„„Altersunterschied und die Gesellschaft
Mahlzeit
Ich habe da mein ein Problem mitgebracht. Im wesentlichen geht es um die Akzeptanz eines großen Altersunterschied.
Bei uns ist es so, dass es 26 Jahre Unterschied sind.
Tatsächlich haben wir das nicht gesucht, sondern es hat sich eine Beziehung entwickelt.
Ich habe bisher nur positive Erfahrungen machen dürfen, wenn ich Kollegen von meiner Frau erzählt habe.
Allerdings stehen wir nun gerade an einem Punkt, an dem es zu einem Problem wird.
Es gibt einige negative Punkte die zu Streits geführt haben. Aber all diese Punkte sind sicher Arbeit, aber doch recht einfach zu lösen.
Bleibt der Altersunterschied und das Problem, von den zukünftigen Schwiegereltern eben deshalb nicht akzeptiert zu werden. Es kostet sie viel Kraft, mich immer wieder verteidigen zu müssen. Und nun ist diese Kraft aufgebraucht.
Es besteht Angst vor dem Spott in der Gesellschaft, bei Kollegen etc.
Das Gefühl nicht Normal zu sein. Und natürlich der Kampf mit den Eltern.
Wir sind aktuell getrennt. Aber wie ich das sehe hat sich an den Gefühlen nichts geändert.
Der Neustart wird von diesen Ängsten verhindert. Und das obwohl wir das eigentlich wollen.
Sie hat das Gefühl, die Zeit rennt weg und sie muss jemanden in ihrem Alter daten um „normal“ zu sein.
Ich habe in ihr die Liebe meines Lebens gefunden und sie hat mir gezeigt, wie sich echte Liebe anfühlt.
Und das ist nicht einfach so dahin gesagt. Diese Frau hat etwas in mir ausgelöst, dass vorher nicht da war.
Und wir hatten zwei wunderbare Jahre in denen wir viel erlebt haben.
So viele gemeinsame Interessen und auch die weiße Erotik verbindet uns.
Ich möchte das nicht aufgeben, solange noch Gefühle da sind.
Jetzt seid ihr an der Reihe, vielleicht habt ihr Tips, vielleicht Ideen.
Wer hier nicht schreiben will, kann gerne direkt an uns schreiben oder auch den Austausch mit
@*********gerin suchen.
Es wäre so schade wenn kaputt geht, was zusammen gehört.
Holger
Nun denn, dann mache ich mich mal unbeliebt:
Ich lese hier ganz viel ICH, ICH, ICH. Verstanden: die genießt die Beziehung und willst sie nicht aufgeben.
Was ich überhaupt nicht lese: was ist euer gemeinsamer Weg, wie sieht eure (realistische!) Lebensplanung aus? Ihr steckt nun mal beide nicht in derselben Lebensphase. Das kann sie (zu Recht!) umtreiben. Du bist als deutlich älterer Part wahrscheinlich mal später der Nutznießer, wenn sie dich im Alter begleitet und pflegt.
Aber anders herum?
Will sie Kinder (oder zumindest jetzt noch keine abschließende Entscheidung? Und wenn ja: fühlt sie sich genötigt, dass jetzt schon umzusetzen da du ja eh schon ein ziemlich alter Vater wärst, obwohl sie eigentlich (ohne den AU) lieber noch 10 Jahre ohne diese Verantwortung ihr Leben genießen würde?
Du gehst in ca. 15 Jahren in Rente. Sie ist dann nicht mal 40 und dann??
Das sind ganz handfeste und echte Probleme. Die kann man auch mit Liebe und dem gemeinsamen Hobby weiße Erotik nicht wegquatschen.
Und eigentlich müsstets m.E. DU als lebenserfahrener das sogar mehr auf dem Schirm haben als sie. Stattdessen machst du das Außen verantwortlich.
Wir lesen sie hier ja nicht, aber ich kann diesen Impuls sehr verstehen. Egal wie fit oder cool du aktuell sein magst- in 10 oder 20 Jahren ist das ggf. anders. Auf der anderen Seite entwickeln sich Menschen in ihren 20igern meist noch sehr stark.
Wäre es meine Tochter, hätte ich ebenso Bauchschmerzen! Sehr sogar!
Und dabei lebe ich selber einen AU von 19 Jahren. Aber ich war 30 als ich diese Entscheidung traf, seit über 10 Jahren im Job, 8 Jahre Ehe hinter mir und meine Kinder waren "schon 3 und 5". Also in einer ganz anderen Lebensphase als deine Freundin
Niemand kann ernsthaft für 15 bis 20 Jahre im Voraus planen wollen. Na, ja, wollen vielleicht, aber funktionieren wird es nicht. Selbst Beziehungen Gleichaltriger scheitern reihenweise und viel früher. Jüngere Partner erkranken unerwartet und versterben. Ältere Partner bleiben überraschend zurück. Das einzige, was m.E. nach funktionieren kann, ist, den Augenblick zu geniessen. Und wenn es passt, geht es nur die zwei, die sich darauf einlassen wollen, etwas an. Niemanden sonst. Und die ominöse, sogen. Gesellschaft gleich gar nichts ...