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Konzerthaus

Ich leg mal noch 'ne Schallplatte auf.

Wer nicht weiß, was "Slide-Gitarre" bedeutet: Die Gitarre selbst ist völlig normal, man kann eine Akustische oder Elektrische Gitarre nehmen. Der "Slide"-Effekt entsteht durch die Verwendung eines Glas- oder Metallröhrchens, das man sich über einen Finger der Griffhand schiebt. Je nach Wunsch drückt man das Röhrchen auf eine, mehrere oder alle Saiten.
Wie sich das anhört, zeigt euch Sadie Johnson in den beiden folgenden Videos.

Die entstanden während der Girls with Guitar Tour 2015 in Bensheim im Rex, direkt vor meiner Haustür. Nur kannte ich Sadie damals leider noch nicht und ich könnte mir heute in den Arsch beißen, dass ich dieses Konzert verpasst habe.

Der erste Song "Too Busy" ist von Eliana Cargnelutti (links), aber sobald sich Sadie das Slide-Röhrchen überzieht, reißt sie den Song an sich. Sie zelebriert den Slide, dass es eine wahre Freude ist.
Das zweite Video "Tush", ein Z Z Top Cover, vom gleichen Konzert, nur hat der Doofi den Anfang vom Song nicht aufgenommen. Ein Kracher am Ende des Konzerts !

Viel Spaß !


Ein kleiner Nachsatz: Das Slide-Gitarre spielen hat im Blues eine lange Tradition. Auf Schallplatte tauchte die Slide-Gitarre in den 1920er Jahren schon auf, ursprünglich wurde der Slide mit einem Messer oder einem abgebrochenen Flaschenhals , einem kleinen Schnapsfläschen (Flachmann) oder einem Metallstab gespielt. Der Effekt war am größten, wenn man dazu eine Vollmetall-Gitarre spielte. Meist hatten die Musiker die Giarre beim Sliden flach auf dem Schoß liegen.
Berühmte Slide-Gitarristen waren z.B. Son House und Bukka White (akustisch, beide auf Metallgitarre) oder Elmore James (elektrisch).

Hier seht ihr Bukka White nach seiner Wiederentdeckung in den 1960er Jahren, traditionell mit dem Metallstab.
Ein wahrer Virtuose !


Noch ein Nachsatz: Auf dem Video lautet der Name Booker White, ich schrieb Bukka White. Beides ist richtig. Sein voller Name ist Booker T. Washington White. Seine ersten Aufnahmen machte er 1930 unter dem Namen Washington White. Kurz darauf musste er für ein paar Jahre ins Gefängnis, weil er bei einer Schlägerei einen Mann tödlich verletzte. Als er ein paar Jahre später wieder frei war und seine Karriere fortsetzte, nannte er sich Booker White. In einem Plattenstudio kam es dann zu dem Fehler, ein Mitarbeiter notierte Bukka White. Und unter diesem Namen wurde er berühmt und er behielt ihn widerstrebend bei.

Das Video ist übrigens aus dem Jahr 1967, den Song hatte er erstmals 1930 aufgenommen. Metall-Gitarre mit Metallstab und Finger-Picking im Lapstyle, eine Wahnsinns-Kombination !
Eins hab ich noch heute Abend.

Noch einmal traditionelle Slide-Gitarre, allerdings dieses mal eine elektrisch verstärkte Gitarre mit Resonanzkörper.
Mississippi Fred McDowell wurde erst 1959 entdeckt, da war er schon über 50 Jahre alt. Anfangs spielte er noch die akustische Gitarre, um 1967 stieg er um auf die elektrisch verstärkte.
Hier kann man wunderbar die Slide-Technik und das Finger-Picking beobachten, also das gleichzeitige Spielen von Rhythmus und Melodie. Wenn ihr genau hinschaut erkennt ihr den Zupfring an seinem Daumen.

**********gosto Frau
16.056 Beiträge
Themenersteller 
Und ich hab auch noch eins ... von Daniel Wirtz

Grandpa Elliot at his best *g*






Eric Clapton kennt ja wohl jeder, er war einer der ersten weißen Blues-Stars und bis heute einer der weltbesten Gitarristen.
Jeff Beck ist eher Insidern bekannt, auch er einer der Super-Gitarristen des Blues-Rock. Allerdings verhinderte sein schwieriger Charakter den ganz großen Durchbruch, er stand sich immer ein bißchen selbst im Weg. Heute, altersweise, fördert er junge Bluesmusiker(innen).

Diese beiden Alt-Stars des "weißen" Blues sehen wir im folgenden Video aus dem Jahr 2010. Clapton war damals 65, Beck 66 Jahre alt.
Sie spielen einen bekannten Song des "King of Slide Guitar" Elmore James (1918-63), "Shake Your Moneymaker". Jeff Beck an der elektrischen Slide-Gitarre.

