Wo nicht gestestet wird, kann auch nichts festgestellt werden.
Das ist zweifellos richtig. Somit werden es deutlich mehr als 500 sein, aber vermutlich nach wie vor wesentlich weniger als ca. 18.000.
Interessanter als (kaum zu erhaltende) ganz genaue Zahlen finde ich in diesem Zusammenhang zweierlei: zum einen wie unterschiedliche Mentalitäten/Kulturen auf der individuellen Ebene damit umgehen, und zum anderen wie von staatlicher Seite international agiert wird. Aus meiner aktuellen Beobachtung kann ich hier zumindest keine Hysterie unter den Leuten erkennen, alles wird enorm verlangsamt und entschleunigt, und es gibt insgesamt sehr viel weniger Möglichkeiten für Aktivitäten. Aber die Leute scheinen das relativ gelassen hinzunehmen (von ein paar Einzelfällen, von denen ich ebenfalls hörte, mal abgesehen). Wie es in Deutschland unter den Leuten ist, nehme ich überwiegend über die Medien wahr; ich weiß also nicht, wie es tatsächlich ist - abgesehen von den Schlachten um Klopapier und dem Kontaktverbot, das wohl ab morgen in Kraft treten soll, womit schon die Überleitung zum staatlichen Agieren gegeben ist. Dazu hatte ich heute ein ganz interessantes Interview gelesen, und zwar mit folgender Pointe am Schluss:
"Wenn die westlichen Länder weiter auf eine Durchseuchung der Bevölkerung setzen und China neben weiteren ostasiatischen Ländern stattdessen auf die Eindämmung des Virus, dann werden Reisende aus dem Ausland immer wieder den Erreger einschleppen - mit unabsehbaren Folgen (nicht nur für die chinesische) Gesellschaft und Wirtschaft. Wir sollten also über eine einheitliche globale Strategie nachdenken. Zur Zeit gibt es noch nicht mal einen wirklich gemeinsam europäischen Ansatz."
https://www.n-tv.de/politik/ … tml?utm_source=pocket-newtab
Da wird tatsächlich noch einiges auf uns zukommen, in einem Ausmaß, mit dem ich zumindest nicht gerechnet habe.
Das einzig "Gute" daran ist: in dieser Krise geht es wirklich darum, die Schwachen, die Risikogruppen, die Alten und die Kranken zu schützen, und zwar im Sinne einer gesamtgesellschaftlichen Aufgabe, weil ein jeder mit seinem Verhalten zum Erfolg oder zur weiteren Gefährdung beiträgt. Wenn man das Anliegen des Schutzes der Schwachen und Gefährdeten ernst nimmt -- und es gibt Leute, die bemessen den Entwicklungsstand einer Gesellschaft an genau dieser Aufgabe -- dann weiß ich nicht, wie man angesichts der fatalen Folgen des Virus eine Strategie der "Durchseuchung" fahren kann. (Leuten wie Boris Johnson sollte man einen Aufenthalt in Wuhan oder Italien spendieren.)
Davon ab @*********rau75: ich finde es von Deiner Freundin ganz schön mutig, dass sie trotz Reisewarnung geflogen ist. Sie wird sich mit Sicherheit nicht als Risikoträgerin sehen und einfach an ihren Urlaub gedacht haben, was ich ihr auch nicht verdenken kann; womöglich hat sie das Ganze (ähnlich wie ich) auch ein wenig unterschätzt. Ich hoffe jedenfalls, dass sie ihren etwas anders laufenden Urlaub trotzdem genießen kann - schließlich gibt es Schlimmeres als 5 Sterne in Bangkok
- und wieder gut nach Hause kommt