erklärtermaßen erst noch hin will (und zu seinem Bedauern noch nicht ist) , sonst stimm ich aber total zu und mach es eben so. Die gut vernetzte Zivilgesellschaft ist um so wichtiger in Zeiten, in denen Regierungen so angstvoll agieren (auf sämtlichen Seiten), wie wir es gerade erleben.
Wir sind nicht allmächtig!
Meine Großmutter hat zwei Weltkriege hier in München überlebt! Im Vergleich dazu, geht es uns sehr gut! Man sollte sich auch nicht überfordern.
Wichtig ist eine redliche Position: Gesellschaften können sich nur und am besten unter demokratischen Bedingungen entwickeln! Die Mitwirkungsmöglichkeiten sind Chancen und erlauben kreative Entwicklungen in den Gemeinden, Kommunen und Ländern. In diesem Sinne ist die direkte Demokratie der Schweiz ein Vorbild.
Putin macht das Gegenteil. Er unterdrückt Völker, denken wir an Tschetscheinien, Georgien oder Nun die Ukraine. Er schafft freie Wahlen, von den Bürgermeistern, zu den Gouverneuren ab und verhindert die Entwicklung einer demokratischen Oposition! Er betreibt Machtpolitik im Stil der letzten Jahrhunderte.
Wir werden auch dazu nicht viel machen können!
Wichtig ist es, dass man intelektuell sauber bleibt und ihm und anderen Verführern nicht auf den Leim geht!
Und, man sollte auch nicht die Erwatungen an sich selbst überanstrengen!
******965 Mann
2.560 Beiträge
@intruder6
Sehr guter Beitrag intruder6, trifft auch meine Position sehr........

Von meiner Seite möchte ich noch ergänzen, daß es für mich wichtig wäre wenn die Politik und deren Politiker etwas mehr Zurückhaltung zu üben in einmischen nationaler Entscheidungen anderer Länder und anderer Sitten.......Mir wird deutlich zu oft von internationaler Verpflichtugn gesprochen. Zu oft!
*******na57 Frau
22.279 Beiträge
JOY-Angels 
Das Problem
ist aber, dass viele Vorgänge in anderen Ländern auch uns betreffen in diesen globalisierten Zeiten.


*gruebel*
******965 Mann
2.560 Beiträge
@Katharina57
Bitte nenne welche............
*******na57 Frau
22.279 Beiträge
JOY-Angels 
Wenn Putin
die Gaslieferungen einstellt.

Zum Beispiel.

Wenn in Ländern am Rande der europäischen Grenzen sich ein islamischer Staat etabliert, der uns und unsere Lebensweis für zerstörenswert hält. Und der auch Angst und Schrecken in der Region verbreitet und Tausende auf die Flucht treibt.

Zum Beispiel.

Wenn ich Mitglied der NATO oder der UNO bin, dann bin ich Mitglied einer Gemeinschaft mit bestimmten Werten - aber was ist, wenn jemand diese Werte bedroht ?

Man kann das auch anders sehen, in Einzelfällen ist es eine kritische Entscheidung, aber ich sehe es so. Wir leben nicht im luftleeren Raum ... und die Komplexität der Probleme und der Handlungsmöglichkeiten ist auch etwas, was verunsichern oder mutlos machen kann.
******965 Mann
2.560 Beiträge
Wenn Putin die Gaslieferungen einstellt haben Experten konstatiert, das dies wenig bis gar keine Wirkung hat.

Ein islamischer Staat willuns nicht vernicht, nur einzelne Gruppen. Diese Gruppen existieren weil wir unn in ihre Angelegenheit eingemischt haben.

NATO ist ein Beispiel, das stimmt. Solche Bündnisse waren irgendwann mal richtig.
Aber bitte Ukraine ist nicht in der NATO und wir mischen uns dennoch ein...........

Hast du noch andere Beispiele?
*******na57 Frau
22.279 Beiträge
JOY-Angels 
Das hat keinen Sinn ... denn natürlich kann man auch argumentieren, dass uns das alles nichts angeht - und es ist auch für den Einzelfall zu entscheiden.
******965 Mann
2.560 Beiträge
Das habe ich nicht geschrieben, das uns das alles nichts angeht.
Im Gegenteil in einem von drei Punkten ist das so........

