diverse Einzeltips
Hotel: Nicht alles ist gold, was glänzt. Es ist durchaus üblich, sich die Zimmer vorher zeigen zu lassen, und auch erforderlich (wenn man nicht in neuere Häuser gehobener Klasse geht). Haben da schon sehr unterschiedliche Erfahrungen gemacht - von einer Riesensuite, die aber doch etwas heruntergekommen mit diversen Flecken auf dem Teppich und den Stoffen war, über schlichte (sehr schlichte) Zimmer fast schon im Etap-Stil und unfreundlichem Service und nicht ganz so sauber, bis hin zum nur wenig teureren Hotels mit hochwertiger Ausstattung und Super-Frühstück, wo jeder Peso mehr sich deutlich in der Qualität bemerkbar machte. Die Philippinen sind nicht unbedingt das Low-Budget-Reiseland. Es lohnt sich, vor Ort Erkundigungen einzuholen. Laßt Euch nicht darauf ein, wenn der Freund des Bruders seinen Freund irgendwo empfiehlt. Die Hiya verbietet es, keine Auskunft zu geben, und die freundschaftlichen Bande zwischen zwei Pinoys sind immer stärker und wichtiger als jede Langnase (bzw. "Hey Joe!" in Ableitung der Begrüßung für 50 % der Amerikaner).
Grundsätzlich seid Ihr als Ausländer unermeßlich reich (wie sonst solltet Ihr Euch den Flug und die Reise leisten?). Diese Vorstellung wächst mit den steigenden Lebenshaltungskosten mindestens proportional an und legitimiert teilweise mehrfache Preise und diverse Gaunereien, selbst wenn Ihr von locals begleitet werdet! Taxifahrer feilschen wie besessen, wenn eine einzelne Philippina irgendwo rumläuft, wo vorher auch ein Hühne (ggf. noch mit gemischten Kindern) gesehen wurde. Auf Märkten schickt die Frau ein ordentliches Stück vor und dort jeweils ihre Preiserkundigungen machen.
Apropos Taxi: Never ever dem Fahrer glauben, wenn dieser etwas von Taxameter defekt erzählt und "special prices" verhandeln möchte. Diese liegen beim 3-4 fachen des geschätzen Fahrpreises der Hauptverkehrszeit (Stau!) und teilweise noch höher! Wer mir das erzählt, dem schmeiß ich die Tür unter Absingen böser Lieder zu und fahr auch nicht mit, wenn der Taxameter es dann plötzlich doch wieder tut. Üblich ist auch, dass die Fahrer Touren ablehnen - wenn das aber zum 3. Mal hintereinander passiert ist der Grund häufig, dass eine der Straßen zum Ziel wegen der Regenzeit geflooded, unpassierbar ist. Ein Smartphone kann durchaus helfen, gravierende Umwege zu entlarven. Es gibt aber durchaus auch sehr viele ehrliche, höfliche und freundliche Taxifahrer....
Kulinarisches? Balut probieren! (oder vielleicht besser doch nicht? - auf den Märkten gibt's in der Fischabteilung so eine leckere Sauce/Suppe - unbedingtes Muß: sieht aus wie Gülle, riecht noch schlimmer und wie es schmeckt entschließt sich meiner Kenntnis...). Balut soll übrigens aphrodisierende Wirkung haben... Wer also Entenküken in ihrem Ei mit Haut und Haaren (respektive Daunen und Knochen) geniessen möchte.... Essen ist sehr stark amerikanisch geprägt (fastfood-"Kutur"), aber man bekommt wesentlich bessere, gesündere und preiswertere Kost, wenn man die Augen ein wenig öffnet....
Reisezeit? zu Ostern ist es i.d.R. am heissesten (aber auch trocken), die hiesigen Sommerferien garantieren nahezu Ergüsse, die beweisen, wie schnell eine Straße zum Fluß werden kann. Da träumt der deutsche Regentropfen nur von und fühlt sich wie die Maus neben dem Elefanten.
Sehenswertes? Lokal vor Ort einen Markt besuchen, Fotoapparat mitnehmen. Lohnt sich garantiert, wenn man es schafft, aus dem allgemeinen Interesse zu verschwinden... Wem die längere Anreise nichts ausmacht, kann über Baguio (angenehmes Nachtleben mit Life-Musik etc.) in die Berge (z. B. Sagada) fahren und dort Erlebnisse nach und auf staubigen Pisten sammeln. Auf der Strecke gibt's oft wahnsinnige Natureindrücke, die Bildbände füllen können. Wer Koreaner liebt, sollte nach Boracay fliegen - ansonsten ist die Insel längst nicht mehr, was sie vor Jahrzehnten mal war. Die Qualität der Tauchbasen dort erfordert genauere Untersuchung des Equipments (was aber wohl generell empfehlenswert ist): Wer einen löchrigen Anzug anbietet, hat meist auch entsprechende Atemregler, wem die Sicherheit dort nicht wirklich etwas wert ist, bei dem möchte ich nicht tauchen....). Empfehlung zum Tauchen: Eher auf Cebu und Leythe, im Nordenwesten geht's garnicht (ausser Wracktauchen).
Travel: große Entfernungen per Flugzeug (Daumenregel: Egal wohin, 40 bis 50 € Return Ticket, 1 h Flug). Gutes Bus-Fernreisenetz, evtl. den Luxus-Bus nehmen für die Sicherheit, die fahren vielleicht etwas weniger chaotisch. Risiko ist immer. Gilt wohl auch für Jeepneys (vorsicht mit dem Kopf beim Einsteigen). Tricycles für den der mag, mir ist meine Gesundheit wichtiger, und die Tricycle-Entfernung meist nicht sooo groß sind (für Philippinos dennoch unendlich weit).
Gute Tipps auch im Philippinenforum. (DEutsche Seite)