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Akt „2.0“

******elt Mann
156 Beiträge
Themenersteller 
Akt „2.0“
Das Thema der Gruppe ist „weg von den etwas langweiligen, altbackenen Nacktfotos unserer Großeltern“. Fand ich sehr sympathisch, und bin daher beigetreten.

Ich werfe die Frage mal in die Runde, weil sie mich beschäftigt. Was ist für euch altbacken in der erotischen Fotografie, was nicht? Wenn modern der Gegenbegriff ist, was hat ein Bild, das modern ist
(bzw. was ist es, das ein altbackenes Bild nicht hat)?

Ich frage aus Neugierde und habe selbst keine gute Antwort.

Merci.
Profilbild
*********hoto Mann
146 Beiträge
Gruppen-Mod 
Also ich persönlich finde diese 80-90er Jahre Fußgängerzonen Bilder nicht so toll.
Studio kann echt geil sein aber irgendwie hab ich mich an so manchen Sets satt gesehen und finde es langweilig
******elt Mann
156 Beiträge
Themenersteller 
Was meinst Du mit „Fußgänger Bilder“?
**********apher Mann
174 Beiträge
aus einer professionellen technischen Sicht....
....finde ich das klassische Rembrandt Licht Setting bei Erotikfotos z.B. ausgelutscht (aber eben auch sehr charakteristisch für "altbackende" Aktfotografie)

Natürlich beginnt so ziemlich jeder Hobby-oder Amateurknipser der sich langsam mit erster Blitztechnik versucht früher oder später zu erst an dieses spezifische Lichtsetup. Jedoch ist es einfach nicht mehr modern.

Mehr mit unkonventionellen Lichtformern, Stripelights und direkter gelenkten Licht arbeiten, macht das Bild frischer.

***********

Zum anderen fotografieren viele im Erotikbereich immer noch mit klassischer "hoher geschlossener Blende für viel Schärfe" und vernachlässigen die schönen Bildkompositionen die mit offenblendiger Freistellung (auch auf engen Raum !!!!!) möglich sind. Schaut man sich Aktfotografie z.B. hier im Joy an fällt auf das nur wenige offenblendig (gute Ergebnisse) erzielen,...weil es eben gekonnt sein muss. Belohnt wird man, wenn man es beherrscht allerdings mit einer sehr modernen Optik die das alte angestaubte Image von Erotikfotos evolutioniert.

************

Was ein Erotikbild ausserdem altbacken macht sind immer gleiche Winkel und Brennweiten. Warum nicht auch mal unkonventionelle Winkel und Bildkompositionen. Nur weil die Semi Amateure langsam gelernt haben die "Rule of Thirds" einzuhalten, heisst es nicht das diese Regel immer sinnig ist. Ein Bild muss nicht immer in Sektoren geteilt sein, es muss nicht immer kerzengerade nacheditiert werden usw. Mehr Mut zu individuellen Stil.
Eine 35mm Brennweite auf 2 Meter Entfernung für eine Akt Portraitaufnahme ist dann auch etwas das sehr altbacken (früher sehr viel genutzt) ist und perspektivische Verzehrung in grauenvoller Art erzeugt. Alles wird Decompressed dicker gemacht als es tatsächlich ist....furchtbar und hat in dieser Fotografie Sparte nur etwas zu suchen wenn Location, Setting und Bildkomposition passen und der Fotograf als wichtigster Faktor auch sein Handwerk versteht.

