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Affinity lernen

****on Mann
16.221 Beiträge
Themenersteller 
Was Affinity mit mir macht
Bustyexhi, ich kann es nur von mir sagen. Ich sehe noch keinen direkten Zusammenhang zwischen Lebenszweck und der Affinityidee. Meinen Lebenszweck sehe ich im Da-Sein. Wie auch den Lebenszweck von Kakteen. Und von Bärtierchen und Viren.

Warum bin ich von Affinity angetan? Vor meiner Affinitygruppe konnte ich mich nicht verletzlich machen, nicht die schäbigen, fiesen Seiten offen zeigen. Ich konnte sie nichtmal mir selbst eingestehen. Nach und nach habe ich gewagt, immer mehr von mir zu zeigen, um den verblüffenden Effekt zu erleben, dass ich auch mit den fiesen, schwachen Seiten angenommen werde, geliebt werde. So habe ich gelernt, Aspekte zu zeigen und zu offenbaren, die ich an mir selbst verachte, aber auch das gefühlte Angenommensein und Geliebtwerden zu nutzen für Selbstannahme und Selbstliebe. (Wenn andere mich mit dieser Scheiße immer noch okay finden, dann kann ich das auch.)

Weiterer Effekt: Mein Vertrauen in Andere ist gewachsen. Weil ich sie (anfangs für mich überraschenderweise) liebevoll mir gegenüber erlebe. Wir sind eine reine Männergruppe - ich habe gelernt, Männer mehr zu mögen, und mich weniger mit ihnen in Konkurrenz zu befinden. Ich kann authentischer sein, selbstehrlicher und anderen gegenüber ehrlicher. Kann Gedanken, Gefühle, Sorgen und Freuden unmittelbarer mit anderen teilen. Fühle mich daher weniger allein.

Das ist mein persönlicher Gewinn, aber Affinity macht mit jedem etwas anderes, was ziemlich spannend ist.
dass die Gruppe nur aus Männern besteht, finde ich toll. oft höre ich von Männern, dass die gar nicht mit Männern reden wollen. das die Affinitygruppe Männern hilft, andere Männer als interessante Wesen zu sehen, freut mich sehr. dass nicht nur Sexwille alle männliche Kommunikation steuert
****on Mann
16.221 Beiträge
Themenersteller 
Du sagst es! Das war auch der Grund für die Zusammensetzung nur aus Männern. In gemischten Affinitygruppen sagen sie auffällig wenig. Es sind die Frauen, die Affinity auf Anhieb besser nutzen können. Männer müssen erstmal lernen, überhaupt etwas zu fühlen, und dann noch lernen, das überhaupt verbalisieren zu können. Erst dann können sie das mit Frauen gemeinsam machen.

Und mir hat es ein neues Verhältnis zu Männern beschert, und damit auch gleichzeitig zu Frauen. Dafür bin ich dankbar.
ja, ich verstehe. nun ahne ich auch den Sinn von Affinity

ich selbst befasse mich immer intensiv mit mir und bin auch wenig schamhaft, auch von meinen Defiziten, Untalenten und reingelatschten Fettnäpfchen erzähle ich ungeniert, wenn es grad zum Thema passt. natürlich gehe ich nicht auf das Ömmachen im geklöppelten Kragen zu und erzähle, auf welche Art ich gerne masturbiere. aber ich wundere mich überhaupt wie verschlossen die meisten Menschen sind. und wie schlecht sie mit Kritik umgehen können, und das sie Kritik gar nicht brauchen. und wie wenig viele Leute über sich wissen, wie wenig von sich den meisten bewusst ist. wir sind doch alle von einem Sonnenaufgang bis zum nächsten und darüberhinaus immer weiter so mit uns selbst zusammen. ich würde mich am liebsten im Schneidersitz jedem gegenüber auf eine Blumenwiese oder den sommerlich warmen Asphalt setzen und hätte unendlich viele Fragen, wie jemand was sieht, warum jemand sich wie ausdrückt, was jemand wobei fühlt. das alles völlig ohne Häme, sondern um zu verstehen - aber das wäre ja indiskret
****on Mann
16.221 Beiträge
Themenersteller 
Vielleicht ist es indiskret, Leute einfach so auszufragen, soweit sie introvertiert bleiben möchten. Aber wenn jemand gerne über sich mitteilt, sozusagen zeigefreudig, exhibitionistisch bezüglich seines Innenlebens ist (wie beispielsweise ich), dann ist's doch genial. Dann unbedingt machen. Mach ich auch so... und wer es nicht mag, sagt halt "Stopp".

