Ruhe und Ordnung
Und, Tati, gefällt dir die neue Stadt?
Ach luccio, sie ist mir zu bieder!
Ein jedes seine Ordnung hat,
Man singt nur brave Lieder.
Schätz mir die Ordnung nicht gering,
Sie MUSS nach Chaos kommen.
Im Herzen ein Rebell ich bin,
Doch brauch ich auch die Frommen.
Wie soll ich kreativ jetzt sein?
Das, luccio, sage mir!
Mir fällt nichts Neues hier mehr ein,
Gib's zu, so geht's auch dir!
Der Zensorblick ruht auf der Stadt,
Wie Feinstaub-Alarm auf Stuttgart,
Ein Jeder nur noch Ängste hat,
Vor Meldung durch den Blockwart.
Jetzt, Tati, gehst du doch zu weit,
So kannst du das nicht nennen,
Du musst doch, und sei bloß gescheit,
Das Bürgerwohl erkennen!
Ich bin doch Bürger aber auch,
Was ist mit meinem Wohle?
Die Freiheit geht hier auf in Rauch,
Nur Asche, luccio, und Kohle!
Die Freiheit, Tati, gibt's nicht in der Stadt,
Die gibt's nur im richtigen Leben,
Und hast du unser Bad Weisheit satt,
Musst du dich dorthin begeben!
Das, luccio, ist ein wahres Wort,
Dort kann ich mich entfalten,
Frei atmen und auch reden dort,
Mein Leben ausgestalten!
Siehst du, mein Tati, so ist's recht,
Und hast auf Ordnung du mal Lust,
Kommst du zurück und staunst nicht schlecht,
Zur Freude wird dein Frust.
Sag mir nicht, was ich machen soll!
Das find ich unerträglich!
Jetzt bleib ich, luccio, in Dur und Moll
Vom Chaos sing ich täglich!
(von mir)