Was Affinity mit mir macht
Bustyexhi, ich kann es nur von mir sagen. Ich sehe noch keinen direkten Zusammenhang zwischen Lebenszweck und der Affinityidee. Meinen Lebenszweck sehe ich im Da-Sein. Wie auch den Lebenszweck von Kakteen. Und von Bärtierchen und Viren.Warum bin ich von Affinity angetan? Vor meiner Affinitygruppe konnte ich mich nicht verletzlich machen, nicht die schäbigen, fiesen Seiten offen zeigen. Ich konnte sie nichtmal mir selbst eingestehen. Nach und nach habe ich gewagt, immer mehr von mir zu zeigen, um den verblüffenden Effekt zu erleben, dass ich auch mit den fiesen, schwachen Seiten angenommen werde, geliebt werde. So habe ich gelernt, Aspekte zu zeigen und zu offenbaren, die ich an mir selbst verachte, aber auch das gefühlte Angenommensein und Geliebtwerden zu nutzen für Selbstannahme und Selbstliebe. (Wenn andere mich mit dieser Scheiße immer noch okay finden, dann kann ich das auch.)
Weiterer Effekt: Mein Vertrauen in Andere ist gewachsen. Weil ich sie (anfangs für mich überraschenderweise) liebevoll mir gegenüber erlebe. Wir sind eine reine Männergruppe - ich habe gelernt, Männer mehr zu mögen, und mich weniger mit ihnen in Konkurrenz zu befinden. Ich kann authentischer sein, selbstehrlicher und anderen gegenüber ehrlicher. Kann Gedanken, Gefühle, Sorgen und Freuden unmittelbarer mit anderen teilen. Fühle mich daher weniger allein.
Das ist mein persönlicher Gewinn, aber Affinity macht mit jedem etwas anderes, was ziemlich spannend ist.