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Horrorszenario

******hum Mann
667 Beiträge
....alter...
Sehe jetzt auch erst wie erwachsen die schon sind . Kann nur sagen " Wohngruppe " und das ist sicher für alle eine Verbesserung um den Alltag lebenswerter zu machen .
in der Altersstufe wird es mit zusätzlicher Familienhilfe sehr schwer sein
jedoch kann und muß durch die Krankenkasse, sowie die Rentenkasse, eine Versorgung geregelt werden
zBs Wohngruppe, junge ErwachsenenBetreuung
es gibt dazu AUCH Hilfen über die Caritas, Behindertengruppen, auch "AktionMensch" hat dazu unterschiedliche Info zusammen gestellt
kostet jetzt natürlich etwas Zeit und dadurch auch kräftezehrend
doch die Hilfen stehen den Beiden zu, nur kommt keiner und bietet sie an, bei der Anforderung mußt du den Anstupser mit geben und zur Seite stehen
*******ein Frau
846 Beiträge
Themenersteller 
Sie werden nie alleine wohnen können. Sie brauchen immer Jemand, der ihnen helfen kann, quasi, ein paar gut sehende Augen. Im Moment bin ich noch die Augen meiner Kinder. Sie werden wohl in eine WG mit Freunden ziehen. Das ist die beste Lösung! Bis Ausbildungsende werden sie aber auf jeden Fall noch bei mir wohnen bleiben.
******_71 Mann
1.315 Beiträge
Na, da sind ja die schwachen Bronchien und die paar Allergien, die mein Kurzer (erst 5 J.) hat und auch schon anstrengen werden können, echte Peanuts.

Weil ich nicht weiß wie das bei Euch gelaufen ist, will ich hier auch nicht klugscheißern, sondern einfach nur ein paar allgemeine Anmerkungen los werden.

Ich habe mehrfach erlebt, wie Eltern zwanghaft versucht haben einen "Normalzustand" herzustellen, der nicht erreichbar war, sich dabei aufrieben und selbst kaputt gemacht haben. Möglicherweise ist es hilfreicher eine Situation so zu akzeptieren wie sie ist und sich darauf zu konzentrieren wie man mit den gegebenen Einschränkungen am Besten umgeht und die größte mögliche Selbstständigkeit ermöglicht. Dazu muss man dem Nachwuchs aber auch etwas zutrauen.

Leider ist dabei die Krankenkasse häufig keine Unterstützung und auch Organisationen wie der Caritas sind da Grenzen gesetzt. Aber es gibt zum Beispiel Stiftungen, die in konkreten Einzelfällen helfen können. Wer die Öffentlichkeit nicht scheut, könnte eventuell auch über Crowdfounding versuchen die nötigen Mittel zu beschaffen. Das ist zwar alles zunächst nicht weniger anstrengend, aber es kann in dem ein oder anderen Fall Licht am Ende des Tunnels sichtbar machen.

Was die TE angeht erst Mal Gratulation, dass Ihr das mit den Ausbildungen hin bekommen habt. Was machen denn die Beiden?

Beste Grüße und alles Gute für die Zukunft.
*******ein Frau
846 Beiträge
Themenersteller 
Also das mit dem Thema "akzeptieren und damit leben" kann ich nicht mehr hören. Wer davon nicht betroffen ist, kann auch nicht mitreden, sorry. Ich bin schon so weit, dass ich den ganzen Herrschaften, die das zu mir sagen, erkläre, dass sie sich ihre "guten Ratschläge", wie ich das verarbeiten soll, dahin stecken sollen, wo keine Sonne scheint. Egal, das lassen wir jetzt mal außen vor. Für mich als Mutter ist die Situation, wie seelisches Sterben auf Raten.

Meine Kinder machen gerade eine Ausbildung als IT-Fachinformatiker Anwendungsentwicklung. So war das allerdings überhaupt nicht geplant. Der Ältere wollte auf die Kunst & Modeschule in München gehen und der Jüngere wollte unbedingt Koch werden. Beide haben wegen ihrer Augenerkrankung eine "rote Karte" bekommen.

Unser "Nightmare on elm street" begann allerdings mit der Schulzeit. Der Ältere konnte nicht normal eingeschult werden, weil er unter einer ausgeprägten "Sozialphobie" gelitten hat. Als er von der Förderschule in die Regelschule entlassen wurde, begann sein Martyrium. Er wurde wegen seiner Ängstlichkeit und Sehbehinderung gemobbt, was das Zeug hielt. In der Schule wurde er von seinen Mitschülern gequält, geschlagen und gehänselt. Kaum war er zu Hause ging der Telefonterror los und uns wurden Eier an die Fenster geschmissen, verbunden mit der Drohung "wehe, wenn Du morgen in die Schule kommst". Der Jüngere musste ab der 5. Klasse in die Blinden- und Sehbehindertenschule wechseln. Er wurde ebenfalls vorher von seinen Mitschülern wegen seiner Hyperaktivität und Sehbehinderung gemieden und körperlich attackiert. Damit die Kinder noch eine Chance bekommen, habe ich meinen guten Job aufgegeben und bin nach Freising umgezogen.

