Shazam gibt Standortdaten ungefragt zu Werbezwecken weiter
Und wieder ist eine populäre App aufgefallen, weil sie scheinbar unredlich mit den Daten ihrer Nutzer umgeht. Dieses Mal ist es der Musikerkennungsdienst Shazam. Ohne ersichtlichen Grund teil dieser unter anderem den Standort seiner Nutzer an obskure Werbepartner, selbst wenn das Teilen der ortsbezogenen Daten explizit deaktiviert wurde.Wozu eine App, die Soundschnipsel analysiert und dadurch Songs identifiziert, überhaupt den Aufenthaltsort ihrer Nutzer kennen muss, ist erst mal nicht klar ersichtlich. Dennoch sammelt Shazam laut einem Bericht von heise online diese Daten und mehr (darunter eine Liste der installierten Apps und die IP-Adresse und Android-ID) gibt sie weiter.
An wen? Die Empfänger sind zwei Werbenetzwerke namens Mologig und AdMarvel. Recherche von heiseergab wenig Erhellendes. Mologig ist im kalifornischen San Diego gemeldet und hat auf seiner Website nicht mal ein Impressum. Man bezeichnet sich dort stattdessen offen als “geheim agierendes Start-Up” - wenig vertrauenserregend.
Die Weitergabe der Daten wird grundsätzlich in den Nutzungsbedingungen angekündigt, jedoch soll diese offiziell nur mit Nutzererlaubnis erfolgen. Stattdessen aber soll dem nicht so sein. Selbst wenn der App-Nutzer die Verknüpfung von identifiziertem Song und dem örtlichen Kontext deaktiviert, sollen die Daten weitergegeben werden.
Es ist nicht klar, was mit diesen Daten geschieht, womöglich hat das Ganze keinerlei spürbare negative Konsequenzen für die Nutzer. Aber das ist für die meisten auch nicht der Punkt. Die Tatsache, dass personenbezogene Daten weitergegeben werden, obwohl dies vom Nutzer aktiv untersagt wurde, ist mindestens bedenklich.
Quelle: heise online