Ich wollte diskutieren über deine Meinung, über deine Punkte, deswegen fragte ich nach. Ich gebe zu, das ich eine gegensätzliche Meinung habe, die aber auch nicht falsch sein muss. Mir erschliessen sich halt einige weltpolitische Dinge nicht, stimmt aufgrund der Komplexität, aber ich werde ja auch nicht wahrheitsgemäß von denen informiert, die weltpolitische Dinge entscheiden.

Ukraine habe ich ja erwähnt, erschliesst sich mir nicht, warum wir uns dort eingemischt haben und es immer mehr tun...........Bitte aber, jetzt geben wir den Kurden Waffen, damit sie sich gegen IS verteidigen können, wenn dies vorbei ist wenden sie die Waffen gegen die Türkei, ein NATO Staat. Was soll ich von solchen weltpolitischen Dingen halten?
*******use Mann
3.197 Beiträge
Wie der Experte
begründet, daß die Einstellung der Gaslieferung durch Russland keine Auswirkung
hat, würde mich doch SEHR interessieren.

Ich denke, daß dies die letzte Stufe der Eskalation des Handelskrieges von
russischer Seite wäre, weil dies für beide Seiten folgenschwer wäre.
Nach einem solchen Schritt wäre eine spätere Normalisierung der Beziehungen
schwierig, wenn nicht sogar unmöglich.
Denn es gibt wechselseitige Investitionen, so ist der Eigentümer des größten
dt. Gasspeichers zB. Gazprom.
Davor stünde sicher ein Überflugverbot für EU -Maschinen (von Putin angedeutet)
oder ein Importverbot für Autos aus der EU.
Ich habe noch keinen Experten gehört, der meint, daß dies keine Auswirkungen
hätte.
Beschwichtigungsversuche im Sinne von Kleinreden habe ich bisher ausschließlich
von Politikern gehört.
Russland ist nach den USA und China der drittwichtigste Handelspartner der EU
und damit auch von D.
******965 Mann
2.560 Beiträge
Alos ich könnte nicht für mich in Anspruch nehmen alle Expertisen zu einem Thema gelesen zu haben........ich persönlich habe dies mehrfach gelesen, kann aber natürlich nicht einschätzen wie gut diese Experten sind.

Ich denke Einschränkungen führen zu Einschränkungen, insofern kann dies nicht ohne Auswirkung sein. Aber die Komplexität zu erfassen ist für mich nicht realistisch, deswegen bin ich auch eher einer der versucht das Problem an der Wurzel zu analysieren und dazu sind in vielen Dingen historische Begebenheiten sehr wichtig!
Einmischung ?!
Sollen wir uns einmischen? Ich denke schon, aber aus festen demokratischen Überzeugungen, nicht aus Schrecken über die furchtbaren Zeiten. Ein Mensch kann sich nur in Freiheit, und das heißt in demokratischen Verhältnissen entfalten. Nur da wo er respektiert und gehört wird wird seine Kreativität sinnvoll einzusetzten sein. Das heißt aber auch: Freie Presse, vielfältige Informationen, selbstvertändlich Wahlen der Bürgermeister und der Landesvertreter. In Russland der Gouverneure! Mit diesen Überzeugungen müssen wir versuchen die Bevölkerung zu erreichen. Man kann auch die Meinung vertreten, dass die alte Machtpolitik, immer den Menschen geschadet hat, und immer Konflikte produziert die sich nicht positiv auf das Leben der Menschen auswirken.

Wir brauchen keine Trennung mehr! Jede Religion ist immer eine Trennung, eine Grenze zwischen den Menschen. Wir haben die Grundlagen für eine weltweite Glaubensrichtun: den Humanismus, auf der Grundlage von Toleranz und Solidarität! Auf der Grundlage von Voltaire und Kant! Deshalb bezeichne ich mich als Atheisten!

