Sorry, aber das sehe ich völlig anders! Was DominusB geschrieben hat, kann ich nur dick und fett unterstreichen!
Ich selbst bin zwar nicht zweisprachig aufgewachsen, aber mir wurde - wie gesagt - von meiner Mutter frühzeitig Italienisch beigebracht (meine Eltern haben 5 Jahre in Italien gelebt; zuhause wurde Deutsch gesprochen und ich war erst 3 Jahre alt, als es zurück nach D ging, habe also sprachlich davon nichts mitbekommen) - und zwar spielerisch. Mir hat es Spaß gemacht - und das Gelernte hab ich zwar (gerade an Vokabular) in späteren Jahren verlernt, aber bei einem Italienaufenthalt von 3 Wochen (privater Schüleraustausch) mit 17 Jahren hat es gerade mal 3 Tage gebraucht, bis es wieder präsent und "abrufbar" war. Bereits nach einer Woche konnte ich Italienisch wieder völlig fließend sprechen und verstehen - und das wäre so ganz gewiss nicht der Fall gewesen, wenn ich die Sprache nicht bereits als Kind ganz gut drauf gehabt hätte, ich bin meiner Mutter überaus dankbar dafür, dass sie so viel Weitsicht hatte, mir die Sprache schon so früh beizubringen!
Mein Sohn - der zweisprachig aufgewachsen ist - hat mit Englisch zuhause schon früh (und vor der Schule) angefangen, im Kindergarten wurde sowas leider gar nicht angeboten. Zuhause ging es damit los, dass wir englischsprachige Songs, die er toll fand, zusammen gesungen haben; ich hab ihm erzählt, was wir da denn überhaupt singen, ihm hat es riesigen Spaß gemacht, anfangs immer mal wieder ein Wort wiederzuerkennen und immer mehr zu verstehen, und so kam anderes dann natürlich dazu. Um nur mal ein Beispiel zu nennen: "Jingle Bells" kennt wohl so ziemlich jeder. Dieses Lied gibt es auch im Griechischen, mit gleicher Melodie, aber anderem Text. Mein Sohn kannte die griechische Variante, dann hörte er die englische und wollte wissen, ob die englischen Worte dasselbe bedeuten wie die auf Griechisch. Schlussendlich konnte er beide Varianten und wusste auch jeweils, was der Text bedeutet. Er fand das toll!
Abgesehen davon werden die Kids sowieso an allen Ecken und Enden mit der englischen Sprache konfrontiert - schon durch die mittlerweile teils ja recht fortgeschrittene "Anglisierung" der deutschen Sprache, Fernsehen und was weiß ich nicht alles. Früh ein Gefühl für andere Sprachen zu bekommen, kann nie verkehrt sein, es sei denn, man macht "Drill" daraus - das kann jedem Kind (gerade in so jungen Jahren) die Lust daran nur vergällen. Auf das "Wie" kommt es an!
Ob solche Kurse im Kindergarten was bringen und dem Kind Spaß machen, hängt durchaus auch ein großes Stück weit davon ab, was man selbst - als Eltern - dazu beiträgt und draus macht!