----

Natürlich sind meine Aussagen eine subjektive individuelle Betrachtungsweise und erhebt keinen Anspruch auf Richtigkeit.
Profilbild
*********hoto Mann
146 Beiträge
Gruppen-Mod 
******elt:
Was meinst Du mit „Fußgänger Bilder“?
Sorry das wollte Fußgängerzone heißen. Ich meine Bilder von Fotostudios die seit 30 jahren in kleinen Städten in der Fußgängerzone ansässig sind und sich nicht weiter entwickeln.
Natürlich gibt es auch Ausnahmen und Leute die einen guten Job machen
*******oto Mann
315 Beiträge
Die aufgeworfenen Fragen von "Lichtwelt" sind meines Erachtens weder vollständig noch für alle zufrieden stellend zu beantworten: ich finde Aktphotographie von Gertrude Fleischmann und Man Ray nicht verstaubt, obwohl diese zur Generation der Grosseltern gehören. Im Gegensatz zu heutigen Aktaufnahmen, bei denen ein unbeteiligt wirkendes, meist weibliches Model sich vor einem neutralen Hintergrund oder sich räkelnd in einem offensichtlichen Studioset ohne Kleider präsentiert. NUR nackt ist doch eigentlich kein Akt im photographischen Sinn. Ich glaube, der Wunschvorstellung des Modernen am ehesten entsprechend ist, wenn eine gewisse Selbst-Verständlichkeit, eine Bejahung des eigenen Körpers durch das Model zum Ausdruck gebracht wird und auch so eingefangen und weiter gegeben werden kann. FB und Co. versuchen zwar (erfolgreich) wieder eine neue Prüderie zu manifestieren, aber der Surrealismus sollte uns doch gelehrt haben, dass man zumindest alte Zöpfe wie Nackt = Akt hinterfragen sollte - und auch sich am besten.
Provokativ formuliert: verstaubter "Akt" = nur nackt, Akt 2.0 = es selbstvesrtändlich finden, seinen Körper zusammen mit Emotionen zu zeigen (?????)
LG - idur
*********aler Mann
281 Beiträge
Analogien
Hi

also ich würde nicht die Analogie "verstaubt" hier nutzen - digital ist ja eher staubfrei *zwinker*

Ich denke man merkt in Zeiten der relativ leichten Verfügbarkeit anderer Galerien abseits von Playboy und Co. dass es viele gibt, die sich daran versuchen - mit mehr oder weniger Geschick, Talent, Idee oder Erfahrung...


Wenn ich mir die Entwicklung einiger Portale im Internet ansehe - die Schwemme an erschwinglichem Equipment und die realtiv leichte Verfügbarkeit von potentiellen Models über das Internet - macht sich deutlich bemerkbar...

Es ist heute leicht sich hier ein Portfolio aufzubauen.

Die leichte Verfügbarkeit und Menge macht es aber schwer, sich von der Menge abzusetzen - und hier komme ich auf die ersten genannten Punkte oben. Wenn das Equipment vorhanden ist, aber Erfahrung und Talent dem hinterher hinkt, wird schnell die Trumof-Karte der Provikation in Akt und PornArt gezogen...

Ich denke da kommt es her, daß man schnell den schalen Beigeschmack bekommt - wenn es nur schneller nackter und extremer werden muss - wird es recht eindimensional...

Auch wenn es textilfrei zugeht - kann man immer noch andere Aspekte und Qualitäten in einem Bild einbauen um eben Niveau und "Würze" auch Abseits von Haut und Co. zu haben...

Gruß aus den Schatten *zwinker*
******elt Mann
156 Beiträge
Themenersteller 
Was sind die „andere[n] Aspekte und Qualitäten“, die ein Bild zu etwas Modernem und nicht Altbackenem machen?
versteckt
*****_ok Mann
166 Beiträge
Eine Lichtquelle
Mir gefallen vor allem Low-Key-Fotos im Studio mit einer Lichtquelle, die durch den Schattenwurf vieles verdeckt und neugierig macht
*******tic Mann
422 Beiträge
für mich macht nicht das Licht ein Bild altbacken, sondern die Szene.

Kann diese Bilder nicht mehr sehen, wo Frauen kopfüber von einem Stuhl oder Couch runter hängen ... habe zudem nie verstanden, was das Bild aussagen soll ... diese Szenerie ist für mich z.B. exrem altbacken.
art_of_nude - fine art nude
*******nude Mann
1.284 Beiträge
Ideen-Flut
Es ist ja nicht leicht, in dieser visuell überfluteten Welt immer neue Ideen zu entwickeln. Ich beobachte das in allen Foto-Foren immer wieder.
Mal war es das Rapsfeld, wo jemand mal zuerst eine gute Idee hatte. Rotes Tuch, gelbes Rapsfeld. Die Idee wurde aufgegriffen und nachgeahmt oder weiter entwickelt. Nach einem halben Jahr stöhnte man: Bitte kein Rapsfeld mehr.
Dann kamen die Mehl-Shootings bis man eine echte Mehl-Allergie entwickelte. Irgendwann kam dieser Liquid-Filter und alle Models zerflossen in Wasser.
So bald es schneit, geht es los: Models stehen nackt im Schnee und man sieht ihnen an, dass es saukalt ist. Der Sinn dieser Bilder hat sich mir nie erschlossen. Von NIP mal ganz zu schweigen.

