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Alles gehört allen

Alles gehört allen
****on:
Ein Foto vom Kölner Dom zeigt etwas Gemeinfreies, den Anblick des Doms. Das Foto selbst aber ist ein geschütztes Werk.

Gut, die Architekten des Doms sind jetzt schon eine Weile tot. Aber wenn ein noch lebender Architekt eine Kirche oder einen Palast oder ein Haus erbaut, darf es auch jeder fotofieren. Dabei liegt die größte künstlerische Schöpfungshöhe oder wie das heißt doch beim Architekt. Der sollte Lizenzgebühren für die Reproduktion in Form von Fotographien oder Abzeichnerei einkassieren könne, findet ihr nicht?
*****_54 Frau
11.799 Beiträge
*******rPur:
Dabei liegt die größte künstlerische Schöpfungshöhe oder wie das heißt doch beim Architekt. Der sollte Lizenzgebühren für die Reproduktion in Form von Fotographien oder Abzeichnerei einkassieren könne, findet ihr nicht?

Nein, finde ich nicht. Er ist ja für seine schöpferische Arbeit bereits bezahlt worden. Wenn es ein öffentlich sichtbares Gebäude ist, darf man es auch fotografieren.
Der Fotograf (oder auch der Architekt selbst), der das Haus fotografiert und veröffentlicht, hat wiederum das Urheberrecht auf das Foto, denn er hat da eben auch seine Arbeitskraft und sein Knowhow hineingesteckt und Arbeitsmittel investiert.

Genau so verhält es sich mit dem Abzeichnen oder Abmalen. Darin steckt eine eigenständige künstlerische Leistung und die Weiterverwendung kann zwar kostenlos sein, muss aber ausdrücklich genehmigt werden.

Die Pläne des Hauses aber gehören dem Architekten und die darf man ohne seine Zustimmung nicht kopieren und ein Haus, das genau so aussieht, bauen.
****on Mann
16.232 Beiträge
Themenersteller 
*****_54:
Nein, finde ich nicht. Er ist ja für seine schöpferische Arbeit bereits bezahlt worden.

Wenn der aber nicht bezahlt worden ist, was dann? Wenn er das Gebäude nur so erbaut hat?

Wie ist es, wenn man Autos fotografiert? Die sind designed worden, und sind Teil des Straßenbildes. Müssten Fotos mit Hunderten von Autos darauf lizenzpflichtig gegenüber all den Designern werden? Und wer weiß, was noch alles auf so einem Foto drauf ist: gestaltete Kanaldeckel, Plakate, Türknäufe, Ohrringe.
*****_54 Frau
11.799 Beiträge
Also, sorry, ....
... wenn ich mich jetzt hier ein bisschen quer stelle!
Die Überschrift "Alles gehört allen" ist nicht die von mir gewählte Überschrift. Die hat Trigon davor gesetzt.
Mein Kommentar war nur eine Antwort auf die Frage von NaturPur im Methapher-Thread.

Ich bin absolut keine Anhängerin einer Gesellschaftsform, in der alles allen gehören soll. Ich halte das sogar für ausgesprochen schädlich.
Weder in Bad Weisheit noch als Utopie.
*****_54 Frau
11.799 Beiträge
Wenn der aber nicht bezahlt worden ist, was dann? Wenn er das Gebäude nur so erbaut hat?

Trigon, diese Frage ist in diesem Zusammenhang polemisch - und ich schätze, das weißt du auch. *zwinker*
*****_54 Frau
11.799 Beiträge
Müssten Fotos mit Hunderten von Autos darauf lizenzpflichtig gegenüber all den Designern werden?

Lieber Frank,
du hast im Eifer des Gefechts meine Antwort zum Haus des Architekten irgendwie nicht richtig gelesen oder falsch verstanden. Macht aber nix.
Es ist doch genau so wie beim Architektenhaus:
Genau so wenig wie ein Fotograf dem Architekten gegenüber lizenzpflichtig ist, wenn er das Haus im öffentlichen Bereich fotografiert, ist ein Fotograf einem Auto-Designer gegenüber lizenzpflichtig, wenn er das Auto im öffentlichen Bereich fotografiert.
Die jeweiligen Fotos aber, also die ABLICHTUNGEN der Gegenstände (nicht das Design selbst) sind urheberrechtlich dem Fotografen zugeordnet.
****on Mann
16.232 Beiträge
Themenersteller 
Ungerecht!
*****_54:
Lieber Frank,
du hast im Eifer des Gefechts meine Antwort zum Haus des Architekten irgendwie nicht richtig gelesen oder falsch verstanden.

