Die wichtigsten Begriffe (Q bis Z)
Wir bitten zu beachten, dass diese Aufzählung nicht abschließend ist. Es gibt weit mehr Begriffe und Definitionen.Wer Abkürzungen ergänzen möchte, darf das sehr gerne
Realsadismus
Psychopathologische Form der Sadismus (schwerer klinischer Zustand). Hierzu zählen etwa Sexualverbrecher und Gewalttäter.
Untersuchungen haben ergeben, dass die Schnittmenge von Realsadisten und Sadomasochisten (erotischer Sadismus) nicht nennenswert ist und sich im normalen Bereich bewegt. Man kann also von keinem Zusammenhang zwischen Realsadisten und Sadomasochisten sprechen.
Realmasochismus
Hier gilt das gleiche wie beim Realsadismus. Es muss ganz klar zwischen Realmasochismus (krankhaft, schwerer Psychopathologischer Zustand) und erotischem Masochismus im Zusammenhang mit Sadomasochismus unterschieden werden.
Rohrstock
Dünner, langer Stock aus Rattan, der für Flagsessions verwendet wird. Die Finger sollte man von Rohrstöcken aus Bambus lassen, da diese splittern können, was zu schlimmeren Verletzungen (mit Narbenfolge) führen kann.
S/M
Abkürzung für Sadomasochismus, wobei die korrekte Bezeichnung eigentlich Sadismus und Masochismus lauten müsste. Grundsätzlich kann man heute zwischen 2 Richtungen unterscheiden: dem klassischen SM (die Lust am Schmerz) und DS (Lust an der Unterwerfung, auch als Lifestyle).
Sadismus
(Hier erotischer Sadismus) Sadismus ist die Lust, bzw. die Sucht am/ zu Quälen. Krankhafter Sadismus (Realsadismus) wird häufig fälschlicherweise mit Sadomasochismus in Verbindung gebracht. Laut DSM IV ist jedoch klar zwischen krankhaftem Sadismus (schwerer pathologischer Zustand) und sexuellem Sadismus (nicht krankhaft) zu unterscheiden.
Sadomaso
Meist durch die Populärpresse benutze, abwertend klingende Abkürzung für Sadomasochismus
Sadomasochismus
Bezeichnung für die sexuelle Minderheit, die, grob gesagt, neben dem "normalen" Sex eine Erregung aus Spielen mit Machtgefälle und Schmerzen bezieht. Diese Bedeutung und der Begriff "sadomasochistische Subkultur" hat sich erst in den letzten Jahren durch Sadomasochisten selbst, sowie durch die Arbeiten von Soziologen herausgebildet.
Safer Sex
Wie auch beim "konventionellen" Sex, besteht auch beim Sadomasochismus eine große Infektionsgefahr mit verschiedenen Krankheiten wie AIDS oder Hepatitis. Deswegen sollte man bei verschiedenen Praktiken (Cutting, Piercing, Cunnilingus etc.) größtmögliche Vorsorge gegen Infektionen treffen. Handschuhe, Kondome oder Dentaldämme bieten hier großen Schutz.
Safe, Sane, and Consensual (SSC)
Deutsch: sicher, gesund und einvernehmlich. Grundregel der sadomasochistischen Kultur
Safeword
Codewort, mit dem ein Partner ein Spiel in Notfällen sofort beenden kann, falls etwas falsch läuft. Gerade auf Partys hat sich international "Mayday" als gültiges Safeword etabliert. Viele Paare spielen auch mit mehreren Safewörten (z.B. "Ampelsafewort" - grün: "Du kannst ruhig heftiger werden!", gelb: "Alles ok, nur mache etwas langsamer!" und rot: "Hier läuft was falsch, bitte höre sofort auf!").
Session
Handlung zwischen einem oder mehreren Sadomasochisten (zeitlich oder räumlich begrenzt) (wird auch "Spiel" genannt).
Spanking
Engl. für Schlagspiele mit der Hand. Spanking gilt als der sicherste Einstieg in die Welt der Schlagspiele, da der aktive den Schmerz auch auf seiner Hand spürt und so das richtige Dosieren lernen kann.
Seltsamerweise gibt es eine Reihe von Spankern, die versuchen, sich massiv vom Sadomasochismus zu distanzieren.
Spiel
Anderes Wort für Session. Der Begriff wird häufig verwendet, um den Unterschied zwischen realer Gewalt und den einvernehmlichen Aktionen zwischen Menschen zu unterstreichen.
SSC
Abkürzung für Safe, Sane & Consensual.
Stino
Abkürzung für "stinknormal". Umstrittene, weil von manchen als abwertend empfundene, Bezeichnung der SM-Szene für nicht SMler. Siehe auch Vanilla.
Sub(missiv)
Abkürzung für submissive (sich beherrschen lassend). Submissive sind die sich unterwerfenden Partner in DS Spielen, bzw. DS Partnerschaften.
Suspension Bondage
Bondage, bei der der "Passive" freischwebend aufgehängt wird. Besonders geeignet hierfür sind Fallschirmspringergurte oder Haltegurte von Kletterern.
Switch
Sadomasochist, der zwar in der Regel eine Vorliebe für eine der beiden Rollen hat, diese aber immer wieder mal wechselt.
Top
Begriff für den aktiven, dominanten Partner in einem Spiel. Den "passiven" Part in einem Spiel nennt man auch Bottom.
Topping from the Bottom
Der Versuch eines Bottoms, seinen Top zu manipulieren (z.B. durch besonders renitentes Verhalten), damit er bekommt, was er will. Derartiges Verhalten ist unter Sadomasochisten nicht unbedingt gerne gesehen.
Toys
Engl. für Spielzeug. Mit Toys sind die "Instrumente" gemeint, die Sadomasochisten in ihren Spielen verwenden - quasi das "Handwerkszeug".
TPE
Abkürzung für Total Power Exchange (Völliger Austausch (bzw. Abgabe) der Macht). Die extremste Form des DS, in der der submissive Part sämtliche Kontrolle und Rechte an den dominanten Part abgibt.
Tunnelspiel
Spiele, die, wenn sie einmal begonnen haben, nicht abgebrochen werden können (z.B. Auftragen von Rheumasalbe auf Genitalien). Das Spiel gleicht also für die Beteiligten der Durchschreiten eines Tunnels.