Die Einteilung der Schnüre und Ruten in Klassen
Als Anfänger im Fliegenfischen fragt man sich oft, welche Ausrüstung für mich die Richtige ist und was die Bezeichnungen auf den Fliegenruten und Fliegenschnüren bedeuten.
Hier möchte ich angehenden Fliegenfischern einen Überblick geben und eine einfachere Auswahl des Geräts ermöglichen.
Zunächst einmal sollte man sich Gedanken um sein Umfeld machen. Welche Gewässer stehen eigentlich zur Verfügung? Fluss,Bach,See,Kiesgrube,Forellenteich? Wo möchte oder werde ich Angeln gehen?
Zunächst sollte man sich vor dem Kauf einer Ausrüstung Gedanken über sein Umfeld machen. Welche Gewässer stehen mir zur Verfügung und welche Fischarten kann ich dort fangen? Fluss, kleiner Bach, See oder Forellenteich? Kann ich Forellen und Äschen fangen oder werde ich hauptsächlich auf Hechte und Zander mit der Fliege fischen können?
Die Länge der Fliegenruten wird übrigens in Fuß (englisch foot) angegeben, dabei entspricht 1´ Fuß 0,3048 Meter
(ft Foot) Meter (7) 2,15 (7'6) 2,30 (8) 2,45 (8'6) 2,60 (9) 2,75 (9'6) 2,90 (10) 3,05 (10'6) 3,20
(11) 3,35 (11'6) 3,50 (12) 3,65
Steht mir ein kleiner Bach zur Verfügung, der sehr zugewachsen ist, brauche ich eine kurze Rute mit 7 bis 8ft in der Klasse 3, 4 oder 5. Möchte ich an einem See oder größeren Fluss auf Hecht und Zander fischen ist eine Rute mit 9ft der Klasse 8 oder 9 die richtige Wahl. Doch was bedeuten diese Zahlen denn überhaupt? Die Fliegenruten und Schnüre werden in AFTMA Klassen (American Fishing Tackle Manufactures Amerika) unterteilt. Diese Einteilung gibt das Wurfgewicht einer Fliegenrute an, aber auch das Schnurgewicht auf den ersten 9,14m. Warum der ersten 9,14m? Weil dies der Teil der Fliegenschnur ist, der am häufigsten Verwendet wird! In der Tabelle werden die Angaben zu den Schnurklassen und Gewichten dargestellt.
Als diese Klassifizierung unternommen wurde gab es allerdings noch nicht eine so umfangreiche Auswahl an Fliegenschnüren mit ganz unterschiedlichen Tapern (Aufbau der Schnurform) wie heute. Daher trifft diese Klassifizierung bei den Fliegenschnüren meistens nicht mehr zu. Das heißt nicht, dass eine #5 Fliegenschnur nicht zu einer #5 Fliegenrute passt, sondern dass das Gewicht der ersten 9,14m nicht unbedingt der Klassifizierung entspricht, sonder das Gewicht der ganzen Keule (bei WF Schnüren), die zwischen 6,5 und 15m lang sein kann.
Diese Längenunterschiede kommen durch die unterschiedlichen Anforderungen im modernen Fliegenfischen zu Stande. Wer an einem Bach mit der Trockenfliege fischt, braucht eine Fliegenschnur, die eine zarte Präsentation der Fliege auf kurze Distanz ermöglicht, während zum Transportieren einer großen Hechtfliege ganz andere Anforderungen an die Fliegenschnur und deren Aufbau gestellt werden.
Generell kann man davon ausgehen, dass eine Rute mit einer passenden Schnur gut arbeiten wird. Wobei es aber immer wieder Abweichungen geben kann und wenn man die Möglichkeit hat eine Kombination auszuprobieren bevor man sie kauft, ist man vor Fehlkäufen sicher. Wer diese Möglichkeit nicht hat oder es nicht selber beurteilen kann als Anfänger, der sollte den Händler seines Vertrauens fragen, welche Schnur oder Rute für seine Einsatzzwecke passt und welche Kombination gut zusammen arbeitet.
Doch welche Rutenklasse soll ich mir denn jetzt kaufen für meine zu erwartende Fischerei?
Hier eine grobe Einteilung welche Rutenklasse sich für was gut eignet:
AFTMA - Klasse 0-2
Für das extra feine Trockenfliegenfischen. Diese Rutenklassen sind etwas für absolute Puristen, die sehr fein fischen möchten und keine wirklich großen Fische zu erwarten haben.
AFTMA - Klasse 3-4
Feines Trockenfliegenfischen und Nymphenfischen auf Forelle, Äschen, und kleine Weißfische (Rotfeder, Rotauge, Hasel). Dicke Nymphen mit Tungstenkopf lassen sich hiermit kaum werfen.
AFTMA - Klasse 5
Die Standardrute für das Trockenfliegen- und Nymphenfischen auf Forellen, Äschen Döbel. Dies ist die bei uns am häufigsten verwendete Rutenklasse. Meistens werden diese in 8,6 oder 9ft verwerndet.
AFTMA - Klasse 6
Eine perfekte Rutenklasse zum Trocken- und Nymphenfischen an großen Gewässern, aber auch sehr gut geeignet zum Streamerfischen auf Forellen und Barsche. Auch bei der Meerforellenfischerei an der Ostsee werden immer häufiger Ruten der Klasse 6 an ruhigen Tagen eingesetzt, wenn man mit relativ kleinen Mustern fischen möchte.
AFTMA - Klasse 7
Für das schwerere Fischen mit Streamer auf Rapfen, Zander, kleinere Karpfen, und große Regenbogenforellen. Für mich ist die Klasse 7 auch für das schwere Nymphen auf Barben die erste Wahl. An der Küste ist diese Rutenklasse ideal zum Fischen auf Meerforellen oder im tropischen Wasser auf Bonefish.
AFTMA - Klasse 8-9
Diese Klassen sind ideal zum Hechtfischen, da hier große Fliegen transportiert werden müssen. Im Salzwasser sind dies die idealen Ruten für mittlere Fische wie Striper, Wolfsbarsch, Babytarpone oder kleinere Jacks.
AFTMA - Klasse 10-12
Dies sind die Waffen für die Fischerei auf die wirklich großen Fische im Meer wie Tarpone, Goldmakrelen oder Barrakuda. Eine #10 wird auch von vielen Hechtfischern verwendet, um sehr große Fliegen zu transportieren.
AFTMA - Klasse 13 bis 16
Solche Ruten finden nur beim extremen Salzwasserfischen auf Thunfisch, Sailfish oder Marlin Verwendung.
Ich hoffe, dass diese Informationen etwas weiterhelfen bei der Rutenwahl. Sollten Fragen offen sein, dann scheut Euch nicht zu schreiben. Ich/Wir beantworten diese gerne.
Tight Lines!