Ich selbst habe 4 Kinder. Die GROSSEN sind lange ausser Haus. Lediglich der Nesthaken ist noch hier.
Als ich 1981 geheiratet habe, waren die GROSSEN schon da. Sie waren damals 6 + 4 Jahre alt. Für mich war es ein Herzenswunsch die Kinder der Frau, die ich liebe, mit in meinem Leben zu haben. So ist es auch heute noch. Wir sind lange geschieden, gleichwohl bin ich Vater aller meiner Kinder. Vater ist, wer da ist. Ich bin und war da.
1984 kam der Exnesthaken zur Welt und ich hoffe, dass ich nie einen Unterschied zwischen den Kindern gemacht habe.
Kinder sind das, was auf diesem Planeten von uns bleibt. Auch wenn man sie nicht selbst zeugt, so prägt man sie und gibt ihnen viel von sich fürs Leben mit. So oder so sind sie Quell der Freude und unser Statthalter, wenn wir lange nicht mehr sind.
Zum Thema:
Aus meiner Erfahrung weiß ich, dass es wesentlich einfacher für eine Frau mit Kindern ist, einen Mann zu finden als umgekehrt. Männer mit Format übernehmen auch Verantwortung. Und wenn es paßt, also wenn die Kinder und Frau eine echte Gemeinsamkeit und Familie wollen, dann funktioniert das auch. Aber das müssen eben alle Seiten zulassen. Und daran hapert es oft. Man kann nur die Verantwortung übernehmen, die auch angeboten und geteilt wird.
Wenn ich so manche Kontaktgesuche lese, in denen Frau/Mann schreibt, an erster Stelle stehen meine Kinder, so ist das doch nur natürlich. Oft soll es aber auch bedeuten, dass der neue Partner zwar als Toyboy/Toygirl und oder Bespaßer/in und oder als Sponsor willkommen ist, sich aber bitte bei den Kindern und deren Erziehung völlig heraus hält. Das kann so nie und nimmer funktionieren, wenn man einen Lebensraum teilt. Verantwortung hat auch immer mit Teilhabe und Achtung zu tun. Wechselseitiger Achtung aller Beteiligten.
Jetzt bin ich 57 Jahre alt, lebe mit dem Nesthaken II (12 Jahre) zusammen. In der Woche ist er bei mir, am WE meist bei der Mum. In meinem Alter nun möchten Frauen gerne einen Mann ohne Kind. Sie haben Zeit ohne Ende, die Frühverrentung naht, und frau möchte den Mann für sich. Das kann ich alles verstehen.
Ich mache mich allerdings schlecht als Bespaßer oder Animateur. Ich habe einen feinen Job, der mich fordert, und eben auch den süßen Nervsack in meinem Leben. Da liegt einiges an. Mir bleibt also keine Zeit für die wöchentlichen Doppelkopf / Makramee / Kegel oder Gartenabende. Und ich habe auch keine Lust dazu. Das ist mir zu wenig Leben. So mag ich erst kurz vorm Friedhof meine Zeit verbringen. Und vielleicht nicht mal dann.
Ich habe also mein Lebensalterfenster der potentiellen Partnerin vergrößert. Früher konnte ich mit jüngeren Frauen nie etwas anfangen. Heute paßt es besser in das Leben, welches ich führe. Hmm, nun bin ich eben der alte Sack, der nach Junggemüse Ausschau hält. Zumindest für das Gemüse. Nicht für mich. Um Irrtümer zu vermeiden, jung ist für mich ab 40.
Es ist also auf beiden Seiten, bei Weiblein wie Männlein, schwer, jemanden zu finden. Zum Sex gewiß, aber auch der macht nur Spaß, wenn man sich kennt und einlassen kann. Sonst sind Profis eine Alternative. Dieser Teil des menschlichen Zusammenseins ist käuflich.
Gerade wenn man Kinder hat muß eine Beziehung aus sich selbst heraus wachsen. Das braucht Zeit und Einfühlungsvermögen. Also, Augen auf, und nach vorn schauen.
Grüße vom Ben