Habe ich nicht missverstanden. Es ist die Antwort auf den Beitrag von NurNaturPur. Hätte ich vielleicht kennzeichnen sollen.

*****_54:
Wenn der aber nicht bezahlt worden ist, was dann? Wenn er das Gebäude nur so erbaut hat?

Trigon, diese Frage ist in diesem Zusammenhang polemisch - und ich schätze, das weißt du auch.

Nicht polemisch. Ich hatte nur gedacht, dass die Bezahlung vielleicht gar nicht relevant für die Überlegungen ist.

Ich verstehe aber schon NurNaturPur, die eine gewisse Ungerechtigkeit darüber empfindet, dass jemand sein Herzblut, sein Können, seine Lebenszeit für etwas Phantastisches opfert, und dann kommt der fotografierende Trittbrettfahrer und macht die dicke Kohle damit (soweit er halt viel damit verdient).
*****_54 Frau
11.799 Beiträge
Müssten Fotos mit Hunderten von Autos darauf lizenzpflichtig gegenüber all den Designern werden?

Darauf bezog sich mein Hinweis mit dem nicht richtig gelesen haben. Denn dann hätte sich dir diese obige Frage gar nicht gestellt.

So what ... weiter in der Diskussion. *g*
****on Mann
16.232 Beiträge
Themenersteller 
*****_54:
Darauf bezog sich mein Hinweis mit dem nicht richtig gelesen haben. Denn dann hätte sich dir diese obige Frage gar nicht gestellt.

Hatte das schon verstanden. Meine Frage hatte sich an NurNaturPur gerichtet. *g*
*******enig Mann
10.063 Beiträge
schade, dass diese Diskussion
für einen Exkurs zum Copyright-Recht missbraucht wird, dabei klänge die Überschrift "alles gehört allen" ja durchaus revolutionär. Eine Revolution mit anschließender Volksbeglückung, auf die ich gerne verzichten könnte.

"Alles gehört allen" pervertiert den Eigentumsbegriff, der nicht nur Basis des westlichen (und natürlich völlig verkommenen und dekadenten) Lebensmodells ist, sondern wird auch Bewertung und Klassifizierung durch Außenstehende, also die Gesellschaft verhindern. Wenn alles allen gehört, gehört nichts mehr niemandem. Jedermann und jederfrau weiß, dass dieses nicht eine zutreffende Beschreibung unserer Welt sein kann. Aber wenn man von sozialistischen Utopien träumt, kann man schon mal auf solche Modelle verfallen.

Das Urheberrecht hingegen ist eine Erfindung der Neuzeit, es gilt im Deutschen Reich erst seit 1901 und zuvor war es überhaupt kein Problem, eine Stradivari oder einen Bösendorfer Flügel nachzubauen (das ist es heute auch nicht) und ihn danach zu verkaufen (dagegen kann man heute vorgehen). Wenn ich persönlich auch FÜR den Schutz geistigen Eigentums bin, so muss ich doch sagen, dass die US-Amerikaner wahre Meister darin sind und waren, dieses Recht in eine komplette und völlige Perversion des Ursprungsgedankens umzusetzen.

Eigentum wird immer ein Begriff sein, über den diskutiert wird. Über die Grenzen, bis wohin noch von persönlichem Eigentum gesprochen werden kann und ab wann etwas zum Allgemeingut werden soll, wird regelmäßig und gern debattiert. Kann einem die Mona Lisa gehören? Oder eine Gutenberg-Bibel? Oder muss der Eigentümer nicht vielmehr ab einem bestimmten geistigen oder kulturellen oder meinetwegen auch gesellschaftspolitischem Wert sein (ihm dejure gehörendes) Werk der Allgemeinheit übergeben, und wenn es nur als Dauerleihgabe ist?

Ich meine, der Pöbel könnte sonst ja auf den Gedanken verfallen, vielleicht doch einmal ein klitzekleines Revoluziönchen anzuzetteln...
*****_54 Frau
11.799 Beiträge
Ich verstehe aber schon NurNaturPur, die eine gewisse Ungerechtigkeit darüber empfindet, dass jemand sein Herzblut, sein Können, seine Lebenszeit für etwas Phantastisches opfert, und dann kommt der fotografierende Trittbrettfahrer und macht die dicke Kohle damit (soweit er halt viel damit verdient).

Irgendwie verstehe ich diesen Gedankengang nicht.
Normalerweise ist ein Schöpfer von außergewöhnlichen Dingen froh, dass seine Arbeit nicht nur von Menschen, die direkt vor Ort sind, sondern auch auf Fotos oder Filmen bestaunt werden kann.

