Die wichtigsten Begriffe (A bis H)
Wir bitten zu beachten, dass diese Aufzählung nicht abschließend ist. Es gibt weit mehr Begriffe und Definitionen. Wer Abkürzungen ergänzen möchte, darf das sehr gerne
24/7
Abk. für eine DS-Beziehungsform, die die Rollenverteilung von Dominantem und Submissivem (mehr oder minder konsequent) 24 Stunden am Tag, 7 Tage in der Woche aufrecht erhält.
Absprachen (auch (Pre-)Negotiation genannt)
Besonders bei sich unbekannten Spielpartnern ist die Kommunikation vor einer Session wichtig. Hier sollten zumindest die Vorlieben (bzw. Abneigungen) und die medizinischen Voraussetzungen (z.B. ist der Bottom Bluter? Hat er Kreislaufbeschwerden? etc.) geklärt werden. Außerdem sollte ein Safewort ausgemacht werden, welches bei Problemen von beiden Seiten zum Abbruch des Spieles genutzt werden kann.
Absturz
bezeichnet ein Spiel, das (meist aus emotionalen Gründen) fehlgelaufen ist. Abstürze betreffen meist die Bottoms, können aber auch Tops ereilen, wenn sie überfordert sind. Das Ganze nennt man dann auch ein Fehlspiel.
Age Play
Spiel mit dem Altersunterschied. Man gibt sich im Spiel älter (z.b. strenge Gouvernante) oder jünger (ungezogener Schuljunge), als man wirklich ist.
aktiv
Andere Bezeichnung für den Top.
Atemkontrolle
Deutscher Ausdruck für Breath Controll. Spielform, die die Möglichkeit des Bottom zu Atmen einschränkt oder abschneidet.
Automasochismus
Selbstzufügen von Schmerzen (oft als Experiment oder in Ermangelung eines geeigneten Partners/ Partnerin) als Mittel zur Selbstbefriedigung. Atemkontrollspiele sind die häufigste Todesursache (Auto Erotic Deaths) bei autoerotischen/ automasochistischen Praktiken von Sadomasochisten, da hierbei der Carotis-Sinus Reflex ausgelöst werden kann und die erforderliche rasche Hilfe nicht geleistet werden kann. Also: keine Würgespiele ohne Partner!
Bastonade
Schläge auf die Füße, meist im Zusammenhang mit einem Bestrafungszeremonie.
BDSM
Abkürzung für Bondage and Discipline, Dominance and Submission, Sadism and Masochism
Deutsch: Fesselung & Erziehung, Beherrschung & Unterwerfung, Sadismus & Masochismus.
Bloodsports
Formen des Spiels, in denen Blut eine übergeordnete Rolle zuTteil wird (z.B. Cutting). Hierbei sollte man besonders vorsichtig sein, da Krankheiten durch Blut übertragen werden können. Also: Handschuhe nicht vergessen!
Bondage
Engl. für Fesselungsspiele (z.B. mit Seilen, Ketten oder Hand- und Fußfesseln). Eine besonders kunstvolle Form ist das Japan Bondage, welches normalerweise aus einem Seil und ohne (oder mit wenigen) Knoten gemacht wird. Bondage ist als eigenständige Form des Sadomasochismus zu verstehen. Beim Bondage sind verschiedene Sicherheitsmaßnahmen erforderlich.
Bottom
In SM-Kreisen ein Begriff für den beherrschten, passiven Part in einem Spiel (Der aktive Part wird auch Top genannt).
Branding
Eine Form der Bodyart. Hierbei wird mit sehr heißen Metallstücken die Haut verbrannt, um so ein permanentes Bild aus den verheilten Narben zu erzeugen. Dies ist nicht ganz ungefährlich, da der Heilungsprozeß der Haut nicht genau vorhersagbar ist und die Narben unschön verheilen können.
Neuerdings gibt es auch "Brandings", die mit extremer Kälte erzeugt werden.
Carotis-Sinus Reflex
Regelmechanismus des Blutdrucks am Hals, der für eine Reihe von Unfällen bis hin zu Todesfällen von Sadomasochisten bei vornehmlich autoerotischen Würgespielen verantwortlich ist.
Entlang der Halsschlagadern (Carotiden) gibt es beim Menschen Sensoren für den Blutdruck, die über einen Regelkreis dafür sorgen, dass bei einem Druck über dem Sollwert der Blutdruck heruntergeregelt wird. Diese Rezeptoren können auch durch Druck von außen, z.B. durch Würgespiele aktiviert werden, was zu einem reflexartigen Abfall des Blutdrucks und sofortiger Ohnmacht des Passiven führen kann.
Ist der Betroffene nicht in der Lage, in eine waagerechte Position zu fallen, ist der Tod fast sicher, da er sich selbst auf keinen Fall befreien kann. Besonders gefährlich ist dies, wenn der Betroffene sich selbst in der Halsgegend fesselt und sich nicht mehr befreien kann. Die Todesfälle treten übrigens meist nicht durch den CSR direkt, sondern durch Begleitumstände ein.
