Einen hab ich noch ...
Rollin' And Tumblin' gehört wie Dust My Broom zu den bekanntesten und am meisten gecoverten Blues-Songs. Bei Rollin' And Tumblin' dürften es sogar noch ein paar Versionen mehr sein.
Zum ersten Mal tauchte das Motiv des Songs 1923 auf, im "Rough And Tumble Blues" von Getrude "Ma" Rainey (1886-1939).
Als Original von Rollin' And Tumblin' wird aber "Roll And Tumble Blues" von Hambone Willie Newbern (1901-65) aus dem Jahr 1929 betrachtet, da es diese Version war, die in Folge gecovert wurde. Von Newbern ist ansonsten nicht viel bekannt, er hat auch insgesamt nur 6 Songs aufgenommen.
So richtig bekannt wurde der Song, wie auch Dust My Broom, erst in den Nachkriegsjahren und elektrifiziert, durch Muddy Waters (McKinley Morganfield 1913-83), einer der bekanntesten Blues-Musiker überhaupt und großes Vorbild z.B. für die Rolling Stones, die auch mehrfach mit ihm auf der Bühne standen. Die früheste Version von Muddy Waters ist von 1950 und hier zu hören.
Für die 60er Jahre habe ich lange geschwankt zwischen den Aufnahmen von Cream oder von Canned Heat. Ich habe mich für Canned Heat entschieden, mir gefällt das Video so gut. Aufgenommen auf dem Monterey Festival 1967, einem der ersten größeren Auftritte der Band, hier noch in Urbesetzung mit Frank Cook am Schlagzeug, der kurz darauf ausstieg, um den sicheren Beruf des Lehrers auszuüben.
Der geniale Al Wilson sieht noch aus wie ein pickeliger Schuljunge. Einer der besten weißen Blues-Musiker aller Zeiten, war Wilson sehr schüchtern und menschenscheu (in Woodstock spielte er ohne Brille, weil er Angst vor den 350000 Zuschauern hatte.). Er setzte sich schon früh für Natur- und Umweltschutz ein und lebte zeitweise in den Wäldern. Stark depressiv, starb Alan "Blind Owl" Wilson 1970 mit 27 Jahren an einer Überdosis seiner Antidepressiva.
Die Version aus der Neuzeit kommt dieses mal nicht von Sad Sam Blues Jam, da dazu schon ein Video irgendwo hier im Konzerthaus zu finden ist, sondern von der irischen Rhythm'n'Blues- Band The Strypes.
Jugendlich ungestüm geht es hier zur Sache, im Sixties-Look à la Yardbirds oder Animals, fehlen nur die hysterisch kreischenden Teenies, die Buben waren damals (2013) zwischen 16 und 18 Jahre alt.
Gitarrist Josh McClorey hat eine sehr eigentümliche Art die Slide-Gitarre auf dem Boden zu spielen.