Außerdem ist der öffentliche Raum und auch der öffentlich einsehbare Raum tatsächlich Allgemeingut.
Wenn der Architekt oder der Bauherr, der es für sich bauen ließ, tatsächlich nicht möchte, dass es fotografiert wird, muss er es auf seinem Privatgrundstück hinter hohen Bäumen verstecken und zur Besichtigung Eintritt verlangen.

Etwas anderes wäre es, wenn ein anderer sein Bauwerk 1:1 kopiert, womöglich noch für sein eigenes Werk ausgibt und damit Aufträge generiert. Das ist tatsächlich Diebstahl.
*****_54 Frau
11.799 Beiträge
Oder muss der Eigentümer nicht vielmehr ab einem bestimmten geistigen oder kulturellen oder meinetwegen auch gesellschaftspolitischem Wert sein (ihm dejure gehörendes) Werk der Allgemeinheit übergeben, und wenn es nur als Dauerleihgabe ist?

Das ist in der Wissenschaft so und in der Kunst und Architektur wohl ähnlich.
Wissenschaftliche Arbeiten darf man frei zitieren, muss aber die Quelle angeben.
Geht man ins Museum, bezahlt man keine "Lizenz für Kunst", sondern ein Entgelt für die Kosten, die mit der Präsentation verbunden sind.
Natürlich gehört die Mona Lisa nicht "allen" als physischer Gegenstand, da gehört sie dem Louvre.
Aber ansehen darf sie jeder.
****on Mann
16.232 Beiträge
Themenersteller 
*****_54:
Etwas anderes wäre es, wenn ein anderer sein Bauwerk 1:1 kopiert

Wenn man sich die Neubausiedlungen so ansieht, könnte man meinen, dass Kopieren die einzige Art des Bauens ist. Sicher, es sind viele Häuser "von der Stange" dabei, Fertighäuser und ähnliche Konzepte.

Ich selbst lebe in einem Haus von 1908, mit Erker, interessanten Ideen für die Form der Fenster etc. Aber ich weiß, dass es nach einem damals im Buchhandel erhältlichen Fertig-Plan gebaut worden war. Gibt es sowas heute noch?

*******enig:
Wenn alles allen gehört, gehört nichts mehr niemandem.

Ich würde eher sagen: Wenn alles allen gehört, gehört nichts mehr niemandem exklusiv. Ich weiß noch nicht, ob mich das stören würde. Okay, wenn in meinem Bett schon ein Haufen Fremder läge, wenn ich mich müde aufs Ohr hauen will, das wäre schon nervig. Vielleicht wäre noch ein Streifchen für mich frei *hoff *.

*******enig:
Aber wenn man von sozialistischen Utopien träumt, kann man schon mal auf solche Modelle verfallen.

Ich liebe sozialistische Utopien. Sie scheiterten bisher an den Schimpansengenen. Irgendwer will immer irgendwen unterdrücken und ausbeuten. Sooo geht Sozialismus nicht. Ich setze auf Gentechnik. *zwinker*
Wusstet ihr, dass der Kölner Dom sich selbst gehört?

Es gibt keinen Eigentümer, weder die katholische Kirche, noch die Stadt oder die Bürger. Der Dom selbst ist eine juristische Person, die nur von anderen vertreten wird.

Dass man geschaffene Werke anderer nicht stehlen darf, auch nicht indem man sich fälschlicherweise als Schöpfer ausgibt, sollte doch jedem klar sein. Dass damit jemand mit krimineller Energie Geld verdient, ist verwerflich, ebenso wie die, die in der Abmahnbranche ihre Kohle machen. Darüber muss man doch nicht wirklich diskutieren.

Welch ekelhafte Geschäftsfelder der pervertierte Umgang mit dem Urheberschutz, aber auch die marktwirtschaftliche Betrachtung von Allgemeingut noch hervorgebracht hat, kann man an Patent- und Lizenrechten auf Saatgut, Apfelsorten etc. aber auch an Wasser und anderen Bodenschätzen sehen. Bei diesen Themen lohnen sich Diskussionen.
*****_54 Frau
11.799 Beiträge
Ich liebe sozialistische Utopien. Sie scheiterten bisher an den Schimpansengenen. Irgendwer will immer irgendwen unterdrücken und ausbeuten. Sooo geht Sozialismus nicht. Ich setze auf Gentechnik.

