„Es ist echt traurig für dieses geliebte Land mit Ihren tollen Menschen, ich könnte weinen wenn ich das höre.
Ich sage es mal anders: Wer nicht hören will, muss fühlen!
Jahrelange Misswirtschaft durch die Militärjunta, ungezügeltes Wachstum zu Zeiten Thaksins und eine ungehemmte Geldgier fordern jetzt ihren Tribut.
Thaksin hatte damals voll auf den Tourismus gesetzt, wollte
Qualitätstouristen anziehen und Backpacker am liebsten loswerden, siehe Koh Chang, was ja glücklicherweise nicht funktioniert hat. Trotzdem wurde Koh Chang touristisch bis an die Grenze und darüber hinaus ausgereizt, mit der Folge verschmutzter Strände, zerstörter Fauna und Flora im Meer und eine Umweltverschmutzung die Koh Chang streckenweise stinken lässt. Erreicht wurde dies durch versprochenes, billiges Geld, und wie schon auf Koh Samet wurde das auch auf Koh Chang und auch auf Koh Lipe umgesetzt.
Der Massentourismus belastet Thailand über seine Grenzen hinaus und auch die Militärjunta hat voll drauf gesetzt, angestrebtes Ziel waren 50 Millionen Touristen.
In erster Linie hatte man auf die Russen gesetzt, deren Billig-Airlines Landerlaubnis gegeben, etwas, was für die EU nicht umsetzbar gewesen wäre. Die zweite, große Zielgruppe waren die Chinesen als Devisenbringer, Masse statt Klasse und der dritten Gruppe, den Indern ist man auch in den Hintern gekrochen, indem man die Visabedingungen gelockert hat. Klar, die Europäer und Westler blieben wegen des starken Bahts weg, haben Ziele wie Vietnam, Kambodscha, etc. bevorzugt.
Weitere Nachteile des starken Bahts war ein Einbruch der Exportwirtschaft Thailand, auch etwas, worauf die Militärs nicht reagiert haben.
Die Torurismusbranche hat einen Anteil von ca. 20% am BIP und das ist jetzt fast vollständig weggebrochen. Das Dilemma ist selbstverschuldet! Anstatt auf Klasse zu setzen, hat man es mit Masse versucht.
Erschwerend kommt hinzu, dass Thailand ein marodes Gesundheitssystem hat. In der Folge finden wenige Tests statt, mit der Konsequenz niedriger Zahlen zu Infektionen. Es gibt in Thailand auch keinen funktionierenden Rettungsschirm.
Von Dezember - Februar haben immer noch scharenweise Chinesen Thailand besucht und das Virus eingeschleppt, dies natürlich bevorzugt in die Hotspots Bangkok, Pattaya, etc. und haben mit Sicherheit für eine hohe Verbreitung gesorgt. Man sieht es an den Zahlen der Länder, die keinerlei Bedürfnis haben, die Entwicklung zu verheimlichen.
Die ganzen Beschäftigten in der Branche zieht es selbstverständlich zurück in die Provinzen, mit der Folge einer homogenen Verbreitung des Virus im ganzen Land.
Ich bezweifle aber, dass es in Bälde verlässliche Zahlen geben wird, wo doch Kritiker von der Junta mundtot gemacht und weggesperrt werden.
Klar, für die Betroffenen ist es hart, sie haben kaum eine andere Möglichkeit, aber die Probleme sind letztendlich hausgemacht.
@*********6373: Kleine Korrektur: Die Economic Crisis in Südostasien war 1997. Mit Hilfe des IMF hat Thailand es unter Chuan Leek Pai geschafft, einigermaßen gut aus der Krise gekommen zu sein, wobei auch zwei Faktoren Wirkung gezeigt haben: 1. die Entkopplung des Baht vom Dollar und 2. eine Devaluation des Baht.
In Bezug auf Corona steht Thailand erst am Anfang und hinkt in der offiziellen Entwicklung Deutschland etwa 3 Wochen hinterher. Die Dunkelziffer dürfte extrem hoch sein, denn wer lässt sich schon testen, wenn so ein Test mindesten 3.000 Baht kostet, ein Drittel des Monatsgehalts eines Tagelöhners. Ich fürchte, dass die Mönche auf den Dörfern demnächst viel zu tun haben werden.