*****_54:
******XXL:
Deine Sicht ist auch eine sehr trennende, wo ich eben andere mit Geld (strukturell) zwingen kann, etwas zu tun. Auch in Freien Projekten wie Wikipedia und Co gibt es Tätigkeiten, die nur eingeschränkt Spaß machen. Aber die gehören einfach dazu und deswegen werden die eben erledigt.
Verstehe ich jetzt nicht: Was ist denn daran trennend,
Na ja, die Betrachtung der Tätigkeit ist trennend. Du trennst die Tätigkeit aus ihrem sachlichen Zusammenhang und machst sie damit zu abstrakter Arbeit. Mein Wohnungsputz ist z.B. in mein Leben eingebettet und damit normaler Bestandteil meines Seins. Wie Zähneputzen, was ich jetzt auch nicht als den größten Quell von Befriedigung empfinde.
Ich will nicht sagen, dass so eine Trennung nicht auch sinnvoll sein kann. Aber in einer Welt wie unserer, in der das so Standardprogramm ist, ist es leicht, die ganzen Sch...-Tätigkeiten zusammenzufassen und daraus einen Job zu machen.
*****_54:
wenn ich der Meinung bin, dass gesellschaftlich notwendige, aber möglicherweise ungeliebte Arbeit auf alle aufgeteilt werden sollte?
Natürlich nicht jede Arbeit gleichermaßen auf jeden Einzelnen. Aber doch so, dass jeder auch an dieser notwendigen Arbeit in irgend einer Form teil nimmt.
Ja, das sind dann so die naheliegenden Lösungen: Dass das Arbeitsleid dann irgendwie gleichmäßig verteilt werden muss. Ich habe damit so meine Schwierigkeiten ohne es wirklich festnageln zu können.
Da wäre z.B. das Problem der Messbarkeit. Die Messbarkeit ist notwendig, denn du willst ja etwas
gleichmäßig verteilen. Dazu musst du es messen können. Aber wie misst man Arbeitsleid? Vor allem wenn kein Geld mehr da ist, mit dem ja so vieles zur Vergleichbarkeit gezwungen wird?
Dann ist das "Problem" der Individualität. Was dem einen sein Kloputzen ist der anderen ihr Computer programmieren. Hängt mit der Messbarkeit zusammen, aber wirft noch zusätzlich das Problem auf, dass die Maße auch noch irgendwie indivdualisiert werden müssten.
Aber selbst wenn du auf magische Weise ein solches Messsystem fändest und damit in der Lage wärst, Gleichmässigkeit und damit Gerechtigkeit herzustellen, müsstest du es den Menschen immer noch aufherrschen. Der Gedanke gefällt mir gar nicht.
Ich glaube vielmehr, dass wie in Zeiten vor der Dominanz des abstrakten Tausch die Menschen selbst Mittel und Wege finden, ihre Notwendigkeiten in den Griff zu kriegen.
HTH
Stefan