Die Relevanz des CSR für Sadomasochisten ist äußerst umstritten. Es gibt sowohl Mediziner, die behaupten, dass es fast unmöglich sei, bei einem gesunden Menschen den CSR herbeizuführen. Andere Mediziner wiederum warnen wegen des CSRs vor Würgespielen. Auch hier gilt, daß jeder für sich selbst entscheiden muss, ob er das Risiko in Kauf nehmen möchte oder nicht.
Cockring
Ring der die Hoden, den Schwanz oder beides umschließt und so eine Erektion verlängern, bzw. das Abspritzen verhindern soll.
consensual
Englisch für einvernehmlich.
Cutting
Englisch für Schneidespiele. Form der Bloodsports, bei denen mit Messern (z.B. Skalpell) die Haut des "Passiven" verletzt wird. Hierbei spielt oftmals der rituelle Umgang mit Blut eine große Rolle. Vorsicht ist geboten, wenn man dabei in Kontakt mit Blut kommt (Gefahr einer Infizierung mit AIDS, Hepatitis etc.)!
(sensual) Deprivation
Englisch für Sinnesentzug. Dem Bottom werden (alle) Sinneswahrnehmungen entzogen (z.B. durch Augenbinde, Ohrstöpsel etc.). Dies vergrößert die Wahrnehmung der anderen Sinne, bzw. die Empfindlichkeit des Bottom.
devot
unterwürfig, jemanden oder etwas gewidmet
Dom
Abkürzung für dominant (beherrschend). Dominante sind die beherrschenden Partner in DS Spielen bzw. DS Partnerschaften.
Dresscode
Englisch für Kleiderordnung. Auf vielen Parties und anderen Veranstaltungen wird die Erfüllung einer bestimmten Kleidervorschrift vom Veranstalter verlangt (z.B. Fetisch (Lack, Leder Latex etc.) oder schwarze Kleidung etc.).
DS
Abkürzung für Dominance and Submission (Beherrschung und Unterwerfung).
Im Sadomasochismus werden zwei Grundrichtungen unterschieden. Neben dem "klassischen" SM versteht man unter DS das Etablieren von Machtstrukturen zwischen dem dominanten und dem submissiven Partner. DS kann innerhalb einer Session präsent sein, aber durchaus als Beziehungsmodell angesehen werden (siehe auch 24/7, EPE oder TPE).
EPE
Abkürzung für Erotic Power Exchange. In dieser Form von DS-Beziehungen hat der dominante Part jederzeit die Möglichkeit, die Macht über das Sexualleben zu übernehmen, sprich eine Session zu beginnen.
Femdom (Female Domination)
Englische Bezeichnung für weibliche Dominanz.
Fetischismus
Fetischismus ist rein der Definition nach die (nicht unbedingt sexuelle) Fixierung auf einen physischen Gegenstand (z.B. eine bestimmte Kleidungsart (z.B. Gummi oder Latex), Füße, Korsette usw. aber auch z.B. das Hemd des Freundes oder das Tuch der Freundin). Die Reize, die von einem Fetisch ausgehen, können vielfältiger Natur sein (Fühlen, Riechen oder der bloße Anblick genügen).
Fisting
Das Einführen der ganzen Hand (Faust) in die Scheide oder After des/ der "Passiven". Hierbei ist es besonders wichtig, sehr viel Gleitmittel zu verwenden und sich sehr viel Zeit zu lassen (nicht unter unnötigen Druck setzen!). Des Weiteren sollte man wegen der AIDS-Gefahr Handschuhe tragen.
Flag
Englische Abkürzung für Schlagspiele (Flagellation). Ein Flagellant ist ein Sadomasochist, der eine besondere Neigung zu Schlagspielen verspührt.
Flogger
Anderer Ausdruck für Riemenpeitsche.
Gerte
Schlaginstrument. Prinzipiell kann man zwischen der Dressurgerte (lang, dünn, mit einem Faden am Ende) und der Spring- oder Geländegerte (etwas dicker, kürzer und mit einem Lederläppchen am Ende) unterscheiden.
Geschichte der O
Roman von Pauline Reage, der die Unterwerfung der O schildert. Das Buch gilt auch heute noch als der Klassiker unter Sadomasochisten und nimmt dadurch große Stellung in der sadomasochistischen Subkultur ein. So gilt z.B. der Ring der O im deutschsprachigen Raum als Erkennungszeichen unter Sadomasochisten. Das Buch war und ist für viele Menschen der Einstieg die Welt des Sadomasochismus. Während das Buch in Frankreich den Literaturpreis "Deux Magots" erhielt, stand es in Deutschland für längere Zeit auf dem Index. Mittlerweile ist es jedoch wieder frei im Buchhandel erhältlich.
Golden Shower
Englisch für Spiele mit Urin (siehe auch Natursekt oder Watersports).
Halsband
Halsbänder gibt es aus verschiedenen Materialien (Leder, Metall oder Latex) und in verschiedenen Ausführungen. meist sind sie mit sogenannten D-Ringen versehen und werden von Submissiven getragen. Ihnen kommt vor allem im DS-Kontext eine besondere Bedeutung als "Besitzsymbol" zu.
Halsbänder ohne Ringe werden aber auch durchaus von dominanten Personen getragen.