Etwas Background
vorab
@*******tsch:
Beleidigend finden wir Zuschriften bei denen wir eine Absage erteilen und dann gefragt werden ob gegen Bezahlung etwas geht. Es sind nicht allle Asiatinnen Huren und auch nicht alle auf Geld aus
Das hat mich jetzt echt geschockt!
So, nun zum Thema, dass sich aus meiner Schilderung allerdings nur auf Thailand bezieht.
Ich bereise Thailand nun schon seit 1990 regelmäßig und habe auch fernab der Touristenzentren mit Thais gelebt und mich eingehend mit der Kultur, der Religion, der Mentalität und der Denkweise sowie mit den sozialen und geschichtlichen Hintergründen beschäftigt. Ich möchte halt verstehen, warum vieles so ist, wie es ist.
Patriarchat
In den fast 900 Jahren thailändischer Geschichte hat sich das Patriarchat in Thailand durchweg manifestiert. So ist es auch heute noch, insbesondere in de Regionen außerhalb der Ballungszentren wie Bangkok noch so. Die Frau nimmt die ihr in einem Patriarchat zugedachte Rolle ein, sie kennt es nicht anders und es hat sich im mentalen Volksgedächtnis genau so manifestiert.
Familienstruktur
In Thailand gibt es keine soziales Netz, wie wir es hier kennen. Die Versorgung der nicht mehr arbeitsfähigen, älteren Menschen kann nur durch einen funktionierenden Familienverbund oder eine Dorfgemeinschaft sichergestellt werden.
Respekt vor dem Alter
Steigt man etwas tiefer in die Soziologie ein, liegt in dem vorher genannten Absatz die Erklärung für den Respekt, den die Thais allgemein älteren Menschen gegenüber zeigen. Dieser Respekt ist den Thais infolge der jahrhundertelangen Festigung des Patriarchats immanent.
Prostitution
Prostitution ist in Thailand ebenfalls Bestandteil der kulturellen Entwicklung, Huren, Mätressen und Konkubinen gehörten in der gesamten Geschichte Thailands zum Alltag. Erst mit dem Auftreten der Europäer in Thailand wandelte sich unter deren Einfluss langsam die Sichtweise. Mit dem Vietnamkrieg und dem Entschluss der Amerikaner, dem Luftwaffenstützpunkt U-Tapao nahe gelegenen Pattaya den Status als R & R /Rest & Recreation) zukommen zu lassen, konzentrierte sich die Prostitution in Pattaya udn Bangkok Der einsetzende Massentourismus im Anschluss tat sein Übriges. Bereits 1960 wurde jedoch auf Druck der UN in Thailand ein Gesetzt gegen Prostitution verabschiedet. Wie in Thailand üblich, werden solche von außen herangetragenen Beschlüsse entsprechend der thailändischen Denkweise gehandhabt.
In Thailand gibt es zur Zeit schätzungsweise 3 Millionen Prostituierte, von denen aber nur ca. 10 - 15% im Bereich des Tourismus arbeiten, jedoch für ca. 14% des BIP verantwortlich zeichnen.
Die Unterschiede in den beiden Gruppen der Prostituierten auf das soziologische Akzeptanz sind jedoch extrem. Während die Prostituierten, die im der Tourismusbranche arbeiten, weitestgehend soziologischakzeptiert sind, gehört die restliche Gruppe zu den sozial Geächteten. Die Hintergründe liegen darin, dass diese Prostituierten aus einer Notsituation heraus oder auf Druck der Familie in dieses Geschäft "gezwungen" wurden. Sie haben kaum eine Chance, sich wieder in die soziale Struktur einer Dorfgemeinschaft zu integrieren.
Emanzipation
Emanzipation findet in Ansätzen in der bürgerlichen Schicht in den Ballungszentren statt. Der restliche Anteil thailändischer Frauen bleibt da größtenteils außen vor. Mit Ausnahme der Prostituierten in der Tourismusbranche. Eine Absolventin der Thammasat Universität hat dies in ihre soziologischen Abschlussarbeit sehr eindrucksvoll belegt (Anmerkung: Ichhabe leider keine Quellenangabe mehr dazu. Besagte Absolventin hat selbst in einer Bar gearbeitet um ihre Studien zu betreiben, nur unter der Vorbehalt, nicht mit einem Kunden mitgehen zu müssen.)
Gründe für die Prostitution
Warum arbeiten so viele Frauen und Männer in der
freien Prostitution? Nun, die Antwort liegt in vielen Bereichen. Ein wichtiger, wenn nicht ausschlaggebender Bereich ist die Bildungspolitik. In der Regel gehen die Kinder 6 Jahre auf die Dorfschule, bekommen dort eine wirklich nur rudimentäre Bildung im Frontalunterricht verpasst. Obwohl die Schulpflicht in Thailand 9 Jahre beträgt, scheuen viele Eltern die Kosten, ihre Kinder nach diesen 6 Jahren auf eine weiterführende Schule zu schicken. Die liegt nämlich zumeist in der nächsten Stadt. Diese Schule wäre allerdings Voraussetzung zur Erlernung eines Berufes bzw. einen Abschluss an einer Universität anzustreben.
Ein weiterer Grund liegt in den patriarchischen Strukturen. Oftmals werden die Frauen schon in recht jungen Jahren geschwängert. Viele Ehen existieren nur vor Buddha und eine Unterhaltspflicht in Thailand existiert praktisch nicht. Die meisten Mädchen, die in Pattaya etc. arbeiten, haben ihren Mann entweder verloren, haben ihn nicht mehr ertragen können oder er hat einfach keine Lust mehr auf seine Frau gehabt. Damit ist aber ein wichtiger Versorgungspfeiler im Familienverbund weggebrochen.