Klasse, dass du naturaffinitiv bist!

Noch vergessen, was mir außerdem gut getan hat: Zum ersten Mal habe ich ernsthaft trainiert, urteilsfreier zu denken und zu fühlen. Ich habe es bei (wenigen) anderen erlebt, dass sie sich um sowas zu bemühen, und bewundert. Ich habe gelernt, dass ich nicht verurteilen muss, nicht positiv werten muss, dass ich mich da vollständig enthalten kann. Was für eine Entdeckung für mich. Meine Bewertungen sind mir dadurch endlich bewusst, und damit ein Bündel von nicht gewussten Motiven, die mich gesteuert haben. Ein Rattenschwanz an Lebenskorrektur kam durch Affinity zu mir.
****on:
. und wer es nicht mag, sagt halt "Stopp".


****on Mann
16.221 Beiträge
Themenersteller 
Find ich jetzt indiskret, unsere Privatgespräche als Video online zu stellen, Gesche.
Es geht hier um die gute Sache, ich dachte wir könnten mal Vorbild sein. Das ist doch schon ziemlich Affinity. Nur kleine Feinheiten vielleicht, die noch zu verbessern wären.
******_65 Frau
18.101 Beiträge
Also ganz wie aus dem Leben...

Nur nicht aus meinem

Streitkultur und GFK sind ja auch nicht an einem Nachmittag verstanden und verinnerlicht...

Ueben, ueben, ueben

Ditt wird schon

*nachdenk*
******_65:
Streitkultur und GFK sind ja auch nicht an einem Nachmittag verstanden und verinnerlicht

Ein Wahres Wort! Aber: wieviel Geduld ist da sinnvoll??

Ich hab vorletztes bis letztes jahr eine Beziehung gehabt mit einem an sich sehr gutherzigen Menschen, der aber leider gar keine Streitkultur hatte und von GFK auch noch nie etwas gehört. Hatte er nicht gelernt, weder in der Kindheit (da waren keine positiven Vorbilder in der Richtung) noch in seinem Erwachsenenleben (die einzigen Beziehungen, die er geführt hatte, waren auch entweder mit so viel Distanz, dass es lange gut ging, oder nur kurz und alle an "unlösbaren" Konflikten gescheitert.

Bei unseren ersten Streits wurde eigentlich schon deutlich, dass er gänzlich anders tickt als alle, die mit Affinity oder GFK oder Schulz von Thun oder allen anderen Ansätzen der Richtung, dass es in Konflikten nicht um Recht oder Unrecht, sondern um Verständigung, Verstehen, Kompromisse und Akzeptanz geht, etwas anfangen können. Und was habe ich mich abgearbeitet ihm diese Richtung nahezubringen! Wie gesagt, an sich war das ein gutwilliger Kerl, aber im Rückblick sage ich: das war doch schon viel früher klar gewesen, dass das scheitern muss...
was ist GFK? für die, die nicht vom Fach sind, wie ich, wäre es schön, wenn Ihr nicht mit Abkürzungen um Euch schmisset
****on Mann
16.221 Beiträge
Themenersteller 
@******xhi: Gewaltfreie Kommunikation nach Rosenberg. Grob gesagt übernehmen die so Kommunizierenden die Verantwortung für sich und ihr Fühlen. Sie sagen: "ICH fühle mich scheiße, wenn du mir vor's Schienbein trittst." Nicht: "DU bist scheiße, wenn du mir vor's Schienbein trittst."

