ich kenne das.
ich habe meinen sohn in der ausbildung zur gesundheits- und krankenpflegerin bekommen und habe das letzte ausbildungsjahr , als er 11 1/2 monate alt war, alleinerziehend mit ihm wuppen müssen.
mit frühdienst, spätdienst, nachschichten und mindestens 2 wochenenden dienst pro monat. keine bequeme 5- tage woche, sondern teilweise 14 tage dienst am stück ohne einen freien tag.
dazu noch die betreuungsproblematik. der kindergarten nimmt erst ab 7.30uhr 12 monate alte kinder und dann nur bis max. 17uhr. meine arbeitszeiten waren aber von 6- 14.30uhr, 13.30- 22uhr, 20.30- 6.30uhr.
musste alles mit ner tagesmutter machen deren monatssatz von 1000 euro teils vom jugendamt und teils von meinem ausbildungsgehalt finanziert worden musste.
der vater hat keinen unterhalt gezahlt und da der unterhaltsvorschuss weniger ist als der niedrigster unterhalts-satz, stand ich finanziell recht mies da.
dazu war ich permanent müde wg der schichten und dem frühen aufstehen. hatte kein auto und hab den kleinen mit dem rad zur tagesmutter gebracht. hatte pro strecke 1 stunde fahrtzeit, egal ob sommer, winter, schnee, regen- was auch immer.
mit meiner arbeitszeit kam ich also auf 10 1/2 stunden die mein sohn bei der tagesmutter war und nach der arbeit musste ich ja noch den haushalt machen usw. für meinen sohn blieben täglich nur 2- 2 1/2 stunden in denen ich durchhing und eigentlich nur noch ins bett wollte.
dazu noch das problem, dass die tagesmutter sich weigerte spätdienste zu machen und wenn doch, dann nie bis zum ende der schicht. dann musste immer eine freundin kommen und den kleinen abholen. am wochenende musste ich ebenfalls immer betteln, dass sie ihn nimmt. manchmal war die gnädig, oft war sie einfach nur faul.
so kam es natürlich, dass ich ein schlechtes gewissen bekam, weil ich jeden tag ausgelaugt war, angespannt wg der arbeit und dem bevorstehendem examen.
letztes jahr oktober wurde ich dann fertig mit der ausbildung und habe direkt mit einer festanstellung weitergemacht.
ich habe zwar gemerkt, dass mein sohn entwicklungstechnisch hinterher hing (sprachentwicklung verzögert), traute mich aber nicht arbeitslos zu sein. eine 50% stelle stand nicht zur verfügung.
dann wurde ich kurz nach der festanstellung schwanger und ich bekam eine gestose und hatte nach einen autounfall.
seitdem bin ich arbeitsunfähig und soll die schwangerschaft nur noch liegend im bett verbringen, was aber nicht möglich ist, da mein neuer partner bald für 10monate auf einen lehrgang der bundeswehr muss, jenseits unseres wohnortes.
aber mein sohn hat sich sehr weiterentwickelt seitdem er nicht mehr zur tagesmutter geht und unser verhältnis zueinander hat sich gebessert.
ich habe aber beschlossen nach der geburt meines zweiten kindes erstmal mindestens 2, wenn nicht sogar 3 jahre zu hause zu bleiben.
die lange zeit bei der tagesmutter tat weder meinem sohn, noch meinem gewissen gut