@Gesche
Im Prinzip kann ich (fast) alle Deiner Thesen unterstreichen, aber es macht ja keinen Sinn, Deinen kompletten Beitrag nochmal hier reinzukopieren.
Nachstehend nur ein kleiner Auszug:
Ich glaube, dass der Grund dafür, dass eben nicht überall mit viel Freude ganz viel rumgevögelt wird darin liegt, dass die Idee, man könne so wahllosen (ohne Wertung) Sex haben, falsch ist. Nur weil es technisch geht, Sex ohne Bindung, und auch einige oder viele ausreichend Freude daran haben, bedeutet das nicht, dass das der unbedingt zu erreichende Normalzustand sein muss.
Ich glaube, dass ich und auch andere (auch Frauen), hier mehrfach betont haben, dass befriedigender, geiler Sex ohne gegenseitiges Begehren für sie nicht möglich sei. Ich muss eine Frau dafür nicht lieben, auch nicht verliebt sein, aber irgendeine Art von gegenseitiger Anziehung muss da schon in der Luft liegen. Der beste Sex ist vielleicht für viele, der in einer gut funktionierenden Beziehung, aber ich würde das gar nicht mal in Stein meißeln.
Erotik ist für mich ein Spiel von Anziehung und Abweisung, von Begehren und Verführung – Katze hat auch den Begriff Pingpong in den Ring geworfen. Das hat viel mit Kommunikation-, insbesondere mit nonverbaler Kommunikation zu tun. Wenn ich mich mit jemanden unterhalte, merke ich doch relativ schnell, ob ich denjenigen mag und ob auch ich ihm sympathisch bin. Manchmal entsteht eben ein „guter Draht“ – einfach so - und manchmal eben nicht. Mit einer Person Sex zu haben, bei der es nicht gelingt „einen guten Draht“ aufzubauen, halte ich nicht für die allerbeste Idee. Wahlloser Sex? Nö, finde ich scheiße! Das spritze ich mir lieber auf den Bauch.
Gerade deshalb bin ja immer wieder so verwirrt, wenn Du so für Swingerclubs schwärmst. Ich finde Clubs nicht schlecht, versteh mich nicht falsch. Ganz im Gegenteil – ich bin da sogar sehr neugierig. Aber die Aussage „Ich lerne lieber jemanden erst auf der Matte kennen, als dass ich mich vorher mit ihm unterhalte, weil die Wahrscheinlichkeit hoch ist, dass dadurch mein Kopfkino zerstört wird“ schockiert mich immer noch sehr. Ich habe das jetzt verstanden. Ist O.K. für mich. Jeder Mensch braucht halt einen anderen Kick. Nachfühlen kann ich es aber nicht. Genau das ist doch was Du mit den Worten "wahllos", "technisch", ,"ohne Bindung", "unkompliziert", „Loch nehmen“ – „Schwanz geben“ beschreibst, oder nicht? Hört sich für mich an wie Sex im Puff: Zahlen - Ausziehen - Duschen - Ficken - Duschen - Anziehen - Gehen.
Nach allem, was ich von Katze und A_nandini gelesen habe, stelle ich mir ein Haus der Liebe so vor, dass dort Menschen sind, die Lust im Überfluss in sich haben und diese deshalb „verschenken“ können. Und ich stelle mir ferner vor, dass diese Menschen sehr gut darin sind, einen „guten Draht“ zu anderen aufzubauen. Menschen die Begierde erwecken und verführen können. Es geht darum, dass sich Menschen berühren ob dann am Ende auch gefickt wird ist gar nicht mal so wichtig.
Das hier:
Geben oder Nehmen, ist doch wurscht, wenn statt "Loch nehmen", "Schwanz geben" dabei rauskommt.
ist (für mich) der falsche Ansatz.