So wird Eskalation verringert, Zuhören und Ernstnehmen gefördert, und auch gegenseitiges Verstehen. Ich find's genial, versuche, selbst so zu kommunizieren. Außer, ich will gerade nicht.
ui, ja, das klingt sinnvoll

(auch wenn ich bei Rosenberg erst an einen Mythus nicht so gewaltfreier Art gedacht hatte, aber das 20.Jh. ist ja um... von daher)
****on Mann
16.221 Beiträge
Themenersteller 
******xhi:
auch wenn ich bei Rosenberg erst an einen Mythus nicht so gewaltfreier Art gedacht hatte

Jaja... ich denke auch manchmal schaudernd an Marianne Rosenberg zurück. *angsthab*
hehe, genau
******_65 Frau
18.101 Beiträge
In der Liebe gibt es viel Raum für das , was an anderer Stelle so gar nicht güüüldeet...

Aber jetzt mach ich ja in Paarberatung rum...
neee...da bin ich ganz schlecht, das ist gar nicht meine Baustelle

Überstülpen kann man niemanden etwas...
wer liebevoll du "Wildsau" zu mir sagt, der braucht kein GFK
Wer mir Gewaltvoll kommt, hat mal Glück , mal Pech
wenn ich keine Lust habe mich zu bemühen, weil ich da an der Stelle vielleicht keinen Sinn mehr sehe, der bekommt sowas von garnicht GFK... und das macht Spaß, befreit ungemein und gibt ersteinmal wieder Platz für andere Nervensägen


hihi
*****_54 Frau
11.695 Beiträge
Ich nun wieder ...
So sehr die gewaltfreie Kommunikation Vorteile und ein freundliches Miteinander in Konfliktsitituationen bringen KANN, so sehr kann sie auch zum Psychoterror werden, wenn nicht alle Betroffenen über die notwendigen Bausteine verfügen.

Ein stereotypes (und dogmatisches) Einsetzen in jeder scheinbar passenden Situation zwingt einerseits dazu, seine Gefühle ständig zu verbalisieren, ohne die dazu gehörigen emotionalen Reaktionen zuzulassen, was zu übersteigerten Schuldgefühlen führen kann. Besonders bei Kindern, weil die eigenen destruktiven Kräfte unterdrückt und als "böse" erlebt werden.

Einfach gesagt: Wenn sie einer mir gegenüber als A**** verhält und mich bewusst verletzt, bekommt er Kontra und wird auch so genannt - sofern ich davon tatsächlich verletzt wurde. Falls es nicht so tief geht,

In dezenter Dosierung bin ich sehr dafür, aber als non plus ultra würde ich es nicht akzeptieren.
Es unterdrückt zu oft eine durchaus erfrischende Lebendigkeit, die eben nicht immer nur posititive Seiten hat.
Damit umzugehen, das auch mal aushalten zu können, sowohl als Urheber als auch als Adressat, ist meiner Meinung nach eine Bereicherung für die eigene Lebensqualität.
******_65 Frau
18.101 Beiträge
Katze

das sehe ich ganz genauso ...


*blume*
*****_54 Frau
11.695 Beiträge
Fortsetzung ....
Einfach gesagt: Wenn sich einer mir gegenüber als A**** verhält und mich bewusst verletzt, bekommt er Kontra und wird auch so genannt - sofern ich davon tatsächlich verletzt wurde. Falls es nicht so tief geht,
(hier hab ich aus Versehen auf senden gedrückt, weil gerade ein Skype-Anruf meiner Enkelin einging ...)

Falls es nicht so tief geht und ich eine Beleidigung wirklich nicht ernst nehmen kann, ist eben ignorieren angesagt. Das ist zwar, wenn man so will, passiv-aggressiv, aber dieses Recht nehme ich mir heraus, unbedingt, ohne mich dabei schlecht zu fühlen.

Ich habe nicht den Anspruch, ALLE lieben zu müssen und von ALLEN geliebt oder akzeptiert zu werden. Ganz im Gegenteil, ich wähle sehr genau, wer meinen "inneren Kreis" betreten darf und genauso, wen ich frage, ob ich seinen innneren Kreis betreten darf.
Es gibt Menschen, die ich liebe, solche, die ich sehr mag, solche, um die ich mich sorge und denen ich gerne helfe, solche, die ich respektiere, dennen ich aber lieber aus dem Weg gehe, solche, die mir gleichgültig sind und solche, die ich hasse und verabscheue.

Ja, genau so. Alles andere käme einer Selbstvergewaltigung gleich.
******_65 Frau
18.101 Beiträge
Katze
für deinen zweiten Teil

sehe ich auch so...

*blume*
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