eigentlich schade.
Mal ganz ehrlich. Wer hat sich nicht früher auf dem Schulhof mal geprügelt bzw. geknufft, gerangelt oder sonstiges gemacht. Schade finde ich, daß das dann immer gleich so hoch eskaliert wird.
Um so schlimmer wenn der Vorwurf unberechtigt ist.
Ich finde, du solltest - da es ja bereits eskaliert wurde - deinerseits auf eine zeitnahes Gespräch aller Beteiligten setzen. (wie Soukie_3 es schon schreibt). Dabei sollte auch das Mädchen dem sich die angeblich Geschlagene anvertraut hat dabei sein. Dann sollten sich die Vorwürfe schnell zerstreuen lassen.
Viel wichtiger als das Ergebnis dieser Anhörung scheint mir aber, daß du deinem Sohn zeigst und zu verstehen gibst daß du zu 100 % hinter ihm stehst (dabei ist es egal ob er etwas gemacht hat oder auch nicht.... wir sprechen immerhin von einem etwa 7 jährigen Kind welches derzeit wohl ein wenig verstört und eingeschüchtert ist.
Die Verlustängste könnten durch Mitschüler angezettelt werden.
Die Position deines Sohnes im sozialen Gefüge der Klasse ist geschwächt. Die Lehrkraft beobachtet ihn, es werden Vorwürfe gemacht die er ausser durch Bekunden seiner Unschuld nicht aus dem Weg räumen kann. Da ist er für die anderen Kinder ein gefundenes Opfer sich über ihn herzumachen und mit Horrorszenarien zu ängstigen. Schulverweis. Jugendamt, Kinderheim, Jugendstrafe, Haft.
War bei meinem Sohn nicht anders.... und dann saß er verunsichert in seinem Zimmer wie ein halbes Pfund Schluckauf in der Kurve.......
Er hatte damals einen Schneeball geworfen, ein unbeteiligtes Kind am Kopf getroffen. Leider hatte er den Schneeball an der Bushaltestelle geformt und es war ein wenig Rollsplitt drin..... Platzwunde.... Blut... etc.
Da kamen genau o.g. Szenarien. Völliger Blödsinn aber ihm hatte es jeglichen Lebensmut (mit 11) genommen. (Am Ende - nur angemerkt - hat sich alles zum Guten gewendet. Er und sein früherer "Mobber" sind die besten Freunde geworden und der verletzte Junge fand es lustig.... und ist auch ein sehr guter Kumpel der beiden geworden...... Es hat sich gezeigt, daß der auslösende "Mobber" noch unsicherer als unser Sohn war und das durch aktives mobbing kompensiert hat).
Hast du schon einmal Kontakt mit den Eltern des Mädchens aufgenommen?
Wäre evtl. eine Möglichkeit darzulegen, daß die falsche Anschuldigung weitreichende Folgen für dein Kind hat. Nur musst du dabei geschickt vorgehen, damit das Mädchen sein Gesicht wahren kann. Nichts verfestigt die Unwahrheit mehr als der drohende gesellschaftliche Abstieg und als "Lügnerin" dargestellt zu werden.
Ich persönlich bin kein Freund davon ein Kind direkt zur "Therapie" zu schicken. Gehört es nicht zum erwachsen werden dazu auch mal Ängste zu haben, mal angegriffen zu werden, Machtkämpfe zu führen etc. ?
Da ich dein Kind, deine Vorgeschichte und sämtliche Zusammenhänge nicht kenne möchte ich mir kein Urteil erlauben ob eine Therapie sinnvoll ist oder nicht. Für mich ist es halt das letzte Mittel, wenn ich sehr genau beobachtet, reflektiert und mir in Ruhe ein Urteil gebildet habe. Aber da musst du selbst für dein Kind (nicht für dich!) entscheiden was wohl am besten ist.