Wegwerfen kann auch etwas Befreiendes haben.
Obwohl ich auf der einen Seite ein leidenschaftlicher Sammler bin, kommt bei mir immer mal wieder der Tag, wo ich alles wegwerfe oder verschenke.
Mein Vater hat alles aufgehoben, was mit Metall zu tun hat. Die ganzen Nebengebäude waren bis unter die Decke voller Metall gestopft.
Große Blecheimer voller rostiger Nägel standen herum. Mit dem ganzen Rund- und Flacheisen hätte man eine Eisenwarenhandlung eröffnen können.
Viele Werkzeuge waren noch von seinem Vater, also Vorkriegsware. Uralte Türschlösser kistenweise.
Aber man konnte manche Räume nicht mehr betreten.
Nachdem er starb, hatte ich von meiner Mutter den Auftrag Platz zu schaffen.
Ich bestellte einen Arbeitskollegen, der mit seinem Vater zusammen hobbymäßig Eisen sammelt.
Sie kamen mit dem Hänger und mussten mehrmals fahren über mehrere Wochenenden verteilt.
Ich schenkte alles her.
Es war ein tolles Gefühl, als es immer mehr Platz in den Räumen gab.
In meinem Haus in Birkenfeld stehen nur wenige Möbel. Auch wenn ich im nächsten Jahr dort für immer einziehe, werde ich nicht viel Möbel aufstellen. Die leeren Räume sind zu schön.
Im Wohnzimmer steht eine Couch und ein kleiner Tisch. In der Küche außer der Einbauküche ein kleiner Klapptisch und zwei Stühle. Im Gästezimmer ein Bett und im Schlafzimmer ein alter Kleiderschrank.
Mehr habe ich dort nicht.
Der Umzug im nächsten Jahr ist wieder die beste Gelegenheit ganz viel wegzuwerfen oder zu verschenken.
Nur von Büchern trenne ich mich nicht.
Ich habe schon öfter mal ein ganz neues Leben angefangen, teilweise mit nichts.
Es macht den Kopf frei.