Meine kleine Geschichte...
...da ich ja Jahre Leiterin der Jugendgruppe war und wir mit den Kids ja auch in Gruppen angeln gefahren sind, kann ich hier folgendes beitragen:
Es war das Letze Wochenende der Sommerferien vor einigen Jahren. Es war an unserem Flüsschen ein Nachangeln angesetzt. Es wurde sich getroffen, gemeinsam zum Fluss gefahren und die Jungs konnten sich ihre Plätze suchen und schon mal anfangen zu fischen. Bei uns ist es usus, dass wir mit 4 Betreuern eine Gruppe von ca. 15 bis 20 Jugendlichen beaufsichtigen. Einer der Betreuer hält sich immer am Sammelpunkt auf an dem auch gegrillt/gegessen wird und die anderen 3 "laufen Streife".
Wie gesagt, dieser Abend begann ganz normal. Die Jungs waren friedlich am Angeln, ich habe schon mal den Grill eingeheizt und nach ca. 2 Stunden wurde das Abendessen eingeläutet. Die Kids kamen auch alle eingetrudelt und meinten ehr so beiläufig ob wir den Hund bemerkt hätten? Was für ein Hund fragte ich? Ja son großer schwarz/brauner. Der ist lustig, der fällt mit dem Hinter immer um... (jaja, so sind die halbstarken). Ich habe mir weiter nichts dabei gedacht, wir haben gegessen und dann kam der Hund doch angelaufen. Er fand den geruch vom grill auch ganz lecker. doch dass er mit seinem hinter immer umgefallen ist, war mir da nicht aufgefallen. die jungs sind wieder auf ihre plätze gegangen und ich bin dann doch mal zu dem anwohner, der ca. 250m weiter weg wohnt, um ihm zu fragen, ob das sein hund wäre. ich habe zwar keine angst vor hunden, doch ich habe -grade vor unbekannten hunden- großen respekt denn man weiß ja nie, wie sie reagieren. und grade weil wir betreuer ja die verantwortung für die jugendlichen haben, wollte ich das lieber abklären. Aber, es war halt nicht seiner.
Bin dann wieder zurück und habe wieder stellung bezogen. müll weggeräumt, grillplatz sauber gemacht uns so weiter. Der hund war auch nicht mehr gesehen.
so langsam wurde es auch dunkel, ich habs mir in meinem faltstuhl bequem gemacht und der nacht gelauscht.
irgendwann jedoch vernahm ich ein platschen. bin aufgestanden, hab aufs wasser geleuchtet aber nichts gesehen. es kam auch kein geschrei oder gerufe von den kids -sie hatten die anweisung, trotz patoullie, immer zu zweit am angelpaltz zu sitzen-. also wieder bequem gemacht und weiter gelauscht.
dann hörte ich wieder ein platschen und diesmal ein janken und jaulen. ich habe noch mal mit meiner petroliumlampe aufs wasser geleuchtet. wieder nichts gesehen. dann bin ich um die hütte, die dort steht, herum gelaufen und habe da noch mal geschaut. und irgendwann sah ichs. 2 hundeaugen, die das schwache licht reflektierten, schauten mich an.
Habe mir dann eine stärkere taschenlampe organisiert und noch mal genauer geschaut. und da sah ich das maleuhr. der hund lag mit seinem hinter im wasser und kam aus eigener kraft nicht mehr hinaus.
Was nun tun sprach das Huhn... Also habe ich bei der Polizei angerufen und denen meine Situation erklärt... Angelgruppe, 20 jugendliche, ein offensichtlich verletzter hund der unter umständen durch die verletzung unberechenbar ist. Nee, sagte mir der Polizist, sie wären dafür nicht zuständig, hat mich dann zur feuerwehr weiter verbunden. Dem dann die gleiche story erzählt und er sagte dann: ok, wo befinden sie sich genau, ich schicke nen wagen raus. gesagt getan... die frewillige ortsfeuerwehr kam angerückt. ein riesiger roter feuerwehrwagen mit -keine ahnung- 8 mann in voller montur kam den kleinen feldweg hinauf gefahren. denen noch mal die situation geschildert, ihnen den hund gezeigt und sie überlegten dann, was zu tun sei. kurzes komando: 4 mann und bergungstuch!!
gesagt getan, 4 mann die hosenbeine hoch gekrämpelt, das bergetuch geschnappt, ab ins wasser -ist zum glück nicht tief- den hund darauf und erst mal aufs trockene gelegt.
unsere Jungs hatten natürlich in dem moment kein interesse mehr am angeln. diese akton war natürlich viel viel spannender.
Jetzt war die frage: wohin mit dem hund? einer der feuerwehrmänner fragte dann bei dem bauern, bei dem ich einige stunden vorher schon gefragt hatte, ob es sein hund sei, ob sie diesen hund dort erst einmal unterbringen könten. das wäre erst mal kein problem meinte dieser -man kennt sich hier im dorf halt untereinander- und als er den hund sah, meinte er, es könnte doch der hund von dem und dem bauern sein. kurzerhand diesen bauern angerufen, er kam vorbei, erkannte seinen hund und nahm ihn erst mal mit nach hause. und er sagte dann noch wohl, der hund hätte HD (Hüftdysplasie) und sei deswegen immer umgefallen. und so wie die stelle aussah, wo ich ihn gefunden habe, muss er wohl auf der anderen uferseite, welches um einiges steiler war als die seite, wo wir waren, durch den stacheldraht gefallen sein und dann ins wasser gerutscht sein.
Nun ja, wie gesagt, der besitzer hat den hund wohl mit nach hause genommen. allerdings habe ich einige zeit später gehört, dass der hund wohl -sehr freundlich gesagt- "erlöst" worden ist.
Ich für meinen teil aber kann sagen, ich habe für den hund alles mir mögliche getan. und keiner kann dem verein nach sagen: schaut euch diese tierquäler an. erst hohlen sie alle fische ausm wasser und lassen dann noch hunde darin verrecken. DAS kann ich mir und dem verein zumindest wirklich nicht nachsagen lassen. dass allerdings dieser bauer den hund abknallt (so habe ich es gehört) weil ein hund der krank ist, ja nur kosten verursacht und ein hund der kostet kein guter hund ist -so sah es wol dieser landwirt- musste er wohl weg....
das ist meine spannenste angelgeschichte die ich bisher erlebt habe.
lg morga