Einige gute Beiträge - gut!
Generell finde ich es nachvollziehbar aber schade, dass es euch so schwer fällt, über die heutige Welt nachzudenken. In Bad Weisheit ist Geld ja bekanntlich abgeschafft - überlegt euch doch mal, was das für Dynamiken auslösen würde.
****on:
Er schulte um und ist nun seit zwanzig Jahren jemand, der seinen Beruf mit wahrer Begeisterung ausübt. Er würde es auch kostenlos machen. Obwohl die Arbeit ein Knochenjob ist, der auch Nerven und Seele belastet.
So etwas meinte ich
.
****on:
Eine Gesellschaft krankt in meiner Vorstellung an den Heeren müder, unbegeistert vor sich hin murksender Fronarbeiter. Wer seine Bestimmung lebt, schafft hingegen Außergewöhnliches.
Was überhaupt nur geht, wenn diese Heere mit Geld (strukturell) dazu gezwungen werden können. Nur weil dieser (strukturelle) Zwang zur Lohnarbeit besteht können die Jobs so sch... sein, wie sie es heute oft sind. Dieser Zwangszusammenhang ist aber aufgehoben, wenn das Geld (genauer: die Vergesellschafftung über den abstrakten Tausch) aufgehoben ist.
****on:
Viele lieben sicher auch das pure Abhängen als Hauptbeschäftigung.
Woher nimmst du nur diese Sicherheit? Klar, in der Arbeitsgesellschaft ist das Nichtstun als der offensichtliche Gegenentwurf naheliegend. Aber ich behaupte mal, dass es kein europäisch geprägter Mensch (der Kulturkreis, den ich kenne) es auch nur ein halbes Jahr nur mit Fressen, Saufen, Vögeln und in der Sonne liegen aushalten würde.
****on:
Die Heere von Fronarbeitern werden durch Technik und Automatisierung überflüssig.
Hier könnte sich z.B. auch eine riesige Dynamik entfalten, weil keiner sich mehr Sorgen um die ach so wertvollen Arbeitsplätze machen müsste. Dinge, die von Maschinen erledigt werden können, sind m.E. sowieso menschenunwürdig.
*******enig:
Viel wichtiger scheint es der Menschheit zu sein, dass der Einzelne mehr bekommt als sein Nachbar oder unmittelbarer Vergleichsmaßstab.
Das ist heute für manche, vielleicht viele so. Aber was erwartest du in einer Gesellschaft in der das Haben der Maßstab des gesellschaftlichen Seins ist? In einer Gesellschaft, die von der Pike auf auf Konkurrenz ausgelegt ist, darauf andere auszustechen?
Zu Elementen einer idealen Welt müsste daher eine Orientierung auf Kooperation gehören.
*******enig:
Die Welt ist eben schlecht...;)
Das ist sie nur, weil sie so geworden ist. Aber das ist Kultur und eben nicht Natur. Wäre es Natur könnten wir es nicht ändern, da es aber Kultur ist, kann es geändert werden. Auch dann, wenn es nicht leicht vorstellbar ist. Aber mal im Ernst: Wenn es leicht vorstellbar wäre, dann hätten wir es längst.
*****_54:
Denn irgendeiner muss ja z.B. den Dreck wegmachen und freiwillig wird sich keiner dazu bereit erklären.
Da bin ich gar nicht so sicher. Trigon hat schon das Beispiel des Altenpflegers genannt und auch ich putze meine Wohnung mit erstaunlicher Regelmäßigkeit - auch wenn es mich echt ankotzt
. Aber zu letzterem überlege ich schon, einen Teil zu automatisieren - per Staubsaugerroboter.
Deine Sicht ist auch eine sehr trennende, wo ich eben andere mit Geld (strukturell) zwingen kann, etwas zu tun. Auch in Freien Projekten wie Wikipedia und Co gibt es Tätigkeiten, die nur eingeschränkt Spaß machen. Aber die gehören einfach dazu und deswegen werden die eben erledigt.
*******d74:
Manches ist dabei nicht unbedingt miteinander kompatibel und vieles was sich auf Anhieb überzeugend liest, kann sich in der Praxis als eher schwierig erweisen (Marx?)
Nun wird Marx gerne viel unterstellt, aber zu einer Utopie hat er sich tatsächlich nie so richtig geäußert.
******xhi:
da kommt also die Unterschiedlichkeit der Menschen dazwischen, dass man nicht pauschal festlegen kann, was nun im Einzelnen unbeliebt ist und was nicht
Das ist eine ganz wichtige Ressource! Wollten alle dasselbe dann gäbe es wirklich ein Problem. Aber dadurch, dass wir alle so unterschiedliche Vorlieben haben, besteht Hoffnung, dass sich für alle gesellschaftlich notwendigen Tätigkeiten, die sich nicht wegautomatisieren lassen, jemand finden wird, der das als seine Berufung empfindet.
Gruß
Stefan