Ich kann nur empfehlen sich mal mit dem Thema "Playing for a change" auseinander zu setzen, Grandpa Elliot ist nur ein Kleiner Teil dieser in meinen Augen nach; großartigen Aktion.

Wikipedia sagt dazu
Das Projekt begann bereits 2004 mit dem von der Organisation selbst gesetzten Ziel, „zu inspirieren, zu verbinden und der Welt mittels Musik Frieden zu bringen“. Die Gründer Mark Johnson und Enzo Buono reisten um die Welt und suchten Orte wie New Orleans, Barcelona, Südafrika, Indien, Nepal und Irland auf. Mit Hilfe eines mobilen Tonstudios zeichneten sie die Interpretationen des gleichen Songs von verschiedensten (Straßen-)Musikern auf. Die beiden reisten weiter um die Welt und nahmen die persönlichen Interpretationen von immer mehr Musikern dazu auf, welche schlussendlich für die Endversion zusammengeschnitten wurden.[1]

Hierzu gibt es auch eine eigene Seite: http://playingforchange.com/


auch das Video
https://www.youtube.com/user/PlayingForChange
Sadie Johnson - letzter Teil
Sadie Johnson ist trotz ihres Ausnahmetalentes bis heute kein Musik-Profi und wird es wohl nie werden.
Warum ?
Sadie und ihre ein Jahr ältere Schwester Sam (Samantha) wuchsen in einem behüteten Elternhaus auf. In einem Interview reden beide sehr liebevoll und voller Respekt von ihren Eltern.
Ob die Eltern selbst musikalisch sind, weiß ich nicht, aber sie entdeckten früh das musikalische Talent ihrer Töchter. Sie fingen beide mit Klavier an (es gibt ein Video wo Sadie ganz passabel Klavier spielt), Sam wollte dann aber irgendwann eine Gitarre.
Der Gitarrenlehrer Joey Crumbs, ein ausgebildeter Jazz-Gitarrist, kam ins Haus und nun wollte Sadie auch eine Gitarre.
Als die beiden im frühen Teenie-Alter eine Band gründen wollten, bekamen sie sofort Unterstützung von ihren Eltern. Sam wechselte zur Bass-Gitarre und die Band "The Sad Sam Blues Jam" wurde gegründet. Der Name war übrigens eine Idee des Vaters, Sad = Sadie, Sam = Samantha. Und eine Jam-Band die Blues spielt wollten sie sein.

Als sadies großes Talent nun landesweit bekannt wurde, wurden natürlich die Rufe nach einer großen Karriere immer lauter.
Aber im Gegensatz zu vielen anderen jungen Talenten im Showbusiness, hatten die Mädchen keine über-ehrgeizigen Eltern, die ihre Kinder auf Teufel komm raus zu Stars machen wollten, um sich dann selbst die Taschen voller Dollars zu stecken.
Traurige Beispiele dafür gibt es genug.

Nein, die Eltern achteten stets darauf, dass ihre Töchter eine vernünftige Schulausbildung bekommen. Die Schule ging immer vor. Inzwischen studieren beide, auch jetzt hat das Studium oberste Prioritär. Die Musik bleibt ein Hobby.

Als Sadie 15 Jahre alt war, erkrankte ihre Freundin Taylor an Krebs. Nachdem Sadie ihre Freundin immer wieder in der Kinder-Krebsklinik besucht hatte und die vielen schwer kranken und auch sterbenden Kinder sah, fasste sie den Beschluss, denen etwas Gutes zu tun.
Es fing damit an, dass sie mit ihrer Gitarre in die Klinik ging, um den Kindern etwas vorzuspielen. Sie sah die Freude der Kinderund wie einige von ihnen aufblühten und überlegte, wie sie den Kindern noch mehr helfen könne.
Am schwarzen Brett der Klinik laß sie einen Zettel, auf dem der Blues-Gitarrist und Sänger Sean Carney für ein musikalisches Hilfsprogramm für diese Klinik wirbt. Sie nahm Kontakt zu Sean Carney auf.
Im Laufe der folgenden Jahre spendete Sadie immer wieder einen Teil ihrer Gagen diesem Hilfsprogramm, wovon Musikinstrumente für die Klinik gekauft werden sollen.
Sadie war die Botschafterin für dieses Programm, sie ging immer wieder in die Klinik, um neue Instrumente abzuliefern und um mit den Kindern zu musizieren.
In einem Interview sagte sie: "Noch viel schöner als auf der Bühne zu stehen, ist es, die leuchtenden Augen der Kinder zu sehen, wenn ich ihnen Instrumente bringe." Das sagte sie im Alter von 16 Jahren.

Ihr Entschluss stand nun fest, die Hilfe an den Kindern zu ihrem Beruf zu machen.
Neben Musik und Gesang studiert Sadie Johnson zur Zeit Musik-Pädagogik. Nach ihrem Abschluss möchte sie Musik-Therapien für kranke Kinder leiten.

