Who is Who - die Könige unter den Anglern mitten unter uns
Hier möge sich ein Jeder vorstellen.So auch ich.
Als kleiner Bub war ich oft mit meinem Vater angeln, an der guten alten Ruhr im gleichnamigen Gebiet. Abenteuerlich war stets die Jagd auf den geheimnisvollen Riesenwels namens Arthur (im Pott ohne "H") in einem kleinen Seitenarm der Ruhr gleich am Baldeneysee. Angeblich ganze 4 Meter groß und 250 Pfund schwer.
Um 4 Uhr in der Früh weckte mich mein Vater (leise, ohne die Mutter zu wecken) und los ging es in dem Leukoplastbomber.
Zwei Stullen für jeden, Gummistiefel und Anorak gegen die Frühmorgenfeuchtigkeit.
Gefangen haben wir ihn nie, und auch sonst niemand. Wie damals treibt Artur auch heute noch sein gepflegtes Unwesen.
Mutter schimpfte beizeiten über den mangelden Erfolg. So machten wir uns auf zum Aalfang im Rhein-Herne-Kanal.
Nicht ohne einen kleinen Abstecher beim Stadtteilmetzger unserer Wahl: Herrn Kolakowski. Spezialist für Pferdeköpfe aller Art.
Seine Verbindungen zum Essener Schlachthof galten als legendär.
Gut ausgerüstet suchten wir uns am Altenessener Hafen einen Vorzugsplatz.
Der Erfolg ist als einfach wie auch als genial zu beschreiben:
(Zartbesaitete mögen hier wegschauen) Man nehme den Pferdekopf, bindet ein stabiles Seil 3mal um denselben, versehen mit einem ca. 20 m langen Strick und werfe ihn ins Wasser (Brühe).
Danach macht man es sich gemütlich, leert die Picknicktaschen und schwätzt über alles ausser über Aale (Aberglaube).
Nach etwa 2 Stunden und einem kleinen Nickerchen zieht man am besten unter Ausschluss der Öffentlichkeit den Pferdekopf heraus.
Dann zog mein Vater seine Heimwerkerhandschuhe an und zog einen Aal nach dem anderen heraus.
Fröhlich pfeifend kamen wir bei Muttern an, die sogleich erstrahlte.
Den Appetit auf Aal habe ich bis heute nicht verloren.
Petri Heil
Moritz