Beide haben nach der Schulzeit keinen Ausbildungsplatz bekommen, 3 x darf man raten warum *schiefguck* Daraufhin haben ebenfalls beide ein "Freiwilliges Soziales Jahr" gemacht. Der Ältere in einem Behindertenwohnheim bei der Lebenshilfe Freising und der Jüngere im Heim für blinde Frauen in München. Mein Älterer hat sich nach diesem Jahr entschieden, dass er weiter mit behinderten Menschen arbeiten möchte und deshalb eine Ausbildung zum Heilerziehungspfleger anstrebt. Als er schon das 1. Ausbildungsjahr fast hinter sich hatte, wurde ihm eröffnet, dass er, wenn sein Augenlicht noch schlechter werden würde, diesen Beruf nicht weiter ausüben kann. Daraufhin hat er sofort hingeschmissen und ist spontan nach Würzburg in eine Einrichtung für Blinde und Sehbehinderte gegangen, um sich als IT-Fachinformatiker umschulen zu lassen. "Der Kleine" hatte das unfassbar große Glück am 1. September am Flughafen München als Auszubildender zum IT-Fachinformatiker anzufangen, nachdem die "FMG" ihn 2 Monate lang in die Mangel genommen hatte, um zu sehen, ob er diese Ausbildung mit seiner Sehbehinderung und seinem Schulabschluss auch schaffen könnte.

Ich kann mich noch gut an die schei... Lehrerin vom Jüngeren erinnern, die zu mir gesagt hat, dass mein Sohn faul und blöd wäre. Als er sich zum Quali anmelden wollte, sagte sie uns mit einem fiesen Grinsen im Gesicht: "Das kann er sich sparen, das schafft der eh nicht!" Und das aus dem Mund einer Lehrkraft, die eine besondere pädagogische Ausbildung für Behinderte hat.

So, jetzt habe ich schon wieder so viel geschrieben, dass mir die Finger glühen.
***ie Frau
7.369 Beiträge
Gruppen-Mod 
Das Mobbing in den Schulen ist fies und unfair. Unglaublich. Trotz allem scheinen deine Kinder den Mut nicht verloren zu haben. FSJ, Ausbildung - wenn auch nicht im Traumberuf, schlechte gesundheitliche Perspektiven .... da kann man sich auch zuhause verkriechen ... wie gelingt es ihnen mit den Einschränkungen zu leben?
Mobbing in Schulen, ist mir auch seit Jahren bekannt, wird auch von den "Fachkräften" übersehen und herunter gespielt, ist eine belastende Situation, muß auch (aus meiner Sicht) dringend mehr getan werden, dafür fehlen die Mittel, jegliche Töpfe in den Bereichen sind leer, die Klassen zu voll, die Lehrer nicht ausreichend vorbereitet oder leben schon zu lange in einer "Blase"

soweit ich jetzt hier die einzelnen Bereiche lese, geht es dir, liebe TE, um deine Frustpunkte, die du hier raus läßt, denn auf einzelne Bereiche gibt es irgendwie keine (für mich) erkennbaren Anzeichen
*Zusammenfassung
deine Beiden sind als junge Erwachsene zu sehen, die jetzt durch Ausbildung, bald Berufsleben, mehr Selbstständigkeit erlangen müssen
dazu gehört auch eine erweiterte Ablösung von dir, die dann nicht mehr zur Rundummauer zur Verfügung steht
°ich kenne ein paar sehbehinderte Menschen, die sehr gut in WG, Wohngruppen und auch allein leben
wieviel traust du deinen Beiden zu, wieviel wollen sie selber
klar, die gesundheitlichen Einschränkungen sind heftig, doch je mehr du sie selbst machen läßt, je mehr schaffen sie auch allein
(dann laufen sie eben zwischendrin mit gefärbter Unterwäsche herum, weil so ein Socken alles "anhaucht")
Lieblingsspruch eines seheingeschränktem Spastiker "ich seh´s je nicht"
dazu ein zufriedenes Grinsen selbst seine Hemden gebügelt zu haben


nimm die kleinen Lichtblicke und halte dich an diesen fest
******_71 Mann
1.315 Beiträge
Also das mit dem Thema "akzeptieren und damit leben" kann ich nicht mehr hören.

Das kann ich in Deinem Fall gut nachvollziehen.