Frank! *ggg*

Du willst also den perfekten sozialistischen Menschen durch Genmanipulation züchten? *schock*
Aber ansonsten gegen Gen-Mais auf die Straße gehen, wa?
*zwinker*


Welch ekelhafte Geschäftsfelder der pervertierte Umgang mit dem Urheberschutz, aber auch die marktwirtschaftliche Betrachtung von Allgemeingut noch hervorgebracht hat, kann man an Patent- und Lizenrechten auf Saatgut, Apfelsorten etc. aber auch an Wasser und anderen Bodenschätzen sehen. Bei diesen Themen lohnen sich Diskussionen.

Zustimmung!
*****011 Frau
2.467 Beiträge
Ich bin auch ein Fan von (sozialistischen) Utopien. Allerdings habe ich meine Kindheit im real existierenden Sozialismus verbracht und diese vor allem als Zwang zur Uniformität erlebt. Meine Utopie beruht daher auf unbedingter Freiwilligkeit.

Und: ou ist das griechische Wort für nicht, die Utopie also ein Nichtort, einer der nicht wirklich zu erreichen ist. Aber das Denken utopischer Gedanken bringt uns einer besseren Welt trotzdem näher.

Ich finde es gut, dass der Kölner Dom sich selbst gehört ( *danke* Gesche für diese Information), aber ich kann mir nicht vorstellen, dass er aus sich selbst genug Geld für seine Pflege und Erhaltung generiert. Das wird überwiegend an Stadt und Bistum hängenbleiben.

Kulturgüter sollten tatsächlich Eigentum des Gemeinwesens sein und öffentlich zugänglich. Das Urheberrecht am geschriebenen Wort und an Musik, sollte mit dem Tod des Autors oder Komponisten erlöschen. Die Selbstbedienungsmentalität, die heute gerade im Bereich Musik und Film oft herrscht, halte ich für Missachtung der Arbeit des Künstlers.
****on Mann
16.232 Beiträge
Themenersteller 
*****011:
Meine Utopie beruht daher auf unbedingter Freiwilligkeit.

Dass das erwähnenswert ist, hat mich gerade erschreckt. Aber es ist erwähnenswert. Schrecklich, dass es nicht selbstverständlich ist.

*****_54:
Frank!

Du willst also den perfekten sozialistischen Menschen durch Genmanipulation züchten?
Aber ansonsten gegen Gen-Mais auf die Straße gehen, wa?

Lach... wenn schon, denn schon! Ich nehm den Mais nur, wenn sich Trump einer Genreparatur unterzieht, unfreiwillig, das ist klar - sonst machts kein Spasss. *g*

****he:
Welch ekelhafte Geschäftsfelder der pervertierte Umgang mit dem Urheberschutz, aber auch die marktwirtschaftliche Betrachtung von Allgemeingut noch hervorgebracht hat, kann man an Patent- und Lizenrechten auf Saatgut, Apfelsorten etc. aber auch an Wasser und anderen Bodenschätzen sehen. Bei diesen Themen lohnen sich Diskussionen.

Allerdings. Das ist bedrohlich. Hier ist eine schnelle Änderung des Rechts nötiger noch als Geldabschaffung oder bedingungsloses Grundeinkommen. Patentierte Gene, Lebewesen und landwirtschaftliche Güter gehören Konzernen. Wegen Gen-"Technik", da ist was verunfallt. Leben muss vor technokratischen Regeln geschützt werden.
Patent auf's eigene Genom?
Wie is'n das, würdet ihr euer eigenes Genom patentieren lassen? Und diejenigen, die sich fortgepflanzt haben, habt ihr schon mal versucht, Lizenzgebühren von euren Kindern zu kassieren? Oder kommt ihr damit erst um die Ecke, wenn die Rente nicht mehr reicht?
*****011 Frau
2.467 Beiträge
Mein eigenes Genom ist ja nicht meine Leistung *zwinker* .
****on Mann
16.232 Beiträge
Themenersteller 
*******rPur:
habt ihr schon mal versucht, Lizenzgebühren von euren Kindern zu kassieren?

Ich finde dieses Vorgehen liebevoller:


Alles gehört allen - äh. Nein.

Um genau zu sein: auf gar keinen Fall *ggg*

Grund: ich arbeite wesentlich mehr als 90% meiner Mitmenschen. Das zieht (fairerweise) Erfolg nach sich. Und ich habe jetzt schon Leute, die es nicht nachvollziehen können, dass Geld = Erfolg nicht vom Baum fällt. Um bei belieben in der Lage zu sein in die Therme zu fahren - sagen wir an einem Dienstag um 10h - das Handy auszumachen, in der Therme mich 2h massieren zu lassen, plus Pediküre, Maniküre, essen und wenn ich Lust habe übernachtung at mich viele, viele, viele min. 16h Arbeitstage gekostet, Tränen, schlaflose Nächte, emotional sehr anstrengende Zeiten , Verzicht in zahlreichen Aspekten. You name it.

