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Konzerthaus

**st
Ein fantastisches Video !

Wata (Nachnahme unbekannt), legendäre Gitarristin der ebenso legendären japanischen Drone / Doom / Noise-Rock-Band "Boris", ist die einzige international bekannte Frau die Drone-Gitarre spielt.
Das Debut-Album der Band Boris vor über 20 Jahren enthält nur einen einzigen Song, der 1 Stunde und 5 Minuten lang ist. Ein gewagtes Debut, das die Band aber von Anfang an berühmt machte. Eine Stunde lang Drone-Rock ist eine wahre Herausforderung für den Hörer. Man kann diese CD nicht nebenher hören, man muss sich auf sie einlassen, sich darauf konzentrieren und sich entspannen. Dann erzeugen die tiefen, dröhnenden Töne und die unendliche Langsamkeit des Taktes für das Gefühl der totalen Leichtigkeit, das Gefühl fliegen zu können, das Gefühl zu fliegen. Ganz ohne Drogen.
Nach dem Genuss dieser einstündigen Reise braucht man erst mal für ein paar Stunden keine Musik mehr. Der Körper vibriert nach.

Hier nun Wata ohne ihre beiden Band-Kollegen (die sich aber im Laden befinden) bei einer kleinen dröhnenden Vorstellung in einem Musik-Laden.
(Und natürlich benutzen Boris Orange-Boxen und -Amps)

**********gosto Frau
16.056 Beiträge
Themenersteller 
Du weißt ja, Tati, ich bin mehr für die leisen Töne. Aber ich lass mich auf Wata und ihre Drone-Gitarre ein, denn ich will ja was Neues kennenlernen. *rock*
**st
Und ? War's schlimm ?
**********gosto Frau
16.056 Beiträge
Themenersteller 
Nein, aber sehr intensiv! Ähnlich wie wenn das Schneckchen auf Lecken hofft, und stattdessen mit Fingern zum Squirten gebracht wird. *smile*
**st
Zur Information:

Die Band Boris wurde 1992 gegründet, Wata war da schon dabei, also vor 25 Jahren. Das Debut-Album "Absolutego" kam 1996. 20 Alben hat die Band schon herausgebracht.
Das Video ist von 2013.
Das heißt, Wata sieht wesentlich jünger aus, als sie tatsächlich ist.
**********gosto Frau
16.056 Beiträge
Themenersteller 
Ich kann mir vorstellen, dass diese Art Musik gut für Gehörlose geeignet wäre, um ein Gefühl von Rhythmus und Tonschwingungen zu vermitteln.
**st
Ja, die Schwingungen spürt man.
Auf Konzerten sind Ohrstöpsel tatsächlich angebracht.
Das dem einen Typen im Video aber das Blut aus den Ohren läuft, ist nur ein Gag. Hätte Wata in dem Laden in voller Lautstärke gespielt, wären die Schallplatten von der Wand gefallen.
**st
Ich habe mal wieder einen bekannten Blues-Song heraus gesucht, der über Jahrzehnte hinweg von anderen Musikern und Bands gecovert wurde und, wie bei so vielen klassischen Blues-Songs, erst durch eine Rock-Band einem weiteren Publikum bekannt gemacht wurde.

Baby, Please Don't Go

geschrieben und erstmals aufgenommen von Big Joe Williams (1903-82) im Jahr 1935. Big Joe habe ich hier schon vorgestellt, der Wandermusiker mit der 9-Saiten-Gitarre.
Das Video zeigt Big Joe etwa 30 Jahre nach der Veröffentlichung des Songs, Mitte der 60er Jahre.
Big Joe hatte die 9 Saiten seiner Gitarre oben am Hals mit einem "Kapodaster" abgeklemmt, deshalb der mandolinenartige Klang.

Ungefähr zur gleichen Zeit nahm Bob Dylan seine Version des Songs auf. Dylan spielte anfangs fast ausschließlich authentischen Blues der 20er und 30er Jahre.

Das dritte Video zeigt die Version, die den Song weltberühmt machte.
AC/DC machte 1974, also ganz zu Beginn ihrer Karriere, eine richtigen Fetzer daraus.
Jahrelang spielten sie den Song auch live, wo sie den Song teilweise auf 10 Minuten Länge ausdehnten.
Der Song ist aber immer noch als das alte "Baby Please Don't Go" zu erkennen.



