Naja zwischen halten und artgerecht halten ist ein Unterschied. Guppys brauchen normalerweise mittelhartes Wasser, wie alle Lebendgebärenden (GH um 10-20), um sich wohlzufühlen. Sicher gehen Abweichungen, aber das macht sie anfälliger gegen Krankheiten. Nicht empfehlen würde ich Salmer (Neon, Beilbäuche usw), da die meisten aus Schwarzwasserregionen und stark säurehaltigem Wasser kommen. Gequält werden sie genug in heimischen Aquarien, weil die Leute nun mal das wollen, was sie wollen, ohne Rücksicht auf die Bedürfnisse ihrer Tiere zu nehmen.
In deinem Fall würde ich ein bissl kalkhaltiges Gestein ins Aquarium dosiert geben (Muschelsand oder Dekosteine), um die GH zu erhöhen auf einen Wert um 10 herum. Doch selbst dann macht es Sinn, den PH-Wert um eine halbe Stufe zu senken... So hast du Bedingungen, um die meisten Lebendgebärenden pflegen zu können. Erreichst du durch Revers-Osmose, Ionenaustausch oder indem du destiliertes Wasser beimengst beim Teilwasserwechsel, um so deinen PH-Wert zu senken. Auch Torf-Filterung ist denkbar, ebenso CO2-Düngung. Wie gesagt, für afrikanische Buntbärsche wäre dein PH-Wert optimal. Doch die sind nicht jedermanns Sache und brauchen 300L-Becken aufwärts (120cm+ Becken).
CO2-Düngung wird ohnehin ein Thema für dich sein, über das du nachdenken msust. Bei deinem PH-Wert überleben nur sehr wenige Pflanzen längere Zeit, weil de facto kein gelöstes CO2 im Wasser ist - und das brauchen sie wie Menschen ihren Sauerstoff.
Noch ein paar wichtige Informationen für den Start:
• pro Zentimeter Fisch (ohne Schwanzflosse!) sollten 10cm Beckenlänge zur Verfügung stehen, sowie 1 Liter Wasser pro Zentimeter Fisch. MINDESTWERTE! Empfehlungen gehen vom Doppelten aus.
• hektische Schwimmer und lebhafte Tiere benötigen etwa 15cm Beckenlänge pro Zentimeter Fisch (Engelsantennenwels zb)
• Je größer dein Becken, desto stabiler die Wasserwerte.