"Neu" wird es nie geben. Ein bisschen "Anders" vielleicht. Zum einen war es mir immer wichtig, erst mal eine eigene Qualität zu entwickeln. Das mag auch altbacken wirken, ist aber eine Grundlage, auf der man neue Ideen entwickeln kann und so etwas wie den eigenen Stil.
In der Aktfotografie ist es wie in jeder anderen Kunstform auch: Erst mal das Handwerk erlernen und die wichtigsten Regeln, die man dann auch mal mit Freude brechen darf. Ohne das Handwerk wird sonst nur munter drauf los geknipst unter Berufung auf die "Freiheit der Kunst". Wenn für manche diese Freiheit heißt, das es egal ist, ob sich im Hintergrund des nackten, schlecht beleuchteten Models mit weit geöffneten Schenkeln der Wäschekorb, das Bügelbrett und ein Heizkörper befindet - bitte, macht weiter so, ich werde das nicht mehr kritisieren, weil man in Foren sowieso nur dumme Antworten bekommt ... (siehe Freiheit der Kunst).
Man kann auch die Bremsen seines PKW selbst reparieren, ohne das Handwerk gelernt zu haben, sollte sich dann aber nicht beschweren, wenn die Karre irgendwann am Baum klebt.
******elt Mann
156 Beiträge
Themenersteller 
Danke für die vielen Denkanstöße. Meine Frage in die Runde war: Was ist in der erotischen Fotografie altbacken vs modern, in Anlehnung an das Gruppenthema hier.

Mit dem physischen Alter der Bilder bzw. des Stils hat das bestimmt nichts zu tun, wie idur_photo zu recht sagt. Ich hatte diese Tage wieder die Nudes von Eric Weston in der Hand. Für meinen Geschmack sind die so frisch, wie wenn sie gestern geschossen wären. Aber sowas sieht natürlich jeder anders.

Und idur_photo hat noch in einem anderen Punkt recht. Das Ablichten von nackter Hautfläche ist heute für sich genommen uninteressant, weil allseits präsent. Das war anno dunnemals noch anders, aber vielleicht kommen wir dank der Neuen Prüderie wieder dahin...

Isses die Technik? Also ich meinesteils habe null Bock, auf amateurigen Techniken herumzuhacken. Das ist eine Frage der Flughöhe. Es gibt immer jemand, der höher fliegt.

Und Stile/Motive kommen und gehen. Das kreative Suchen bleibt. Wäre schön, wenn wir hier noch mehr interessante Beiträge lesen könnten. Hat mich gefreut, dass das Thema interessiert *zwinker*
**********apher Mann
174 Beiträge
@******elt

Isses die Technik? Also ich meinesteils habe null Bock, auf amateurigen Techniken herumzuhacken. Das ist eine Frage der Flughöhe. Es gibt immer jemand, der höher fliegt.

Wurde das in diesem Thread getan? Mir ist davon nichts aufgefallen. Ich selbst habe amateur Techniken z.B. nur als typische "weit verbreitet" Annekdote benutzt, aber kann mich nicht entsinnen das einer im Verlauf dieses Threads etwas oben beschriebenen getan hätte?!

Erleuchte mich bitte, LICHTwelt schmunzel

Viele Grüsse
*****alo Mann
2.171 Beiträge
ich sondere mal
einen Tipp ab:
Anstatt euch mit der Frage modern oder altbacken zu beschäftigen, studiert die menschliche Wahrnehmung. Wenn ihr die verstanden habt, besitzt ihr den Schlüssel zu den Fragen. Moden kommen und gehen, die menschliche Wahrnehmung ändert sich sehr viel langsamer.
Noch etwas: Ein Fotograf darf alles, er muss es nur schlüssig begründen können.
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