**********gosto Frau
16.056 Beiträge
Themenersteller 
Ich liiiebe diese Gegenüberstellungen verschiedener Versionen des selben Songs, die du uns vorstellst!

In diesem Falle gefällt mir übrigens die Originalversion von Big Joe Williams am besten. Bob Dylan faucht mir zu viel, und das Geschrei von AC/DC mag ich gar nicht.

Aber der alte Big Joe hat was. Könnte ihm stundenlang zuhören!

schwärmt

Luccio *rock*
*******ata Frau
28.056 Beiträge
ich mag es auch sehr ,
mir verschiedene versionen eines songs anzuhören

dazu dann noch dein wissen,
das ist wie das sahnehäubchen auf dem schokomuffin

p.s. ich favorisiere in dem dreier-kleeblatt auch big joe
**st
Ja, die 9-String von Big Joe klingt auch am besten.
**st
Nun mal ein Soul-Klassiker.

"Everybody Needs Somebody To Love"

Kennt fast jeder.
Der Song wurde zum ersten Mal aufgenommen von Solomon Burke (1940-2010) im Jahr 1964 und wurde auf Anhieb ein Hit.
Schon im November 1964 nahmen die Rolling Stones zwei Versionen des Songs auf, eine Lang- und eine Kurzversion. Ich stelle euch mal die weniger bekannte Langversion vor.
Ein größerer Hit als das Original von Solomon Burke wurde die Aufnahme des auch wesentlich bekannteren Soul-Stars Wilson Pickett (1941-2006) aus dem Jahr 1966.
Die Version, die heute am verbreitesten und bekanntesten ist, stammt von den Blues Brothers, was natürlich auch mit dem Erfolg des Kult-Films zusammen hängt.
Die Blues Brothers existierten schon vor dem gleichnamigen Film aus dem Jahr 1980, sie waren ein Zusammenschluss einiger bekannter Soul- und Session-Musiker, wie z.B. Steve Cropper, Donald "Duck" Dunn und Matt "Guitar" Murphy und den Schauspielern und Hobby-Musikern John Belushi und Dan Aykroyd.
Aykroyd entwickelte die Blues-Brothers-Show und hatte nach einigen erfolgreichen Auftritten die Idee zu dem Film. Sein Drehbuch war dick wie ein Telefonbuch und trotz erheblicher Kürzung hat der Film immer noch Überlänge.
Die Blues Brothers waren große Wilson Pickett Fans, ihre Version des Songs orientiert sich deshalb an Picketts Geschwindigkeit.




https://www.joyclub.de/my/3568677.tatjana_da.html *spitze*
alle Lieblingsstücke zusammen
*****har Paar
41.020 Beiträge
Jede der vier Versionen ist auf ihre Art einfach nur verdammt gut.

(Der Antaghar)
**st
Da hast du Recht, ich könnte mich nicht entscheiden, welche Version die beste ist.
*******ata Frau
28.056 Beiträge
passend zum heutigen kalenderblatt
und zum 99. geburtstag von Nelson Rolihlahla Mandela
gibt es heute im konzerthaus einen der songs über nelson mandela - mit ihm *g*




lyrics: http://www.songtexte.com/son … gg/asimbonanga-63cd3ecb.html
**********gosto Frau
16.056 Beiträge
Themenersteller 
Oh danke!
Das ist schön, dass du uns erinnerst. And Johnny Clegg is one of my favorites! *boogie*

freut sich

Luccio
**********gosto Frau
16.056 Beiträge
Themenersteller 
Und natürlich muss da gleich noch eins kommen!
Mein absoluter Lieblingssong! Er handelt davon, dass wir alle, dass die ganze Menschheit aus Afrika stammt. Und dazu wird ein Kriegstanz der Zulu hingelegt. Eristik und Rabulistik in Reinkultur! *lol*


*boogie* *walk* *dance* *twist* *tanz* *tanz2* *yo*
**st
Der nächste Vergleich:

Ein Song, den ich ganz besonders mag, "Ramblin' On My Mind" von Robert Johnson (1936).
Über Robert Johnson (1911-38) habe ich ja schon ein bißchen was geschrieben, er war der Blues-Musiker mit dem größten Einfluss auf den Nachkriegsblues und sehr bedeutend für den weißen Blues-Rock der 60er Jahre.