Ich frage ernsthaft:
Warum sollten die Früchte meiner Arbeit irgendjemand gehören außer mir?

Ich denke nicht im Traum daran....
Ich frage ernsthaft:
Warum sollten die Früchte meiner Arbeit irgendjemand gehören außer mir?

Die Frage gefällt mir, ich frag morgen mal beim Finanzamt *g*
@Trigon
Also ich weiß nicht. "Liebevoll" wäre mir jetzt nicht als erstes in den Sinn gekommen.

Habt ihr schon diese interessante Rezension gelesen?

http://www.titanic-magazin.d … -neuestem-gemaechtwerk-8734/
@ C_h_i_e_n: hahaha! Sehr gute Analogie!

Ich habe mal eine Austrittserklärung abgegeben bei dem Verein (FA).
Kannste vergessen. Größere Erfolgsaussichten hat ein Sklave der beim Sklavenhändler auf sein Menschenrecht plädiert im 18 Jahrhundert.
******XXL Mann
3.802 Beiträge
****on:
Ich verstehe aber schon NurNaturPur, die eine gewisse Ungerechtigkeit darüber empfindet, dass jemand sein Herzblut, sein Können, seine Lebenszeit für etwas Phantastisches opfert, und dann kommt der fotografierende Trittbrettfahrer und macht die dicke Kohle damit (soweit er halt viel damit verdient).

Was überhaupt nur dann ein Problem ist, wenn es Geld gibt *zwinker*.

Künstler erzählen aber oft, dass ihre Kunst auf der Kunst anderer vor ihnen aufsetzt. Das gilt genauso für die Wissenschaft. Insgesamt würde ich sagen, dass alle Kultur auf den Vorleistungen anderer aufsetzt. Insofern ist die finanzielle Ausbeutung einer geistigen Leistung sowieso immer fragwürdig.

*****_54:
Normalerweise ist ein Schöpfer von außergewöhnlichen Dingen froh, dass seine Arbeit nicht nur von Menschen, die direkt vor Ort sind, sondern auch auf Fotos oder Filmen bestaunt werden kann.

Also ich finde: Das Plagiat ist die höchste Form der Anerkennung. *ja*

Nehme ich mal mich als Beispiel. Wenn ich mit meinen Gedanken hier in der Gruppe anderen neue Ideen geben kann, dann freut es mich doch. Wenn sie weiter getragen werden noch mehr. Mir wird da jedenfalls nichts genommen. Im Gegenteil: Ihr helft mir meine Gedanken weiter zu entwickeln.

Ähnliches gilt für die Freie Software, die ich zur Verfügung stelle. Da freue ich mich doch, wenn sie für andere nützlich ist. Mir hat das Schreiben Freude gemacht und wenn deren Nutzung anderen Freude macht, dann ist das doch schon nahe an *wolke7*.

Natürlich ist das alles jenseits des Broterwerbs - klar. Aber es zeigt immerhin eins: Ich muss nicht "entschädigt" werden für meine geistige Leistung. Und euch anderen hier zahle ich auch nichts für eure Beiträge - ihr müsst also offenbar auch nicht entschädigt werden *g*.

****he:
Dass man geschaffene Werke anderer nicht stehlen darf, auch nicht indem man sich fälschlicherweise als Schöpfer ausgibt, sollte doch jedem klar sein.

Manchmal würde ich mir ja wünschen, ich hätte so ein einfaches Weltbild *zwinker*.

Smartkoenig hat schon angedeutet, dass das Copyright eine relativ neue Sache ist. Das stimmt. Tatsächlich ist das Copyright in seiner heutigen Form genau in dem Moment aufgekommen, in dem es Verleger gab, die die Ergebnisse geistiger Leistung (anderer) über den Verkauf von Büchern in geldwerten Vorteil verwandelt haben.

Für Kunstinteressierte: Vor der Aufklärung / Renaissance sind nur vereinzelt Künstler bekannt - obwohl es auch damals Künstler gegeben hat. Aber die haben z.B. in den Klöstern zur höheren Ehre Gottes geschaffen. Das eigene Ego in den Vordergrund zu spielen ist eine Entwicklung der Moderne.


Gruß
Stefan
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