Es ist für uns Angler nur verständlich, wenn wir den gleichen Fisch auch morgen noch mal fangen möchten und ihn deshalb zurücksetzen.
Gerade bei großen Fischen halte ich es für sehr fragwürdig, ob eine sinnvolle Verwertung noch gegeben ist. Viele Fische schmecken ab einer bestimmten größe nicht mehr so gut und gerade große Fische sind für die Erhaltung der Art sehr wichtig.
Im Falle von Hechten zeigen Studien, dass ein Freilassen des Fanges für das Tier keine negativen Auswirkungen auf seinen weiteren Lebensverlauf hat.
Beim Zander sieht das schon ganz anders aus. Eine Studie belegt, dass untermaßige Zander, die aus dem Wasser genommen und dann wieder ins Wasser gesetzt werden, zu 31% verenden, dabei ist es unerheblich, ob sie für 10sek. oder 2min. aus dem Wasser genommen werden.
Zander, die im Wasser abgehakt werden, verenden zu 11% und Zander, die aus großen Tiefen an die Wasseroberfläche gebracht werden, verenden mit ziemlicher Sicherheit unabhängig ihrer Größe.
Sie können den Druckausgleich auf Grund ihrer anatomischen Art nicht so schnell regulieren. Das gleiche gilt für Barsche.
Hier sollte man doch überlegen, ob man nicht auf das eine oder andere Foto verzichten sollte, es könnte das letzte für den Fisch sein.
Leider erscheint es mir bei der Diskussion um Catch & Release so, als ob die Rechnung zu oft ohne den Fisch gemacht wird, er wird leider zu häufig als Sportpartner und nicht als Tier, dass zum Drill gezwungen wird, aufgefasst.
Ein Barsch mit zerstochenem Pergamentmaul, wird definitiv in seiner weiteren Lebenszeit beeinträchtigt sein.
Wenn man nach einem vernünftigen Grund für das Angeln mit dem Ziel, den Fang wieder freizulassen sucht, fallen mir als Angler tausend Gründe, die dafür sprechen ein, die jeder Angler auch sofort unterschreiben würde.
Würde man nach vernünftigen Gründen für z.B. Formel eins suchen, fallen dem Rennfahrer tausend Gründe ein, die ich aber nicht unterschreiben würde.
Ich will damit sagen, dass es die Möglichkeit gibt, dass Catch & Release von Nichtanglern ganz anders gesehen werden könnte.
Grundsätzlich werden für das Fangen von Fischen, als vernünftigen Grund, die Ernährung und die Hege angeführt. Diese Gründe leuchten auch einem Nichtangler ein.
Da wir gerne mehr Fische fangen, als wir essen wollen, bleibt nur noch die Hege für uns, um ein Catch & Release vernünftig auch vor Nichtanglern zu rechtfertigen.
Nur wer füllt auch immer brav sein Fangbuch aus oder eignet sich die entsprechende veterinärmedizinische Kompetenz an, um eine effektive Hege gewährleisten zu können?
Wahrscheinlich in den seltensten Fällen die Angler, die in den Internetforen mit dem lebendigen Fisch in der Hand, bildlich lächeln.
P.S. Achtung Sarkasmus!!!
In diesem Zusammenhang kann man nur löblich erwähnen, dass selbst Weltmeister dazugelernt haben und jetzt schon vor der Kamera tote statt lebendige Zander drillen.