Meine Lieblingsversion des Songs stammt von 1965, John Mayall's Bluesbreakers mit Eric Clapton.
John Mayall, geboren 1933 und immer noch aktiv, gründete seine Band Bluesbreakers 1962 und sorgte neben Alexis Korner für die Verbreitung des Blues in England und dem europäischen Kontinent. Die Bluesbreakers existieren immer noch, seit 1962 ununterbrochen.
In den 60er Jahren waren die Bluesbreakers so etwas wie die Talentschmiede der englischen Rockmusik. Zum Beispiel kamen 3 der 4 Gründungsmitglieder von Fleetwood Mac (Mick Fleetwood, Peter Green und John McVie) von den Bluesbreakers, 2 der 3 Mitglieder von Cream (Eric Clapton, Jack Bruce), auch Mick Taylor, der später bei den Rolling Stones spielte und noch einige mehr.
1965/66 war Eric Clapton Mitglied der Bluesbreakers. Das Album, bei dem er mitwirkte, heißt Bluesbreakers with Eric Clapton und ist absolut empfehlenswert.
John Mayall machte aus "Ramblin' On My Mind" eine schleppenden Chicago-Blues, er selbst spielte den wunderschönen Klavier-Part.
Eric Clapton, der vorher Gitarrist bei den Yardbirds war, übernahm erstmals in seiner Karriere bei einigen Songs den Gesang. Mayall musste ihn aber dazu überreden, den Clapton war der Meinung, er könne gar nicht singen.
Eine wunderschöne Version.

Die dritte Version orientiert sich wieder am akustischen Original des Songs.
Sadie Johnson war 14 Jahre alt, als sie den Song aufnahm und ich finde, sie machte die Sache verdammt gut. Robert Johnson und Eric Clapton gehören beide zu Sadies Vorbildern.
Ich glaube, als Sadie am Anfang des Songs ihre Augen gen Himmel richtete, dass sie wusste, dass Robert Johnson vom Himmel aus zusieht und sie fragte ihn: Mr. Johnson, mach ich alles richtig ?



**********gosto Frau
16.056 Beiträge
Themenersteller 
Toll!
Hier gefällt mir die Version von Sadie am besten ... eingerahmt vom Spiel von Licht und Schatten und untermalt von plätscherndem Wasser versetzt sie mich in Open-Air-Stimmung.

Hab das Gefühl, neben ihr im Gras zu sitzen ...

schwärmt

Luccio *blumenwiese*
**st
Und sie stampft schön den Takt dazu, wie es alle alten Blues-Musiker machten.
**st
In Bezug auf das letzte Rätsel:

Der Mandolinenspieler war James "Yank" Rachell (1903-97). Er spielte vom Ende der 20er Jahre, bis Ende der 30er Jahre häufig mit Sleepy John Estes zusammen.
In den 60er Jahren trafen die beiden wieder zusammen und traten gemeinsam bis in die 70er Jahre auf.
Hier ein Auftritt von 1966, Mailman Blues.

**st
Ein etwas extremer Vergleich.

Diving Duck Blues (auch: Diving Duck oder If The River Was Whisky) - Sleepy John Estes, wieder mit Yank Rachell an der Mandoline und Jab Jones am Piano, 29.September 1929.

Das zweite Beispiel ist von 1972 von der holländischen Bluesrock-Band "Livin' Blues", die damals auch in Deutschland einigen Erfolg hatte. Ihr "Diving Duck" ist ein typischer Bluesrock der Zeit.

Jetzt wird's hart. Ich finde es faszinierend, dass selbst Scum Punk Musiker zum Blues greifen, das zeigt doch, welchen Einfluss der Blues als Mutter der Rockmusik auch heute noch hat.
"Eatmyfuk" ist ein Nebenprojekt des Death Metal Schlagzeugers und Sängers Chris Reifert, er spielt alle Instrumente (Gitarre, Bass, Schlagzeug) selbst.
Scum Punk ist nichts für zarte Gemüter, er ist ordinär, sexistisch, schmutzig und politisch unkorrekt und niemals jugendfrei.

Aber auf dem Album "Wet Slit And A Bottle Of Whisky" ist der Song drauf "If The River Were Whisky" (grammatikalisch falsch), der eindeutig als eine aufgeputschte Version des Diving Duck Blues zu erkennen ist.
Ich finde diese Version grandios und muss immer dabei teuflisch grinsen.




**********gosto Frau
16.056 Beiträge
Themenersteller 
Heute ist ...
... mal wieder Händeltag.

Einfach genial!


ich trag grad Musik herum


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