*****ite:
Ich frage mich gerade was selbstbestimmter Spaß ist. Gibt es anderen?
Ja. Ich habe früher mit den Kumpels viel Skat gespielt. Kartenspiele langweilen mich, aber für die Kumpels war es super. Dieser Spaß war eher fremdbestimmt für mich. Sowas mache ich allerdings nicht mehr. Peergroup-Gleichschaltung ist eher was für Life-Beginners.
*****_54:
Na ja, es gibt sicher Dinge, die Spaß machen, auf die man durch Experimentieren selbst drauf gekommen ist und nicht dadurch, dass ein anderen einem diesen Spaß vorgeschlagen hat oder man irgendwo gelesen hat, was Spaß machen könnte.
Ich war sexuell frühreif, mit acht Jahren begannen meine sexuellen Phantasien, die sehr individuell waren. Mit neun erste Ejakulation, mit elf in einem wahren Masturbationsrausch, den ganzen Tag über. Erst mit 14 hatte ich Kontakt mit ersten Pornos, die mit meinen Phantasien nur zum Teil zu tun hatten. Ich wurde also von mir selbst in meine Phantasien geleitet, nicht von vorgegebenen Pornos.
Eigentlich gibt es keine Frauenbedürfnisse und keine Männerbedürfnisse, glaube ich. Alle Geschlechterrollen-Sachen werden an uns von außen herangetragen, und wir verinnerlichen sie, ob wir wollen oder nicht. Jedenfalls kann ich keine Unterschiede zwischen den Bedürfnissen von Frauen zu meinen eigenen feststellen.
Der Quatsch in den Pornos - "looos, steck ihn dir tief ins Maul, Schlampe" - ist in meinen Augen bereits von gestörten Leuten in ferner Vergangenheit erfunden worden und überlebt als Dawson-Mem bis heute, weil alle ja glauben und geprägt sind, dass es so sein müsse. Frauen können sich da leichter distanzieren, weil ihre Perspektive nicht berücksichtigt wird. So gesehen ein Glück - viele Frauen kennen ihre Bedürfnisse besser als die verpornten Männer.