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Darf ein bisschen oder etwas mehr Haar zu sehen sein? Newton, der sicherlich als Meister der Zunft gilt hat oft mit Pelz fotografiert. War das nur seiner Zeit geschuldet oder war es ein bewusstes Stilmittel um die letzten Details zu verbergen.
Ja und nein. Es war zum einen ein bewusstes Stilmittel, dass sich Frauen so selbstbewusst und natürlich zeigen, wie sie wirklich sind. Die 4000 Jahre vorher, von den ägyptischen Wandmalereien über die griechischen und römischen Statuen bis zu den Gemälden von Botticelli bis ins 19. Jahrhundert wurden Menschen immer wieder nackt gezeigt, aber ohne Intimbehaarung. Ob die ‚Models‘ nie Haare hatten oder ob dieser Aspekt in den Kunstwerken verschämt weggelassen wurde? Courbet war mit
L’origine du monde der erste, der Schamhaare zeigte.
Es ist aber auch eine Modeerscheinung. Es gab immer wieder Phasen mit bzw. ohne Haare. Zu Newtons Zeiten lies
man frau es ungehemmt wachsen, vor zehn Jahren war kahl der Standard. So gesehen war es auch eine Frage des Angebots. Jetzt dreht sich imho das Pendel wieder hin zu einer Behaarung (Beobachtungen aus der Sauna und am FKK-Strand).
Es ist auch eine Geschmacksfrage. Dem einen gefällt’s mit, dem anderen ohne – ich bin der andere.
Last but not least ist es auch eine Art Vertragsfrage. Wenn sich ein Model auf der Sedcard blond präsentiert und dann dunkelbraun an den Set kommt, kann das Ärger geben. Ebenso, wenn Körbchengröße B gebucht wurde und vor der Studiotür steht Doppel-D. Selbstverständlich darf sich das Model neu frisieren oder die Körbchengröße ändern lassen. Aber dann gehört es sich, dass klar kundzutun. Ähnlich sehe ich es mit dem Intimbehaarung. Wenn der Fotograf einen üppigen Busch aufnehmen will, weil ihm entsprechende Bildideen vorschweben und er ein passendes Model bucht, wird er mit einer Nacktschnecke im Studio nicht so glücklich sein.