Konzerthaus

Das freut mich, Luccio, dass ich dich mit der Musik so inspirieren kann !

Wie du vielleicht schon festgestellt hast, stelle ich hauptsächlich Musik vor, die weit ab vom Mainstream und vom Kommerz sind.
Diese Musiker sind noch so frei, das zu spielen, was ihnen wirklich Spaß macht und nicht das, mit dem man das meiste Geld macht.

Neben der Musik, gibt es auch noch eine Theateraufführung...

Ein langsamer Blues mit dem Titel "Slow Blues". Man könnte sagen, ein einfallsloser Titel.
In Wahrheit hat dieser Blues überhaupt keinen Titel, denn er existierte nur knapp 5 Minuten lang, nur so lange wie ihn Sadie Johnson auf der Gitarre improvisierte.
Mama Johnson, die das Video auf YouTube postete, nannte ihn dann ganz einfach "Slow Blues", ein langsamer Blues.
Ihre Rhythmus-Sektion besteht aus ihrer Schwester Sam an der Bassgitarre und Matt McCarthy am Schlagzeug. Als Mitglieder einer Jam-Band ist es keine große Herausforderung, einen improvisierten Slow-Blues zu begleiten. Die beiden wussten genau was kommt und auch während des Songs muss man ein Gespür haben für das was als nächstes kommt, für Jam-Musiker kein Problem.
Dieses Video ist die einzige Möglichkeit, diesen Song zu erleben, der nach knapp 5 Minuten schon wieder Geschichte war.
Dieses Improvisieren kann man nicht lernen, das muss man im Blut haben.

Mississippi Fred McDowell habe ich hier schon vorgestellt. Aber diesen Song möchte ich euch nicht vorenthalten.
"John Henry" ist ein sogenannter "Traditional", das heißt, es ist kein Autor für den Song bekann. Es ist ein Volkslied, das zurückgeht ins 19.Jh. und die Geschichte von John Henry erzählt, eines Helden der schwarzen Bevölkerung der USA. John Henry war ein Eisenbahnarbeiter, der mit seinem Hammer und seiner Körperkraft den Wettkampf gegen eine neue Gleisverlegemaschine gewann, die hunderte Arbeitsplätze vernichtete.
John Henry hämmerte zwar schneller wie die Maschine, starb aber danach an Entkräftung. So die Überlieferung.
Fast jeder Blues-Musiker hatte und hat diesen Song im Repertoire. Meine Lieblingsversion ist die folgende von Fred McDowell (1904-72), unvergleichlich im Fingerpicking- und Slide-Stil auf der elektrisch verstärkten Gitarre gespielt, zu der er erst Ende der 60er Jahre gewechselt ist.

Ich bin zur Zeit mal wieder mit der Gesamtsituation unzufrieden.



Und da dachte ich mir gerade so...

und dann kann dieser folgen

Hör ich gerade!

Und noch einmal:

Ich versteh den Text nicht, aber es ist so zärtlich....

Zum 4. und letzten mal, diesmal der richtige:

Der "Bull Frog Blues" (auch Bullfrog geschrieben) ist ein bekannter und bedeutender Song des Blues-Rock der 60er und 70er Jahre. Er wurde also bekannt durch weiße Musiker.
Kaum jemand weiß, wer der Autor dieses Songs war und kaum jemand kennt die Originalaufnahme.

Aufgenommen wurde der Bull Frog Blues erstmals 1928 von dem Bluesgitarristen und -sänger William Harris, über den fast nichts bekannt ist. Er stammt möglicherweise aus Glendora, Mississippi und hat zwei Aufnahmesessions gehabt, am 18.Juli 1927 in Birmingham, Alabama und am 9.-11. Oktober 1928 in Richmond, Indiana, von der auch der Bull Frog Blues stammt. Mehr weiß man nicht über William Harris.

Ausgegraben wurde der Song dann wieder 1967 von der Bluesrock-Band Canned Heat. Bob Hite und Al Wilson von Canned Heat waren beide Bluesforscher und Hite hatte eine riesige Sammlung von tausenden alten Blues-Schallplatten.
Durch Canned Heat, die Ende der 60er Jahre auch in Europa sehr populär waren, wurde der Song wieder bekannt.

Daraufhin nahm ihn der Ire Rory Gallagher (1948-95), einer der besten Blues- und Rockgitarristen aller Zeiten und der sympathischste Rock-Star überhaupt, in sein Repertoire.
Viele Jahre lang spielte Gallagher den Bullfrog Blues als Zugabe auf seinen Konzerten. Seine Versionen sind die rasantesten und ich habe die beste davon ausgesucht, von einem Konzert in Paris 1980.
Rory Gallagher wurde sein Alkoholkonsum zum Verhängnis, er starb 1995 im Alter von 47 Jahren nach einer Lebertransplantation.