Was bleibt nun einer solchen Mutter übrig zu tun? Sie hat einmal die Möglichkeit, sich als ungelernte Arbeitskraft zu verdingen, was oftmals Knochenarbeit auf dem Bau oder ähnlich bedeutet. In Bangkok würde eine solche Frau etwa 9000 Baht im Monat verdienen. Es würde ausreichen, ein Lebensunterhalt zu sichern, bedeutet aber einen Job am Limit ihrer Kräfte. Bleibt noch die Alternative, sich als Barmädchen in Pattaya oder Bangkok etc. anzubieten. Und genau diesen Weg gehen Viel. Es gibt in fast jedem Dorf ein Mädchen, dass gezeigt hat, wie es geht und sobald der erste Farang mal im Dorf war und die Familie "Gesicht" machen konnte, sind die Grundsteine für eine Karriere al Prostituierte gelegt.
Das Resümee
Nun jetzt mag sich der Eine oder Andere fragen, was das mit der Thematik zu tun hat. Die Antwort liegt eigentlich in den vielfach positiven Erfahrungen, die ein solches Mädchen vom Dorf im Umgang mit den Farang macht. (Anmerkung: Ich schilere hier nur einmal die positiven Aspekte. Es ist klar, dass besonders in Pattaya jede Menge Abschaum rumläuft, Menschen vom Schlag, die in den Mädchen leider oftmals ein Nutzobjekt sehen, dessen sie sich bedienen. Aber dem gegenüber stehen auch die Erfahrung mit Menschen, die sie als solche behandeln)
Sie wird hier zum erstem Mal die Erfahrung machen, dass ein Mann ihre Wünsche und Bedürfnisse berücksichtigt, auf sie eingeht und Rücksicht auf sie nimmt. Dass ist neu für sie und sie wird erst einmal mit einem gewissen Maß Unsicherheit darauf reagieren. Ich habe schon mit einigen Mädchen "Ersterlebnisse" dieser Art gehabt und genau dieses Verhalten ist mir aufgefallen. Das reicht dann von überschwänglicher Dankbarkeit bis hin zu demütiger aber wohlwollender Unterwürfigkeit. Wie einem empathisch veranlagten Menschen wir mir dabei zu Mute war, mag sich jeder selbst ausmalen. Mit der Zeit manifestiert sich das auch in ihrem Bewusstsein, dass die Farang anders sind als die Thai Männer. Und ich kenne auch kaum eine Thai, die nach einem Erlebnis mit einem Farang jemals wieder etwas mit einem Thai-Mann zu tun haben will.
Nun, wie gibt sie das zurück? Das ist eigentlich der springende Punkt. Aufgrund ihrer Erziehung, ihres mentalen Gedächtnisses dankt sie dass mit ihrer besonderen Fürsorglichkeit, dass, was sooft als der besondere Take-Care-Faktor beschrieben wird, was die Ladies aus Thailand angeht.
Die für uns oftmals negative Begleiterscheinung dessen ist die besondere Anfälligkeit zur Eifersucht. Die Begründung dafür liegt aber auch schon im vorher geschrieben Absatz. Die Angst, das so positive Erlebte und Erfahrene wieder zu verlieren ist schier übermächtig und führt dann zu den bekannten Begleiterscheinungen, die aus einem schnurrenden, asiatischen sanftmütigen Kätzchen eine reißende, alles zerfetzende Tigerin werden lassen.
Was ergibt sich daraus?
Wenn jemand sich auf eine Beziehung mit einem Frau aus Thailand einlassen möchte, dann sollte er sich mit den von mir geschilderten Sachen etwas vertraut machen. Ein Verständnis der für uns so andersartigen Mentalität, Religion, Kultur und Soziologie sollte zumindest rudimentär vorhanden sein. Es sollte eigentlich selbstverständlich sein, diesen Umständen und natürlich dem Menschen mit dem entsprechenden Respekt Würdigung zu tragen
Nachsatz auch in Bezug auf mein Eingangs-Statement zu ThaiDeutsch
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die Ladies, die im Milieu arbeiten, Sanuk, sprich Emotionen und Satang, sprich Geld, strikt voneinander trennen. Thais erlebe ich immer wieder als sehr emotional, sie entwickeln recht schnell Gefühle zu jemanden, der sie respektvoll behandelt. Allerdings wollen und können sie auf das Geld aus ihrer Arbeit nicht verzichte. Leider ist es häufig so, halt auch geprägt durch unsere Kultur, dass ein Mann nicht einsieht, Geld an eine Frau zu bezahlen, die er liebt und von der er geliebt wird. Liebe Männer, verabschiedet euch von dieser Denkweise, wenn ihr es mit einem Mädchen aus dem Milieu zu tun habt. Sie wird euch vielleicht auch noch lieben, wenn ihr ihr kein Geld mehr gebt, aber sie wird sich von euch verabschieden, weil sie Geld verdienen will und muss.
Mein Tipp: Findet einen Weg gemeinsam, um diesem Dilemma zu entkommen. Zeigt ihr eure Möglichkeiten und Grenzen auf und erwartet von ihr, dass sie ihren Bedarf offen legt. Da gibt es dann in der Regel einen Weg zum gemeinsamen Glück.