Sadie Johnson, eine glückliche, immer fröhliche und überaus sympathische junge Frau mit einem "infectious smile" (Caroline Johnson) ist ein großartiger Mensch. Und nebenbei eine großartige Musikerin.

Meine Quellen sind Interviews mit Sadie Johnson und mein Briefwechsel mit Caroline Johnson, Sadies Mutter.

Die beiden Videos sind aus dem Jahr 2016, aufgenommen auf einem der "Blues for a cure" Festivals von Sean Carney mit Sean Carneys Bluesband.
Die kompletten Einnahmen dieser Festivals gehen in Carneys Hilfsprogramm für krebskranke Kinder.


*****_54 Frau
11.695 Beiträge
Kontrastprogramm - Bruckners Vierte
https://www.youtube.com/watc … etailpage&v=gcBg-tXn0fs#t=67

Hiermit oute ich mich als Liebhaberin (auch) von klassischer Musik und u.a. von Bruckner.
Egal, ob euch das jetzt hier "zu schwere Musik" ist, ich jedenfalls kann ganz tief in Klassik und besonders in Bruckner versinken .... Undden habe ich bereits als Teenager geliebt.


**********gosto Frau
16.056 Beiträge
Themenersteller 
Hab grade was Beruhigendes gefunden ...
Muss mich wieder abregen ...


Luccio, ich hoffe nicht, dass ich dich zu sehr aufgeregt habe. *knuddel*
der ist einfach auch genital;)


**********gosto Frau
16.056 Beiträge
Themenersteller 
Hier hab ich was Feines für euch ...
... ich liebe afrikanische Musik, besonders die der Nomaden der Sahara.



******XXL Mann
3.802 Beiträge
Nicht erschrecken, aber jetzt lege ich mal auf *fiesgrins*



Das längere Intro täuscht zunächst, ist aber durchaus hörenswert *ja*.

TIME IS BLACK *headbang*
Absolut hörenswert, auch das Intro ! *top*
**********gosto Frau
16.056 Beiträge
Themenersteller 
Das Intro ist schön ...
... die Musik finde ich einfach nur gruselig ... *angsthab*

Da lob ich mir doch ein gepflegtes Küstenpanorama ...


Gruselig ist dieses Video hier.
Für mich eines der besten Musik-Videos aller Zeiten.
Und MM's Version von Sweet Dreams mag ich lieber als das Original .

Tati um das Video zu mögen muss ich schon zugekifft sein *lol*
Vor allem wenn ich dann irgenwie Annie Lenox Stimme erwarte.... *zwinker*

und zu Mark Knopfler habe ich wg. Dire Straits eh eine besondere Beziehung...
Tati um das Video zu mögen muss ich schon zugekifft sein

Es hilft *lol*
Ein Bluesmusiker hört erst auf zu spielen, wenn er stirbt.

So hielt es auch Pinetop Perkins, einer der ganz großen Blues- und Boogie-Pianisten.
Er wurde 1913 geboren und erhielt im Jahre 2010 einen Grammy, als der älteste Mensch, der je einen Grammy überreicht bekam.
Ein Jahr später, 2011, starb er im Alter von 98 Jahren. An seinem Todestag hätte er abends noch einen Auftritt gehabt. Er hörte nie auf zu spielen.
Hier ein nettes Video aus dem Jahr 2009, Pinetop, damals 96, spielt vor einem Laden in Clarksdale/Mississippi.

Noch ein Veteran des Blues.
David "Honeyboy" Edwards auf einem Konzert im Januar 2011 anlässlich des 100.Geburtstages von Robert Johnson, des größten aller Delta-Blues-Musiker. Robert Johnson starb allerdings schon 1938 mit 27 Jahren.
Honeyboy Edwards galt als der letzte lebende Delta-Blues-Musiker und der letzte lebende Weggefährte Robert Johnsons.
Honeyboy war damals 96 Jahre alt. Er starb ein halbes Jahr später.


Der Blues-Gitarrist und Sänger Nathan Beauregard wurde erst 1968 entdeckt und nahm seine ersten Schallplatten auf. Wie alt Beauregard damals war, ist nicht ganz sicher, er behauptete über 100 Jahre alt zu sein. Inzwischen glaubt man zu wissen, dass er damals Anfang 80 war.
Seine Karriere dauerte nur kurz, er starb 1970.
Seinen eigenen Erzählungen zufolge, begann er um die Jahrhundertwende (19./20.Jh.) Banjo zu spielen und machte Tanzmusik. Später griff er zur Gitarre und musste in den 1920er Jahren miterleben, wie weniger talentierte Gitarristen Schallplattenverträge bekam und er keine Chance bekam.

Die folgende Aufnahme des Traditionals "Spoonful" ist von 1969 und ich habe mir die Platte schon Anfang der 70er Jahre gekauft.

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