Die direkte Demokratie der Schweiz kennt zwei Gesetze die einzuführen sind: das Referendum, das Gesetz erlaubt Gesetze abzulehnen, und das Initiativrecht, das Gesetz erlaubt gesetzliche Initiativen auf den Weg zu bringen. Ein wichtiger Aspekt dabei ist, dass die Parteien an Bedeutung verlieren. Ein zweiter ist, dass die Bürger selbst über den Steuerfuss bestimmen.
Alles funktioniert natürlich nur auf der Grundlage einer freien Presse, von Unten nach Oben. Zuerst muss sich die direkte Demokratie in der Gemeinde bewähren, dann im Bezirk und im Bundesland.

Wegen Russland sollten wir uns auf einen kalten Winter einstellen! Damit kann man Putin das Geld, das er braucht um die Krim zu sanieren und sein "Neurussland" aufzubauen, wegnehmen! Wir können alle unsere Heizungen etwas herunter drehen!

Also wärmen wir uns etwas und feiern zusammen, gemeinsamer Sex wärmt auch!
******965 Mann
2.560 Beiträge
@intruder6
Ein Hoch auf Erasmus, das sehe ich in diesem Punkte - Humanismus - genauso.......*top* und ebenfalls sehe ich die direkte Demokratie als Notwendigkeit an! *top*
*******use Mann
3.197 Beiträge
Dazu braucht man nicht viel zu lesen:
Es geht um wirtschaftliche Folgen, die ab einem gewissen Ausmaß sicher
auch gesellschaftliche Folgen hätten.

Solche Auswirkungen sind direkt (wie auch die Maßnahmen von Zentralbanken)
direkt an den Weltbörsen ablesbar.
Wie sieht es also aktuell in Frankfurt aus -also wie ist die Einschätzung der
Markteilnehmer?
Die Krise in der Ukraine ist in den Augen der Börsianer der wichtigste politische
Schauplatz. Warum herrscht dort keine Panik?
Bisher werden die Wirtschaftssanktionen als "Säbelrasseln" angesehen.
Die Auswirkungen der Sanktionen bisher sind in der Tat gering.
Dementsprechend sind auch die Auswirkungen auf die Kurse gering.
Ein Statement eines Chefhändlers von heute geht in diese Richtung.
ABER nach seiner Aussage wären die Auswirkungen an der Börse bei
einer weiteren Eskalation erheblich.

Und wenn es um das russische Gas geht, ist die Lage überhaupt nicht
schwierig zu beurteilen. Deshalb nochmal einige Zahlen:
-D bezieht 39% des benötigten Erdgases aus Russland.
• Die Importquote der EU insgesamt liegt auf diesem Niveau.
• 6 EU -Staaten sind auf dem Energiesektor zu 100% von Russland abhängig.
• Russland ist der größte Gasexporteur weltweit.
• umgekehrt ist (zumindest noch) die EU der wichtigste Handelspartner
Russlands.

Wie kann man da auf die Idee kommen, daß die Auswirkungen nicht erheblich
wären?
Im Gegenteil: Steigende Energiepreise sind eine Wachstumsbremse -weltweit!
******965 Mann
2.560 Beiträge
Erbitte Info über die Quelle dieser Informationen:

Und wenn es um das russische Gas geht, ist die Lage überhaupt nicht
schwierig zu beurteilen. Deshalb nochmal einige Zahlen:
-D bezieht 39% des benötigten Erdgases aus Russland.
• Die Importquote der EU insgesamt liegt auf diesem Niveau.
• 6 EU -Staaten sind auf dem Energiesektor zu 100% von Russland abhängig.
• Russland ist der größte Gasexporteur weltweit.
• umgekehrt ist (zumindest noch) die EU der wichtigste Handelspartner
Russlands.


Danke im Voraus!
*******use Mann
3.197 Beiträge
Diese Zahlen...
habe ich hier schon mal verwendet. Diese habe ich einer Sonderbeilage der
@*********tung zum Thema entnommen, in der auch Claudia Kempfert
zu Wort kommt.
Die Zahlen variieren etwas, je nach Veröffntlichungsdatum.

Als Ersatz hier EU -Energiekommisar Oettinger zum Thema:

http://www.tagesspiegel.de/p … tel-der-politik/9656596.html
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