@ Why
Dein Beitrag spricht mir aus der Seele.
Mein Sohn kennt meine JC-Aktivitäten. Er ist allerdings auch 15 Jahre alt. O.k.... seit ca. 3 Jahren weiß er um meinen Nebenjob, der uns unser (Über-) Leben sichert, mein Nebenjob ist professioneller Erotikchat.
Treff ich mich mit jemandem von hier, weiß mein Sohn mit wem.
Um nun nicht Offtopic zu werden: Ich hab meinem Sohn gegenüber ab einem gewissen Alter keinen Hehl daraus gemacht, um welche Art von Arbeit es sich bei meinem Nebenjob handelt. Natürlich kennt er die Dialoge nicht. Aber er weiß ganz genau, was ich da mache... er weiß, dass all diese "netten Angebote" in kostenpflichtigen Chats, Call-Lines, SMS-Chats pures Fake sind. Ebenso wie er weiß, wie sehr die jeweiligen Kunden oft das Blaue vom Himmel runterlügen. Und auch meine JC-Aktivitäten sind kein Geheimnis.
Es mag sich grenzwertig anhören, wenn ich jetzt z.B. erzähle, dass mein Sohn sich amüsiert und mich damit aufzieht, wenn ein von mir nicht sehr geliebter Kunde während meiner Schicht im Jobchat auftaucht und ich stöhne "Och neee.... nicht schon wieder DER" - und er sich totlacht. Oder er - im Spaß - zu mir sagt: "Na Mami? Ist XY da? Och... noch nicht? Kommt bestimmt gleich - ätsch!"
ABER: Mein Sohn wird so leicht in keine dieser "Fallen" tappen. Nicht heute, nicht morgen, nicht übermorgen. Und ich denk mal, das ist gut so.
Was Aufklärung im Hinblick auf so viele andere "Gefahrenzonen" betrifft, ist er eh aufgeklärt, ich hab dazu schon einiges geschrieben und möchte mich nicht wiederholen.
Man kann ein Kind nie vor allem und jedem schützen. Man kann es nur versuchen, bis zu einem gewissen Grad. Ich denk nach wie vor: Ein wirklich gutes Vertrauensverhältnis, geprägt von Achtung und Verständnis, ist die beste Ausgangslage. Das Gespräch suchen... nicht erzwingen, aber immer wieder unkompliziert anbieten. Auch mal den Mumm haben, etwas "Peinliches" anzusprechen.
Mein Sohn wird am 9.2. mit Freunden/innen Party machen - hier in HH auf dem Kiez. Ganz wohl ist mir nicht dabei. Nicht seinetwegen... sondern weil man eben nie weiß, auf was für A...löcher die Kids treffen werden. ABER: Ich weiß, mit was für Leuten er unterwegs sein wird. Vernünftige Leute. Andere duldet er von sich aus nicht in seinem engeren Umfeld - mit 15! Und ich bin sowas von froh darüber.... und auch ein bisschen stolz.
Ich kann - und will - ihn nicht "sicherheitshalber" aus der Gefahrenzone ziehen. ABER: Auch sowas kann man ein Stück weit "absichern". Per Handy erreichbar sein. Und per Taxi - das erst bei Ankunft zuhause bezahlt wird - nach Hause fahren. Nicht, weil ich meinem Kind misstraue. Aber weil auch mal ein Portemonnaie verloren oder geklaut werden kann.
UND: Wir dürfen nicht nur nie verzagen.. wir müssen unseren Kids auch die Möglichkeit lassen, sich jedenfalls einigermaßen frei zu bewegen. Man kann kein Kind unter einen Glasdeckel setzen, zuhause einsperren, damit ihm nichts passiert. Das kann und wird nie funktionieren.