Deshalb waren das von mit auch keine Ratschläge an Dich, sondern lediglich allgemeine Anmerkungen aus meiner Erfahrung/Beobachtung heraus. Ich habe/hatte in meiner Familie und meinem privaten Umfeld mehrere Personen mit verschiedenen Einschränkungen und schweren Erkrankungen (Demenz, Krebs, Diabetes mit Amputationen, Trisomie 21, ADHS, MS, Lernstörungen, Allergien mit Teilweise lebensbedrohenden Reaktionen) und habe unterschiedliche Weisen damit umzugehen erlebt. Gänzlich lasse ich mir also eine gewisse Erfahrung und z.T. auch unmittelbare Betroffenheit nicht absprechen.

Richtig ist aber, dass ich mit Mehrfacheinschränkungen in derartiger schwere und dem gleich 2x noch nicht konfrontiert war. Da es aber keine zwei Fälle geben wird, die in diesem Zusammenhang identisch sind, kann eigentlich keiner hier wirklich mitreden.

Was das Thema Akzeptanz angeht:
Herr, gib mir die Kraft, die Dinge zu ändern, die ich ändern kann, die Gelassenheit, das Unabänderliche zu ertragen und die Weisheit, zwischen diesen beiden Dingen die rechte Unterscheidung zu treffen.
Franz von Assisi, der auch nicht gesagt hat, dass das einfach sei.

Mein Interesse an und die Gratulation zur Ausbildung Deiner Beiden sowie die guten Wünsche kamen jedenfalls von Herzen.

LG Intimo
*******ein Frau
846 Beiträge
Themenersteller 
Ich glaube, ich wollte mich nur mal wieder auskotzen und eine Runde Mitgefühl haben. Immer, wenn es mir zu viel wird, dann braucht ich halt ein "Trostpflaster".

Ich danke Euch für die lieben Zeilen und Euer Mitgefühl!!! *danke* Die Portion muss jetzt erstmal wieder eine Weile reichen...

Liebe Grüße

Sirenalein *knicks*
Ich
finde dies für Deine Kinder sehr traurig.
Auch Dir wünsche ich viel Kraft.
Ich kann zum Glück nicht nachvollziehen wie Du dich fühlst. Dies kann nur jemand in Deiner Situation.

Das Du nicht mehr hören kannst das man da durch muss kann ich aber verstehen.

Vielleicht hilft es Dir nicht, aber auch mit den "Einschränkungen" werden Deine Kinder ein tolles Leben haben wenn Du ihnen hilfst.
Es gibt sehr viele Menschen die trotzdem Glücklich sind.
Suche Dir eine Selbsthilfegruppe.
****ght Mann
37 Beiträge
ich wünsch Dir...
...alle Kraft der Welt und wird immer wieder daran denken, wie klein doch die vielen Sorgen sind, die wir alle jeden Tag so ernst und wichtig nehmen...was ist da schon das bisschen Ärger in Schule oder Erziehung...

Ganz viele gute Freunde sollst haben, die da sind für Dich.

Alles alles gute

Onsight
*******fter Mann
1.344 Beiträge
Ich habe die Beiträge – und natürlich auch dein Eingangspost – gelesen. Es ergeht mir hier vermutlich wie vielen anderen: Man ist selbst ratlos und kann dir bzw. euch nur das Beste wünschen. Dass du dich hier einmal aus*wuerg* musstest und konntest, ist vollkommen in Ordnung. Ich bin sicher, auch dafür ist diese Gruppe gelegentlich da.

Vielleicht noch eines, was ich dazu zu sagen hätte: Das Leben ist unfair und oft einfach scheiße zu manchen Menschen, da kann man nix machen. Eine Behinderung ist jedoch in erster Linie das, was der Name schon sagt. Sie behindert, jedoch verhindert sie nicht zwangsweise ein glückliches Leben, wenn es auch mit Einschränkungen verbunden ist.
**********lover Mann
5.333 Beiträge
Fehldiagnose
Hallo Sirena (darf ich das "lein" bitte weglassen?),

auch ich hatte die Diagnose "Burn-Out" von diversen Fachleuten und auch von meinem Umfeld. - Bis ich entdeckte, dass es auch sowas wie Projektionen gibt:

ein Therapeut überträgt seine eigene Ausgebranntheit auch mich und nervt mich mit seinem elenden Bei- & Mitleid so lange, bis ich sozusagen einen Burn-IN habe, einen Einbrand, ein Brandmal.

Das darf ich dann heilen. So, wie verbrannte Erde in mir. Mit Bodenaustausch und UmfeldAustausch. Von wem möchte ich in Zukunft lieber umgeben sein?

Wer oder was spendet mir tatsächlich Trost und schenkt mir Freude oder auch nur ein Lächeln der Zuversicht?

Bei mir waren dies in erster Linie Tiere und jetzt, da auch ich anderen (hoffentlich) besser Hilfe-zur-Selbsthilfe geben kann: Menschen, die in mir eine heitere Gelassenheit auslösen.


Gruß - lover -
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